Hochzeit in der Villa Vetterlein

Ein herzliches Hallo an alle Leser, 

heute entführe ich euch wieder einmal nach Ostsachsen. Genauer gesagt nach Zittau. Wer dieses schöne Städtchen an der tschechisch-polnischen Grenze (noch) nicht kennt, sollte dies unbedingt ändern! Das Zittauer Gebirge lädt zu schönen Wanderungen oder auch Klettereien ein. Großstadtfeeling kann man in Prag erleben, das nur eine Stunde von Zittau entfernt liegt. Im Sommer kann man sich in dem Olbersdorfer See erfrischen. Zudem kann man mit dem Fahrrad wunderschön an der Neiße entlang durch drei Länder an einem Tag radeln.  

Wer jetzt Lust bekommen hat, dort einmal Urlaub zu machen, den kann ich einen Geheimtipp zum Übernachten geben: die Villa Vetterlein. Es ist eine wunderschöne Villa, in der ich zwei Jahre wohnen durfte. Mehr über diese Zeit könnt ihr in diesem Beitrag erfahren. 

Die Herrin der Villa Vetterlein ist Carolin. Wir durften zwei erlebnisreiche Jahre zusammen wohnen. Ich kann mich noch gut an die vielen gemütlichen Stunden erinnern, bei denen wir im Kerzenschein und gutem Essen zusammen saßen und über die verschiedensten Themen geredet haben. Natürlich sprachen wir auch über DAS Thema, was junge Leute besonders fasziniert: die Wahl des Lebenspartners. Wir sprachen über unsere Vorstellungen und Wünsche. Ich möchte nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern, aber eins mussten unsere zukünftigen Ehemänner haben: der eine musste Tenor singen können und der andere Bass. Warum das? Caro und ich hatten jeden Freitagabend eine schöne Tradition. Für uns beginnt mit dem Sonnenuntergang am Freitag unser Ruhetag, der Sabbat. Wir haben dies immer zusammen zelebriert. Caro saß am Klavier und ich spielte Querflöte. Zusammen spielten wir immer einige unserer Lieblingskirchenlieder. Zum Abschluss sangen wir das Lied “Oh bleibe Herr” Acapella. Caro sang Alt und ich Sopran. Aber uns fehlten der Tenor und der Bass, um das Lied wirklich rund zu machen. Also beschlossen wir, dass unsere zukünftigen Männer diese Stimmen beherrschen mussten. 

Doch im Leben kommen die Dinge oft anders als geplant… 

Im April 2017 verließ ich Zittau, um nach Bayern zu ziehen. Auch in Caros Leben änderte sich einiges. In ihre Villa-WG zog ein junger Ukrainer ein. Es dauerte eine Weile und dann flogen die ersten Funken zwischen den beiden. Die Hochzeitsglocken sollten dann im Frühjahr 2020 läuten. Doch die Corona-Pandemie machte den beiden einen Strich durch die Rechnung. Das zu erzählen, was die beiden in dieser Zeit durchmachen mussten, sprengt hier den Rahmen. Aber wer die Villa einmal besucht, kann die Gastgeberin bestimmt nach der Geschichte fragen. Es ist eine Geschichte gefüllt mit Herausforderungen. Aber je größer das Problem war, desto größer war das Wunder, das die beiden erleben durften.  

Hier der Versuch einer Skizze des Brautpaares:

Im Oktober 2021 war es dann endlich soweit. Trotz Pandemie konnte die kirchliche Trauung stattfinden. Für mich war es eine der schönsten Hochzeiten, die ich bisher erleben durfte. 

Schon lange habe ich überlegt, was für ein Bild ich den beiden für die Hochzeit malen könnte. Doch da die Hochzeit verschoben wurde, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Irgendwann hatte ich eine schöne Idee und malte das Bild. Als ich damit fast fertig war (es fehlte nur noch ein winzig kleines Detail), kam Caro auf mich zu mit der Bitte, ob ich für sie ein Fingerabdruckbild machen könnte. Natürlich sagte ich sofort zu. Aber jetzt mussten meine Denkprozesse wieder von vorne beginnen. Doch es dauerte nicht lange, bis mir ein paar Gedanken durch den Kopf schossen. Caros Mann, Marian, ist ein richtiger Allrounder. Er kann einfach alles! Besonders gerne bastelt er an Autos rum. Caro hatte einmal ein Bild geschickt, wo Marian an einem großen grünen Auto rumschraubte. Dieses Bild inspirierte mich für den grünen Pickup. Die beiden haben immer viel zu tun und sind immer auf Achse. Weil die beiden also stets schnell unterwegs, hebt das Auto ab.

