Verliebt auf Korfu

(Hinweis: Dieser Beitrag unterbricht auch noch einmal- diesmal hoffentlich
zum letzten Mal- meine Erklärung
vom breiten und schmalen Weg)

Ein weiter Blick über das türkisfarbene Meer, sanft umrandet von den Felsen der Insel. Am Horizont lässt sich in der Ferne Land erahnen. Der Himmel erstrahlt im schönsten Blau. Die Sonne erwärmt angenehm die Haut während man mit seinem Liebsten diesen herrlichen Anblick genießt. Es ist der erste gemeinsame Urlaub. Die Schmetterlinge im Bauch sind noch sehr aktiv. Noch kennt man die Gewohnheiten und Macken des anderen nicht so gut. Es ist aufregend mit dem Menschen, den man liebt so eine intensive gemeinsame Zeit zu verbringen. Es gibt noch so viel an dem anderen zu entdecken. Jede gemeinsame Minute ist ein Stück Himmel auf Erden. Alles ist neu und unbelastet.

Kannst du dich daran als du deinem Partner das erste Mal begegnet bist? Kannst du dich daran erinnern als du das erste Mal die Worte gehört hast, die das Herz höher schlagen lassen und einen Schwall von Glücksgefühlen auslösen? Diese magischen Worte: „Ich liebe dich“? Oder erinnerst du dich an eure erste Berührung? Wie war es als ihr das erste Mal Hand in Hand spazieren gewesen seid? Jeder dieser Momente und noch viele weitere danach sind kostbar. Frisch verliebt zu sein und mit der geliebten Person an einem schönen Ort zu sein und nur für einander Zeit zu haben, ist etwas wunderschönes. Diese einzigartige Erinnerung wurde ich gebeten in einem Bild festzuhalten.

Die Entstehung des Bildes

Diesen Sommer haben sich Freunde von mir ihr Ja-Wort gegeben. Als Geschenk haben sie sich ein gemaltes Bild von mir gewünscht. Es sollte den oben erwähnten ersten gemeinsamen Urlaub auf Korfu festhalten. Diesem Wunsch kam ich mit Freuden nach. Ich bin immer froh, wenn jemand so einen Wunsch äußert, dann hat sich die Frage nach dem Geschenk schon erledigt. 😉 Ich bekam sogar ein Referenzbild zugeschickt, was ich als Grundlage benutzen konnte.

Ehrlich gesagt fand ich das Bild etwas langweilig. Es ist wahrscheinlich bei allen Fotos das Gleiche: Sie können die geniale Stimmung und die Atmosphäre des Ortes nie völlig wiedergeben. All die Emotionen, die diesen Moment zu etwas Außergewöhnlichen machen, kann so ein einfaches Foto nicht wiedergeben. Aber es kann die Erinnerung daran lebendig halten.

Mit dem Foto war zumindest eine schöne Grundlage für das Gemälde vorhanden. Es fehlte nur ein wenig Kontrast.

So machte ich mich frisch ans Werk. Kurz zuvor war ich umgezogen. Nach über zwei Jahren habe ich dann doch wieder mein kleines Kinderzimmer in meinem Elternhaus gegen eine schöne Wohnung eingetauscht. (Allein wie das alles zu Stande kam, war ein riesiges Wunder und eine Geschichte für sich). Auf jeden Fall war dieses Bild das erste, was ich in meinem schönen hellen neuen Wohnzimmer malen konnte. Da mein Wohnzimmer auf der Ostseite liegt, habe ich den wunderbaren Vorteil, dass ich nur die Morgensonne habe. Jetzt im Herbst und Winter genieße ich regelmäßig die herrlichen Sonnenaufgänge. Da ich überwiegend nachmittags male, ist ein weiterer Vorteil, dass am Nachmittag die Sonne nicht mehr ins Wohnzimmer scheint. Somit schafft das indirekte Licht eine super Atmosphäre zum Malen. Unterstützt werden die Lichtverhältnisse von einer tollen, aber auch teuren Tageslichtlampe, die mir jetzt leider nach einem Jahr Benutzung schon ihren Dienst verweigert.

Bei der Acrylmalerei fange ich immer oben an zu malen. Ich arbeite mich also von oben nach unten. So begann ich mit dem Himmel. Auf dem Referenzbild waren Schleierwolken zu sehen. Aber ich bin ja etwas faul und deswegen habe ich die Wolken weggelassen und nur in der Ferne am Horizont ein paar Wolken angedeutet. Als nächstes kam das Wasser. Das habe ich auch versucht recht einfach zu halten. Ich kann mich sehr schnell im Detail verlieren. Doch das Bild zeigt ja eine große Panoramaperspektive. Da ist kein Platz für detaillierte Wasserbewegungen. So weit so gut. Dann wurde es etwas kniffliger. Neben Wolken und Wellen finde ich Steine und Felsen am schwierigsten zu malen. Aber da hier auch nicht so viele Details wegen der Ferne nötig waren, war dieses Problem auch lösbar.

Doch das Referenzbild zeigte nicht viel Flora. Jetzt war meine Fantasie gefragt. Ich war noch nie auf Korfu. Entsprechend hatte ich keine Ahnung, was dort alles Schönes wächst. Also habe ich im Internet ein wenig nach Bildern von der Insel recherchiert. Immer wieder stieß ich auf dieselbe Pflanze. Allerdings kenne ich mich in Botanik fast gar nicht aus und ich wusste nicht, was das für eine Pflanze war, die so schön bunt blühte. Ich wusste nur, dass sie meinem Bild den nötigen farblichen Kontrast bieten würde.

Eines Tages saß ich bei meinen Großeltern gemütlich im Garten. Sie hatten einen großen Busch im Topf stehen. Ich staunte über die Blütenpracht dieser Pflanze. Als ich sie genauer betrachtete, erkannte ich anhand der Blütenform, dass das genau dieselbe Pflanze war, die ich gerade zu malen versuchte. Ich fragte meinen Großvater wie diese Pflanze hieß. Er lüftete das Geheimnis und schloss meine Wissenslücke: Es war ein Oleander! )Eine kleine Notiz am Rande: Mein Großvater möchte diesen herrlichen Oleander gerne loswerden, weil er ihm zu groß geworden ist und würde sich über einen Abnehmer freuen. Wer Interesse hat, kann gerne mit mir Kontakt aufnehmen! 🙂 )

Zurück zum Bild: Jetzt wo ich wusste, was das für eine Pflanze war, konnte ich sie im Internet konkreter recherchieren und studieren. Das half mir sehr, den roten Busch auf der rechten Seite etwas mehr nach Oleander aussehen zu lassen. Als das ganze Grünzeug fertig war und ich das Bild betrachtete, fehlte mir immer noch was. Das weite Meer sah leer und irgendwie verlassen aus. Jeder, der mich kennt, weiß, was nun als nächstes kommt.

Es musste natürlich noch etwas mit Segeln in das Bild. Ursprünglich war ein Segelboot geplant. Aber das hätte von den Größenverhältnissen nicht gepasst. Das Boot wäre nur ein kleiner Strich gewesen. Also musste doch wieder ein Großsegler herhalten. Das Schiff, das ich am besten kenne, ist natürlich die schöne Brigg „Roald Amundsen“. So fand sie wieder ein Plätzchen auf dem Bild. Ich hatte beim Malen ein bisschen Probleme mit der Perspektive, konnte das schlimmste aber noch retten.

Vertiefende Gedanken

Das Schiff gab dem Bild noch den letzten Schliff. Es hat vor Korfu geankert und ist nun auf dem Weg zum offenen Meer, um dort neue Abenteuer zu bestehen. In gewisser Weise ist das auch Sinnbild für die Ehe. Wenn man heiratet, begibt man sich auf eine Abenteuerreise. Man weiß nicht, wie die Ehe verlaufen wird und welche Schwierigkeiten gemeinsam gemeistert werden müssen. Viele Ehen scheitern, weil die Partner nicht wissen, wie sie dieses Eheschiff gemeinsam steuern können. Der eine will in die Richtung fahren, der andere aber in eine andere Richtung. Der eine will das Segel setzen, der andere meint, dass es besser sei, das Segel nicht zu setzen. So kommt man aber nie ans Ziel. Schlimmer noch: Das Schiff erleidet Schaden, weil es nicht sachgemäß gehandhabt wird.

Ich denke, eine gute Ehe braucht einen Kapitän. Das ist nicht der Mann und es ist auch nicht die Frau. Der Kapitän ist Gott. Wenn sich beide Ehepartner Gott unterstellen und seinen Kommandos gehorchen, dann kann das Eheschiff sein Ziel erreichen und jeden Sturm überstehen. Gott bestimmt das Ziel der Ehe. Er legt den zu fahrenden Kurs fest und sagt, welche Segel gesetzt werden. Wenn man ihn lässt und sich die Zeit nimmt, mit ihm Gemeinschaft zu haben, dann kann eine Ehe auch gelingen. Es kann eine der schönsten Erfahrungen in diesem Leben werden.

Allen Verheirateten, die das lesen, möchte ich sagen: Ich bete für euch! Nichts wird mehr angegriffen als die Ehe und die Familie. Ihr braucht den besonderen Schutz und Segen Gottes! Dafür bete ich sehr häufig. Einen Partner gefunden zu haben, ist ein Geschenk des Himmels. Bist du dir dessen bewusst? Ja, eure Ehe ist vielleicht nicht perfekt und ihr seid am Kämpfen, aber ihr habt etwas ganz besonderes, wonach sich so viele Menschen sehnen. Vergesst das nie!

Für alle, die Probleme in ihrer Ehe haben, kann ich nur absolut dringend das Buch von Jim Hohnberger „Leben an der Kraftquelle“ empfehlen. Aber ich empfehle es auch allen glücklich Verheirateten, allen, die sich auf eine Ehe vorbereiten und allen Singles. Ich habe es in den letzten Monaten gelesen. Seit dem hat sich so viel in meinem Leben verändert. Gott hat mir Siege bei Gewohnheiten geschenkt, gegen die ich schon viele Jahre kämpfe. Ich habe wieder mehr Kraft und Motivation für meinen Dienst für Gott.

