Das Haus auf dem Fels und auf dem Sand

Hast du schon einmal einen richtigen Sturm erlebt?
Also ich meine einen so richtig heftigen Sturm?

Ich werde den Sommertag nie vergessen als ich noch in Bayern wohnte.
Es war ein schwüler Juninachmittag im Jahre 2021. Ich befand mich auf der Arbeit, in der Ergotherapiepraxis. Auf einmal kam eine richtig dunkle Wolkenfront, die den Tag verfinsterte. Wie aus dem Nichts begann es heftig zu regnen. Doch es blieb nicht bei dem Regen. Hinzu kam ein orkanartiger Sturm, der wiederum mit Hagel einherging. Es stürmte, regnete und hagelte so sehr, dass ich das Nachbarhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht mehr sehen konnte. Wenn ich aus dem Fenster schaute, sah ich nur grau. Der Sturm peitschte die Hagelkörner und Blätter gegen die Fensterscheiben. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Dieses Szenario ging einige Minuten lang. Dann ließ der Regen und der Hagel etwas nach. Als ich draußen wieder etwas sehen konnte war die Straße vor unserer Praxis verschwunden. Dafür floss dort ein Fluss mit Eis entlang. Die Gullideckel waren durch kleine Äste und anderem Treibgut verstopft, sodass die Wassermassen nicht mehr abfließen konnten. Ich beobachtete Autos, die versuchten, sich einen Weg durch das Wasser zu bahnen. Als sie an unserer Praxis vorbei fuhren, versanken sie halb im Wasser. So etwas hatte ich noch nie gesehen. In dem Video mal ein kleiner Einblick:


Mit einem beklemmenden Gefühl dachte ich an meinen Balkon und mein Auto. Auf meinem Balkon wuchs schöner Salat, den ich an diesem Tag nach wochenlanger liebevoller Pflege ernten wollte. Auch meine zwei Heidelbeersträucher trugen Früchte, die bald geerntet werden wollten. Als ich nach der Arbeit zu Hause ankam, inspizierte ich mein Auto. Zum Glück waren die Hagelkörner nicht so groß gewesen, so dass mein Auto den Sturm heil überstanden hatte. Ich dankte Gott für seinen Schutz.
Auf meinem Balkon sah die Welt allerdings schon anders aus. Wegen der Sonne hatte ich im Schlafzimmer die Außenjalousien etwas herabgelassen. Obwohl das Schlafzimmerzimmerfenster versetzt hinter meinem überdachten Balkon lag, waren Einschlaglöcher in den Jalousien. Der Balkon war übersät mit kirschgroßen Eiskörnern. Von meinem Salat waren nur noch Stängel übrig. Auch die Heidelbeeren waren sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine einzige Heidelbeere hing noch an den beiden Sträuchern.

Obwohl ich über den Schaden traurig war, sind wir in Schongau noch halbwegs gut weggekommen. Nicht weit von uns hatten die Hagelkörner Golfballgröße. Patienten berichteten mir in den folgenden Tagen von Löchern in ihren Häuserfassaden oder zerschlagenen Fenstern und Verandas. Freunde von mir haben einen Wohnmobilhandel. Ihre Wohnmobile stehen alle unter freien Himmel. Sie wohnen in der Nähe vom Ammersee, wo der Orkan am meisten gewütet hatte. Auch in ihrem Dorf waren die Schäden immens. Doch sie wohnen etwas außerhalb. Sie haben mir erzählt, dass sie die schwarze Wand kommen sahen. Aber kurz vor ihrem Grundstück hörte der Hagel auf. Keines ihre Wohnmobile wurde beschädigt. Nicht einmal einen Kilometer entfernt gab es massive Hagelschäden an den Häusern. In solchen Momenten wird mir die Größe und Macht Gottes immer besonders bewusst. Er lenkt selbst den Sturm und beschützt seine Kinder vor Schaden.

Das Bild

Auch in dem heutigen Bild geht es um einen solchen Sturm. Es ist ein Gleichnis, das Jesus einmal erzählt hatte (Matthäus 7,24-27). Darin geht es um zwei Männer. Ein Mann war klug. Er baute sein Haus auf einem stabilen Felsen, wo es Wind und Regen trotzen konnte. Egal wie stark der Wind an dem Haus rüttelt, es bleib fest bestehen. Es war hoch oben auf dem Felsen gebaut, wo die Wogen der Wellen es nicht erreichen konnten. Ganz anders sieht es mit dem zweiten Mann aus. Er war etwas bequemer. Wer nämlich sein Haus auf Felsen baut, muss den erhöhten Felsen auch erreichen können. Das kann ein beschwerlicher Aufstieg sein. Viel bequemer ist es jedoch, ein Haus unten am Strand zu haben. Man ist nah am Wasser und kann das Meer hautnah erleben. Das kann unglaublich schön und romantisch sein. Doch diese Nähe zum Meer birgt auch Gefahren. Das Meer ist unberechenbar. Wie schnell kann ein Sturm das Meer ins Land treiben. Selbst wenn das Haus in einiger Entfernung zum Meer steht, kann es vom Wasser erreicht werden. Wenn so ein Haus kein festes Fundament hat, wird es weggespült. Wer also bequem ist und ein schnelles Ergebnis haben möchte, baut sein Haus auf Sand. Doch Sand ist kein guter Baugrund. Es lässt sich sehr leicht vom Wasser wegspülen.