Außerdem weiß ich, dass Caro gerne Herzen mag. So wurde aus der Abgaßwolke ein Herz, in dem die Gäste ihre Fingerabdrücke hinterlassen konnten. 

Auf der Hochzeit nutzten die Gäste fleißig die Gelegenheit und setzten ihre Fingerabdrücke auf das Bild. Es war interessant zu beobachten, dass einige der Gäste kreativ wurden und aus ihren Fingerabdrücken kleine Kunstwerke machten.  

Für die Geschichte dieses Bildes bin ich besonders dankbar. Ich darf darin sehen, wie Schwierigkeiten und Herausforderungen Menschen enger zusammen schweißen, aber auch wie der Glaube an einen treuen Gott durch schwere Zeiten durchtragen kann. Durch dieses Vertrauen konnten Marian und Caro alle Herausforderungen meistern. Sie sind sich  und ihrem wunderbaren Freund und Erlöser näher gekommen. 

Ich wünsche den beiden Gottes reichen Segen für ihren gemeinsamen Lebensweg und dass sie durch ihren Dienst vielen Menschen Hoffnung und Freude bringen können. 

Jetzt bleibt mir nur noch, dich lieber Leser, nochmals zu einem Besuch nach Zittau einzuladen. Caro und Marian freuen sich immer über Gäste. Eins kann ich aus eigener Erfahrung sagen: die Zeit in der Villa Vetterlein ist unvergesslich!  

 

 

P.S.: Soweit ich weiß, singt Marian weder Tenor noch Bass, aber im Endeffekt war es doch nicht der ausschlaggebende Faktor für eine Ehe… 😉 

Frau im Regen und Gedanken zum Jahreswechsel

Hallo zusammen!

Ich melde mich mal wieder zu Wort! Mein letzter Eintrag ist genau zwei Monate her. Für mich waren es zwei sehr ereignisreiche Monate, die einiges in meinem Leben durcheinander gehauen haben. Jetzt sitze ich hier am Ende des Jahres 2021 an meinem Laptop und denke über das vergangene Jahr nach. 

Rückblickend lief das Jahr komplett anders als geplant. Am Anfang des Jahres war mir klar, dass ich – egal, was auch passieren würde – zwei Monate nach Kolumbien gehen würde. Aus diesem Plan wurde nichts wegen der massiven Aufstände dort. Dafür durfte ich meine erste mehrtägige Segelreise auf der Roald Amundsen erleben, was für mich ein gigantisches und nachdrückliches Erlebnis war! 

Aber wenn ich jetzt auf diesen Urlaub zurück blicke, der noch kein halbes Jahr zurück liegt, dann kommt mir das wie ein Erlebnis aus einer anderen Welt vor. In den letzten zwei Jahren hat sich unsere Welt massiv verändert. Inzwischen beginnt bereits das dritte Jahr der Corona-Pandemie. Niemand hätte sich am Anfang vorstellen können was so ein kleiner Virus für massive Auswirkungen auf uns alle haben wird. (Hier im Bild übrigens von einer sehr talentierten Frau gehäckelt: unsere Coronafamilie.)

Durch die neuen Coronamaßnahmen der letzten zwei Monate musste ich eine Entscheidung treffen, wie ich mit der politischen Situation umgehen möchte. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sich unsere Gesellschaft wegen so eines Themas so spalten könnte. 

Noch vor drei Wochen hatte ich relativ klare Vorstellungen, wie das Jahr 2022 für mich aussehen sollte. Doch heute stehe ich hier und habe keine Idee, wo ich beruflich und privat in drei Monaten sein werde.
Die Ereignisse der letzten Wochen und die ganzen Maßnahmen rund um die Coronasituation haben mich eine Unmenge an Energie gekostet. Es war nur noch Kraft da, um weiter zu funktionieren.
Ich habe versucht zu zeichnen oder zu malen, doch ich musste immer wieder nach wenigen Minuten aufgeben. Meine ganzen Ideen und die Motivation waren spurlos verschwunden.  