Egal, wo du gerade stehst: ob du in einer unglücklichen Ehe bist, frisch verliebt bist, gerade eine Trennung durchlebst, über eine Heirat nachdenkst oder schon viel zu lange Single bist, denke immer daran: die erste Liebe und den größten Platz in unserem Herzen möchte Gott einnehmen. Er ALLEIN kann unser verwundetes Herz heilen und uns wahres Glück und Freude schenken. Das kann kein Partner dieser Welt. Dies ist meine Erfahrung. Ich bin Single, aber in einer glücklichen Beziehung mit meinem Gott, die sich in den letzten Monaten stark vertieft hat. Das ist das größte Geschenk auf Erden, größer als DEN „Richtigen“ gefunden zu haben! Ich wünsche mir, dass alle diese Erfahrung machen und dieses Glück erleben! Gott segne dich!

Zum Abschluss noch ein kleines Video von der Entstehung der Umschlaggestaltung für die Hochzeitskarte. Es ist übrigens mein erster Gehversuch den Entstehungsprozess eines Bildes festzuhalten. Alles fängt mal klein an. 😉

Der Anker der Hoffnung

(Hinweis: Dieser Beitrag unterbricht kurz meine Erklärung
vom breiten und schmalen Weg)

Hoffnung!

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Welt scheinbar aus den Fugen
gerät, brauchen wir sie um so mehr. Inflation, Wirtschaftskrise, politische Ohnmacht, Umweltkatastrophen und Kriege beunruhigen die Menschen. Dazu kommen noch die zerbrochenen Familien und Identitätskrisen. Kein Wunder, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen immer mehr zunehmen. Besonders seit der Corona-Pandemie ist eine Zunahme der an Depression Erkrankten zu beobachten.

Es scheint, als sei kaum noch Hoffnung in dieser Welt zu sehen. Keiner weiß, wie sich die politische und wirtschaftliche Lage weiter entwickelt. Es ist schwer geworden, die nächsten Jahre zu planen. Alles scheint unsicher. Die Zukunftsaussichten sind düster.
Das ist das Stimmungsbild, was ich im Gespräch mit meinen Patienten tagtäglich mitbekomme. Besonders die älteren Leute sind froh, dass sie schon so alt sind. Sie machen sich Sorgen um ihre Enkel, was sie in Zukunft erwarten wird.

Auch ich habe schon die ein oder andere Krisenzeite in meinem Leben erlebt. Es gab Momente, in denen ich kurz davor war, die Hoffnung aufzugeben. Doch es gab etwas, was mir Kraft gab, weiter zu machen. Es gab eine Hoffnung, die mich durchhalten ließ.

Wir können von ihr in der Bibel, in Hebräer 6,19 lesen:

Diese [Hoffnung ] halten wir fest als einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere, hinter den Vorhang.

Die Entstehung des Bildes

In den letzten Wochen habe ich vermehrt auf meinem iPad mit Procreate herum gekritzelt. Das ist eine super Sache, denn man kann dabei bequem auf der Couch liegen und trotzdem an einem Kunstwerk arbeiten. Da ich in den letzten Wochen etwas erschöpft war, war das perfekt für mich. Schon seit einiger Zeit arbeite ich an einem digitalen Bild. Doch in dieser Woche hatte mein älterer Bruder und auch eine meiner liebsten Freundinnen Geburtstag. Ich hatte überlegt, wie ich ihnen die Geburtstagsgrüße zukommen lassen kann. Mein Bruder wohnt in Tschechien und meine Freundin in Bayern. Mein Bruder und ich schicken uns jedes Jahr digitale Karten. So entschied ich mich, für ihn eine zu malen. Schnell war das Motiv gefunden: ein Anker. Ich fand eine schöne Referenz auf pinterest. Der passende Bibeltext schwirrte auch sofort in meinem Kopf umher. So machte ich mich ans Werk. Drei oder vier Abende saß ich an dem Bild, doch direkt ein Tag vor dem Geburtstag meines Bruders wurde es fertig. So konnte er es pünktlich erhalten.

Meine Freundin hatte zwei Tage später Geburtstag. Ich nahm das gleiche Motiv und änderte den Text auf „Gottes Segen zum Geburtstag“. Wir schicken uns immer noch, herrlich altmodisch, echte Karten zu. Daher druckte ich das Bild aus und machte daraus eine schöne Karte. Wie immer etwas zu spät, ging sie dann mit der Post auf ihre weite Reise in den Süden Deutschlands.

Das Malen dieser Karte war wie Therapie für mich. Der Bibeltext erinnerte mich daran, dass ich den Herausforderungen des Lebens keine Macht über mich geben muss, denn meine Kraftquelle ist im Himmel verankert.

Der Anker

So ein Anker ist schon eine tolle Sache. Bei meinen Segelreisen melde ich mich gerne freiwillig für die Ankerwache. Das finde ich sehr spannend. Man prüft aller halber Stunde, ob der Anker noch hält und in der richtigen Position liegt. Man peilt auch den Standort, an dem man sich befindet, um die Schiffsdrehungen zu beobachten. Das alles wird genau in einem dafür vorgesehenen Buch notiert.

Wenn der Anker richtig hält, dann ist das Schiff sicher. Keiner braucht Angst haben, dass das Schiff abgetrieben wird und dann vielleicht Schiffbruch erleidet.

Auch für unsere Seele gibt es einen solchen Anker. Ich habe den Eindruck, dass viele Seelen wie ein Schiff einfach von den Wellen und der Strömung ziellos hin und her getrieben werden. Sie haben keinen Halt und Ziel im Leben. Irgendwann werden sie an den Klippen der Hoffnungslosigkeit zerschellen. Doch Gott bietet unserer Seele einen festen Halt an. Gerade in diesen Zeit können wir diesen Halt besonders gebrauchen, damit wir nicht entmutigt aufgeben.

Der Anker der Seele ist die Hoffnung.

Enttäuschte Hoffnungen

Doch auf was kann unsere Seele hoffen? Viele Hoffnungen zerschellen an den schroffen Felsen der Realität dieser Welt. So hoffen viele auf eine glückliche Beziehung und darauf, endlich den Traumpartner zu finden. Doch oft entpuppt sich die Hoffnung als Trugschluss. Viele hoffen auf eine gut bezahlte Arbeitsstelle. Doch wie schnell kann diese weg sein oder das verdiente Geld verliert an Wert. Andere hoffen durch eine Beziehung oder durch ihre Familie glücklich gemacht zu werden. Doch leider bekommen sie nicht von ihren Lieben, was sie sich von ihnen wünschen, egal wie viel sie in sie hinein investieren.

Viele Menschen wurden in ihren Hoffnungen schon so oft enttäuscht, dass sie schon gar nicht mehr zu hoffen wagen, aus Angst, wieder enttäuscht zu werden.
Welche Hoffnung kann nicht enttäuscht werden? Was ist das für eine Hoffnung, die Gott uns anbietet?

Wir finden die Antwort in dem Vers, den wir gerade gelesen haben. Dort steht, dass der Anker der Hoffnung in das Innere, hinter den Vorhang hinein reicht. Das klingt ein wenig komisch, oder?

Lasst uns herausfinden, was mit dem “Inneren“ gemeint ist. Dazu hilft es, wenn man den nachfolgenden Vers (Hebräer 6,20) noch liest:

wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist, der Hoherpriester in Ewigkeit geworden ist nach der Weise Melchisedeks.

Hier lesen wir, dass Jesus hinter den Vorhang, in das Innere, eingegangen ist. Also Jesus ist an diesem Ort, dem Inneren. Weiter erfahren wir, dass er der Hohepriester in Ewigkeit geworden ist. Das hilft uns etwas weiter. Der Hohepriester hat was mit dem Tempel und dem Dienst für Gott zu tun.

Das Heiligtum

Schauen wir uns das kurz etwas genauer an!

Gott hatte Mose einen Spezialauftrag gegeben. Nach dem er das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei befreit und in die Wüste geführt hatte, sollte er dort in der Wüste für Gott ein Heiligtum bauen. Gott wollte mitten unter seinem Volk wohnen. Dabei gab er Mose ganz detaillierte Anweisungen wie das aussehen sollte. Denn dieses Heiligtum sollte nach dem Vorbild des himmlischen Heiligtums gebaut werden. Ja, es sollte sogar ein Abbild, also wie ein Modell für das Original im Himmel sein (s. 2.Mose 25,8+9).

Das Heiligtum bestand aus drei Teilen. Es hatte einen Vorhof, in dem sich ein Brandopferaltar und ein großes Waschbecken befanden. Danach ging es in ein Zelt, dass noch einmal in zwei Abteilungen eingeteilt war. Der vordere Teil des Zeltes wurde als das „Heilige“ bezeichnet. Hier befanden sich ein siebenarmiger Leuchter, ein Schaubrottisch mit frischem Brot und ein Rauchopferaltar. Letzterer stand direkt vor einem Vorhang, der das „Heilige“ von dem „Allerheiligsten“ abtrennte. Das „Heilige“ durften nur Priester betreten. In das „Allerheiligste“ durfte nur einmal im Jahr der Hohepriester. Dort befand sich die Bundeslade. In ihr wurden die zehn Gebote sowie ein blühender Stab von Aaron aufbewahrt. Über der Bundeslade befand sich der Gnadenstuhl, der von zwei Engeln überschattet wurde.

Die Reinigung des Heiligtums

Hier lüftet sich jetzt unser Geheimnis, was mit dem Inneren, hinter dem Vorhang gemeint ist. Das „Allerheiligste“ ist ein Symbol für den Thronsaal Gottes. Die Bundeslade mit dem Gnadenstuhl ist das Symbol für den Thron Gottes. Die zehn Gebote, die sich in der Bundeslade befinden, sind die Grundlage der Regierung Gottes. Hier ist Gott. Von hier aus regiert er das Universum. In dem Text in Hebräer haben wir gelesen, dass Jesus als unser Hohepriester dort hinein gegangen ist. Der Hohepriester war der Stellvertreter des Volkes Gottes. Einmal im Jahr fand der Große Versöhnungstag statt. An diesem Tag wurde das Heiligtum von den Sünden des Volkes gereinigt. Tagtäglich brachten nämlich die Menschen ihre Sünden in das Heiligtum, indem sie ein Opfertier darbrachten. Damit wurde symbolisch die Schuld von dem Sünder auf das Heiligtum übertragen. Im Laufe des Jahres häuften sich dort also bildlich gesprochen die ganzen Sünden des Volkes an. Das Heiligtum bedurfte damit auch der Reinigung. Zu diesem alljährlichen Anlass ging der Hohepriester mit dem Blut eines Opfertieres in das „Allerheiligste“ und besprengte den Vorhang und die Bundeslade mit dem Blut. Dies reinigte das Heiligtum von den Sünden des Volkes. Diese Sünden wurden dann auf einen vorher ausgelosten Bock übertragen, der wortwörtlich in die Wüste geschickt wurde (daher kommt übrigens auch das Sprichwort, jemanden in die Wüste zu schicken).