Die Entstehung des Bildes

Das Bild war ein Auftragsbild. Die Auftragsgeberin wünschte sich, dass v.a. der Text im Mittelpunkt stehe und das Bild den Text untermale. Da Text mit Pinsel und Farbe zu malen sehr aufwendig und nur schwer korrigierbar ist, habe ich mich entschieden, das Bild digital zu malen. Dafür nutze ich Procreate. Das ist ein Zeichenprogramm für das iPad. Extra für dieses Programm hatte ich mir 2022 ein iPad gekauft. Das stellte sich als eine sehr gute Investition heraus. Ich lerne immer mehr mit Procreate umzugehen. Inzwischen sind schon viele kleinere Projekte damit entstanden. Wie z.B. die Designs für meine neusten Produkte: die Sticker und Buttons.

Aber so ein richtiges Gemälde hatte ich mit Procreate noch nicht kreiert. Doch es funktionierte! Als allererstes malte ich das Haus auf dem Fels in einem separaten Bild. Daran saß ich mindestens 3-4 Tage. Danach kämpfte ich mit dem Haus auf Sand. Da es ein eingestürztes Haus ist, waren viele kleine Details nötig. Das war stellenweise langatmig und frustrierend. Doch irgendwann war auch das geschafft. Die beiden Häuser sind der Mittelpunkt das Bildes. Daher sind sie am detailliertesten.
Der Rest des Bildes war dann schneller gemalt. Auch der Text war an einem Abend gemacht und dann war das Bild auf einmal fertig. Die Auftraggeberin war mit dem Endergebnis zufrieden und so konnte ich es für sie drucken lassen. Wir hatten uns für einen Acrylglasdruck auf 40x60cm entschieden. Das war etwas Neues für mich. Deswegen war ich sehr gespannt, wie das Bild dann wirken würde. Ich habe für mich auch gleich so einen Acrylglasdruck anfertigen lassen. Das Endergebnis finde ich sehr schön. Der Acrylglasdruck wirkt etwas moderner. Nur weiß ich bis jetzt immer noch nicht, wo ich mein Bild aufhängen soll.

 

Das Bild habe ich außerdem als Poster im A4-Format drucken lassen. Es kann in meinem Online-Shop erworben werden. Außerdem haben wir es auch ins Tschechische übersetzt und als Postkarte in Druck gegeben. Mal sehen, wie es bei den Tschechen ankommt. 🙂

Ein paar Gedanken zu der Aussage des Bildes

Dieses Bild mit dem Haus auf dem Felsen und auf dem Sand nutzte Jesus, um deutlich zu machen, auf welchem Fundament wir bauen. Das Haus steht für unser Leben. Worauf bauen wir? Was gibt uns Halt und Stabilität? Was ist die Grundlage für unser Leben?

Viele bauen auf ihre Familie. Das ist ihr gesamter Lebensinhalt. Oder eine Partnerschaft. Doch wie schnell kann das durch Trennung oder Tod zerbrechen. Andere bauen auf ihre Leistung, auf ihre Arbeit. Doch was ist, wenn das, was man leistet, nicht wertgeschätzt wird? Oder wenn man durch Krankheit oder Alter seinen Lebenssinn verliert?

Was hält uns noch, was gibt unserem Leben Sinn, wenn wir alles verlieren: Gesundheit, Arbeit, Familie, Geld?

Jesus möchte uns durch die Geschichte mit den zwei Häusern sagen, was im Leben wirklich zählt. Was macht bei ihm den Unterschied, ob das Haus dem Sturm trotz oder nicht?

Er sagt es uns in Matthäus 7,24:

„Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute;“

Im Vergleich dazu sagt er in Vers 26, welchen Fehler der Mann macht, der sein Haus auf Sand baut:

„Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann zu vergleichen sein, der sein Haus auf den Sand baute;“

Fällt dir der Unterschied auf? Beide Männer hören die Worte Jesu. D.h. sie wissen, was richtig ist. Sie sind gut in der Theorie und können es vielleicht auch jemanden hervorragend erklären. Doch es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen den beiden: der kluge Mann tut das, was er gehört hat und der Törichte hört es zwar, handelt aber nicht danach. Beide behaupten Christen zu sein. Sie sagen, sie folgen Jesus. Beide können bestimmt sehr gut die Bibel erklären und genau sagen, was wahr und was falsch ist. Doch die entscheidende Frage ist nicht, ob man die Bibel auswendig kann, sondern ob man danach lebt. Das ist das größte Problem, was die meisten Kirchen haben. Hier liegt auch die Ursache für die meisten Kirchenaustritte. Die Menschen sehen, dass nicht nach dem gelebt wird, wie es gelehrt wird. Wie sagt der Volksmund so schön: Wasser predigen und Wein trinken. Was heute den Kirchen fehlt ist Integrität. Viele Christen leben hinter einer scheinheiligen Fassade. Doch würde man einmal hinter diese schöne Fassade schauen, würde man sehr erschrecken.

Manchmal erkennt man selbst in seinem eigenen Leben nicht einmal ganz genau, worauf man wirklich baut. Wie schnell macht man sich von seiner Arbeit und seinem Besitz abhängig? Oder ohne es zu merken, macht man sich von der Meinung der Anderen abhängig. Wenn das dann auf einmal nicht mehr so passt, dann ist man traurig, verletzt und zweifelt an Gottes Fürsorge.

