Gewinnen, was man nicht verlieren kann

(Hinweis: Dieser Beitrag unterbricht auch noch einmal meine Erklärung
vom breiten und schmalen Weg)

Hallo liebe Leser,

ich möchte euch heute ein sehr persönliches Projekt vorstellen. Es bewegt mich schon seit längerer Zeit. Ich habe sehr viele Stunden daran gesessen und es immer und immer wieder überarbeitet. Auch jetzt feile ich noch am Feinschliff. Aber ich denke, es ist dennoch an der Zeit, euch das Bild vorzustellen. Doch lasst uns von vorne beginnen.

Wie alles begann

Die Geschichte dieses Bildes begann vor ziemlich genau drei Jahren. Es war Oktober 2021. Wie ich schon ab und zu in meinen Beiträgen berichtet hatte, waren die Jahre 2020 und 2021 nicht gerade leicht für mich. Ich hatte massive Probleme mit meiner Schilddrüse. Hinzu kam die Corona-Pandemie. In dieser Zeit lebte ich noch im schönen Oberbayern. Doch durch meine gesundheitlichen Probleme und die Corona-Maßnahmen fühlte ich mich einsam. Ich wünschte mir jemanden an meiner Seite. In meiner tiefen Not flehte ich Gott um Hilfe an. Manchmal erhört Gott unsere Gebete, einfach weil wir so dringend darum bitten und nicht unbedingt, weil es seinem Plan entspricht. So auch in diesem Fall. Mein Gebet wurde erhört. Ich lernte einen gläubigen jungen Mann kennen. Gott schenkte uns drei wundervolle Monate mit vielen großen und kleinen Wundern. Es war einfach unglaublich, wie sehr wir mit schönen Erlebnissen in der Natur gesegnet wurden. Hier ein paar Eindrücke von einer Invasionswetterlage und Winterwonderland:

Doch bald mussten wir feststellen, dass wir unseren Glauben zu verschieden lebten. Wir mussten uns eingestehen, dass eine gemeinsame Zukunft keinen Sinn machte. So trennten sich unsere Wege im Dezember 2021 wieder. Das war unglaublich hart für mich, wenn auch mein Verstand wusste, dass es das Beste war. Doch das war noch nicht alles!
Schon seit dem Sommer 2021 beschäftigten mich ernsthafte Gedanken, Bayern zu verlassen und nach Leipzig zurückzuziehen. Im Dezember wurde die finale Entscheidung für einen Umzug getroffen. Schweren Herzens reichte ich bei meiner Chefin die Kündigung ein. Eine Woche später wurde die Corona-Impfpflicht für die Gesundheitsberufe verabschiedet. Jetzt hatte ich ein Problem. Meine neue Chefin konnte mich nicht anstellen, wenn ich nicht geimpft oder genesen wäre. Ich war beides nicht. Eine Impfung kam für mich absolut nicht in Frage. Ich überlegte, was ich beruflich machen könnte, wenn ich nicht als Ergotherapeutin arbeiten dürfte. In meinen Gedanken sah ich mich schon Pizza ausfahren oder irgendeinen anderen Hilfsjob ausüben.

Die nächste Frage war: wo würde ich wohnen? Ohne Arbeit konnte ich mir keine eigene Wohnung leisten. Auch sah der Wohnungsmarkt in Leipzig nicht gerade rosig aus.

Als wäre das alles noch nicht genug, bangte ich darum, ob ich mein Auto noch einmal durch den TÜV bekommen würde. Ein neues Auto wäre finanziell nicht möglich gewesen.

Mit einem Schlag wurde mir klar: wenn alles schief läuft, hätte ich auf einmal alles verloren. Innerhalb eines Monats wurde mein Traum von einer eigenen Familie zerschlagen, meine Wohnung war gekündigt ohne eine Perspektive auf eine Neue, meine neue Arbeit konnte ich nicht antreten und mein Auto ließ mich auch noch im Stich. Dazu die gesundheitlichen Probleme, die sich in einer absoluten Kraftlosigkeit zeigten. Ich war am Ende meiner Kräfte.

Ich konnte keine Lösung für all meine Probleme sehen. Am schlimmsten war der zerplatzte Traum einer eigenen Familie. Seit meiner Kindheit hatte ich mir nie etwas anderes gewünscht als Ehefrau und Mutter zu sein. Doch da stand ich, 31 Jahre alt, ohne Mann, ohne Arbeit, ohne Wohnung, fast auch ohne Auto. Meine hormonelle Lage dramatisierte die Lage noch mehr.

Jim und Elisabeth Elliot

Kurz vor Weihnachten besuchte ich eine liebe und tiefgläubige Freundin in München. Sie empfahl mir ein Buch, „Sacred Singleness“, von Leslie Ludy zu lesen. Ich sagte ihr, dass ich die ganzen Prinzipien über Beziehungen schon kenne. In meinen frühen Zwanzigern habe ich viele Bücher über das Thema gelesen und wusste daher also bestens darüber Bescheid – zumindest in der Theorie.

So fuhr ich Weihnachten zu meinen Eltern nach Hause. Ich war unglaublich erschöpft und entkräftet. Viele Stunden lag ich einfach nur auf dem Bett oder dem Sofa, weil ich zu fast nichts anderem in der Lage war.

In meinen Andachtszeiten bahnte sich aber immer wieder ein Gedanke in mein Bewusstsein: Bestell dieses Buch, von dem dir deine Freundin erzählt hatte! Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los. Schließlich kaufte ich eine gebrauchte Version des Buches im Internet. Zurück in Bayern begann ich im neuen Jahr darin zu lesen. Es packte mich! Ja, die Prinzipien waren nicht neu für mich, aber ich kannte sie nur in der Theorie. Das, was mich am meisten ansprach, war die Geschichte von Elisabeth und Jim Elliot.

Beide hatten sich für ein Leben der absoluten Hingabe an Gott entschieden. Auch bei der Frage nach dem richtigen Lebenspartner wollten sie Gott die Führung überlassen. Als die beiden sich kennenlernten, fühlten sie sich zueinander hingezogen. Doch Jim offenbarte Elisabeth, dass er zwar Gefühle für sie habe, diese aber an Gott abgegeben hätte. Beide entschieden sich um Gottes Führung zu beten. Sie beteten, dass wenn Gott sie zusammen haben wollte, er sie entsprechend führen möge. Was denkst du, wie lange sie für einander gebetet haben?

Fünf Jahre haben sie gebetet! Erst nach fünf Jahren waren alle Türen für eine Hochzeit und einen gemeinsamen missionarischen Dienst geöffnet.

Was denkst du, wie lange die beiden verheiratet waren? Jim und Elisabeth heirateten im Oktober 1953. Am 08.01.1956 wurde Jim mit anderen Missionaren von Huaorani-Indianern in Ecuador ermordet. Elisabeth blieb mit ihrer gemeinsamen kleinen Tochter zurück. Die Ehe, für die sie fünf Jahre gebetet hatte, endete nach nicht einmal zweieinhalb Jahren. Die beiden wussten, dass die Chancen nicht gut standen, dass sie sich wiedersehen würden. Dennoch ließ Elisabeth ihren Mann ziehen. Sie wusste, dass sie ihn nicht behalten konnte, weil er nicht ihr gehörte, sondern Gott. Sie übergab ihren Mann und ihre Gefühle für ihn ihrem himmlischen Vater. Dieses Vertrauen brachte sie und eine Schwester einer der ermordeten Missionare dazu, dass sie zu den Leuten gingen, die ihre Liebsten umgebracht hatten. Sie vergaben diesen Menschen und lebten unter ihnen. Dadurch kam der gesamte Stamm zum Glauben.

Alles aufgeben, um alles zu gewinnen

Diese Geschichte traf mich in meinem Innersten. Am Anfang fiel es mir schwer zu verstehen, warum sie fünf Jahre warteten, bis sie heirateten. Statt zweieinhalb Ehejahren hätten sie locker sieben haben können. Doch beide stellten den Dienst für Gott an die erste Stelle. Gott führte beide an unterschiedliche Orte, wo sie ihm dienen konnten. Erst fünf Jahre später fügte es sich so, dass sie im gleichen Land als Missionare tätig waren.

Ein Zitat von Jim Elliot brannte sich mir ein. Es sollte mein Leben auf den Kopf stellen und zu meinem neuen Lebensmotto werden. Jim Elliots Leitmotto lautete so:

„He is no fool who gives what he cannot keep, to gain what he cannot lose.“

Zu deutsch: „Man ist kein Narr, wenn man das gibt, was man nicht behalten kann, um das zu gewinnen, was man nicht verlieren kann.“

Über diesen Satz muss man erst einmal eine Weile nachdenken, aber er macht Sinn! Wenn man mal genauer darüber nachdenkt, dann können wir in diesem Leben nichts behalten. Schneller als man denkt kann das mühsam angesparte Geld von heute auf morgen weg sein. Mein Auto kann in einem Augenblick durch einen Unfall zu Schrott werden. Ich kann ganz schnell meinen Arbeitsplatz oder meine Wohnung verlieren. Der Tod kann uns urplötzlich den liebsten Menschen nehmen. Auch meine Gesundheit kann ich ganz schnell verlieren.

Egal wie sehr man sich bemüht, man kann diese Dinge nicht behalten. Und doch halten wir uns so krampfhaft daran fest. Ich glaubte jahrelang, ich könne nur wirklich glücklich sein, wenn ich einen Partner hätte. Die Hoffnung auf ein eigenes Familienglück war das, woran ich mich festhielt. Der Gedanke, als Single zu leben, war für mich unvorstellbar. Doch als ich das Buch las, dämmerte mir, dass Gott von mir verlangte, diesen Traum auf seinen Altar zu legen. Dieser Gedanke erschreckte mich zutiefst. Ich kann es kaum in Worte fassen. Es fühlte sich so an, als würde ich an einem Abgrund stehen. Dieser war so tief und dunkel, dass man das Ende nicht erblicken konnte. Wenn man springen würde, würde das den sicheren Tod bedeuten. Genauso fühlte es sich für mich an, als Gott mich sanft aufforderte, meinen Traum an eine Ehe und Familie loszulassen und ihm zu übergeben. Ich dachte, es zerreißt meine Seele. Es begannen Tage geistlicher Kämpfe. Es fühlte sich so an, als würde ich sterben, wenn ich diesen Wunsch loslasse. Doch auf der anderen Seite sehnte ich mich nach Ruhe und Frieden. Diesen konnte ich nicht erreichen, solange ich diesem Wunsch nachjagte, denn ich merkte, dass dieser unerfüllte Wunsch mit innerlich auffraß.