All diese Symbole und Dienste im Heiligtum sind aber nur ein Typus, also ein Modell, für den Dienst Jesu. Das alles zu erklären, würde hier mehr als nur den Rahmen sprengen.

Der Dienst Jesu hinter dem Vorhang

Jesus kam auf diese Welt, um als Opferlamm für unsere Sünden zu sterben. Er ist also das Opfer, das tagtäglich im Tempel dargebracht wurde. Wir als Sünden, können durch unser Sündenbekenntnis unsere Schuld auf Jesus übertragen, der sie bereits für uns bezahlt hat. Durch sein Blut reinigt Jesus uns von unserer Schuld. Dafür wird sie zunächst auf das wahre Heiligtum, was im Himmel ist, übertragen. Dort häufen sich schon mehr als 6000 Jahre die Sünden der gesamten Menschheit an. Doch wir haben gelesen, dass unser Anker der Hoffnung in das Innere, hinter den Vorhang, also in das Allerheiligste, reicht. Dort finden wir die einzig wahre Hoffnung.

Einmal im Jahr fand der Große Versöhungstag statt.Der Hohepriester ging mit dem Blut des Opfertieres hinter den Vorhang in das Allerheiligste, um es von den Sünden zu reinigen.

Jesus ist für uns zum Hohepriester geworden. Er braucht aber kein fremdes Blut von einem unschuldigen Tier. Denn er ist selbst ist das Opfertier. Er ist Opfer und Hohepriester zugleich. Mit seinem eigenen Blut betritt er also den himmlischen Thronsaal und tritt vor den Vater. Dort macht er zwei Dinge. Einmal ist er unser Stellvertreter und Anwalt. Er vertritt uns und unsere Anliegen vor Gott. Als Zweites reinigt er das Heiligtum von unseren Sünden und wird dafür sorgen, dass sie auf Satan zurückfallen werden, der diese verursacht hat. Hier sind wir bei unserem Hoffnungsanker angekommen.

Der Anker der Hoffnung

Unsere Hoffnung besteht darin, dass Jesus selbst unsere Schuld auf sich nahm, indem er sein Blut für uns vergoß. Durch sein Blut kann er uns von unseren Sünden reinigen und vor Gott für uns Vergebung und ein neues Leben erwirken. Doch unsere Sünde, wenn auch vergeben, existiert noch. Sie lagert im himmlischen Heiligtum. Es kann sogar sein, dass sie wieder auf uns zurückfällt, wenn wir uns von Gott abwenden. Deswegen besteht unsere einzige Hoffnung in unserem Hohepriester. Wir als Adventisten glauben, dass Jesus im Jahr 1844 hinter den Vorhang, in das Allerheiligste, hineingegangen ist. Seit diesem Jahr findet der Große Versöhungstag statt. D.h. jeder einzelne Mensch, der jemals gelebt hat, wird noch einmal vor Gott geprüft. Es wird geschaut, ob er Jesu Opfertod für sich in Anspruch genommen hat und sich von seinen Sünden hat reinigen lassen. Ist das der Fall, dann wird er ewig leben. All seine Sünden sind aus dem Lebensbuch gestrichen. Es ist so, als hätte er sie nie begangen. Wenn ein Mensch das Angebot nicht annehmen wollte, dann wird er ewig tot sein. Jeder Fall wird entweder für Leben oder Tod entschieden. Irgendwann werden all die Toten gerichtet sein. Dann kommen wir Lebenden an die Reihe. Auch unsere Schicksale werden entschieden werden. Doch jeder wird vorher genug Möglichkeiten bekommen, um die richtige Entscheidung zu treffen. Wenn sich jeder Mensch für oder gegen Gott entschieden hat, dann ist der Reinigungsprozess beendet. Entweder tragen die Menschen ihre eigene Schuld oder sie wird Satan, dem Sündenbock, auferlegt werden. Wenn das alles vorbei ist, dann kommt Jesus wieder und wird uns nach Hause nehmen.

Willkommen zu Hause!

Jesus kommt um uns nach Hause, in das Allerheiligste, zu holen! In Hebräer 6,20 haben wir gelesen, dass Jesus als unser Vorläufer hinter den Vorhang gegangen ist. Er hat für uns den Weg bereitet, damit wir dort sein können, wo er ist. Dieser Ort ist unser zu Hause. Es ist ein Ort an dem Gerechtigkeit, Liebe, Sanftmut und Geselligkeit herrscht. Es ist der Ort, nach dem sich jeder hier auf dieser Erde sehnt, aber hier nie finden wird. Dort wird es keine Existenzängste, keine Schmerzen, kein gebrochenes Herz, keinen Krieg und keinen Tod mehr geben. Wir dürfen Erben Gottes sein und damit werden wir selbst auf dem Thron sitzen und zusammen mit Jesus regieren.

Das schönste wird sein, dass unsere ganzen Fehler und Sünden verschwunden sind. Keiner wird mehr an meine Schwächen und an mein Versagen denken. Auch ich selbst werde das alles vergessen haben. Wie oft leide ich hier auf dieser Erde unter meinen eigenen Unzulänglichkeiten. Doch dort im Himmel wird das alles der Vergangenheit anhören. Es wird ein Ort der reinsten Freude und des höchsten Glückes sein.

Mein persönlicher Hoffnungsanker

Das ist mein fester und sicherer Anker. Weil ich weiß, dass Jesus diesen Weg vor mir gegangen ist und ihn für mich vorbereitet hat, kann ich ihm getrost folgen. Hier auf dieser Welt ist der Weg oft mit Entbehrung, Schmerz und Tod verbunden. Doch all das ist nichts im Vergleich zu den wunderbaren Dingen, die Jesus jetzt gerade für mich vorbereitet!

Jesus hat unendliche Qualen gelitten und sich tief gedemütigt, um mir ewige Freude und Frieden zu ermöglichen. Seine grenzenlose  und vor allem beständige Liebe und Hingabe für mich ist mein sicherer Anker.

Wenn ich daran denke, wie viel er für mich aufgegeben hat, um mir ein besseres Leben zu ermöglichen, dann fällt es mir leichter, diese Welt hier loszulassen, um das zu gewinnen, was er mir anbietet. Ich muss in dieser Welt nicht mehr alles erleben, denn ich weiß, dass mir diese Welt nichts bieten kann, was mich wirklich glücklich macht.

Meine Hoffnung auf ein Leben ohne Schuld und Sünde als eine Königstochter gibt mir bereits in diesem Leben Ruhe und Frieden. Je mehr ich mich mit Gott und seinem herrlichen Wesen beschäftige, desto mehr verliebe ich mich in ihn. Und desto wertloser erscheinen mir all die Dinge, die diese Welt mir hier bieten möchte. Mein Herz sehnt sich dort anzukommen, wo meine Hoffnung bereits ankert: an der Seite meines wunderbaren Gottes und Erlösers Jesus Christus! Er ist den Weg vor mir gegangen, damit ich ihn auch finden und gehen kann.

Es gibt eine Hoffnung über dieses Leben und diese Welt hinaus. Lasst diese Welt wie ein Kartenhaus zusammen fallen! Ich weiß, dass mein Anker im Allerheiligsten hält, wo jemand für mich eintritt, der alles gegeben hat, damit ich bald bei ihm sein kann.

Wo ist deine Hoffnung verankert? Wird dein Anker halten, auch wenn die Welt über dir zusammenbricht?

Ein Sturm an gefährlicher Küste

Moin an alle!

Ich freue mich euch heute über mein neustes Bild und die Geschichte dazu berichten zu können!
Während ich diese Zeilen schreibe, rüttelt der Wind an unserem Haus und sein Sausen ist deutlich zu hören. Es ist die passende Stimmung für den Beitrag heute!

Wie kam ich auf die Idee für das Bild?
Als ich einen schönen Tages bei Instagram durch die Bilder scrollte und mich unter anderem an schönen Segelschiffen erfreute, tauchten in meinem Feed auch immer wieder Zitate von christlichen Autoren auf. An diesem einen besagten Tag erschien ein Zitat von meiner Lieblingsautorin Ellen G. White. Es lautete wie folgt:

Hier seht ihr ein Lettering, das ich nach Beendigung des Bildes großen Bildes angefertigt hatte, um dieses Zitat noch einmal für mich festzuhalten.

Mich hat dieses Zitat sehr angesprochen. Warum?
Weil ich Leuchttürme, Meer und Segelschiffe liebe. Ich liebe aber auch meinen Erlöser Jesus Christus, weil er das faszinierendste Wesen im Universum ist. Meine höchste Freude ist es, für ihn zu arbeiten und meine in ihm gefundene Hoffnung an andere weiter zu geben. Das Ganze in einem Zitat verpackt, war für mich natürlich ein gefundenes Fressen!

Sofort hatte ich ein Bild vor meinem inneren Auge und wusste: Das wird mein neues Acrylbild!
Es dauerte nicht lange und schon lag mein Skizzenblock auf dem Schreibtisch und ich kritzelte los.

Hier das Ergebnis:

Als Referenzen für den Leuchtturm und das Segelschiff dienten zwei Fotos, die ich selbst aufgenommen hatte.
Der Leuchtturm steht irgendwo im Mittelmeer. Den habe ich letztes Jahr fotografiert als ich mit der Atlantis unterwegs war.

Das Foto des Schiffes stammte von meinem ersten Segeltörn auf der Roald Amundsen im Jahr 2021. Dort durften mir mit dem Dinghi um das Schiff fahren und Fotos machen. Das sind für mich heute sehr wertvolle Aufnahmen, eben wie für solche Projekte. 

Die Skizze war schnell gefertigt. Wie ich es manchmal so mache, habe ich sie in meinem WhatsApp-Status gepostet. Der erste, der es sah, war mein Cousin. Er schrieb mir sofort, dass er das Bild haben möchte. Das überraschte mich. Er wusste gar nicht, wie das Bild vollendet aussehen würde und trotzdem wollte er es kaufen. Scheinbar hatte er Vertrauen in meine künstlerischen Fähigkeiten.

Das war natürlich für mich ein Motivationsschub. So wurde das Bild schneller als üblich fertig. 