Deswegen lässt Gott die Stürme in unserem Leben zu. Er möchte, dass wir selbst erkennen, auf welchem Fundament unser Leben gebaut ist. Vertraue ich meiner eigenen Leistung oder vertraue ich der Fürsorge Gottes, der auch für mich sorgen kann, wenn ich es nicht mehr kann? Verlasse ich mich auf irrende Menschen oder verlasse ich mich auf Gott, der sich nie irren kann?

Wer sein Fundament wirklich sturmsicher bauen möchte, der sollte sich mit den Worten Jesu auseinandersetzen. Doch es bringt nichts, sie nur zu hören, sondern sie müssen im Leben praktisch angewendet werden. Dafür können wir Gott ganz einfach darum bitten, dass er das in uns bewirkt. Eine meiner Lieblingsversprechen Gottes steht in Hesekiel 36,27:

„Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.“

Gott möchte in uns den Gehorsam und die Treue bewirken. Aus uns selbst heraus wird es nie gelingen, weil wir unser egoistisches Herz nicht ändern können. Aber Gott möchte uns ein neues Herz schenken und uns von jeder Unvollkommenheit reinigen.

Wir dürfen dafür jeden Morgen aufs Neue bitten. Jeden Tag dürfen wir um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten. Er verändert uns von innen nach außen. Er schenkt uns neue Sehnsüchte und Ziele im Leben. Außerdem gibt es uns auch die Kraft dazu, an diesen neuen Zielen zu arbeiten. Wenn wir täglich um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten, dürfen wir auch darauf vertrauen, dass Gott ihn uns gegeben hat. Im Glauben sollen wir dann so handeln, als hätten wir schon die Erhörung unserer Gebete. Unsere Aufgabe besteht also darin, dass wir Gott um ein neues, gehorsames Herz und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten und im Glauben danach handeln. Gottes Aufgabe ist es dann, uns dieses neue Herz durch den Heiligen Geist zu geben und in uns das Wollen und das Vollbringen zu bewirken.

Gott nutzt zum Training und zur Herzensveränderung gerne Herausforderungen und Prüfungen. Dadurch kommen wir an unsere Grenzen und erkennen unsere Schwachheit. Wir erkennen zudem unser sündiges, unvollkommenes Herz. Durch diese Erkenntnis sollen wir zu Gott geführt werden und lernen, ihm zu vertrauen. Er möchte durch die Herausforderungen und Prüfungen des Lebens unser Herz von allen Makeln reinigen und erneuern. Wenn wir uns von den Stürmen des Lebens nicht entmutigen lassen, sondern uns an Gott festhalten, dann wird unser Haus immer stabiler werden. Jesu Worte zu tun bedeutet zusammenfassend also, dass wir uns Gott vollständig übergeben, ihm alles anvertrauen und bereit sind, alles zu tun oder zu lassen, worum er uns bittet.

Auf welchen Grund hast du dein Leben gebaut? Wird dein Fundament den Stürmen standhalten, die sich gerade unserem Land nähern?

Der nahende Krieg und die Wirtschaftskrise sind nur ein kleiner Vorgeschmack, was laut der Bibel bald über uns herein brechen wird. Es kann sein, dass wir uns gesamtes bisheriges Leben verlieren werden – unsere Wohnung, unsere Familie, unsere Arbeit, unser Geld oder Besitz. Es kann so schnell weg sein. Die Frage ist, wenn wir all das verlieren, zerbrechen wir daran? Wenn das der Fall wäre, haben wir auf das falsche Fundament gesetzt. Wenn wir aber in Jesus unseren größten Schatz gefunden haben, dann können wir mit Martin Luther sagen:

„Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: lassen fahren dahin, sie haben kein Gewinn, das Reich muss uns doch bleiben.“

All die Dinge auf dieser Welt können wir verlieren. Sie können uns genommen werden. Daher ist es nicht sicher, auf sie zu bauen. Aber das Reich Gottes, das ewige Leben, kann uns keiner nehmen. Daher sollte das das Ziel unseres Lebens und unser Fundament werden. Wenn wir das wirklich verstanden haben, dann werden wir alles andere loslassen können, selbst unser eigenes Leben.

Ich wünsche dir und mir, dass wir das richtige Fundament wählen und wahres Glück schon hier in dieser und in der zukünftigen Welt finden können.

Passend zu diesem Beitrag kann ich auch meinen Blogeintrag zu dem Bild unten empfehlen. Darin erzähle ich meine persönliche Geschichte, wie Gott mich lehrte, ihm alles zu übergeben und loszulassen.

Verliebt auf Korfu

(Hinweis: Dieser Beitrag unterbricht auch noch einmal- diesmal hoffentlich
zum letzten Mal- meine Erklärung
vom breiten und schmalen Weg)

Ein weiter Blick über das türkisfarbene Meer, sanft umrandet von den Felsen der Insel. Am Horizont lässt sich in der Ferne Land erahnen. Der Himmel erstrahlt im schönsten Blau. Die Sonne erwärmt angenehm die Haut während man mit seinem Liebsten diesen herrlichen Anblick genießt. Es ist der erste gemeinsame Urlaub. Die Schmetterlinge im Bauch sind noch sehr aktiv. Noch kennt man die Gewohnheiten und Macken des anderen nicht so gut. Es ist aufregend mit dem Menschen, den man liebt so eine intensive gemeinsame Zeit zu verbringen. Es gibt noch so viel an dem anderen zu entdecken. Jede gemeinsame Minute ist ein Stück Himmel auf Erden. Alles ist neu und unbelastet.