Immer wieder kam mir dieser Satz von Jim Elliot in den Sinn. Ich kann nicht erzwingen, dass mein Traummann in mein Leben tritt. Es macht keinen Sinn, dem hinterherzurennen, wenn es nicht Gottes Plan für mich ist. Ich könnte mich zwar krampfhaft daran festhalten, doch ich wusste, dass ich daran früher oder später zerbrechen würde. Also warum nicht das geben, was man eh nicht behalten kann?

Nach vielen Kämpfen und Gebet unter Tränen kam der Sieg! Ich übergab Gott meinen tiefsten Wunsch nach einer eigenen Familie, danach von einem Mann geliebt und beschützt zu werden. Ich entschied mich, in den dunklen Abgrund zu springen. Ich wusste nicht, was mit mir geschehen würde. Es fühlte sich wirklich so an, als würde ich sterben. Es waren starke seelische Schmerzen. Ich konnte den Boden des Abgrunds nicht sehen. Doch ich glaubte felsenfest an einen liebevollen Gott, der mich auffangen würde, bevor ich auf dem tödlichen Boden aufschlagen würde. Und er tat es auch!

Nachdem ich mein Gebet gesprochen hatte, kehrte ein tiefer Friede in mein Herz. Ich wusste, Gott trägt mich. Ich ließ nicht nur meinen Wunsch nach einem Partner und einer Familie los, sondern übergab Gott auch meine Arbeits- und Wohnsituation sowie mein Auto. Oft hört man, dass wenn man Gott den Wunsch nach einem Partner übergibt, Gott kurz darauf den Richtigen über den Weg schickt. Das war bei mir nicht der Fall. Nun sind schon knapp drei Jahre ins Land gegangen und ich bin noch immer Single – aber glücklich! Seit diesem Gebet im Januar 2022 kann ich zuversichtlich in die Zukunft schauen. Ich wollte nie große Pläne für die Zukunft machen, weil ich immer damit rechnete, dass jederzeit mein Traummann um die Ecke kommen würde. Ich war bereit gewesen für ihn alles stehen und liegen zu lassen. Doch jetzt konnte ich mir eine Zukunft aus Single vorstellen – eine Zukunft mit einem erfüllten Leben. Das war vorher unvorstellbar.

Neuanfang

In den darauffolgenden Tagen nach meinem Übergabegebet begannen sich meine Probleme in Luft aufzulösen. Ich bekam zwei ärztliche Bescheinigungen, dass ich mich nicht gegen Corona impfen lassen brauchte. Somit konnte ich meine neue Arbeit in Leipzig antreten. Mein Auto wurde von einem guten Freund wieder fahrtüchtig gemacht und bekam den TÜV. Auch das Wohnungsproblem löste sich, als ich mich entschied, vorübergehend zu meinen Eltern zurück zu ziehen. Das war für mich ein schwerer Schritt, weil es sich wie Versagen anfühlte mit 31 Jahren zu den Eltern zurückzuziehen. Doch im Gebet legte mir Gott immer wieder diesen Gedanken aufs Herz bis ich schließlich meinen Stolz aufgab und der Idee zustimmte. So löste ich meine Wohnung in Bayern auf.

In einem gewissen Sinne gab ich mit dem Umzug wirklich alles auf, was mir vorher wichtig war. Ich zog von einer geräumigen 2-Raum-Wohnung in mein Kinderzimmer zurück.

Mit dem Umzug nach Leipzig begann ein neuer Lebensabschnitt. Wenn ich so auf die letzten zweieinhalb Jahre zurückschaue kann ich ohne zu übertreiben sagen, dass dies die glücklichsten Jahre meines Lebens waren. Sie waren nicht leicht. Denn kurz nach meiner Rückkehr in die alte Heimat bekam ich den Ruf als Bibelarbeiterin im Minijob zu arbeiten. Dies löste meine finanziellen Probleme und war eine Antwort auf ein Gebet, dass ich schon sehr lange betete, nämlich, dass ich Gott dienen dürfte. Doch diese Arbeit ist herausfordernder als ich es mir je vorgestellt hatte. Mehrmals bin ich bereits an die Grenzen meiner Kräfte gekommen.

Doch der Segen, den ich selbst aus dieser Arbeit empfange, ist mit nichts auf dieser Welt aufzuwiegen. Kein Mann, kein Geld, kein Haus, kein Auto dieser Welt kann diese Erfüllung bieten, welche der empfängt, der für die Rettung von Menschen arbeitet. Besonders das gemeinsame Studieren der Bibel mit Menschen, die Gott kennen lernen wollen, ist für mich der größte Segen. Durch das Bibelstudium habe ich Gott ganz neu kennen gelernt und mich in ihn verliebt. Gleichzeitig sehe ich, wie er Menschen verändert und befreit. Es gibt wirklich nichts, was mehr Glück und Freude bringen kann. Wäre ich verheiratet und hätte eine eigene Familie, dann könnte ich jetzt nicht den Dienst tun, den ich gerade tun darf.

Vor drei Jahren habe ich nur einen dunklen, unergründlichen Abgrund vor mir gesehen. Jetzt sehe ich Licht, Freude und den wunderbaren Charakter eines genialen Gottes.

Besonders in den letzten Wochen und Monaten hat mir Gott geholfen, Gewohnheiten aufzugeben, die mich lange gefangen gehalten haben. Ich brauche diese Dinge nicht mehr, um ein Loch in meinem Innersten zu stopfen, weil ich etwas viel besseres gefunden habe.

Ja, ich wünsche mir noch immer einen starken Mann an meiner Seite, mit dem ich gemeinsam Gott dienen kann. Ich bete weiter dafür. Denn ich sehe, dass das Werk Gottes echte Männer dringend braucht. Aber ich weiß, dass mein liebevoller Vater alles in seiner Hand hält. Er wird seine Gemeinde und mich sicher führen. Ich brauche keinen Mann mehr, um glücklich oder vollständig zu sein. Ich habe Jesus. Und für den Rest wird er sorgen.

Es stimmt wirklich, dass wir das Reich Gottes an die erste Stelle setzen sollen und alles andere wird Gott uns hinzufügen.

Also warum klammern wir uns so sehr an dem fest, was wir eh nicht behalten können, wenn es doch etwas zu gewinnen gibt, was wir niemals verlieren können?

Das Bild

Dies alles habe ich versucht in dieses Bild hineinzupacken. Auf dem Bild finden sich meine Träume und Wünsche wieder. Man kann verschiedene Dinge und Symbole sehen, die an das Kreuz genagelt werden. Ganz oben

 steht das Ego, das immer alles selbst bestimmen möchte und sich nicht gerne Gott unterordnet. Das muss zuerst sterben. Dann finden sich alle anderen Sachen dort, wie Geld, Liebe, Haus, Auto, sogar mein Traum vom Segeln. Es sind auch ein paar Dinge zu sehen, gegen die ich schon länger kämpfe. Die Frau auf dem Bild schlägt gerade ein Filmband ans Kreuz. Ich war viele Jahre filmsüchtig. Als ich das Bild anfing zu malen, kämpfte ich noch damit. Doch inzwischen hat mir Gott einen großen Sieg geschenkt. Genau dasselbe gilt für Musik. Ich brauche diese Dinge nicht mehr, um eine innere Leere in mir zu füllen.

Am Fuß des Kreuzes steht ein Sack. Darin befinden sich zwei weitere Gegenstände. Zum einen ist eine Uhr zu sehen. Sie steht für die Zeit. Das ist auch noch ein Bereich, den ich gerne selber kontrollieren möchte. Denn oft ärgere ich mich, wenn Gott meinen Tag anders führt, als wie ich es geplant habe. Außerdem ist noch eine Schokolade zu sehen. Seit meiner Kindheit bin ich ein Schokojunky. Auch dies ist noch nicht vollständig überwunden und bedarf weiterer Heilung in meinem Herzen. Doch auch da wird Gott mich noch hinführen.

All diese Dinge bringe ich immer und immer wieder vor das Kreuz und übergebe sie Gott. Er darf bestimmen, wem mein Herz und meine Gefühle gehören. Ihm gehört mein Geld, meine Wohnung, mein Auto, meine Zeit und meine Freizeit. Manchmal fällt es schwer, diese Dinge loszulassen, wenn Gottes Wille dem meinen widerspricht. Doch wenn ich mal wieder zu kämpfen habe, denke ich an Elisabeth und Jim Elliot, die alles gegeben haben, selbst ihre große Liebe, um Menschen für die Ewigkeit zu gewinnen. Elisabeth hat diese Entscheidung nie bereut. Genauso wenig habe ich die meine bereut.

Wofür lebst du?

Es gibt ein weiteres Zitat, von meiner Lieblingsautorin, Ellen White, das mich schon viele Jahre begleitet und dessen Wahrheitsgehalt ich nur bestätigen kann:

„It is in a life of service only, that true happiness can be found.“
Zu deutsch: „Allein im Leben des Dienstes kann wahres Glück gefunden werden.“

Das ist so wahr! Wer für sich selbst und seine Wünsche lebt, wird immer unglücklich bleiben. Denn in uns wohnt ein kleines Monster, das nie satt wird, egal wie viel man ihm füttert.