Das Herausfordernste an diesem Bild waren für mich die Wolken. Ich wollte eine stürmisch bis gewitterische Stimmung schaffen. Das kostete mich viel Zeit, weil ich mit den Wolken nie zufrieden war.  Am zweitlängsten dauerte das Wasser. Damit kämpfe ich nach wie vor noch. Aber diesmal habe ich nicht so sehr an einer Vorlage geklebt, sondern versucht, das Ganze etwas freier zu malen. 
Der Leuchtturm ging recht gut. Da ist die größte Herausforderung den Turm gerade und gleichmäßig in die Höhe wachsen zu lassen. Bei diesem Bild habe ich versucht, recht genau zu arbeiten und ich bin mit dem Ergebnis auch recht zufrieden.
Was dann erstaunlich schnell ging, war das Segelschiff. Das war innerhalb kürzester Zeit auf die Leinwand gezaubert. Allerdings sind da ein paar kleine Fehler eingeschlichen, die ich hier aber unerwähnt lassen möchte… 🙂
Was mir leider auch nicht so gut gelungen ist, ist die Krängung (Schieflage) des Schiffes. Es sollte noch ein bisschen mehr nach Steuerbord (rechts) liegen, um den Effekt des Sturmes noch ein bisschen mehr zu verdeutlichen.

Hier ist das Endergebnis. Acryl auf einer 40x50cm Leinwand:

Ich habe mich in dieses Motiv verliebt und es fiel mir schwer, mich davon zu trennen. Aber ich bin froh, dass es ein neues zu Hause gefunden hat.

Ich mag das Motiv des Leuchtturms so sehr, weil es dem Seefahrer verschiedene Signale senden kann. Es hilft beim Navigieren. Ganz besonders in den guten, alten Zeiten als es noch keinen Radar gab, waren sie überlebensnotwendig. Ohne Leuchttürme würden die Schiffe in einer dunklen Nacht oder bei schlechter Sicht gegen die Felsen fahren und Schiffbruch erleiden. Ich liebe diese Metapher auch wenn man sie auf das geistliche Leben überträgt. Viele Menschen erleiden heute in dieser Welt Schiffbruch und zerschellen an den Klippen des Lebens. Die Welt ist voll von gescheiterten Beziehungen, ausgebrannten und hoffnungslosen Menschen. Es wird immer schlimmer. Doch woran liegt das? 

Kann es sein, dass unserer Gesellschaft der Leuchtturm abhanden gekommen ist? Es gibt nichts mehr, was uns führt und leitet. Eine absolute Wahrheit ist heute nicht gern gesehen. Jeder muss sich selber etwas zusammen basteln. Ich bin so froh, dass ich in Jesus einen festen Anker gefunden habe. In diesen unruhigen Zeit gibt er mir Stabilität und Sicherheit. Wie ein Leuchtturm gibt die Bibel dem Seefahrer (=Gläubigen) Hinweise, wohin er navigieren muss, um sicher den Hafen zu erreichen.

Das Zitat nennt aber noch einen anderen Grund, warum heute viele Menschen Schiffbruch erleiden: 

Jeder, der an Christus als das Licht der Welt glaubt, soll ein Leuchtturm an einer gefährlichen Küste sein, um Seelen zu warnen, damit sie keinen Schiffbruch im Glauben erleiden.

Wenn Seelen an den Klippen des Unglaubens zerschellen liegt es daran, dass Christen ihr Licht nicht leuchten lassen. Oft verstecken wir unseren Glauben, um nicht anzuecken oder weil es nicht mehr politisch korrekt ist. Doch in einer so unruhigen Gesellschaft, in der es keine Konstante mehr gibt, braucht es mutige Christen, die Jesus in ihrem Leben erlebt haben und die strahlen. In ihrem Leben muss erkennbar sein, dass sie Gemeinschaft mit dem Licht der Welt hatten.  Viele Christen leben heute nicht mehr das, was sie bekennen. Andere Menschen suchen verzweifelt am Horizont, ob sie ein Licht irgendwo erkennen, dass ihnen hilft, sicher das Land zu erreichen. 

Daher fordert Jesus jeden bekennenden Christen auf:

Je dunkler die Zeiten werden, desto heller wird das Licht leuchten. Auch wenn unser Licht nur klein ist, in einer dunklen Nacht ist auch ein kleines Licht schon eine große Hilfe.
Je mehr wir das von Gott empfangene Licht weitergeben, umso mehr Licht erhalten wir und umso heller leuchten wir.

Ich wünsche jedem Leser, dass du auch deinen Halt in Jesus in diesen stürmischen Zeiten findest. Wir befinden uns erst im Anfang. Der richtige Sturm kommt noch.  Lasst uns jetzt die Zeit weise nutzen!

Wenn du wissen willst, wie du sicher durch den Sturm kommst, dann schaue dir  eine oder beide dieser kurzen Videos an (ich fand beide gute und konnte mich nicht entscheiden):

Mit Gott in eine (un)sichere Zukunft!

Sicher durch den Sturm

Ich wünsche euch allen eine sichere Fahrt durch die stürmischen Zeiten und ein sicheres Ankommen im Hafen des Friedens Gottes!

Bis zum nächsten Mal! 

Tallship Atlantis vor Gibraltar

Ahoj an alle!

Lange ist’s her, dass ich einen Blogbeitrag geschrieben habe!

Heute soll es um mein neustes Bild und den damit verbundenen letzten Sommerurlaub gehen.

Ich wollte gerne einmal mehr als eine Woche auf einem Segelschiff mitfahren und auch den Atlantik erleben, in der Hoffnung, dass man dort auch ein bisschen was von einer etwas höheren Welle mitbekommt. 

Leider war das Jahr 2022 ein Corona-Jahr mit vielen Beschränkungen für die, die den politischen Kurs nicht mitgehen wollten. So war es mir leider nicht möglich auf einem deutschen Segelschiff mit zu segeln. Zum Glück waren die Niederländer nicht so streng mit ihren Coronamaßnahmen und ich fand schließlich einen passenden Törn. 

Ich reiste mit der Tallship Company von Cascais, Portugal nach Olibia, Italien. Die zehntägige Reise fand im Hochsommer statt – und das noch im Mittelmeerraum. Das fand ich als eher nordischer Typ nicht ganz optimal, aber das war zu dem Zeitpunkt meine einzige reele Chance auf einen Segeltörn in diesem Jahr.  
Dennoch überlegte ich lange und betete auch darum, ob ich das Geld wirklich investieren sollte. Die Zeiten waren sehr unstet, man wusste nie, welche politische Entscheidung als nächstes getroffen wurde.

Schließlich entschloss ich mich dazu, die Reise auf der „Atlantis“ anzutreten. 
Mein Gepäck bestand nur aus einem Cabinmax-Rucksack. Ich bekam tatsächlich alles damit weg. 

Für meine Reise leistete ich mir ein iPad mit dazugehörigen Apple Pencil. Damit konnte ich unterwegs lesen, Sudoku rätseln und digital malen. Das war sehr praktisch. So ein Apple Pencil ist nicht ganz so billig. Und natürlich musste ich ihn gleich beim Check-in in Porto verlieren. Das hat mich sehr geärgert. Ich habe auf der Reise noch ein paar andere Verluste einstecken müssen. Beim Klettern im Klüver hat sich irgendwie mein Kameraakku gelöst und ist im Meer verschwunden. Das hatte ich auch extra für die Reise neu gekauft.
Der dritte Verlust war allerdings der schwerste. Meine Tante hatte mir vor einiger Zeit einen schönen Stoffbeutel geschenkt. Auf der Rückreise vom Schiff zum Flughafen in Olibia habe ich diesen im Bus liegen lassen. Darin befand sich u.a. noch ein kuschligwarmer Pullover von der „Roald Amundsen“. Der Verlust des Beutels und des Pullovers war für mich der härteste.

Dennoch konnte ich viele gute Erinnerungen von der Reise mitnehmen, auch wenn sie insgesamt anders verlief als erwartet.
Ich dachte, wir wären, wie auf der „Roald“ in Wachen eingeteilt und müssten bei den Bordarbeiten helfen. Allerdings gab es hier eine feste Crew, die sich um alles kümmerte. Das Segelsetzen und das Teilnehmen an einer Wache war freiwillig. Wir sind auch insgesamt nicht viel gesegelt. Da wir oft ungünstigen Wind hatten fuhren wir fast die gesamte Zeit unter Motor.  Das war sehr laut. Zudem führte es dazu, dass ich die meisten Nächte nicht gut schlafen konnte. 

Wenn aber doch ein Segel gesetzt wurde, hatten wir Frauen oft wenig Chancen mitanzupacken. Es kamen sofort Männer, die uns die Leinen aus der Hand nahmen.

Aber nun zu den schönen Momenten! Meine Hoffnung war, dass wir Delfine sehen würden. Diese Hoffnung erfüllte sich mehr als genug. Fast jeden Tag genossen es die Delfine in unserer Bugwelle zu spielen. 

Wir hatten sogar das Glück Orcas zu sehen. Nur leider ich nicht – ich war schon im Bett. 

Aber dafür konnte ich Tunfische, eine Seeschildkröte und irgendeine andere Walfamilie im Laufe der Reise sehen.

Die schönste Begebenheit war der Freitagabend. Ich genoss mit einer Mitreisenden im Klüvernetz den Sonnenuntergang als das Kommando gegeben wurde, die Vorsegel einzuholen. Diesmal gab es da vorne keine Männer, die uns die Arbeit abnehmen konnten. So konnte ich dort ganz vorne im Netz das Segel zusammenpacken. Zu meiner Freundin sagte ich noch: „Pass auf, genau jetzt, wo wir die Segel einpacken, werden die Delfine kommen!“ Genauso war es! Als ich gerade mit einem großen Segelberg beschäftigt war, diesen ordentlich zusammen zu legen, hörte ich den Ruf: „Dolphins!“ „Delfine!“. Aber vor lauter Segel konnte ich die Delfine nicht sehen und sie waren schnell wieder weg. Darüber war ich sehr traurig. Nach getaner Arbeit genossen wir aber trotzdem den schönen Sonnenuntergang und ich feierte still für mich den Sabbatanfang. Ich dankte Gott für diese wunderschönen Farben am Himmel und das Meer und diese Reise.