Kannst du dich daran als du deinem Partner das erste Mal begegnet bist? Kannst du dich daran erinnern als du das erste Mal die Worte gehört hast, die das Herz höher schlagen lassen und einen Schwall von Glücksgefühlen auslösen? Diese magischen Worte: „Ich liebe dich“? Oder erinnerst du dich an eure erste Berührung? Wie war es als ihr das erste Mal Hand in Hand spazieren gewesen seid? Jeder dieser Momente und noch viele weitere danach sind kostbar. Frisch verliebt zu sein und mit der geliebten Person an einem schönen Ort zu sein und nur für einander Zeit zu haben, ist etwas wunderschönes. Diese einzigartige Erinnerung wurde ich gebeten in einem Bild festzuhalten.

Die Entstehung des Bildes

Diesen Sommer haben sich Freunde von mir ihr Ja-Wort gegeben. Als Geschenk haben sie sich ein gemaltes Bild von mir gewünscht. Es sollte den oben erwähnten ersten gemeinsamen Urlaub auf Korfu festhalten. Diesem Wunsch kam ich mit Freuden nach. Ich bin immer froh, wenn jemand so einen Wunsch äußert, dann hat sich die Frage nach dem Geschenk schon erledigt. 😉 Ich bekam sogar ein Referenzbild zugeschickt, was ich als Grundlage benutzen konnte.

Ehrlich gesagt fand ich das Bild etwas langweilig. Es ist wahrscheinlich bei allen Fotos das Gleiche: Sie können die geniale Stimmung und die Atmosphäre des Ortes nie völlig wiedergeben. All die Emotionen, die diesen Moment zu etwas Außergewöhnlichen machen, kann so ein einfaches Foto nicht wiedergeben. Aber es kann die Erinnerung daran lebendig halten.

Mit dem Foto war zumindest eine schöne Grundlage für das Gemälde vorhanden. Es fehlte nur ein wenig Kontrast.

So machte ich mich frisch ans Werk. Kurz zuvor war ich umgezogen. Nach über zwei Jahren habe ich dann doch wieder mein kleines Kinderzimmer in meinem Elternhaus gegen eine schöne Wohnung eingetauscht. (Allein wie das alles zu Stande kam, war ein riesiges Wunder und eine Geschichte für sich). Auf jeden Fall war dieses Bild das erste, was ich in meinem schönen hellen neuen Wohnzimmer malen konnte. Da mein Wohnzimmer auf der Ostseite liegt, habe ich den wunderbaren Vorteil, dass ich nur die Morgensonne habe. Jetzt im Herbst und Winter genieße ich regelmäßig die herrlichen Sonnenaufgänge. Da ich überwiegend nachmittags male, ist ein weiterer Vorteil, dass am Nachmittag die Sonne nicht mehr ins Wohnzimmer scheint. Somit schafft das indirekte Licht eine super Atmosphäre zum Malen. Unterstützt werden die Lichtverhältnisse von einer tollen, aber auch teuren Tageslichtlampe, die mir jetzt leider nach einem Jahr Benutzung schon ihren Dienst verweigert.

Bei der Acrylmalerei fange ich immer oben an zu malen. Ich arbeite mich also von oben nach unten. So begann ich mit dem Himmel. Auf dem Referenzbild waren Schleierwolken zu sehen. Aber ich bin ja etwas faul und deswegen habe ich die Wolken weggelassen und nur in der Ferne am Horizont ein paar Wolken angedeutet. Als nächstes kam das Wasser. Das habe ich auch versucht recht einfach zu halten. Ich kann mich sehr schnell im Detail verlieren. Doch das Bild zeigt ja eine große Panoramaperspektive. Da ist kein Platz für detaillierte Wasserbewegungen. So weit so gut. Dann wurde es etwas kniffliger. Neben Wolken und Wellen finde ich Steine und Felsen am schwierigsten zu malen. Aber da hier auch nicht so viele Details wegen der Ferne nötig waren, war dieses Problem auch lösbar.

Doch das Referenzbild zeigte nicht viel Flora. Jetzt war meine Fantasie gefragt. Ich war noch nie auf Korfu. Entsprechend hatte ich keine Ahnung, was dort alles Schönes wächst. Also habe ich im Internet ein wenig nach Bildern von der Insel recherchiert. Immer wieder stieß ich auf dieselbe Pflanze. Allerdings kenne ich mich in Botanik fast gar nicht aus und ich wusste nicht, was das für eine Pflanze war, die so schön bunt blühte. Ich wusste nur, dass sie meinem Bild den nötigen farblichen Kontrast bieten würde.

Eines Tages saß ich bei meinen Großeltern gemütlich im Garten. Sie hatten einen großen Busch im Topf stehen. Ich staunte über die Blütenpracht dieser Pflanze. Als ich sie genauer betrachtete, erkannte ich anhand der Blütenform, dass das genau dieselbe Pflanze war, die ich gerade zu malen versuchte. Ich fragte meinen Großvater wie diese Pflanze hieß. Er lüftete das Geheimnis und schloss meine Wissenslücke: Es war ein Oleander! )Eine kleine Notiz am Rande: Mein Großvater möchte diesen herrlichen Oleander gerne loswerden, weil er ihm zu groß geworden ist und würde sich über einen Abnehmer freuen. Wer Interesse hat, kann gerne mit mir Kontakt aufnehmen! 🙂 )

Zurück zum Bild: Jetzt wo ich wusste, was das für eine Pflanze war, konnte ich sie im Internet konkreter recherchieren und studieren. Das half mir sehr, den roten Busch auf der rechten Seite etwas mehr nach Oleander aussehen zu lassen. Als das ganze Grünzeug fertig war und ich das Bild betrachtete, fehlte mir immer noch was. Das weite Meer sah leer und irgendwie verlassen aus. Jeder, der mich kennt, weiß, was nun als nächstes kommt.