Aber vertrauen wir Gott und stellen den Dienst für ihn an die erste Stelle in unserem Leben, dann löst sich alles andere von selbst. Wir sollten niemals vergessen, wem wir dienen! Es ist ein Gott, dem nichts unmöglich ist. Er hat alle Kraft und alle Ressourcen des Universums geschaffen. Diese sind unerschöpflich. Doch dieser Gott ist nicht nur allmächtig, sondern er ist auch unendliche Liebe. Er liebt dich so sehr, dass er alles für dich hingegeben und losgelassen hat. Auch Gott wollte das gewinnen, was er nicht verlieren kann. DU bist es, was Gott gewinnen möchte. Dafür ist er ans Kreuz gegangen. Ihm war der Himmel, die Anbetung und Liebe der Engel, die Herrschaft über das gesamte Weltall nichts wert, wenn DU nicht in der Ewigkeit an seiner Seite wärst! Jesus hätte lieber auf all das verzichtet als dich zu verlieren.

Mein Wunsch und Gebet ist, dass du und ich diese Liebe noch tiefer verstehen und annehmen können. Es kostet viel Vertrauen, seine eigenen Wünsche loszulassen und Gott dafür sorgen zu lassen. Doch Gott weiß, dass es uns schwer fällt, ihm zu vertrauen. Er weiß genau, dass wir gerne selbst die Kontrolle über unser Leben behalten wollen. Deswegen führt er uns geduldig Schritt für Schritt und hilft uns Vertrauen zu üben. Unser Teil besteht darin, Gott in allem – egal ob Zeit, Geld, Herzensangelegenheiten, Arbeit oder Hobbys – immer an die erste Stelle zu setzen. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute müssen wir diese Entscheidung erneuern.

Gib nicht auf, wenn es dir noch nicht so gut gelingt, der Führung Gottes zu vertrauen und deine eigenen Pläne loszulassen. Wenn du dran bleibst, wirst du immer mehr kleine Fortschritte sehen. Aus vielen kleinen Fortschritten werden dann größere Siege. Das ist meine Erfahrung und ich hoffe, lieber Leser, dass es auch deine ist oder sein wird!

Welche Dinge musst du noch an das Kreuz nageln? Wie würde dein Bild aussehen?

Gott segne dich auf deinem Weg der absoluten Hingabe!

Wenn du mein Bild haben möchtest, dann schau im Onlineshop vorbei oder kontaktiere mich!

Der Anker der Hoffnung

(Hinweis: Dieser Beitrag unterbricht kurz meine Erklärung
vom breiten und schmalen Weg)

Hoffnung!

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Welt scheinbar aus den Fugen
gerät, brauchen wir sie um so mehr. Inflation, Wirtschaftskrise, politische Ohnmacht, Umweltkatastrophen und Kriege beunruhigen die Menschen. Dazu kommen noch die zerbrochenen Familien und Identitätskrisen. Kein Wunder, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen immer mehr zunehmen. Besonders seit der Corona-Pandemie ist eine Zunahme der an Depression Erkrankten zu beobachten.

Es scheint, als sei kaum noch Hoffnung in dieser Welt zu sehen. Keiner weiß, wie sich die politische und wirtschaftliche Lage weiter entwickelt. Es ist schwer geworden, die nächsten Jahre zu planen. Alles scheint unsicher. Die Zukunftsaussichten sind düster.
Das ist das Stimmungsbild, was ich im Gespräch mit meinen Patienten tagtäglich mitbekomme. Besonders die älteren Leute sind froh, dass sie schon so alt sind. Sie machen sich Sorgen um ihre Enkel, was sie in Zukunft erwarten wird.

Auch ich habe schon die ein oder andere Krisenzeite in meinem Leben erlebt. Es gab Momente, in denen ich kurz davor war, die Hoffnung aufzugeben. Doch es gab etwas, was mir Kraft gab, weiter zu machen. Es gab eine Hoffnung, die mich durchhalten ließ.

Wir können von ihr in der Bibel, in Hebräer 6,19 lesen:

Diese [Hoffnung ] halten wir fest als einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere, hinter den Vorhang.

Die Entstehung des Bildes

In den letzten Wochen habe ich vermehrt auf meinem iPad mit Procreate herum gekritzelt. Das ist eine super Sache, denn man kann dabei bequem auf der Couch liegen und trotzdem an einem Kunstwerk arbeiten. Da ich in den letzten Wochen etwas erschöpft war, war das perfekt für mich. Schon seit einiger Zeit arbeite ich an einem digitalen Bild. Doch in dieser Woche hatte mein älterer Bruder und auch eine meiner liebsten Freundinnen Geburtstag. Ich hatte überlegt, wie ich ihnen die Geburtstagsgrüße zukommen lassen kann. Mein Bruder wohnt in Tschechien und meine Freundin in Bayern. Mein Bruder und ich schicken uns jedes Jahr digitale Karten. So entschied ich mich, für ihn eine zu malen. Schnell war das Motiv gefunden: ein Anker. Ich fand eine schöne Referenz auf pinterest. Der passende Bibeltext schwirrte auch sofort in meinem Kopf umher. So machte ich mich ans Werk. Drei oder vier Abende saß ich an dem Bild, doch direkt ein Tag vor dem Geburtstag meines Bruders wurde es fertig. So konnte er es pünktlich erhalten.

Meine Freundin hatte zwei Tage später Geburtstag. Ich nahm das gleiche Motiv und änderte den Text auf „Gottes Segen zum Geburtstag“. Wir schicken uns immer noch, herrlich altmodisch, echte Karten zu. Daher druckte ich das Bild aus und machte daraus eine schöne Karte. Wie immer etwas zu spät, ging sie dann mit der Post auf ihre weite Reise in den Süden Deutschlands.

Das Malen dieser Karte war wie Therapie für mich. Der Bibeltext erinnerte mich daran, dass ich den Herausforderungen des Lebens keine Macht über mich geben muss, denn meine Kraftquelle ist im Himmel verankert.

Der Anker

So ein Anker ist schon eine tolle Sache. Bei meinen Segelreisen melde ich mich gerne freiwillig für die Ankerwache. Das finde ich sehr spannend. Man prüft aller halber Stunde, ob der Anker noch hält und in der richtigen Position liegt. Man peilt auch den Standort, an dem man sich befindet, um die Schiffsdrehungen zu beobachten. Das alles wird genau in einem dafür vorgesehenen Buch notiert.

Wenn der Anker richtig hält, dann ist das Schiff sicher. Keiner braucht Angst haben, dass das Schiff abgetrieben wird und dann vielleicht Schiffbruch erleidet.

Auch für unsere Seele gibt es einen solchen Anker. Ich habe den Eindruck, dass viele Seelen wie ein Schiff einfach von den Wellen und der Strömung ziellos hin und her getrieben werden. Sie haben keinen Halt und Ziel im Leben. Irgendwann werden sie an den Klippen der Hoffnungslosigkeit zerschellen. Doch Gott bietet unserer Seele einen festen Halt an. Gerade in diesen Zeit können wir diesen Halt besonders gebrauchen, damit wir nicht entmutigt aufgeben.

Der Anker der Seele ist die Hoffnung.

Enttäuschte Hoffnungen

Doch auf was kann unsere Seele hoffen? Viele Hoffnungen zerschellen an den schroffen Felsen der Realität dieser Welt. So hoffen viele auf eine glückliche Beziehung und darauf, endlich den Traumpartner zu finden. Doch oft entpuppt sich die Hoffnung als Trugschluss. Viele hoffen auf eine gut bezahlte Arbeitsstelle. Doch wie schnell kann diese weg sein oder das verdiente Geld verliert an Wert. Andere hoffen durch eine Beziehung oder durch ihre Familie glücklich gemacht zu werden. Doch leider bekommen sie nicht von ihren Lieben, was sie sich von ihnen wünschen, egal wie viel sie in sie hinein investieren.

Viele Menschen wurden in ihren Hoffnungen schon so oft enttäuscht, dass sie schon gar nicht mehr zu hoffen wagen, aus Angst, wieder enttäuscht zu werden.
Welche Hoffnung kann nicht enttäuscht werden? Was ist das für eine Hoffnung, die Gott uns anbietet?

Wir finden die Antwort in dem Vers, den wir gerade gelesen haben. Dort steht, dass der Anker der Hoffnung in das Innere, hinter den Vorhang hinein reicht. Das klingt ein wenig komisch, oder?

Lasst uns herausfinden, was mit dem “Inneren“ gemeint ist. Dazu hilft es, wenn man den nachfolgenden Vers (Hebräer 6,20) noch liest:

wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist, der Hoherpriester in Ewigkeit geworden ist nach der Weise Melchisedeks.

Hier lesen wir, dass Jesus hinter den Vorhang, in das Innere, eingegangen ist. Also Jesus ist an diesem Ort, dem Inneren. Weiter erfahren wir, dass er der Hohepriester in Ewigkeit geworden ist. Das hilft uns etwas weiter. Der Hohepriester hat was mit dem Tempel und dem Dienst für Gott zu tun.

Das Heiligtum

Schauen wir uns das kurz etwas genauer an!

Gott hatte Mose einen Spezialauftrag gegeben. Nach dem er das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei befreit und in die Wüste geführt hatte, sollte er dort in der Wüste für Gott ein Heiligtum bauen. Gott wollte mitten unter seinem Volk wohnen. Dabei gab er Mose ganz detaillierte Anweisungen wie das aussehen sollte. Denn dieses Heiligtum sollte nach dem Vorbild des himmlischen Heiligtums gebaut werden. Ja, es sollte sogar ein Abbild, also wie ein Modell für das Original im Himmel sein (s. 2.Mose 25,8+9).

Das Heiligtum bestand aus drei Teilen. Es hatte einen Vorhof, in dem sich ein Brandopferaltar und ein großes Waschbecken befanden. Danach ging es in ein Zelt, dass noch einmal in zwei Abteilungen eingeteilt war. Der vordere Teil des Zeltes wurde als das „Heilige“ bezeichnet. Hier befanden sich ein siebenarmiger Leuchter, ein Schaubrottisch mit frischem Brot und ein Rauchopferaltar. Letzterer stand direkt vor einem Vorhang, der das „Heilige“ von dem „Allerheiligsten“ abtrennte. Das „Heilige“ durften nur Priester betreten. In das „Allerheiligste“ durfte nur einmal im Jahr der Hohepriester. Dort befand sich die Bundeslade. In ihr wurden die zehn Gebote sowie ein blühender Stab von Aaron aufbewahrt. Über der Bundeslade befand sich der Gnadenstuhl, der von zwei Engeln überschattet wurde.