Aufeinmal bekamen wir noch einmal Besuch. Wir lagen im Klüvernetz, unter uns das tiefe blaue Meer. Aufeinmal tauchten direkt unter uns die Delfine auf. Nicht einmal zwei Meter unter mir spielten ein paar Delfine in unserer Bugwelle! Was für ein Moment! Die Sonne ging in den schönsten Farben unter und dann erfreuten uns die Delfine mit ihrer Anwesenheit. 
Das war der zweitschönste Sabbatanfang an den ich mich erinnere. (Wenn du dich jetzt fragst, welcher der schönste war, dann kannst du das in diesem Blogbeitrag nachlesen.)

Ein anderes Highlight war die Straße von Gibraltar. Die wollte ich schon immer mal sehen, denn es ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Viele Seeschlachten wurden dort ausgefochten. Auch heute versuchen dort viele Menschen von Afrika nach Europa zu flüchten. Es war ein spannendes Erlebnis zwischen zwei Kontinenten hindurchzufahren.

Wir konnten leider nicht segeln, weil wir den Wind gegen uns hatten. Umso mehr Spaß machte die Welle. Unser Bug tauchte regelmäßig ins Wasser ein und wässerte das vordere Drittel unseres Schiffes. 

Leider endete die Reise für mich negativ, dafür aber Test- positiv.
Irgendwo habe ich mir Corona eingefangen. Die letzten Tage der Reise verbrachte ich mit Schüttelfrost in meiner Koje. Zum Glück wurde während meiner Reise die Testpflicht aufgehoben. Sonst wäre ich bestimmt in irgendeinem Quarantänehotel gelandet. So konnte ich nach Hause reisen und mich dort von der Reise und der Krankheit erholen.

Als das Bild gemacht wurde, war ich schon krank, wusste aber nicht, dass es Corona war. Die Zeit im Klüver genoss ich trotz Krankheit nahezu jeden Tag.

Diese besondere Reise wollte ich gerne auf einem selbstgemalten Bild festhalten. Darauf sollte nicht nur das Schiff erscheinen, sondern auch die zwei Höhepunkte der Reise: Gibraltar und die Delfine.

Da ich mit zwei Jobs viel zu tun habe, komme ich leider nicht mehr so viel zum Malen. Aber irgendwann konnte ich das Bild beginnen. Allerdings tat ich mich sehr schwer, den Felsen zu malen. Ich habe ihn bestimmt drei oder vier Mal übermalt und von vorne begonnen.

Auch mit der Position des Schiffes und dem Wasser tat ich mich sehr schwer. Daher blieb dann irgendwann das Bild für einige Monate stehen. Erst dieses Jahr im Frühjahr packte mich die Muse wieder und innerhalb von zwei Monaten war mein neues Meisterwerk geschaffen.

Da ich zwischenzeitlich die Welt des Handletterings (dazu mehr in einem späteren Beitrag) entdeckt habe, verfeinerte ich auch meine Technik beim Malen des Schiffes. Früher habe ich die Takelage und die Details des Schiffes mit einem feinen Pinsel gemalt. Das war aber nie so sauber, wie ich das gerne gehabt hätte.

Jetzt nutzte ich dazu meine Fineliner, die ich für das Lettern gekauft habe. Das funktionierte hervorragend. So konnte ich viele Details sauber hinzufügen. 

Zum Ende kamen die Delfine hinzu. Dies war schnell erledigt und haucht, wie ich finde, dem Bild noch etwas mehr Leben ein.

Das Endergebnis erstrahlt auf einer 50x70cm Leinwand. Gemalt wurde mit Acryl.
Jetzt wartet dieses Bild auf seinen neuen Besitzer. Es steht zum Verkauf auf etsy.
Wer das Bild gerne hätte, der Preis aber zu teuer ist, kann sich gerne bei mir melden.

Zum Schluss möchte ich dem noch meinen Dank aussprechen, der mir diesen wunderschönen Urlaub ermöglicht hat und mir auch die Freude am Malen gegeben hat. Zu Gottes Ehre soll all mein Werk sein. Daher findet sich auf dem Bild auch das Kürzel „SDG“ was bedeutet „Allein Gott die Ehre“. Er allein ist es wert gelobt und angebetet zu werden. Möge dieses Bild und all mein Werk seinen Namen ehren und verherrlichen!

Segelerlebnis auf der Brigg Roald Amundsen

Herzlich Willkommen zurück zu einem Blogeintrag! 

Hinter mir liegen bewegte Wochen. Diese Zeilen schreibe ich aus meiner alten-neuen Heimat Leipzig. Vor einem Monat bin ich nach fast neun Jahren Wanderschaft durch Deutschland wieder hier gelandet. So langsam komme ich in der schönen Messestadt an und habe wieder Zeit und Nerv mich meinen Hobbies zu widmen. 

Heute geht es um mein neustes Acrylbild, dass ich auf eine 40x60cm große Leinwand gezaubert habe. Ich habe das Bild schon vor einigen Monaten angefangen, doch durch den ganzen Umzug konnte ich es lange nicht fertig stellen. Heute war es endlich soweit! 

Auf dem Bild ist die Brigg Roald Amundsen zu sehen. Sie ist ein deutsches Segelschulschiff, auf dem ich letztes Jahr eine Woche mitsegeln und einiges über das traditionelle Segeln lernen durfte. Das Referenzbild war ein Foto, das ich von dem Schiff bei fast vollständig gesetzten Segeln vor der Küste Schwedens machen konnte. Das war ein besonders eindrückliches Erlebnis. Bei unserem Törn war ein Mitarbeiter vom NDR dabei, der uns bei unserer Arbeit gefilmt und einige interviewt hat. Daher wurden mal (fast) alle Segel gesetzt und wir durften mit dem Dingi (dem Beiboot) um das Schiff fahren und es bei voller Fahrt genießen. Das war ein spektakulärer Anblick! 

Überhaupt war diese Woche faszinierend. Wir segelten wie auf einem Schiff vor 100-200 Jahren. Das heißt, es gab auch ein Wachsystem. Ich war in der Wache 1, die von 0-4 Uhr und von 12-16 Uhr Wache hatte. Für mich war es eine spannende Erfahrung mitten in der Nacht aufzustehen und in fast vollständiger Dunkelheit auf dem Schiff zu arbeiten. In den Nachtstunden habe ich besonders gerne den Ausguck gemacht. Es ist spannend, wie viel auf dem Wasser auch nachts los ist. Ganz zu schweigen von dem Sternenhimmel! Ich konnte die Milchstraße sehen und ganze viele Sternschnuppen beobachten. Besonders beeindruckend war der Aufgang des Mondes oder wie gegen 4 Uhr der erste Hauch des Morgenlichtes über den Horizont huschte.

Dann huschte ich schnell zurück in meine bequeme Koje und schlief noch einmal bis 10 oder 11 Uhr. So viel wie in dieser Woche habe ich wohl mein Leben nicht geschlafen. Man möchte es nicht glauben, aber ich kam ausgeruht und ausgeschlafen von diesem Segeltörn zurück!  

Ein weiterer besonderer Aspekt war, dass sobald man das Schiff betrat, man in eine andere Welt eintauchte. Alles, was vorher war, war vergessen. Man war einfach Teil der Crew und jeder hatte seine Aufgabe. Es spielte keine Rolle, wer man im Leben außerhalb der Roald war. So konnte es passieren, dass ein Zahnarzt, eine Sozialarbeiterin und ein Schüler zusammen ein Segel setzten. Unser Kapitän ist übrigens im anderen Leben ein Kontrabassspieler im MDR-Sinfonieorchester- auch ein Leipziger! 🙂 

Das war einer der Aspekte, die mich am meisten beeindruckt hatten. Wir sind innerhalb einer Woche zu einer Mannschaft zusammen gewachsen. Leider waren die fünf Tage viel zu schnell vorbei!
Hier seht ihr übrigens unsere Wache:

Dieses Jahr wollte ich eigentlich wieder auf der Roald mitfahren. Doch leider gilt an Bord die 2G-Regel und da falle ich durchs Raster. Das war ein herber Schlag für mich! Aber ich wusste, dass ich einen Gott habe, dem ich alle meine Sorgen übergeben kann. Vor Weihnachten war ich mit meiner Gesamtsituation am verzweifeln. Doch wenn ich die letzten Wochen Revue passieren lasse, dann sehe ich sehr viel Gnade und Segen in allen Situationen. Wo ich an Weihnachten noch kein Weg gesehen habe, hat sich jetzt alles auf wunderbare Weise geebnet. Ich bin sehr dankbar für alles! 

Auch das Thema Segeln durfte ich in Gottes Hände legen. Ich bin bereit, diesen Traum aufzugeben, wenn Gott es von mir fordern würde. Es ist mir nicht leicht gefallen, dieses Thema in seine liebevollen Hände abzulegen. Dennoch tat ich es. Ich wusste, ich würde richtig geführt werden. So kam es, dass ich auf einmal diese Woche ganz kurzfristig meinen Motorbootschein beginnen konnte – und das sogar noch für 100€ günstiger als ursprünglich geplant! Es hat sich mal wieder eins zum anderen gefügt! Ich sehe darin keine Zufälle, sondern die liebevolle Führung eines allmächtigen Gottes, für den keines unserer Probleme zu unbedeutend oder zu groß ist! Es macht so viel Spaß endlich mehr über das Seekartenlesen und Navigieren zu lernen! 

Aber natürlich war ich trotzdem enttäuscht, dass es dieses Jahr mit der Roald nicht geklappt hat. Trotzdem wollte ich als Erinnerung an die schöne Woche letzte Jahr das Bild malen. Nach längerem Malen wurde es dann auch schließlich fertig. Ich kämpfte wieder ein bisschen mit dem Wasser. Irgendwie habe ich noch keine Technik für mich entdeckt, mit der ich vollständig zufrieden bin. 

Dennoch bin ich mit dem Gesamtergebnis des Bildes zufrieden. Es ist nicht so detailliert wie mein Bild von der USS Philadelphia. Aber das Bild ist auch fast um die Hälfte kleiner. Nun wartet es auf seinen neuen Besitzer. Ich biete es  HIER zum Verkauf an! 

Nun bin ich gespannt, in welche Richtung die Reise weiter geht und was dieses Jahr noch so mit sich bringt! 

Bis zum nächsten Mal! 🙂 

Der Klabautermann und der Einstieg in die Welt der Cartoons

Ahoi!