Es musste natürlich noch etwas mit Segeln in das Bild. Ursprünglich war ein Segelboot geplant. Aber das hätte von den Größenverhältnissen nicht gepasst. Das Boot wäre nur ein kleiner Strich gewesen. Also musste doch wieder ein Großsegler herhalten. Das Schiff, das ich am besten kenne, ist natürlich die schöne Brigg „Roald Amundsen“. So fand sie wieder ein Plätzchen auf dem Bild. Ich hatte beim Malen ein bisschen Probleme mit der Perspektive, konnte das schlimmste aber noch retten.

Vertiefende Gedanken

Das Schiff gab dem Bild noch den letzten Schliff. Es hat vor Korfu geankert und ist nun auf dem Weg zum offenen Meer, um dort neue Abenteuer zu bestehen. In gewisser Weise ist das auch Sinnbild für die Ehe. Wenn man heiratet, begibt man sich auf eine Abenteuerreise. Man weiß nicht, wie die Ehe verlaufen wird und welche Schwierigkeiten gemeinsam gemeistert werden müssen. Viele Ehen scheitern, weil die Partner nicht wissen, wie sie dieses Eheschiff gemeinsam steuern können. Der eine will in die Richtung fahren, der andere aber in eine andere Richtung. Der eine will das Segel setzen, der andere meint, dass es besser sei, das Segel nicht zu setzen. So kommt man aber nie ans Ziel. Schlimmer noch: Das Schiff erleidet Schaden, weil es nicht sachgemäß gehandhabt wird.

Ich denke, eine gute Ehe braucht einen Kapitän. Das ist nicht der Mann und es ist auch nicht die Frau. Der Kapitän ist Gott. Wenn sich beide Ehepartner Gott unterstellen und seinen Kommandos gehorchen, dann kann das Eheschiff sein Ziel erreichen und jeden Sturm überstehen. Gott bestimmt das Ziel der Ehe. Er legt den zu fahrenden Kurs fest und sagt, welche Segel gesetzt werden. Wenn man ihn lässt und sich die Zeit nimmt, mit ihm Gemeinschaft zu haben, dann kann eine Ehe auch gelingen. Es kann eine der schönsten Erfahrungen in diesem Leben werden.

Allen Verheirateten, die das lesen, möchte ich sagen: Ich bete für euch! Nichts wird mehr angegriffen als die Ehe und die Familie. Ihr braucht den besonderen Schutz und Segen Gottes! Dafür bete ich sehr häufig. Einen Partner gefunden zu haben, ist ein Geschenk des Himmels. Bist du dir dessen bewusst? Ja, eure Ehe ist vielleicht nicht perfekt und ihr seid am Kämpfen, aber ihr habt etwas ganz besonderes, wonach sich so viele Menschen sehnen. Vergesst das nie!

Für alle, die Probleme in ihrer Ehe haben, kann ich nur absolut dringend das Buch von Jim Hohnberger „Leben an der Kraftquelle“ empfehlen. Aber ich empfehle es auch allen glücklich Verheirateten, allen, die sich auf eine Ehe vorbereiten und allen Singles. Ich habe es in den letzten Monaten gelesen. Seit dem hat sich so viel in meinem Leben verändert. Gott hat mir Siege bei Gewohnheiten geschenkt, gegen die ich schon viele Jahre kämpfe. Ich habe wieder mehr Kraft und Motivation für meinen Dienst für Gott.

Egal, wo du gerade stehst: ob du in einer unglücklichen Ehe bist, frisch verliebt bist, gerade eine Trennung durchlebst, über eine Heirat nachdenkst oder schon viel zu lange Single bist, denke immer daran: die erste Liebe und den größten Platz in unserem Herzen möchte Gott einnehmen. Er ALLEIN kann unser verwundetes Herz heilen und uns wahres Glück und Freude schenken. Das kann kein Partner dieser Welt. Dies ist meine Erfahrung. Ich bin Single, aber in einer glücklichen Beziehung mit meinem Gott, die sich in den letzten Monaten stark vertieft hat. Das ist das größte Geschenk auf Erden, größer als DEN „Richtigen“ gefunden zu haben! Ich wünsche mir, dass alle diese Erfahrung machen und dieses Glück erleben! Gott segne dich!

Zum Abschluss noch ein kleines Video von der Entstehung der Umschlaggestaltung für die Hochzeitskarte. Es ist übrigens mein erster Gehversuch den Entstehungsprozess eines Bildes festzuhalten. Alles fängt mal klein an. 😉

9. Die Quelle des Lebens

Komm doch zur Quelle des Lebens,
durstig und müde und matt.
Komm, denn es ist nicht vergebens;
hier wirst du ruhig und satt.

Komm zu dem Born, dich zu laben,
tauch dich im Glauben hinein.
Hier wird die Sünde begraben,
hier wirst du selig und rein.

Komm zu der heilenden Quelle,
dir wird Genesung zuteil.
Sieh, wie sie sprudelt so helle,
trinke zum ewigen Heil.