Die Reinigung des Heiligtums

Hier lüftet sich jetzt unser Geheimnis, was mit dem Inneren, hinter dem Vorhang gemeint ist. Das „Allerheiligste“ ist ein Symbol für den Thronsaal Gottes. Die Bundeslade mit dem Gnadenstuhl ist das Symbol für den Thron Gottes. Die zehn Gebote, die sich in der Bundeslade befinden, sind die Grundlage der Regierung Gottes. Hier ist Gott. Von hier aus regiert er das Universum. In dem Text in Hebräer haben wir gelesen, dass Jesus als unser Hohepriester dort hinein gegangen ist. Der Hohepriester war der Stellvertreter des Volkes Gottes. Einmal im Jahr fand der Große Versöhnungstag statt. An diesem Tag wurde das Heiligtum von den Sünden des Volkes gereinigt. Tagtäglich brachten nämlich die Menschen ihre Sünden in das Heiligtum, indem sie ein Opfertier darbrachten. Damit wurde symbolisch die Schuld von dem Sünder auf das Heiligtum übertragen. Im Laufe des Jahres häuften sich dort also bildlich gesprochen die ganzen Sünden des Volkes an. Das Heiligtum bedurfte damit auch der Reinigung. Zu diesem alljährlichen Anlass ging der Hohepriester mit dem Blut eines Opfertieres in das „Allerheiligste“ und besprengte den Vorhang und die Bundeslade mit dem Blut. Dies reinigte das Heiligtum von den Sünden des Volkes. Diese Sünden wurden dann auf einen vorher ausgelosten Bock übertragen, der wortwörtlich in die Wüste geschickt wurde (daher kommt übrigens auch das Sprichwort, jemanden in die Wüste zu schicken).

All diese Symbole und Dienste im Heiligtum sind aber nur ein Typus, also ein Modell, für den Dienst Jesu. Das alles zu erklären, würde hier mehr als nur den Rahmen sprengen.

Der Dienst Jesu hinter dem Vorhang

Jesus kam auf diese Welt, um als Opferlamm für unsere Sünden zu sterben. Er ist also das Opfer, das tagtäglich im Tempel dargebracht wurde. Wir als Sünden, können durch unser Sündenbekenntnis unsere Schuld auf Jesus übertragen, der sie bereits für uns bezahlt hat. Durch sein Blut reinigt Jesus uns von unserer Schuld. Dafür wird sie zunächst auf das wahre Heiligtum, was im Himmel ist, übertragen. Dort häufen sich schon mehr als 6000 Jahre die Sünden der gesamten Menschheit an. Doch wir haben gelesen, dass unser Anker der Hoffnung in das Innere, hinter den Vorhang, also in das Allerheiligste, reicht. Dort finden wir die einzig wahre Hoffnung.

Einmal im Jahr fand der Große Versöhungstag statt.Der Hohepriester ging mit dem Blut des Opfertieres hinter den Vorhang in das Allerheiligste, um es von den Sünden zu reinigen.

Jesus ist für uns zum Hohepriester geworden. Er braucht aber kein fremdes Blut von einem unschuldigen Tier. Denn er ist selbst ist das Opfertier. Er ist Opfer und Hohepriester zugleich. Mit seinem eigenen Blut betritt er also den himmlischen Thronsaal und tritt vor den Vater. Dort macht er zwei Dinge. Einmal ist er unser Stellvertreter und Anwalt. Er vertritt uns und unsere Anliegen vor Gott. Als Zweites reinigt er das Heiligtum von unseren Sünden und wird dafür sorgen, dass sie auf Satan zurückfallen werden, der diese verursacht hat. Hier sind wir bei unserem Hoffnungsanker angekommen.

Der Anker der Hoffnung

Unsere Hoffnung besteht darin, dass Jesus selbst unsere Schuld auf sich nahm, indem er sein Blut für uns vergoß. Durch sein Blut kann er uns von unseren Sünden reinigen und vor Gott für uns Vergebung und ein neues Leben erwirken. Doch unsere Sünde, wenn auch vergeben, existiert noch. Sie lagert im himmlischen Heiligtum. Es kann sogar sein, dass sie wieder auf uns zurückfällt, wenn wir uns von Gott abwenden. Deswegen besteht unsere einzige Hoffnung in unserem Hohepriester. Wir als Adventisten glauben, dass Jesus im Jahr 1844 hinter den Vorhang, in das Allerheiligste, hineingegangen ist. Seit diesem Jahr findet der Große Versöhungstag statt. D.h. jeder einzelne Mensch, der jemals gelebt hat, wird noch einmal vor Gott geprüft. Es wird geschaut, ob er Jesu Opfertod für sich in Anspruch genommen hat und sich von seinen Sünden hat reinigen lassen. Ist das der Fall, dann wird er ewig leben. All seine Sünden sind aus dem Lebensbuch gestrichen. Es ist so, als hätte er sie nie begangen. Wenn ein Mensch das Angebot nicht annehmen wollte, dann wird er ewig tot sein. Jeder Fall wird entweder für Leben oder Tod entschieden. Irgendwann werden all die Toten gerichtet sein. Dann kommen wir Lebenden an die Reihe. Auch unsere Schicksale werden entschieden werden. Doch jeder wird vorher genug Möglichkeiten bekommen, um die richtige Entscheidung zu treffen. Wenn sich jeder Mensch für oder gegen Gott entschieden hat, dann ist der Reinigungsprozess beendet. Entweder tragen die Menschen ihre eigene Schuld oder sie wird Satan, dem Sündenbock, auferlegt werden. Wenn das alles vorbei ist, dann kommt Jesus wieder und wird uns nach Hause nehmen.

Willkommen zu Hause!

Jesus kommt um uns nach Hause, in das Allerheiligste, zu holen! In Hebräer 6,20 haben wir gelesen, dass Jesus als unser Vorläufer hinter den Vorhang gegangen ist. Er hat für uns den Weg bereitet, damit wir dort sein können, wo er ist. Dieser Ort ist unser zu Hause. Es ist ein Ort an dem Gerechtigkeit, Liebe, Sanftmut und Geselligkeit herrscht. Es ist der Ort, nach dem sich jeder hier auf dieser Erde sehnt, aber hier nie finden wird. Dort wird es keine Existenzängste, keine Schmerzen, kein gebrochenes Herz, keinen Krieg und keinen Tod mehr geben. Wir dürfen Erben Gottes sein und damit werden wir selbst auf dem Thron sitzen und zusammen mit Jesus regieren.

Das schönste wird sein, dass unsere ganzen Fehler und Sünden verschwunden sind. Keiner wird mehr an meine Schwächen und an mein Versagen denken. Auch ich selbst werde das alles vergessen haben. Wie oft leide ich hier auf dieser Erde unter meinen eigenen Unzulänglichkeiten. Doch dort im Himmel wird das alles der Vergangenheit anhören. Es wird ein Ort der reinsten Freude und des höchsten Glückes sein.

Mein persönlicher Hoffnungsanker

Das ist mein fester und sicherer Anker. Weil ich weiß, dass Jesus diesen Weg vor mir gegangen ist und ihn für mich vorbereitet hat, kann ich ihm getrost folgen. Hier auf dieser Welt ist der Weg oft mit Entbehrung, Schmerz und Tod verbunden. Doch all das ist nichts im Vergleich zu den wunderbaren Dingen, die Jesus jetzt gerade für mich vorbereitet!

Jesus hat unendliche Qualen gelitten und sich tief gedemütigt, um mir ewige Freude und Frieden zu ermöglichen. Seine grenzenlose  und vor allem beständige Liebe und Hingabe für mich ist mein sicherer Anker.

Wenn ich daran denke, wie viel er für mich aufgegeben hat, um mir ein besseres Leben zu ermöglichen, dann fällt es mir leichter, diese Welt hier loszulassen, um das zu gewinnen, was er mir anbietet. Ich muss in dieser Welt nicht mehr alles erleben, denn ich weiß, dass mir diese Welt nichts bieten kann, was mich wirklich glücklich macht.

Meine Hoffnung auf ein Leben ohne Schuld und Sünde als eine Königstochter gibt mir bereits in diesem Leben Ruhe und Frieden. Je mehr ich mich mit Gott und seinem herrlichen Wesen beschäftige, desto mehr verliebe ich mich in ihn. Und desto wertloser erscheinen mir all die Dinge, die diese Welt mir hier bieten möchte. Mein Herz sehnt sich dort anzukommen, wo meine Hoffnung bereits ankert: an der Seite meines wunderbaren Gottes und Erlösers Jesus Christus! Er ist den Weg vor mir gegangen, damit ich ihn auch finden und gehen kann.

Es gibt eine Hoffnung über dieses Leben und diese Welt hinaus. Lasst diese Welt wie ein Kartenhaus zusammen fallen! Ich weiß, dass mein Anker im Allerheiligsten hält, wo jemand für mich eintritt, der alles gegeben hat, damit ich bald bei ihm sein kann.

Wo ist deine Hoffnung verankert? Wird dein Anker halten, auch wenn die Welt über dir zusammenbricht?

Über Mäuse, Leuchttürme und Lichter im Dunkeln

Willkommen im Jahr 2022! 

Inzwischen haben wir schon wieder Mitte Januar! Die erste Hälfte des ersten Monats im Jahr ist schon wieder vorbei! 