Es ist dunkel. Die Wolken verdunkeln den Himmel so sehr, dass keiner weiß, ob es Tag oder Nacht ist. Der Wind pfeift in den Segeln und lässt das Schiff kränken (Hinweis für Landratten: zur Seite neigen), so dass alle losen Gegenstände der Schwerkraft gemäß ihren Platz verlassen und dem Schiff in der Bewegung folgen. Auch manch unachtsamer Seemann verliert seinen Halt und schlittert quer über das Deck. Wie eine Nussschale wird das Schiff von den Wellen hin und her getrieben. Die erfahrenen Seeleute versuchen alles, um das Schiff sicher durch den Sturm zu bringen. Doch manch einer ahnt fürchterliches. Das Schiff wird sinken… 

Ein junger Matrose erinnert sich an eine Geschichte, die ihn einst in einer anderen stürmischen Nacht ein alter Seebär erzählt hat. Dieser meinte, dass, wenn das Schiff zu sinken droht, eine kleine Gestalt auf dem Klüverbaum vorne am Schiff hocken würde. Hans, der junge Matrose, rannte also zum Bug des Schiffs. Dabei rutschte er mehr als das er lief oder hangelte sich an der Takelage entlang. Vorne am Bug angekommen konnte er tatsächlich trotz des Regens auf dem Klüverbaum eine kleine Gestalt erkennen. Er trug die Kleidung eines Seemannes. Sein rotes Haar war deutlich durch den Regen zu erkennen. Als Hans näher herantrat sah er, dass diese Gestalt im Mund eine Pfeife hatte. Ihn schien der Sturm nicht zu stören, so seelenruhig wie er auf dem schwankenden Klüverbaum saß. Es gab keinen Zweifel: Es war der der Klabautermann! 

“Klabautermann, ist es wahr? Droht das Schiff zu sinken?”, rief Hans durch den Wind und den Regen. Die Gestalt rief zurück: “Noch ist’s nicht zu spät! Geh zum Heck, da ist ein riesen Leck!” Hans machte sofort kehrt und rannte zum anderen Ende des Schiffes. Oft rutschte er auf den naßen Planken aus und musste sich an dem nächstbesten Tau oder an der Reling festhalten, um nicht zu stürzen. Schließlich erreichte er das Deck und suchte nach dem Leck. Das war schnell gefunden, denn viel Wasser strömte bereits durch die Bordwand und setzte das Deck unter Wasser.  

Bretter und Nägel konnte Hans zügig auftreiben. Doch wo war der Hammer? Verzweifelt zog sich Hans den Schuh aus und klopfte mit diesem die Nägel in die Bretter. Schließlich gelang es Hans das Leck abzudichten und das Schiff war gerettet! 

Das ist zumindest die Geschichte, die uns dieses Kinderlied erzählt. Der Klabautermann ist ein Aberglaube der Seeleute. Er soll bei Gefahr für das Schiff die Mannschaft warnen. Dann erscheint auf dem Deck. Ansonsten lebt er unter Deck in seiner Seemannskiste. Dort treibt er manchmal auch sein Unwesen und poltert herum. Wer Glück hat und ihn zu Gesicht bekommt, kann ihn an seinem roten Haar, seiner Seemannskleidung, seiner Pfeife und dem Hammer erkennen.  

Die meisten Seemänner fürchteten sich vor ihm, denn sein Erscheinen verhieß nichts Gutes. Trotzdem lehrt uns das Kinderlied, dass man sich von der Angst nicht lähmen lassen sollte, sondern die Warnzeichen ernst nehmen und nach der Lösung des Problems suchen sollte.  

Die Zeichnungen zu diesem Kinderlied waren der Auftrag einer lieben Freundin. Sie wollte für ihre Tochter zum Kindergeburtstag einen Piratenschatz verstecken. Der Schatz wäre das Kinderlied mit den Illustrationen von mir.  

Ich habe die Bildchen sehr einfach gehalten, da ich etwas in Zeitdruck war. Momentan befinde ich mich in Umzugsvorbereitungen und der Kindergeburtstag sollte in den nächsten Tagen stattfinden. Aber ich hatte ein bisschen Zeit, mir über das Lied und die Bilder dazu Gedanken zu machen. Als ich dann einen ruhigen Moment fand, waren die Bildchen an einem Abend gezeichnet. Meine Freundin hatte das Papier zuvor in Kaffee getunkt, um es zu altern. Dann schrieb sie die Strophen auf die einzelnen Blätter. Zu jeder Strophe zeichnete ich ein kleines Bild.  

Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mit dem Zeichnen von Cartoons. Mir schwirren seit einiger Zeit ein paar Ideen und eventuelle Projekte durch den Kopf. Doch dazu muss ich lernen, besser und autentischer Menschen zu zeichnen. Das fällt mir sehr schwer. Deswegen habe ich mich an den Porträts probiert. Bei denen habe ich mich immer in den Details verrannt. Deswegen habe ich mit den Cartoons angefangen. Hier erreicht man mit wenigen Strichen eine interessante Wirkung. Auch da habe ich noch viel zu lernen, aber es macht viel Spaß aus verschiedenen Formen Menschen zu schaffen und ihnen Emotionen und Persönlichkeit zu verleihen.
Ich habe bereits eine Idee für ein größeres Projekt. Hier ist ein erster Versuch einer Zeichnung von meinem Protagonisten: 

Ich habe festgestellt, dass das Zeichnen eine schöne Abendbeschäftigung zum entspannen ist. Dazu kann ich auf meiner bequemen Couch mit ausgestreckten Beinen sitzen und so gemütlich den Bleistift schwingen.  

Durch die Umzugsvorbereitungen bin ich leider nicht mehr viel dazu gekommen, mit Acryl zu malen. Doch das soll sich sehr bald wieder ändern. In den nächsten Monaten werde ich hoffentlich ein bisschen mehr Zeit finden, um mein Hobby etwas zu vertiefen. 

Nun noch ein kleiner Gedanke zum Schluss. Die Geschichte des Klabautermannes ist Seemannsgarn. Die Seeleute sind den Elementen hilflos ausgeliefert. Da sie sich viele Phänomene nicht erklären konnten, ersannen sie sich fantastische Geschichten. Doch oft nährte das ihren Aberglauben und versetzte sie noch mehr in Angst. Diese Angst lähmte sie und verursachte zum Teil auch viel Leid. Wir leben heute auch in einer sehr stürmischen Zeit. Unsere Welt ist wie ein sturmumtostes Schiff geworden. Die Menschen haben Angst vor einem Virus beziehungsweise den Auswirkungen der Maßnahmen im Umgang mit diesen Virus. Doch noch mehr erschüttern uns die Bilder aus der Ukraine. Überall um uns herum sehen wir Leid und Not. Selbst unsere eigene Existenz gerät dadurch in Gefahr. Es sind erschreckende Gedanken.  

Der Klabautermann warnte die Schiffsbesatzung vor einem drohenden Untergang. Der Matrose Hans ließ sich nicht von seiner Angst lähmen, sondern reagierte und wendete das Unglück ab. Genauso brauchen wir keine Angst in dieser Welt zu haben. Es gibt einen, der über all diesen Dingen steht. In der Bibel (Matthäus 24)  lesen wir von zunehmenden Katastrophen, Seuchen und Kriegen am Ende der Zeit. Doch diese Dinge brauchen uns nicht zu erschrecken, denn sie wurden uns angekündigt, damit wir uns darauf vorbereiten können. Es kann sein, dass wir alles, was wir auf dieser Welt haben, eines Tages verlieren könnten – selbst unser Leben. Die Frage ist: Was bleibt uns dann noch? Sind wir bereit für das Danach?  

Ich glaube an ein ewiges Leben nach diesem Leben. An ein Leben ohne Egoismus, Leid oder Tod. Ein Universum, in dem Gerechtigkeit herrscht. Das ist das, wozu Jesus auf diese Erde gekommen ist. Diese Welt wird bald Schiffbruch erleiden, der Mensch kann sie nicht retten. Doch Gott überlässt uns nicht uns selbst. Schon vor Schaffung dieser Welt hatte er eine Lösung parat. Er gab sich selbst, in Jesus, damit wir wieder Hoffnung auf ein besseres Leben haben können. Durch die Annahme des Opfers von Jesus für mich, bin ich von meiner Schuld befreit und darf wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken. 

Dieser Blick über all die Schrecken unserer Zeit hinaus gibt mir Hoffnung und Mut weiterzumachen. Die weltpolitische Lage mag aussichtslos erscheinen. Aber es macht keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr können wir unseren Teil tun, das Leid in der Welt etwas lindern und den Menschen Hoffnung zu bringen.  

Kannst du diese Hoffnung in deinem Leben sehen? 

Über Mäuse, Leuchttürme und Lichter im Dunkeln

Willkommen im Jahr 2022! 

Inzwischen haben wir schon wieder Mitte Januar! Die erste Hälfte des ersten Monats im Jahr ist schon wieder vorbei! 

Daher möchte ich in dem Beitrag heute gleich zwei kleine Bilder vorstellen – das letzte Bild vom Jahr 2021 und das erste Bild aus dem Jahr 2022.
Das erste Bild habe ich am letzten Tag des Jahres 2021 gemalt – in der Silvesternacht. Eine Stunde vor Mitternacht war ich fertig. Hier ein Bild von dem spektakulären letzten Sonnenuntergang des Jahres 2021:

Für mich war das letzte Silvester sehr ruhig. Ich bin kein großer Partygänger. Aber da es auch kein Sinn machte, frühzeitig ins Bett zu gehen, malte ich das Bild zu Ende. Es war für meine liebe Freundin, die mir ein schönes Acrylfarbenset zu Weihnachten geschenkt hatte (s. letzter Beitrag) und mir damit geholfen hat, aus meiner entkräfteten Situation ein bisschen herauszukommen.  

Ich habe einige Tage überlegt, was ich ihr für ein Bild malen könnte. Sie gehört zu meinen treusten Fans und hat die bisher größte Sammlung irgendwelcher Bilder von mir. Deswegen wusste ich zunächst nicht, was ich für sie noch malen könnte. Ich wollte mal etwas anderes malen als nur Landschaften.
Dann fiel mir ein, dass sie Mäuse gerne hat. Das sind Tiere, die ich mir nicht freiwillig als Haustiere halten würde. Aber als ich nach Weihnachten bei ihr zu Hause war, beobachtete ich ihre kleinen Mäuschen und musste mir eingestehen, dass sie wirklich süß sein können. Sie zu beobachten hatte irgendwie auch einen entspannenden Faktor. 