Eile dahin! Warum verziehn?
Ew’ger Gewinn stehet hier auf dem Spiel.
Hier ist die Quelle des Lebens,
hier ist dein einziges Ziel.

– Text: Wihelm Appel (1890), Günter Balders (1983)

Mit dieser schönen alten Hymne möchte ich in diesen Blogeintrag starten. Sie ist die Inspiration für die Szene an der Quelle des Lebens.

Ist euch eigentlich schon einmal aufgefallen, wie viel in der Bibel in Bildern und Gleichnissen geredet wird? Ich beschäftige mich jetzt schon einige Zeit mit dem Lehren in Gleichnissen. Es war Jesu Lieblingsmethode, seine Lehren für das Volk verständlich zu machen. Das Geniale an Gleichnissen und Bildreden ist, dass sie jeder, egal welchen Bildungsstand er hat, verstehen kann. Der einfache Mensch versteht das Bild, so wie es erzählt wird. Der Denker hingegen findet in einem Bild unendlich viele Aspekte, die ihn die dahinter steckende geistliche Lehre viel besser begreifen lassen. Ein weiterer Vorteil eines Gleichnisses ist, dass die darin enthaltenen Bilder im Gedächtnis erhalten bleiben. Begegnet man ihnen im Alltag, wird man an die geistliche Lehre erinnert, die mit diesem Bild verknüpft wurde.

Inzwischen bin ich zu einem absoluten Fan von Bildreden und Gleichnissen geworden. Ich glaube, dass Gott uns den ganzen Tag mit den alltäglichen Erfahrungen geistliche Lehren weitergeben möchte, damit wir ihn besser kennen und lieben lernen. Die Wolken, die am Himmel vorüberziehen erzählen uns etwas von Gottes Gnade und Treue. Jeder Sonnenaufgang erinnert uns an den Weg, den wir als Christen gehen. Er beginnt mit einem kleinen Lichtstrahl an Erkenntnis und wird immer heller bis Jesus, die Sonne der Gerechtigkeit, vollständig in unseren Herzen aufgegangen ist. Jede Mahlzeit erinnert uns daran, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht. In jedem freundliche Wort, in jedem Lächeln dürfen wir einen winzigen Teil des herrlichen Wesens Gottes erkennen. Es gibt so viel mehr davon in jeder kleinen Alltagshandlung, in der Natur, auf Arbeit und auch in zwischenmenschlichen Beziehungen zu entdecken. Über all können wir etwas mehr von dem wunderbaren Charakter unseres genialen Gottes lernen!

Mir macht es richtig Spaß, die Augen danach offen zu halten. Leider ist man oft mit den Gedanken woanders oder zu sehr in der Hektik des Lebens gefangen, dass man die meisten Perlen gar nicht entdeckt.

Aber das sollte eigentlich nicht das Hauptthema dieses Beitrags werden. Lasst uns zu unserer Geschichte zurückkehren! 🙂

Endlich mal Pause!

Der Wanderer und sein neuer Freund gelangen schließlich zur Quelle des Lebens. Schon von fern hören sie das Plätschern der Quelle. Seit dem der Wanderer den Wald verlassen hatte, befand sich sein gesamter Weg in der prallen Sonne. Seine Wasserflasche hatte er schon vor einer Weile ausgetrunken. Auch sein Kamerad hatte seit dem er an der Quelle der ewigen Jugend das verdorbene Wasser probiert hatte, nichts mehr getrunken. Beide verspürten daher einen mächtigen Durst, wie nach einer stundenlangen Wanderung an einem heißen Sommertag, an dem das Wasser ausgegangen ist. Wie wohltuend und erfrischend ist da eine Quelle mit ihrem kühlen Nass!

So kommen nun die beiden zu der Quelle. Neben der Quelle steht ein Tisch mit einem Krug und Bechern. Begierig schöpfen die beiden das Wasser aus der Quelle und trinken in großen Zügen dieses köstliche Wasser! Sie trinken solange bis ihr brennender Durst gestillt ist. Dann beginnt der Pilger vom breiten Weg sich seiner Kleidung zu entledigen. Er hüpft in das Quellwasser und badet ergiebig darin. Als er wieder aus dem Wasser heraussteigt fühlt er sich wie neugeboren!

Der Wanderer selbst zieht seine Schuhe aus und wäscht seine Füße in dem Quellwasser. Durch die lange Reise sind sie ganz schön schmutzig geworden. Das Wasser wirkt kühlend und heilend für seine wundgescheuerten Füße.

Der zweite Pilger entdeckt zwischenzeitlich eine einladende Strandliege. Auf einmal spürt er, wie müde er eigentlich ist. Er legt sich auf die Liege. Da die Sonne immer noch sehr sticht, ist über der Liege ein schützender Sonnenschirm aufgestellt. So ruht der müde Pilger nun unter dem Schirm des Höchsten. Endlich, nach langer Suche, ist er zur Ruhe eingegangen. Sein Herz ist voller Dankbarkeit für das wunderbare Gnadengeschenk, das er so unverdient erhalten hat.

Hier endet die Geschichte dieses Pilgers. In späteren Blogbeiträgen werden wir noch ein bisschen mehr über ihn erfahren. Auch wenn hier seine Geschichte auf dem Bild endet, so kann ich euch versichern, dass er sicher die himmlische Stadt erreicht hat. Sein weiterer Weg sah etwas anders aus als der unseres Wanderers, aber diese noch zu erzählen, würde den Rahmen etwas sprengen.