Daher möchte ich in dem Beitrag heute gleich zwei kleine Bilder vorstellen – das letzte Bild vom Jahr 2021 und das erste Bild aus dem Jahr 2022.
Das erste Bild habe ich am letzten Tag des Jahres 2021 gemalt – in der Silvesternacht. Eine Stunde vor Mitternacht war ich fertig. Hier ein Bild von dem spektakulären letzten Sonnenuntergang des Jahres 2021:

Für mich war das letzte Silvester sehr ruhig. Ich bin kein großer Partygänger. Aber da es auch kein Sinn machte, frühzeitig ins Bett zu gehen, malte ich das Bild zu Ende. Es war für meine liebe Freundin, die mir ein schönes Acrylfarbenset zu Weihnachten geschenkt hatte (s. letzter Beitrag) und mir damit geholfen hat, aus meiner entkräfteten Situation ein bisschen herauszukommen.  

Ich habe einige Tage überlegt, was ich ihr für ein Bild malen könnte. Sie gehört zu meinen treusten Fans und hat die bisher größte Sammlung irgendwelcher Bilder von mir. Deswegen wusste ich zunächst nicht, was ich für sie noch malen könnte. Ich wollte mal etwas anderes malen als nur Landschaften.
Dann fiel mir ein, dass sie Mäuse gerne hat. Das sind Tiere, die ich mir nicht freiwillig als Haustiere halten würde. Aber als ich nach Weihnachten bei ihr zu Hause war, beobachtete ich ihre kleinen Mäuschen und musste mir eingestehen, dass sie wirklich süß sein können. Sie zu beobachten hatte irgendwie auch einen entspannenden Faktor. 

Also suchte ich nach einem süßen Bild mit einer Maus. Dabei half mir die sehr umfangreiche Bildersammlung meines jüngeren Bruders.
Bis zu diesem Bild hatte ich noch nie ein realistisches Bild von einer Maus gemalt und dachte, dass es gar nicht so leicht wird, das Fell zu malen. Das Fell hat auch die meiste Zeit in Anspruch genommen. Doch ich hatte Zeit. So hörte ich am Silvesterabend Weihnachtslieder und malte eine Maus.  

Zum Glück hatte ich mit dem Bild ins Schwarze getroffen. Nun hängt es in sicherer Entfernung über dem Mäusekäfig.  

In der ersten Januarwoche malte ich noch ein anderes Bild. Ich wollte so gerne mal wieder etwas maritimes Malen. Irgendwie hatte ich Lust auf einen Leuchtturm. Ich verbrachte Stunden damit, Pinterest, google und andere Suchmaschinen zu durchforsten. Schließlich fand ich ein ganz ansprechendes Motiv. 

Beim Malen hatte ich etwas Probleme mit dem Leuchtturm. Am Anfang war er zu dick. Deswegen musste ich ihn noch einmal komplett übermalen. Schließlich konnte ich ihn einigermaßen zufriedenstellend malen.
Mir fällt es sehr schwer, Steine zu malen. Deswegen meide ich Motive mit Steinen. Aber bei diesem Bild kam ich an den Felsen nicht vorbei. Also musste ich mich da durchquälen. Ich habe gemerkt, dass ich ganz schön aus der Übung war. Dafür ging das Segelschiff um so leichter. Vielleicht liegt es daran, dass mir Segelschiffe einfach deutlich sympathischer sind als kalte Felsen. 🙂 
Beide Bilder sind auf 24x18cm Leinwände gemalt.

Das Bild hier ist eine Nachtszene. Ein Segelschiff läuft nach langer Reise in den Hafen ein. Der Fantasie des Betrachters ist es selbst überlassen, sich auszumalen, welche Abenteuer dieses Schiff und ihre Besatzung auf ihrer Reise erlebt haben.  

Mich erinnert diese Szene an meine Zeit letztes Jahr im Sommer auf dem Segelschulschiff Roald Amundsen. Ich habe mich freiwillig in der ersten Wache einteilen lassen, die von 0-4 Uhr nachts und von 12-16 Uhr Wache hat. Für mich waren die Nachtwachen eine einzigartige Erfahrung. Besonders gerne übernahm ich die Aufgabe des Ausgucks. Es war spannend zu beobachten, was nachts alles auf dem Wasser passiert. Unser erster Steuermann erklärte mir immer die Lichter, die ich sah. Er zeigte mir auf der Karte wie weit weg manche Sachen waren. Blinkende Lichter waren Leuchttürme oder Windparks. Aus der Entfernung blinken die Lichter der Leuchttürme, aber eigentlich dreht sich ihr Lichtkegel nur.  

Als ich einmal wieder mit dem Ausguck dran war, sah ich ein grünes Licht auf unserer Backbordseite (für alle Landratten: das ist links). Für mich sah es noch sehr weit weg aus. Ich meldete es dem ersten Steuermann und er fragte mich, ob ich auch ein rotes Licht sehen würde. Zunächst konnte ich es nicht sehen, doch zusammen sahen wir es dann. Jedes Schiff muss im Dunkeln auf der Backbordseite mit grünen Licht fahren und auf der Steuerbordseite (=rechts) mit einem roten Licht.

Wenn ich also auf der Backbordseite ein grünes Licht sehe bedeutet das, dass das andere Schiff auf uns zu kommt. In diesem Fall waren wir sogar auf Kollisionskurs. Das andere Schiff konnte uns nicht ausweichen, also mussten wir ausweichen. Das Schiff war näher als gedacht und so musste es tatsächlich recht schnell gehen.  

Dabei wurde mir bewusst wie wichtig die Lichter im Dunkeln sind. Auch in Zeiten von Funk und GPS verlassen sich die Seeleute nicht nur auf die Technik, sondern beobachten die Lichter auf dem Wasser.  

In der Bibel (in Psalm 119,105) wird das Wort Gottes, also die Bibel selbst, als ein “Licht” bezeichnet. 

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. 

Wie ich im letzten Beitrag geschrieben habe, war für mich der Jahresausklang recht düster und finster. Ich konnte meine Zukunft nicht sehen. Phasenweise war ich sehr entmutigt, weil viele meiner Träume sich zerschlagen haben. 

Doch ich machte die Versprechen Gottes zu meinem Licht. Ich vertraute seiner Liebe und Fürsorge für mich und übergab ihm meine Probleme und Sorgen. Dadurch konnte ich wieder Frieden und Zuversicht spüren. Langsam lichtet sich der Nebel und ich kann zumindest die nächsten Schritte sehen, die ich gehen kann. Ich weiß das Ende dieser Reise nicht. Ich weiß auch nicht, wo ich am Ende dieses Jahres sein werde, aber ich weiß, dass ich einen zuverlässigen Führer habe, der mir wie der Leuchtturm den Weg in den sicheren Hafen leitet und mich davor bewahrt, an den Felsen der Probleme und Entmutigungen zu zerschellen.  

Ich freue mich auf die Abenteuer, die ich dieses Jahr erleben darf. Und ja, ich freue mich auf die Herausforderungen, denn an denen darf ich wachsen! 

Also in diesem Sinne: Leinen los und auf geht’s ins Jahr 2022! 

 

Jesus and his Bride – Jesus und seine Braut

Ich freue mich heute das Erste im Jahre 2021 vollendet Bild vorstellen zu können!
Dieses Bild ist wirklich etwas ganz besonderes. Es ist für mich so etwas wie das Erreichen eines Meilensteines. Als ich vor zweieinhalb Jahren angefangen habe mit Acryl zu malen, da war es mein Traum und mein Ziel auch Szenen aus der Bibel oder Bilder von Jesus zu malen. Mit dem heutigen Bild habe ich den ersten Schritt zur Erfüllung dieses Traumes getan. In einigen meiner letzten Bilder habe ich oft Menschen gemalt, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Sie alle waren nur eine Übung für das heutige Bild.  

An diesem Bild habe ich eine ganze Weile gesessen und gemalt und auch wieder übermalt. Allein die Wolken habe ich unzählige Male übermalt. Aber auch mit dem Wasser war ich sehr unzufrieden, weswegen ich es einmal komplett und manch andere Stellen noch öfter übermalt und von vorne begonnen hatte. Die meiste Zeit habe ich für das Malen der Kleidung gebraucht. Die unendlich vielen Falten, Licht- und Schatteneffekte waren sehr aufwendig und wollten manchmal nicht so gelingen wie ich wollte. Was dafür sehr einfach ging, waren die Haare der Braut. Die malten sich fast von selbst. Auch das Gesicht von Jesus ging leichter zu malen als zunächst erwartet. Es hat zwar ein paar Anläufe gebraucht, aber mit dem Ergebnis bin ich ganz glücklich. 

Als Grundlage für das Bild diente mir ein Bild, das ich auf Pinterest entdeckt hatte. Es stammt von einer südafrikanischen Künstlerin, die Maria heißt. Sie ist Christin und möchte ihre Bilder zur Ehre Gottes malen.
Ich wollte ihr Bild nicht vollständig covern, sondern meinen eigenen Stil mit hineinbringen. Deswegen malte ich als Hintergrund – und wie sollte es auch anders sein – Wasser und Wellen. 

Es ist Nacht. Wellen brechen sich am Strand, während dicke Wolken sich am Himmel türmen. Am Strand geht Jesus mit seiner Braut, welches in der Bibel seine Gemeinde ist, spazieren. Sie ist in ein weißes Kleid gekleidet, was für die gerechten Taten der Gläubigen steht. Sie ist rein und heilig, genau wie ihr Bräutigam. Ihr Blick ist nicht auf die Wellen und den Sturm gerichtet, sondern auf den, den sie von ganzem Herzen liebt. Ihr Herz ist voller Zuneigung, tiefster Liebe und Hingabe. Sie weiß, mit Jesus an ihrer Seite kann ihr nichts geschehen. Sie sind das perfekte Paar. Er bezahlte den höchsten Brautpreis für sie, denn er hat mit seinem Blut und Leben bezahlt.  

Sie war nicht immer so. Früher lebte sie ein ausschweifendes Leben, suchte kurzweiliges Vergnügen und Geld. Dies führte sie in den absoluten Ruin und unaussprechliches Leid. Ihr Herz wurde tausend Mal gebrochen. Sie war tödlich verwundet und lag verlassen in ihrem eigenen Blut, bereit zu sterben.  