Also suchte ich nach einem süßen Bild mit einer Maus. Dabei half mir die sehr umfangreiche Bildersammlung meines jüngeren Bruders.
Bis zu diesem Bild hatte ich noch nie ein realistisches Bild von einer Maus gemalt und dachte, dass es gar nicht so leicht wird, das Fell zu malen. Das Fell hat auch die meiste Zeit in Anspruch genommen. Doch ich hatte Zeit. So hörte ich am Silvesterabend Weihnachtslieder und malte eine Maus.  

Zum Glück hatte ich mit dem Bild ins Schwarze getroffen. Nun hängt es in sicherer Entfernung über dem Mäusekäfig.  

In der ersten Januarwoche malte ich noch ein anderes Bild. Ich wollte so gerne mal wieder etwas maritimes Malen. Irgendwie hatte ich Lust auf einen Leuchtturm. Ich verbrachte Stunden damit, Pinterest, google und andere Suchmaschinen zu durchforsten. Schließlich fand ich ein ganz ansprechendes Motiv. 

Beim Malen hatte ich etwas Probleme mit dem Leuchtturm. Am Anfang war er zu dick. Deswegen musste ich ihn noch einmal komplett übermalen. Schließlich konnte ich ihn einigermaßen zufriedenstellend malen.
Mir fällt es sehr schwer, Steine zu malen. Deswegen meide ich Motive mit Steinen. Aber bei diesem Bild kam ich an den Felsen nicht vorbei. Also musste ich mich da durchquälen. Ich habe gemerkt, dass ich ganz schön aus der Übung war. Dafür ging das Segelschiff um so leichter. Vielleicht liegt es daran, dass mir Segelschiffe einfach deutlich sympathischer sind als kalte Felsen. 🙂 
Beide Bilder sind auf 24x18cm Leinwände gemalt.

Das Bild hier ist eine Nachtszene. Ein Segelschiff läuft nach langer Reise in den Hafen ein. Der Fantasie des Betrachters ist es selbst überlassen, sich auszumalen, welche Abenteuer dieses Schiff und ihre Besatzung auf ihrer Reise erlebt haben.  

Mich erinnert diese Szene an meine Zeit letztes Jahr im Sommer auf dem Segelschulschiff Roald Amundsen. Ich habe mich freiwillig in der ersten Wache einteilen lassen, die von 0-4 Uhr nachts und von 12-16 Uhr Wache hat. Für mich waren die Nachtwachen eine einzigartige Erfahrung. Besonders gerne übernahm ich die Aufgabe des Ausgucks. Es war spannend zu beobachten, was nachts alles auf dem Wasser passiert. Unser erster Steuermann erklärte mir immer die Lichter, die ich sah. Er zeigte mir auf der Karte wie weit weg manche Sachen waren. Blinkende Lichter waren Leuchttürme oder Windparks. Aus der Entfernung blinken die Lichter der Leuchttürme, aber eigentlich dreht sich ihr Lichtkegel nur.  

Als ich einmal wieder mit dem Ausguck dran war, sah ich ein grünes Licht auf unserer Backbordseite (für alle Landratten: das ist links). Für mich sah es noch sehr weit weg aus. Ich meldete es dem ersten Steuermann und er fragte mich, ob ich auch ein rotes Licht sehen würde. Zunächst konnte ich es nicht sehen, doch zusammen sahen wir es dann. Jedes Schiff muss im Dunkeln auf der Backbordseite mit grünen Licht fahren und auf der Steuerbordseite (=rechts) mit einem roten Licht.

Wenn ich also auf der Backbordseite ein grünes Licht sehe bedeutet das, dass das andere Schiff auf uns zu kommt. In diesem Fall waren wir sogar auf Kollisionskurs. Das andere Schiff konnte uns nicht ausweichen, also mussten wir ausweichen. Das Schiff war näher als gedacht und so musste es tatsächlich recht schnell gehen.  

Dabei wurde mir bewusst wie wichtig die Lichter im Dunkeln sind. Auch in Zeiten von Funk und GPS verlassen sich die Seeleute nicht nur auf die Technik, sondern beobachten die Lichter auf dem Wasser.  

In der Bibel (in Psalm 119,105) wird das Wort Gottes, also die Bibel selbst, als ein “Licht” bezeichnet. 

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. 

Wie ich im letzten Beitrag geschrieben habe, war für mich der Jahresausklang recht düster und finster. Ich konnte meine Zukunft nicht sehen. Phasenweise war ich sehr entmutigt, weil viele meiner Träume sich zerschlagen haben. 

Doch ich machte die Versprechen Gottes zu meinem Licht. Ich vertraute seiner Liebe und Fürsorge für mich und übergab ihm meine Probleme und Sorgen. Dadurch konnte ich wieder Frieden und Zuversicht spüren. Langsam lichtet sich der Nebel und ich kann zumindest die nächsten Schritte sehen, die ich gehen kann. Ich weiß das Ende dieser Reise nicht. Ich weiß auch nicht, wo ich am Ende dieses Jahres sein werde, aber ich weiß, dass ich einen zuverlässigen Führer habe, der mir wie der Leuchtturm den Weg in den sicheren Hafen leitet und mich davor bewahrt, an den Felsen der Probleme und Entmutigungen zu zerschellen.  

Ich freue mich auf die Abenteuer, die ich dieses Jahr erleben darf. Und ja, ich freue mich auf die Herausforderungen, denn an denen darf ich wachsen! 

Also in diesem Sinne: Leinen los und auf geht’s ins Jahr 2022! 

 

Die USS Philadelphia im Mondschein

Ahoj ihr Landratten! 

Die See und die guten alten Segelschiffe haben es mir wirklich angetan! 

Seit dem letzten Eintrag ist wieder eine gewisse Zeit vergangen. In dieser Zeit durfte ich meine erste mehrtägige Reise auf dem Schulungssegler für traditionelle Seemannschaft, der “Roald Amundsen” erleben. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Doch mehr dazu vielleicht in einem späteren Beitrag! 🙂 

Aber ihr könnt ihr einen kleinen, aber beeindruckenden Blick, auf dieses herrliche Schiff werfen als wir vor der Küste Schwedens entlang segelten: 

Heute geht es um ein Schiff einer ähnlichen Größe. Es ist die “USS Philadelphia”, eine amerikanische 36-Kanonen- Fregatte. Am 05.April 1800 begann sie ihren Dienst in den Westindischen Inseln. Leider hatte sie nur ein kurzes Leben. Bereits drei Jahre später, am 31. Oktober 1803, lief sie auf Grund. Sie und ein anderes Schiff der US-Navy verfolgten und befeuerten ein lybisches Kriegsschiff. Dabei lief unsere “Philadelphia” im Hafen von Tripoli, der Hauptstadt von Lybien, auf Grund und konnte nicht mehr herausgezogen werden. So wurde das Schiff durch die Crew einsatzuntauglich gemacht und die Crew selber wurde zu Sklaven eines Paschas. Die Lybier borgen das Schiff und unter Einsatz einer großen Menge Geldes wurde die “Philadelphia” wieder seetauglich gemacht. Das konnte die Amerikaner nicht dulden! So ein Schiff in feindlicher Hand war eine große Gefahr. 

Also galt es: entweder zurück erobern oder zerstören! So kam eine List zum Einsatz. Ein gekapertes lybisches Schiff wurde umgebaut, besser gesagt umgeriggt, so dass es wie ein einheimisches Schiff aussah. Ein junger Leutnant bekam das Kommando. Sie segelten im Schutz der Nacht in den Hafen und taten so als hätten sie in einem Sturm alle ihre Anker verloren. Nun bräuchten sie einen sicheren Hafen. So kamen sie an die “Philadelphia”. Das Schiff wurde von den Amerikanern zurückgekapert, seeuntauglich gemacht und verbrannt. So endete die Geschichte der “USS Philadelphia” am 16. Februar 1804. 

Aber wie komme ich eigentlich auf dieses Schiff?
Das habe ich Instagram zu verdanken. Ich folge dort einigen Künstlern und Seglern..
Eines schönen Tages entdeckte ich den niederländischen Künstler Maarten Platje und seine Bilder. Kein Künstler malt so realistische Bilder! Er wurde zu meinem Vorbild.
Er malt gerne historische Szenen nach. So hat er ein wunderschönes Bild von der “USS Philadelphia” vor Gibraltar gemalt. Als ich dieses Bild sah, habe ich mich sofort darin verliebt. Es ist sogar bis heute mein Desktophintergrundbild auf dem Computer. 

Ich wollte dieses Schiff unbedingt nachmalen! Es war für mich eine neue Herausforderung, denn dieses Bild ist sehr detailliert. Aber eben gerade das war für mich der spannende Punkt! 

Allerdings wollte ich das Bild nicht eins zu eins abmalen, sondern nur das Schiff. Also wählte ich als Hintergrund eine stürmische See. Zunächst wollte ich eine Gewitterszene malen.  

Doch kurz vor Ende entschied ich mich um und machte daraus einen romantischen Vollmond. Den Himmel habe ich mindestens drei oder vier Mal übermalt. Das Schiff an sich ging recht gut zu malen. Nur mit den Masten hatte ich mich ein wenig verschätzt. Den Hauptmast habe ich ganz zuletzt noch ein wenig nach achtern, also nach hinten, versetzt. Früher hätte ich nie gedacht, dass man bei Acyrlmalerei so gut ausbessern und übermalen kann. Doch das habe ich in diesem Bild des öfteren getan.  

Die Höhe der Masten habe ich auch unterschätzt, sodass der Hauptmast und damit leider auch die Flagge der USA nicht mehr zu sehen ist.  

Ein weiterer großer Fehler sind Licht und Schatten. Der Mond gibt das Licht von hinten, aber ich habe das Bild so gemalt als würde das Licht von vorne kommen.  

Fachkundige Augen würden bestimmt noch weitere Fehler in dem Bild entdecken. 

Aber ich wollte für mich persönlich ein neues Meisterwerk schaffen und über mein geliebtes Bild “Sailing” hinauswachsen. Außerdem wollte ich sehen, wo meine Grenzen sind. In diesem Bild habe ich sie gefunden, aber auch erweitern können. 

Es hat mir unglaublich viel Freude gemacht, dieses Bild zu malen. Es war ein Prozess, der über ein bisschen mehr als drei Monate ging. Es gab lange Malpausen, da ich einige andere Malprojekte zu erledigen hatte, die ich später auch noch vorstellen werde. 