Wie ergeht es unserem Wanderer?

Rast bei der Quelle

Neben der Quelle steht eine Bank. Der Wanderer setzt sich darauf. Er schaut sich seine Umgebung etwas genauer an. Das Wasser kommt aus einem Fels. Dieser sieht schon sehr alt aus und trotzdem scheint das Leben nur aus ihm herauszusprudeln! Das Wasser ist immer frisch und klar. Nichts, kein Dreck dieser Welt, kann die Quelle verunreinigen. Sie wird immer sauberes, reinigendes, belebendes Wasser hervor bringen.

Die Quelle wird von einer großen Weide überschattet. Sie spendet dem müden Wanderern wohltuenden Schatten nach dem langen Weg in der Hitze. In den Ästen der Weide zwitschert es lebhaft. Der Wanderer beobachtet eine Vielzahl herrlicher Vögel, die um die Quelle herum fliegen. Insgesamt scheint dieser Ort von Leben nur so zu vibrieren. Duftende Blumen wachsen auf der Wiese neben der Quelle. Beim genaueren Hinsehen kann der Wanderer ganz viele Insekten ausmachen, die munter von Blüte zu Blüte hin- und herschwirren. Hier war wirklich Leben!

Neben der Bank steht ein Tisch. Auf ihm befinden sich die bereits erwähnten Becher und ein Wasserkrug. Es liegt auch ein köstlich duftender Laib Brot auf dem Tisch. Als der Wanderer den herrlichen Duft einsog, meldet sich auf einmal lautstark sein Magen zu Wort. Voll Dankbarkeit für die wunderbare Fürsorge seines Meisters bedient er sich reichlich an dem Brot. Es war das gleiche Brot, das er bereits im Wald der Angst von dem Engel erhalten hatte. Der Wanderer stellt fest, dass es das Brot des Lebens ist. Als er den Laib bricht, um davon zu essen, erinnert sich der Wanderer auf einmal wieder an die Szene am Kreuz. Jesu Leib wurde am Kreuz für ihn gebrochen, damit er leben kann. Dieses Brot und das Wasser sind ein Symbol für Jesu Opfer.

Der Wanderer denkt lange über die Bedeutung nach. Noch eine ganze Weile genießt er die Ruhe und den Frieden dieses herrlichen Ortes. Er lauscht dem fröhlichen Zwitschern der Vögel, welches im Hintergrund von dem munteren Sprudeln der Quelle begleitet wird. Er genießt den sanften Windhauch, der die Luft erfrischt. Der süße Duft der Blumen rundet das Ganze wunderbar ab.

Eigentlich möchte der Wanderer noch viel länger an dem Ort bleiben. Doch er weiß, dass die Reise noch lang und beschwerlich ist. Er erinnert sich an die Ermahnung des Engels, sich an der Quelle mit ausreichend Wasser und Brot zu versorgen. So packt er so viel von beiden ein, wie er nur wegbekommen kann. Ihm fällt auf, dass das Brot nie weniger wird, egal, wie viel er davon isst oder einpackt. Ein letztes Mal nimmt er die herrlichen Eindrücke dieses schönes Ortes in sich auf bevor er, gut gestärkt, seine Reise fortsetzt.

Die Symbolik hinter der Quelle des Lebens

Wenn ich so über dieses Szene nachdenke, dann bemerke ich, wie viel in diesem Bild steckt. Bestimmt kann man noch so viel mehr entdecken, als was mir eingefallen ist. (Falls ihr noch weitere Erkenntnisse habt, lasst es mich gerne wissen!)

Der Fels, aus dem das lebendige Wasser kommt, ist Jesus. Er ist der Eckstein und das Fundament seiner Gemeinde und des Lebens. Im Alten Testament lesen wir von dem Volk Israel, das Gott aus der ägyptischen Knechtschaft befreit hat. Sie mussten durch die Wüste wandern, um in ihre neue Heimat zu gelangen. In der Wüste ist es bekanntlich heiß und trocken. Wasser ist dort Mangelware. So dauerte es nicht lange, bis das Volk zu murren anfing. Gott gab Mose, der das Volk in Gottes Auftrag führte, den Befehl, einmal auf einen Felsen zu schlagen. Plötzlich wurde dieser Felsen zur Quelle und versorgte das ganze Volk samt ihren Tieren mit Wasser. Die Geschichte kann hier nachgelesen werden.

Es ist unmöglich, dass aus einem toten Stein auf einmal Wasser kommt. Gott hat hier für sein Volk ein großes Wunder gewirkt. Der Fels steht für Jesus. Wie der Wanderer bereits erkannt hatte, wurde Jesus einmal für unsere Sünde geschlagen. Durch den Schlag konnte er für uns zur Quelle des Lebens werden. Mose war der Stellvertreter des Volkes. Er und sein ganzes Volk waren Sünder. Es sind also unsere Sünden und wir Sünder, die Jesus ans Kreuz gebracht haben. Wir haben ihn geschlagen, doch er hat sich schlagen lassen. Seine Qualen und den Tod erlitt er an unserer Stelle, damit wir sein Leben erhalten könnten. Wie der Schlag auf den Felsen eine riesige Quelle aufsprudeln ließ, so ließ Jesu Tod am Kreuz ewiges Leben hervorsprudeln. Wir dürfen zu ihm kommen und reichlich von ihm trinken. Er lädt jeden dazu ein:

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!