Aber es gab einen, der sie wirklich liebte, einen, der sie geschaffen hatte. Obwohl sie von ihm weggelaufen war und ihr eigenes Leben lebte, ließ er sie nie aus den Augen. Er beobachtete schmerzvoll, wie sie ihr Leben zerstörte, doch er liebte sie noch immer. Als sie sterbend am Boden lag kam er zu ihr, versorgte sie und gab ihr seine liebevolle Zuwendung. Er wusch sie und gab ihr ein neues, reines Kleid. Als sie in seine Augen schaute, sah sie eine tiefe Liebe, die sie vorher nicht gekannt, aber immer gesucht hatte. In seiner Liebe fand sie Ruhe. Mit ihm fing sie an neues Leben an. Sie setzte das um, was er ihr sagte und stellte fest, dass sie darin wahres Glück fand. Sie wusste, an seiner Seite ist sie sicher.  

So oder ähnlich ist die Erfahrung eines jeden Christen. Wir alle haben uns von Gott entfernt und sind unseren eigenen Weg gegangen. Doch er ging uns nach, bezahlte mit seinem eigenen Leben unsere Schuld und versuchte unsere Liebe zu gewinnen. Viele Menschen müssen erst Krisen in ihrem Leben erleben, um zu erkennen, dass sie einen Erlöser brauchen. Er ist der einzige, der unsere tiefsten Bedürfnisse stillen kann. An seiner Seite ist Glück und Frieden zu finden, egal wie viele Stürme es in dieser Welt geben mag. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es wert ist, ihm eine Chance zu geben. Wie man das machen kann, kann man sich hier anhören. 

Gottes Segen und Frieden euch allen! 

 

Das Matterhorn

Nach längerer Pause, möchte ich euch heute mein neustes Bild vorstellen. Es ist kein großes Kunstwerk, aber ein Geburtstagsgeschenk für eine liebe Freundin. Sie ist etwas ganz besonderes. Gebürtig kommt sie aus Tscheschien, lebt aktuell in Deutschland, hat die englische Sprache studiert, aber ihr Herz schlägt für die Schweiz. Noch internationaler kann es nicht werden! Aber genauso groß wie ihre Liebe zu der Schweiz ist die Liebe zu den Bergen; zu den Schweizer Bergen im Besonderen und zu dem Matterhorn im ganz Speziellen. In ihrer Wohnung hängen Fotos vom Matterhorn von allen möglichen Perspektiven und Formaten. Nur eines fehlte ihr noch: ein Gemälde vom Matterhorn. Aber das sollte sich zu ihrem diesjährigen Geburtstag ändern! 

Ein passendes Motiv war schnell gefunden. Es gab nur ein Problem bei der ganzen Sache: Ich kann keine Berge malen. Nur in der Ferne, ohne große Details.

Aber die ganzen Felsvorsprünge und Kanten, Licht- und Schattenspiele in einem Berg übersteigen meine künstlerischen Fähigkeiten. Aber ich sagte mir, man wächst mit seinen Herausforderungen!
Also wagte ich mich todesmutig an das Matterhorn! Das Malen war so schwierig wie die Besteigung dieses Berges für einen ungeübten Wanderer sein muss. 

Die Grundform war schnell angelegt. Doch wie befürchtet, scheiterte ich an den ganzen Nuancen. Oft habe ich den Berg übermalt und von vorne angefangen. Bis ich in meiner Verzweiflung die Malspachtel herausholte und einfach mit verschiedenen Farben über den Berg ging und dann noch ein paar Details mit dem Pinsel nacharbeitete. Auf einmal war der Berg fertig. Ich war sehr unzufrieden. Aber ich dachte mir, ich male zunächst noch den Wald davor und dann würde es vielleicht besser wirken. Ein Freund brachte mich auf die Idee, etwas Nebel in das Bild einzufügen. Das war eine gute Idee. Denn so konnte ich ein paar ganz hässliche Stellen durch den Nebel vertuschen. 

So unzufrieden ich auch mit dem Berg war, um so überraschter war ich von der Schweizer Fahne. Als ich anfing, sie zu malen, dachte ich, dass ich sie nicht hinbekommen würde. Doch am Ende war ich ganz überrascht von dem Ergebnis! In letzter Zeit habe ich viel Kleidung gemalt und das hat sich scheinbar an der Flagge ausgezahlt.  

Zum Schluss sollte ein Bibelvers nicht fehlen. Da es schon recht spät am Abend war und ich das Bild am nächsten Tag überreichen wollte, fiel der Text sehr kurz und simple und daher auch etwas unvollkommen aus. 

Doch immerhin ist mir mit diesem Bild ein Unikat gelungen. Immer wieder durchleide ich Kämpfe beim Malen, erlebe Misserfolge und frage mich, wie ich jemals ein gutes Bild zustande bringe. Aber am Ende überraschen mich die meisten Bilder positiv. Oft kann ich gar nicht glauben, dass ich sie gemalt habe. In solchen Momenten kommt mir einer meiner absoluten Bibelverse aus 2.Korinther 12:9 in Erinnerung: 

Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. 

Noch befriedigender als der Prozess des Malens ist der Moment, wenn der zukünftige Besitzer des Bildes dieses zum ersten Mal sieht. Ganz besonders, wenn es eine Überraschung ist. Auch hierzu gibt es einen passenden Bibelvers aus Apostelgeschichte 20:35b: 

Geben ist Seliger als Nehmen.  

So ist das Malen für mich eine doppelte Freude. Der Prozess des Malens und Schaffens ist sehr bereicherend, genauso wie das Bild jemanden zu übergeben, der es schätzt und sich darüber freut. 

Hier unten seht ihr noch eine kleine Postkarte, die ich parallel zu dem Matterhorn gemalt habe. Diese Postkarte habe ich an eine mir unbekannte Person im Zuge einer Wichtelaktion geschickt. Aber auch hier habe ich die Rückmeldung erhalten, dass diese kleine Karte für eine besondere Freude gesorgt hat.

 

Sonnenblumen und ein Rückblick auf das Jahr 2020

Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder. 

– Die Bibel, Sprüche 17,17

Wahre Freunde zu haben ist wirklich ein Segen des Himmels! Bisher gab es zwei Situationen in meinem Leben, bei denen ich die Wahrhaftigkeit des oberen Bibelverses erleben durfte. Die erste Situation war vor dreieinhalb Jahren als ich einen Fahrradsturz hatte und für einige Tage und Wochen  Hilfe beim Waschen und Anziehen benötigte. Zum Glück hatte ich zu der Zeit eine ganz tolle Mitbewohnerin, die sich gut um mich gekümmert hat. 

Die zweite Begebenheit war dieses Jahr. Wie im vorletzten Beitrag erwähnt, befand ich mich für einige Wochen im März diesen Jahres im Krankenhaus. Die Klinik befand sich in München, wohin ich ungefähr eine Stunde zu fahren habe. Freundlicherweise bot sich ein älteres Ehepaar aus meiner Kirchengemeinde an, mich ins Krankenhaus zu fahren und wieder abzuholen. 

Als ich abgeholt wurde, wurde ich auch gleich mit einer leckeren Kartoffelsuppe verwöhnt. Allerdings habe ich nicht mitbekommen, dass der Topf aus Keramik war. Als ich die Suppe erhitzen wollte, zersprang er und die Suppe verteilte sich auf dem Herd. Das war mir unendlich peinlich. 

Zusätzlich passierte mir noch ein anderes Malheur. Frisch zu Hause angekommen, hatte ich Lust, mir eine Pizza zu machen. Voller Freude habe ich alle Zutaten für einen Vollkorndinkelhefeteig abgemessen und in die Schüssel getan. Zum Schluss fehlte nur die Hefe. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich noch Trockenhefe im Schrank hätte, aber dort herrschte gähnende Leere. Ich klapperte alle Supermärkte in der Umgebung ab, doch nirgendswo war Hefe – weder trocken noch frisch- aufzutreiben. Ich wollte es nicht glauben! Die Supermarktregale waren wie geplündert! Die Menschen rechneten scheinbar mit dem Weltuntergang, dabei war es nur ein Grippevirus, der unser Land heimsuchte. Jedenfalls habe ich meine liebe Bekannte angerufen, deren Topf ich zerbrochen hatte und sie teilte mit mir ihr letztes Päckchen Trockenhefe.  

Doch damit nicht genug: Kurze Zeit später bekam ich massivste Probleme mit meinem Herz-Kreislauf-System, ausgelöst durch falsche Medikation. So schlecht ging es mir noch nie in meinem Leben. Ich hatte Angst zu kollabieren und ganz allein bewusstlos in meiner Wohnung zu liegen. Da meine Hausärztin meinte, ich solle ja aufpassen und wenn nötig den Krankenwagen rufen, entschied ich mich an jenem Nachmittag eben dazu. So wurde ich mit Blaulicht wieder in die Münchner Klinik gefahren. Zum Glück stellte sich heraus, dass mein Herz stabil war und ich durfte wieder heim gehen. Doch wie kommt man in so einem Zustand und zu später Stunde wieder nach Hause? Mir fiel wieder nur das befreundete Paar ein. Ich rief sie an und ich wurde sofort von ihnen abgeholt. Das ist wahre Nächstenliebe, wenn ein Mensch für jemanden anderes abends um 21 Uhr noch knappe 200km fährt! 

Dieses ältere Ehepaar ist mir Vorbild in Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft! Wenn nur ein Bruchteil der Menschen so wären wie sie, dann wäre die Welt ein besserer Ort.
In diesen Zeiten bin ich umso dankbarer einer weltweiten Glaubensfamilie anzugehören, die auch in den schwierigen Zeiten für einander da ist. 