Insgesamt liebe ich dieses Bild heiß und innig und es ist wirklich mein neues Meisterwerk! 

Für mich steht eines fest: Das Malen von traditionellen Segelschiffen ist meine Leidenschaft! 
Jetzt hängen die beiden Schwestern Seite an Seite:

Zum Schluss möchte dem kreativsten Künstler danken, der mir diese Freude am Malen gegeben hat! Nur mit Gott ist all dies möglich, daher: Soli Deo Gloria – Allein Gott die Ehre! 

Noch mal zwei Nahaufnahmen:

Es gibt die Möglichkeit, das Bild als Puzzle zu kaufen!

Jesus and his Bride – Jesus und seine Braut

Ich freue mich heute das Erste im Jahre 2021 vollendet Bild vorstellen zu können!
Dieses Bild ist wirklich etwas ganz besonderes. Es ist für mich so etwas wie das Erreichen eines Meilensteines. Als ich vor zweieinhalb Jahren angefangen habe mit Acryl zu malen, da war es mein Traum und mein Ziel auch Szenen aus der Bibel oder Bilder von Jesus zu malen. Mit dem heutigen Bild habe ich den ersten Schritt zur Erfüllung dieses Traumes getan. In einigen meiner letzten Bilder habe ich oft Menschen gemalt, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Sie alle waren nur eine Übung für das heutige Bild.  

An diesem Bild habe ich eine ganze Weile gesessen und gemalt und auch wieder übermalt. Allein die Wolken habe ich unzählige Male übermalt. Aber auch mit dem Wasser war ich sehr unzufrieden, weswegen ich es einmal komplett und manch andere Stellen noch öfter übermalt und von vorne begonnen hatte. Die meiste Zeit habe ich für das Malen der Kleidung gebraucht. Die unendlich vielen Falten, Licht- und Schatteneffekte waren sehr aufwendig und wollten manchmal nicht so gelingen wie ich wollte. Was dafür sehr einfach ging, waren die Haare der Braut. Die malten sich fast von selbst. Auch das Gesicht von Jesus ging leichter zu malen als zunächst erwartet. Es hat zwar ein paar Anläufe gebraucht, aber mit dem Ergebnis bin ich ganz glücklich. 

Als Grundlage für das Bild diente mir ein Bild, das ich auf Pinterest entdeckt hatte. Es stammt von einer südafrikanischen Künstlerin, die Maria heißt. Sie ist Christin und möchte ihre Bilder zur Ehre Gottes malen.
Ich wollte ihr Bild nicht vollständig covern, sondern meinen eigenen Stil mit hineinbringen. Deswegen malte ich als Hintergrund – und wie sollte es auch anders sein – Wasser und Wellen. 

Es ist Nacht. Wellen brechen sich am Strand, während dicke Wolken sich am Himmel türmen. Am Strand geht Jesus mit seiner Braut, welches in der Bibel seine Gemeinde ist, spazieren. Sie ist in ein weißes Kleid gekleidet, was für die gerechten Taten der Gläubigen steht. Sie ist rein und heilig, genau wie ihr Bräutigam. Ihr Blick ist nicht auf die Wellen und den Sturm gerichtet, sondern auf den, den sie von ganzem Herzen liebt. Ihr Herz ist voller Zuneigung, tiefster Liebe und Hingabe. Sie weiß, mit Jesus an ihrer Seite kann ihr nichts geschehen. Sie sind das perfekte Paar. Er bezahlte den höchsten Brautpreis für sie, denn er hat mit seinem Blut und Leben bezahlt.  

Sie war nicht immer so. Früher lebte sie ein ausschweifendes Leben, suchte kurzweiliges Vergnügen und Geld. Dies führte sie in den absoluten Ruin und unaussprechliches Leid. Ihr Herz wurde tausend Mal gebrochen. Sie war tödlich verwundet und lag verlassen in ihrem eigenen Blut, bereit zu sterben.  

Aber es gab einen, der sie wirklich liebte, einen, der sie geschaffen hatte. Obwohl sie von ihm weggelaufen war und ihr eigenes Leben lebte, ließ er sie nie aus den Augen. Er beobachtete schmerzvoll, wie sie ihr Leben zerstörte, doch er liebte sie noch immer. Als sie sterbend am Boden lag kam er zu ihr, versorgte sie und gab ihr seine liebevolle Zuwendung. Er wusch sie und gab ihr ein neues, reines Kleid. Als sie in seine Augen schaute, sah sie eine tiefe Liebe, die sie vorher nicht gekannt, aber immer gesucht hatte. In seiner Liebe fand sie Ruhe. Mit ihm fing sie an neues Leben an. Sie setzte das um, was er ihr sagte und stellte fest, dass sie darin wahres Glück fand. Sie wusste, an seiner Seite ist sie sicher.  

So oder ähnlich ist die Erfahrung eines jeden Christen. Wir alle haben uns von Gott entfernt und sind unseren eigenen Weg gegangen. Doch er ging uns nach, bezahlte mit seinem eigenen Leben unsere Schuld und versuchte unsere Liebe zu gewinnen. Viele Menschen müssen erst Krisen in ihrem Leben erleben, um zu erkennen, dass sie einen Erlöser brauchen. Er ist der einzige, der unsere tiefsten Bedürfnisse stillen kann. An seiner Seite ist Glück und Frieden zu finden, egal wie viele Stürme es in dieser Welt geben mag. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es wert ist, ihm eine Chance zu geben. Wie man das machen kann, kann man sich hier anhören. 

Gottes Segen und Frieden euch allen! 

 

The sailor’s wife – Die Frau des Seemanns

Es ist ein bedeckter Tag. Dicke Wolken ziehen über den Himmel. Der Wind trägt eine frische Meeresbrise ins Land. Wellen klatschen schäumend an den Strand, nur um sich danach schlürfend zurückzuziehen. Gischt wird an den Felsen in die Luft gewirbelt. In der Ferne kreischen Möwen ihr Lied. Doch ihr Blick gilt einer Brigantine, einem Segelschiff, dass so eben Segel gesetzt hat und auf das weite Meer hinaus steuert. Mit diesem Schiff sticht ihr Herz in See. Wann wird sie ihn wieder sehen? Was, wenn die Reise mehr als die geplanten fünf Monate dauern würde? Was wäre, wenn sie sich wieder zwei Jahre nicht sehen würden? Bei dem Gedanken an Seenot oder gar der Bedrohung durch ein feindliches Schiff, läuft ihr ein kalter Schauer den Rücken herunter. Sie schickt ein kurzes Stoßgebet für das Gelingen der Reise zu dem, der das Meer geschaffen hat. Danach holt sie tief Luft und denkt an den heutigen Morgen als sie beide sich nieder gekniet hatten und ihre Leben dem Gott anvertraut hatten, mit dem sie schon viele Wunder erleben durften. Friede und Ruhe kehrt in ihr Herz zurück. Sie schaut dem Schiff nach bis es hinter dem Horizont verschwindet und nur noch das weite leere Meer zu sehen ist. Als eine erneute Welle an den Felsen bricht und die Gischt sie durchnässt, steht sie auf und geht nach Hause. Doch ihr Herz bleib auf der See… 

So oder ähnlich stelle ich mir die Geschichte vor, die hinter dem heutigen Bild stehen könnte. Das Bild war als ein Übungsbild gedacht, da ich mich aktuell am Malen von Menschen üben möchte. Nach langem Suchen bin ich auf Pinterest auf diese Fotomontage gestoßen und habe ich mich sofort darin verliebt. Schnell ging es ans Werk. Das Bild entstand auf einer 24x30cm großen Leinwand.  

Großen Respekt hatte ich vor der Haut der Dame und dem Kleid. Mir fiel es bei dem letzten Bild mit der Frau im Mohnfeld schwer, eine realistische Hautfarbe zu mischen. Doch hier gelang es mir besser. Aus Rot, Ocker und weiß im richtigen Verhältnis kam tatsächlich eine hautähnliche Farbe heraus. Das Kleid war in der Tat herausfordernd. Es war ein sich ständig wiederholender Prozess von Hell und Dunkel – Licht und Schatten. Erst hatte ich Bedenken, dass es eine Katastrophe werden würde. Doch als ich dann das Endergebnis sah, war ich positiv überrascht. Mir gefiel das Kleid richtig gut. Mehr Probleme machte mir hingegen das Wasser am Stand. Die Gischt und die Ausläufer der Wellen wollten nicht so, wie ich wollte. Auch das Segelschiff hat Potenzial nach oben. Aber da es eigentlich nur ein Übungsbild sein sollte, bin ich damit recht zufrieden.  

Um ehrlich zu sein, habe ich mein Herz an dieses Motiv verloren. Es ist mein zweites Lieblingsbild aller meiner bisher gemalten Bilder. Auf Platz 1 ist und bleibt weiterhin mein absoluter Traum vom Segeln “Sailing”. Doch dieses Bild hier mag ich auch sehr gerne, weil es Sehnsucht ausdrückt. In dem Fall die Sehnsucht nach dem geliebten Menschen, der davon segelt. In meinem Fall würde ich lieber selber davon segeln, doch dies war den meisten Frauen vor 200 Jahren nicht vergönnt. 

Aber in meinem diesjährigen Kurzurlaub an der Ostsee habe ich auch stundenlang am Strand gesessen und die Segler beobachtet. Dies war ein Hochgenuss für mich, von dem ich bis heute zehre.  

Das Segeln hat für mich etwas von Freiheit, aber auch etwas imposantes, ja majestätisches. Beim Segeln ist man den Naturgewalten vollständig ausgeliefert und doch bezwingt ein gut geführtes Schiff die schlimmsten Stürme. Das dahingleiten auf dem Wasser mit den weißen Segeln am blauen Himmel zeigt die Majestät dieser Gattung von Schiffen. Schlussendlich hat es auch etwas romantisches.  Wobei da natürlich der Schein trügt. Das Leben eines Seemanns war hart und rauh. Dennoch konnten die allerbesten Geschichten die alten Seebären erzählen. So ist und bleibt das Segeln auf einem historischen Großsegler meine Faszination und mein Traum. 

Das Bild hier unten zeigt die J.R. Tolkien mit der ich dieses Jahr einen ganzen Tag Mitsegeln durfte. Es war mein erster Großsegler und ein unvergessliches Erlebnis.