– Offenbarung 22, 17

Jesus bietet uns sein ewiges Leben umsonst an! Was für ein einmaliges Angebot! Wir müssen nichts weiter dafür tun, als unser altes Leben loszulassen und mit Gott von vorne anzufangen.

In der Taufe wird das symbolisiert. Der alte, sündige Mensch wird durch das Untertauchen begraben und kommt als neuer, wiedergeborener Mensch aus dem Wassergrab hervor. Durch die Taufe wird die Reinigung von all unseren Sünden symbolisiert. Alles, was uns verunreinigt, wird von uns gewaschen. Der zweite Pilger, der vom breiten Weg kam, erlebte dies an der Quelle des Lebens. Er hatte seinen Weg mit Gott gerade begonnen und musste vollständig von seinen Sünden gereinigt werden. Der Wanderer hingegen ist bereits durch die schmale Pforte gegangen. Dies war seine Taufe. Um durch die schmale Pforte durchgehen zu können, musste er auch sein altes Leben ablegen und das neue Leben von Jesus annehmen. Aber der Weg bis zur Quelle war lang. Auf diesem langen Weg hatte der Wanderer immer wieder versagt und gesündigt. D.h. er zwar immer noch generell rein, aber der Schmutz der Sünde hatte seine Füße verunreinigt. Diese müssen daher immer mal wieder gewaschen werden.

Hier seht ihr ein Bild von meiner Taufe im Jahr 2010 bei uns zu Hause im Pool:

Diese Waschung wird im Abendmahl symbolisiert. Dort waschen wir einander die Füße als Zeichen dafür, dass Gott uns von unseren alltäglichen Sünden reinigt. Erst danach sind wir würdig, das Abendmahl zu empfangen. Das Abendmahl besteht aus Traubensaft und Brot. Diese symbolisieren das Blut und den Leib Jesus, also sein Opfertod, den wir für uns in Anspruch nehmen. Durch die Einnahme des Abendmahls nehmen wir Jesu Leben in uns auf und erneuern unseren Bund mit ihm, den wir bei der Taufe geschlossen haben.

Diese ganzen Symbole finden sich hier bei der Quelle des Lebens wieder. Auch wenn nicht jedes Detail genau passt, können wir die Grundsätze hier ableiten.

Jesus ist überall!

Ich weiß nicht, ob es euch bisher aufgefallen ist, aber Jesus befindet sich über all entlang des schmalen Weges. Zu Beginn der Planung des Bildes hatte ich Angst, dass Jesus nur so am Rand erscheint. Sieht man aber genauer hin, so durchzieht Jesus das gesamte Bild.

Er lädt uns auf den schmalen Weg ein. Er ermöglicht uns durch sein Opfer am Kreuz den Zugang zum ewigen Leben. Er ist der gute Hirte, der uns zum Leben und zur Quelle des Lebens führt. Er selbst ist die schmale Pforte – niemand kommt zum Vater, außer durch ihn! Er ist der Weg zu Gott. Der gesamte Weg zur himmlischen Stadt ist Jesus. Er ist auch den gesamten Weg bereits vor uns gegangen und hat ihn uns geebnet, damit wir es leichter haben.

Auf dem gesamten Weg bis zur himmlischen Stadt stehen überall Verheißungen. Das ist das Wort Gottes. Es ermahnt und ermutigt die Pilger und gibt ihnen lebensspendende Kraft. Jesus ist das lebendig gewordene Wort.

Jesus ist auch Herr seiner Gemeinde. Er ist immer anwesend, wenn sich Gläubige zum Gottesdienst treffen. Er ist der Mittelpunkt ihrer Anbetung und Verehrung.

Jesus ist, wie wir es heute gesehen haben, die Quelle des Lebens. Er ist das Wasser und das Brot des Lebens. Er reinigt uns von unseren Sünden und gibt uns sein Leben.

Im Endeffekt IST Jesus der schmale Weg! Ohne ihn würde es diesen Weg und damit die Möglichkeit, zu Gott und zu ewiger Freude zurückzukehren, nicht geben.

Lob und Dank sei unserem Herrn Jesus Christus, dass er sich soweit erniedrigt hat, unendliche Schmerzen und den schlimmsten Tod erduldete, um uns das zu ermöglichen!

Nicht nur das. Jesus begleitet uns die ganze Zeit auf diesen Weg. Er hört unser Klagen und Jammern, sieht unseren Unglauben und unser Versagen, bereit sofort zu helfen, wenn wir ihn nur darum bitten würden.

Mit ihm haben wir die größte Energie- und Kraftquelle des Universums beständig an unserer Seite!

Ich wünschte mir, dass ich mir das viel öfter vor Augen halte! Wenn wir wirklich von ganzen Herzen glauben würden, dass Gott es gut mit uns meint, dann gäbe es keine Hindernisse, die wir nicht überwinden könnten und keine Versuchungen, denen wir nicht widerstehen könnten.

Leider beschränken wir uns selbst und vor allem Gott in seinem Handeln durch unseren schwachen Glauben. Deswegen befinden sich auf dem Weg zur himmlischen Stadt immer wieder Herausforderungen und Schwierigkeiten. Diese könnten wir leicht bewältigen, würden wir Jesus um seine Hilfe bitten und im Glauben voran gehen.

Auch unser Wanderer muss als Nächstes wieder durch eine Prüfung. Auch diesmal geht es erneut um Leben und Tod. Doch dazu mehr im nächsten Blogbeitrag!

de_DEDeutsch