Es versteht sich von selbst, dass ich für all die Hilfe, die ich erhalten und all die Umstände, die ich bereitet habe, mich erkenntlich zeigen wollte. Außerdem freute ich mich sehr darauf, endlich wieder in meiner Wohnung an einer Leinwand zu stehen und diese bemalen zu können. Also suchte ich ein fröhliches Motiv, was die Lebensfreude meiner lieben Freunde wiederspiegeln würde. Auf Youtube bin ich auf ein Tutorial von John Magne Lisondra gestoßen. Es hat mir gut gefallen und sah relativ leicht aus. Es ist das erste Bild, bei dem ich nicht vorher ein kleines Probebild auf Acrylpapier gemalt habe. Es ließ sich auch wirklich gut malen. Bis auf die Wiese rechts des Flusses. Die wollte mir nicht ganz so gut gelingen. Aber im Gesamtwerk bin ich damit zufrieden. Da ich in dieses Bild etwas von der Bibel mit einfließen lassen wollte, fügte ich noch die Schriftrolle hinzu mit einem Vers aus 1. Thessalonischer 5:16. Heute hat das Bild einen Platz direkt im Eingang des Hauses dieses lieben älteren Pärchens gefunden, wo das Bild den Besuch gleich als erstes anlacht. Das Bild ist auf einer 40x50cm großen Leinwand entstanden.

Heute, ein halbes Jahr später, schaue ich auf ein turbulentes Jahr 2020 zurück. Es war kein leichtes Jahr. Damit meine ich nicht nur die Situation mit Covid-19, sondern auch meine persönliche. Es war gesundheitlich eine der dunkelsten Phasen meines Lebens. Doch ich durfte erleben, wie ich jeden Tag genau die Kraft empfangen durfte, die ich benötigt habe. Den folgenden Bibeltext habe ich Gott mehrmals unter die Nase gehalten und er hat jedes Mal sein Versprechen eingelöst: 

Er gibt dem Müden Kraft und dem Ohnmächtigen mehrt er die Stärke. Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer straucheln und stürzen. Aber die auf den HERRN hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht. 

-Die Bibel, Jesaja 40:29-31 

Oft habe ich dieses Jahr gedacht, ich kann keinen weiteren Schritt gehen. Und das nicht nur im übertragenen Sinne… Doch in dem Moment als ich nicht mehr weitergehen konnte, durfte ich umso stärker die Kraft meines genialen Erlöses erleben.  

Wenn ich zurückblicke auf die Bilder, die ich dieses Jahr gemalt habe, dann bin ich einfach nur dankbar. Trotz der absoluten Erschöpfung und all der Kämpfe, sind doch recht annehmbare Ergebnisse entstanden. Zwei oder drei Projekte fehlen noch, die ich dieses Jahr zustande gebracht habe und noch nicht hier im Blog geteilt habe. Eines davon, mein bisher größtes Projekt, habe ich zum Teil unter Fieber gemalt. Doch dazu mehr in einem späteren Blogbeitrag. 

Jetzt bleibt mir nur eines zu sagen: 

Soli Deo Gloria!

Hier noch ein Ausschnitt von einem Bild, an dem ich aktuell arbeite. 

Das Märchenschloss

Im heutigen Beitrag geht es um ein kleines Bild, 20x30cm,
auf Malkarton gemalt. Im ursprünglichen Gedanken sollte es
nur eine Geburtstagskarte werden. Die “Karte” ist dann doch
etwas größer ausgefallen als gedacht.
 

Das Bild wurde für dieselbe Freundin gemalt, für die auch das Bild im letzten Beitrag gemalt wurde. Diese liebe Freundin hat das Bild für ihren letzten Geburtstag, der im Oktober ist, erst dieses Jahr Ende April erhalten.  Zum diesjährigen Geburtstag musste sie nicht ganz so lange warten. Immerhin kam es “nur” fünf Tage nach ihrem Geburtstag bei ihr an.  

Eigentlich wollte ich ein einfaches Motiv wählen, das schnell gemalt ist. Ich wusste, dass diese Freundin alte Kirchen und Burgen liebt. Bei dem ersten Bild habe ich solche Motive abgelehnt, weil sie mir zu komplex erschienen. Aber dieses Jahr dachte ich mir, ich will es probieren. 

Gesagt – getan. Nur was für eine Burg sollte es sein? Als gut integrierte Bayerin fiel mir natürlich sofort DAS Motiv ein. Es war keine Burg, aber dafür DAS Märchenschloss schlechthin! Das Schloss, das Disney als Vorlage für sein Markenzeichen galt – das Schloss Neuschwanstein. 

Der Malprozess ging leichter von der Hand als gedacht. In zwei Abenden war das Werk vollendet. Natürlich habe ich das Bild recht einfach gehalten und viele Details weggelassen. Das fiel mir nicht leicht, weil ich mich sehr gerne in den Details verrenne. Aber daher war das natürlich eine gute Übung für mich, um zu lernen, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.  

Schloss Neuschwanstein, gemalt im Oktober 2020, 20x30cm Malkarton

Da das Bild für eine Pastorin gemalt wurde, sollte ein ermutigender Bibelvers nicht fehlen. Daher fiel die Wahl auf einen Ausspruch Davids:

HERR, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils und mein Schutz! 

Dieser Vers stammt aus dem 18. Psalm, den der König David einst geschrieben hat. Ich liebe diesen Psalm, weil er die Größe und Allmacht Gottes darstellt. David war auf der Flucht vor König Saul. Dieser wollte David umbringen, weil er wusste, dass er seinen Platz als König einnehmen sollte. Das gefiel dem König Saul ganz und gar nicht. Deswegen verfolgte er David und wollte ihn umbringen. Doch Gott beschützte den jungen Hirten und Liederdichter David. Im Kampf mit den feindlichen Philistern fand der König Saul schließlich den Tod. So war David befreit von der Verfolgung durch Saul und wurde zum König über das Volk Israel gekrönt.  Aus Dankbarkeit Gott gegenüber schrieb David diesen Psalm. Er beschreibt Gottes Reaktion auf seinen Hilferuf mit drastischen Worten: Wenn Gott seine Stimme erschallen lässt, erzittern die Berge und Hagel und Feuerkohlen fallen auf die Erde hinab. Wenn Gott mit seiner Nase schnaubt, dann werden die Betten des Wassers und die Fundamente der Welt aufgedeckt. So groß war der Gott Davids. 

Er griff aus der Höhe, erfasste mich, zog mich heraus aus großen Wassern. Er rettete mich vor meinem starken Feind und vor meinen Hassern, denn sie waren mächtiger als ich. 

In diesem Psalm steht auch einer meiner Lieblingstexte aus der Bibel: 

Gott umgürtet mich mit Kraft und untadelig macht er meinen Weg. 

Dieser Vers hat mir schon oft Kraft gegeben, ganz besonders in den letzten Monaten, als ich mich schwach fühlte. Jeden Morgen durfte ich Kraft aus dieser Kraftquelle schöpfen. Sie hat immer für jeweiligen Tag gereicht. Auch um den Feinschliff meines Charakters kümmert sich dieser Gott Davids. Er sorgt dafür, dass meine Wege den seinen entsprechen. Vor 10 Jahren habe ich die Entscheidung gefällt, mit diesem Gott meinen Lebensweg zu gehen. Seit dem ist kein einziger Tag vergangen, an dem ich diese Entscheidung bereut hätte. Auch wenn der Weg oft steinig ist und man nur ein Stück weit vorausschauen kann, so weiß ich, dass es jemanden viel mächtigeren als mich gibt, der den Weg gut kennt und mich sicher führt. 

Diese Erfahrung wünsche ich jedem, der diese Zeilen gelesen hat!  

Sonnenuntergang in Warnemünde

Es war ein Freitagabend im Juli.
Nach über 10 Stunden Fahrt mit dem Zug einmal quer durch
Deutschland bin ich endlich am Ziel! Schnellen Schrittes nähere
ich mich dem Strand in Warnemünde. Barfuß geht es durch den
weichen Sand zum Wasser. Im Sand zu laufen, das Rauschen
der Wellen zu hören und den Wind zu spüren – das sind Gefühle
von denen ich fast vergessen hatte, wie sich das anfühlt.
Doch hier war ich! Ich war an der Ostsee!

Am Strand begrüßten mich wunderbare Wellen, deren Ausläufer
sanft meine Füße umspülten. Manchmal auch nicht ganz so sanft.
Ich war genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen.
Die Sonne begann ihren Lauf hinab zum Horizont.
Auf diesem Weg ließ sie den Himmel in den herrlichsten Farben
erstrahlen. Diesen Moment versuchte ich mit meinem Fotoapparat festzuhalten.

Die mächtigen Wellen beeindruckten mich. Es war ein wunderschönes Schauspiel, dass ich eine gefühlte Ewigkeit beobachtete. Das war ein gelungener Start in den Ruhetag und in meinen Kurzurlaub! 

Mir war klar, dass ich versuchen wollte, ein paar meiner Fotos mit Acryl auf die Leinwand zu bringen. Es dauerte nicht lange, da bot sich mir bereits eine Gelegenheit. Ich zeigte ein paar Freundinnen die Fotos von meinem Urlaub. Dabei stellte ich fest, dass eine von ihnen schon immer den Traum hatte, mal das Segeln auszuprobieren. Da ihr Geburtstag nicht mehr fern war und eine andere Freundin ihr ein gemaltes Bild von mir schenken wollte, war das hierzu eine perfekte Gelegenheit. Ich erfuhr ihren Lieblingsbibelvers und hatte auch eine Ahnung, welches meiner Fotos sie ihr am Meisten gefiel. 

Also ging es kurzerhand ans Werk. Und ich bin gescheitert. Ich bin an der schönen, großen Welle gescheitert. Des öfteren habe ich Teile des Bildes übermalt und wieder von vorne begonnen. Es war ein Kampf. Aber mit etwas Beharrlichkeit konnte ich als Sieger hervorgehen. Ich glaube, ich bin dem Original nicht gerecht geworden.
Doch der Beschenkten fehlten zunächst für einige Momente die Worte als wir ihr das Bild übergaben.  

Auch wenn es unvollkommen ist, so drückt es doch die Sehnsucht nach dem offenen, weiten Meer aus. 

„Habe deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.  Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen.“

Der Bibeltext aus den Psalmen ist wunderschön. Er lehrt uns, Gott zu unserer obersten Priorität im Leben zu machen. Wenn wir mit ihm verbunden sind und ihm vertrauen, wird er uns sicher führen. Auch wenn wir es manchmal nicht sehen oder verstehen, so handelt er zu unserem Besten. Er kennt die tiefsten Sehnsüchte in unserem Herzen und hat Freude daran, sie uns zu geben, wenn wir ihn stets an die erste Stelle in unserem Leben setzen. 

So kann ich dankbar auf einen wunderbaren Kurz-Segel-Urlaub zurückblicken. Besonders dieser eine Freitagabend wird mir in Erinnerung bleiben! 

Der Leuchtturm in den Stürmen des Lebens

Das Bild, das ich heute vorstellen möchte, ist
wahrscheinlich
keines meiner herausragensten Werke. 

Dennoch ist es ein Motiv, das ich sehr liebe. Sicherlich
wird es nicht das letzte dieser Art sein, das ich malen
werde.
 

Gemalt wurde es anlässlich eines 90jährigen
Geburtstages. Dieses Geburtstagskind ist etwas ganz
besonderes. Nein, nicht nur dass sie 90 Jahre alt geworden
ist und dafür einen noch sehr klaren Verstand hat. Nein, diese Frau hat mich sehr beeindruckt.
 

Auch wenn ich sie nur als alte, gebrechliche Dame kennen gelernt habe, habe ich gesehen, dass sie einen starken Geist und einen festen Glauben besitzt. Gemeinsam mit ihren Mann hat sie viel in ihrem Leben erreicht. Zusammen haben sie mit ein paar anderen eine kleine Kirchgemeinde gegründet, die inzwischen zu einer florierenden Schulgemeinde mit einer privaten Grundschule herangewachsen ist. Selbst noch im Alter ist ihre Sorge um die Menschen in dieser Gemeinde beispielhaft und ihr Gottvertrauen eine Inspiration für alle, die ihr begegnen.
In einer Begegnung fragte ich sie nach ihren Lieblingsbibelvers. Da nannte sie mir den, unter Christen, sehr bekannten Text aus Sprüche 3:5+6: 

“Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.” 

Dieser Text drückt das Vertrauen eines Gläubigen in seinen Gott aus. Auch wenn die Umstände, ja selbst der eigene Verstand, dagegen sprechen, so hält der Glaubende treu an seinem Gott fest. Es mögen Stürme im Leben toben und man mag keinen Ausweg sehen, wer aber sich fest an Gott hält, wird sicher geführt werden. 

Für mich ist das ein Text, der mir sehr viel Kraft und Mut in schwierigen Situationen gegeben hat.  

Zu jener Zeit als der Geburtstag näher rückte, übte ich mich gerade an einer Küstenlandschaft mit einem Leuchtturm. Aus irgendeinen Grund fasziniert mich das Meer, die Wellen und vor allem Segelschiffe. Das wurde mir aber erst so richtig bewusst als ich anfing zu malen. Denn ich griff häufig, besonders am Anfang, auf solche Motive zurück. 

Ich kann nicht sagen, woher diese Begeisterung kommt. Vielleicht kam es von den alljährlichen Familienurlauben an der Ostsee. Wobei ich eigentlich keine all zu positiven Erinnerungen an das Salzwasser, die Quallen, die Algen, den Sand und Fischbrötchen habe.  

Erst einige Jahre später als ich mit einigen Freunden ein paar Tage an der Ostsee verbrachte, lernte ich Strandspaziergänge zu genießen.

Auf einmal sah ich eine Schönheit im Heranrollen der Wellen und des zurückschlürfen des Wassers. Dieser ständige Wechsel vom Kommen und Gehen, die Majestät der Wellen, zog mich in den Bann. Dazu das Rauschen des Wassers, das Rufen der Möwen, die salzige Brise, die um die Nase weht. Stundenlang hätte ich dieses Schauspiel genießen können. Auf einmal genoss ich es auch, den weichen Sand mit den spitzen Muschelschalen unter meinen nackten Füßen zu spüren.
Das Wasser hat eine gewaltige Kraft. Was für ein Anblick ist es, wenn die großen Wellen sich an Felsen brechen und die Gicht meterhoch in die Luft gewirbelt wird. 

Oft sind die Umstände in unserem Leben wie dieses unberechenbare Meer. Unser Leben ist wie ein Schiff, dass eine kundige Hand benötigt, um sicher den Zielhafen zu erreichen. Wie hilfreich ist in einer stürmischen Nacht ein Leuchtturm, der dem Schiff hilft, den richtigen Weg zu finden. 

So ist der Glaube und die Bibel für einen Christen ein Leuchtturm, eine Konstante, in den Stürmen des Lebens. Dieses Bild schien mir äußerst passend für den oben genannten Bibeltext und so fügte ich das eine mit dem anderen zusammen. Hier seht ihr das Ergebnis, das in einem Altersheim in Niederbayern über dem Bett einer gealterten Glaubensheldin hängt, die bereits viele Stürme in ihrem Leben erfolgreich gemeistert hat: 

Im nächsten Beitrag wird es noch stürmischer. Da geht es auf die hohe See! 

 

Schwanenromantik

Bisher habe ich in den Blogeinträgen meine Bilder der
Reihenfolge nach vorgestellt. Heute möchte ich diese “Tradition”
einmal unterbrechen.
 

Dazu habe ich, wie ich meine, auch einen guten Grund. Als
Schwester ist es ein ganz besonderes Erlebnis, wenn der ältere
Bruder den Bund der Ehe schließt. Diese frohe Ereignis konnte
letztes Wochenende bei schönstem Wetter stattfinden. Es war
ein wunderschöner, ja sogar, ein perfekter Tag.
 

Als Hobbymalerin hat sich mir natürlich die Frage gestellt, was
ich meinem Bruder und meiner Schwägerin für ein Bildchen
anlässlich dieses besonderen Ereignisses male. Diese Frage trug ich mehrere Monate mit mir herum, aber es fehlte die zündende Idee. Ich wusste beide lieben die Natur, die Berge und auch den Glauben. Da sie demnächst von Kärnten, Österreich nach Tschechien umziehen werden, dachte ich, ich male ihnen eine Kärntner Landschaft als Erinnerung an die alte Heimat. Aber eigentlich war mir das etwas zu langweilig angesichts des besonderen Anlasses.

Mein Bruder selbst half mir schließlich etwas auf die Sprünge. Eigentlich war das Bild als Überraschung gedacht. Doch einige Zeit vor der Hochzeit fragte er mich, ob ich statt eines anderen Hochzeitgeschenkes den beiden ein Bild malen könnte, dass sie an dieses besonderen Tag erinnern würde. Er wünschte sich ausdrücklich keine Landschaft, sondern ein romantisches Motiv. 

Obwohl es schon eine grobe Richtung war, fehlte nach wie vor die zündende Idee. An Menschen getraue ich mich noch nicht so richtig ran, also blieben mir nur Naturmotive. Daher bat ich meinen jüngeren Bruder um Hilfe. Ich wusste, er hat eine ganze Sammlung an Fotos von schönen Tierbildern. Ich bat ihn, mir ein paar romantische Tierbilder zu schicken, was er auch tat. Letztendlich blieb ich an einem Schwanenpaar hängen.

 

Doch die Schwäne nur mit Wasser zu malen war mir zu langweilig. Außerdem wie sollte dieses Motiv an die Hochzeit erinnern? Ich schaute mir die Hochzeitseinladung näher an. Die Mottofarbe war lavendelfarben und es stand ein Text aus den Psalmen darauf. Also konnte ich diese Elemente in das Bild mit einfließen lassen. 

Da das Brautpaar die Natur und Berge lieben, suchte ich nach einem passenden Hintergrund und probierte mich an einem ersten Probebild.

Aber damit war ich nicht zufrieden. Es war insgesamt zu langweilig und zu wenig romantisch. 

Also dachte ich mich mir: weg mit den Bäumen und lieber ein Wasserfall in das Bild! Um es noch etwas romantischer zu machen, sollte außerdem die ganze Szene im Sonnenuntergang gemalt werden. Et voila: innerhalb eines Nachmittags stand Versuch Nummer 2: 

Trotzdem war ich noch nicht zu 100% zufrieden. Es fehlte mir noch etwas der Kontrast. Aber insgesamt gefiel mir der Entwurf deutlich besser. So ging es an das Malen des großen Bildes. Ich versuchte das violett überall in das Bild mit hineinzubringen mit Gelb im Sonnenuntergang als Komplementärkontrast. In der originalen Größe konnte ich auch mehr Details hineinarbeiten.
In drei, vier Tagen malte ich das Bild und veränderte in den darauffolgenden Tagen immer noch ein paar Details.
Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Gesamtwerk zufrieden, wobei ich dennoch noch einiges an Wachstumspotential sehe.  

Was ich beim Malen dieses Bildes gelernt habe war, wie schwierig es ist, die richtige Komposition zu finden und ein Bild stimmig zu machen, ohne dass es zu langweilig wird. Das Bild hat mich sehr lange beschäftigt und ich habe viel Herzblut hineingesteckt, weil ich es für mein Brüderchen so perfekt wie möglich haben wollte. Aber auch wenn es nicht absolut perfekt ist, so hat sich das Brautpaar sehr darüber gefreut. Sie haben es ihren zukünftigen Kollegen in einem tscheschichen Gesundheitszentrum gezeigt, die daraufhin gleich alle ihre Gästezimmer mit meinen Bildern bestückt haben wollten. Das war für mich als Anfängerin in der Acyrlmalerei ein großes Kompliment, da sie bereits sehr schöne Ölgemälde in den Zimmern hängen haben. 

In der Slideshow könnt ihr noch einmal die Entstehung der Schwanenromantik mitverfolgen:

Das war die Geschichte zu meiner Schwanenromantik. Für mich ist und bleibt dieses Bild etwas ganz besonderes. Im nächsten Beitrag geht es in den hohen Norden an eine stürmische Küste!