Umso dringender notwendig sind die zwei Wochen Weihnachtsurlaub, die ich momentan genießen darf. Fast eine ganze Woche habe ich benötigt, um wieder ein bisschen Motivation für irgendeine Aktivität zu bekommen. 

Gestern besuchte ich eine meiner besten Freundinnen. Sie schenkte mir ein Set hochwertiger Acyrlfarben zu Weihnachten. Die Zeit und die Gespräche mit ihr sowie das Geschenk lösten bei mir irgendwie einen Knoten. Auf einmal schossen Ideen für Malmotive in meinen Kopf und ich hatte wieder Lust, den Pinsel in die Hand zu nehmen! 

Ich suchte bewusst ein Motiv, was meiner Stimmung angemessen war. So stieß ich im Internet auf das Motiv des heutigen Bildes. Es ist Herbst und es regnet. Eine Frau läuft allein im Regen durch einen Park. Zum Malen des Bildes benutzte ich nur schwarz und weiß. Lediglich der Regenschirm und der Schal waren rot als Kontrast zum dem Grau.

 

Die Umgebung des Bildes ist trist und grau. Das passt zu meiner gedrückten Stimmung. Die Hauptfarben sind schwarz und weiß. In unserer aktuellen politischen Lage habe ich das Gefühl, dass es auch nur noch diese zwei Farben gibt: entweder Querdenker oder Coronagläubiger, Impfgegner oder Impfbefürworter, rechtsradikal oder politisch korrekt. Wo sind die ganzen Grautöne und all die anderen Farben in ihrer Vielfalt geblieben? 

Der Betrachter sieht nicht, wohin der Weg auf dem Bild führt. So kann ich aktuell nicht sehen, wohin mein Weg mich im nächsten Jahr führen wird. Es fühlt sich so an, als müsste ich den Weg alleine gehen. Ein Weg, bei dem ich nicht weiß, wo er enden wird.  

Trotzdem ist das Bild nicht ganz so traurig. Der rote Schirm und der Schal sorgen für einen farblichen Kontrast und machen das Bild lebendig. Schal und Schirm schützen die Frau vor Näße und Kälte. Sie bringen Wärme und Geborgenheit in eine kalte, trostlose Landschaft. Genauso spenden die Staßenlaternen Licht und zeigen dem Spaziergänger den richtigen Weg.  

Obwohl die aktuelle Situation besser sein könnte und die Zukunft ungewiss ist, gibt es trotzdem Dinge, die den Weg leichter machen und das Leben erhellen. Familie und Freundschaften sind zum Beispiel solche Dinge. Oder auch der Glaube an einen Gott, der die ganze Situation überblickt und viel mehr sieht als ich. Er kann uns sicher in diese ungewisse Zukunft führen. Er möchte Schirm, Schutz und Licht auf unserem Lebensweg sein.  

Während ich diese Zeilen schreibe, kommt mir Psalm 91 in den Sinn, den ich sehr passend für unsere weltweite Lage finde. In diesem Lied aus der Bibel wird gläubigen und gehorsamen Christen Gottes Schutz versprochen. Das heißt nicht, dass er von allem Leid verschont bleibt, sondern dass Gott die Oberhand behält und nur Prüfungen zulässt, die wir auch ertragen können: 

 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: / Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.  Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,  dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.  Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite / und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Frevlern vergolten wird.  Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.  

Ich weiß nicht, wohin mich das Jahr 2022 führen wird, aber ich vertraue dem, der es weiß. In meinem Leben gab es bereits noch dunklere Tage, aber mein Vertrauen in meinen Gott wurde bisher nie enttäuscht. Daher bleibt mir nichts anderes übrig als das alte Jahr in diese allmächtigen Hände zurück zu legen und vertrauensvoll das neue Jahr aus dieser selben liebevollen und zarten Hand zu nehmen.  

Am Ende bleibt der Gedanke, dass dieses Leben hier für einen Christen nur ein Pilgerlauf in die ewige Heimat ist. Der Lebensweg mag oft voller Entbehrungen und Enttäuschungen sein, aber zuletzt erwartet ihn ein neuer Himmel und eine neue Erde.  

Trotz alledem bietet das Leben auch viele schöne Momente und Erlebnisse. Die gilt es einzufangen und im Herzen zu bewahren. Ich bin guter Dinge, dass es viele solcher Tage für uns alle auch im neuen Jahr geben wird! 

In diesem Sinne wünsche ich dir, lieber Leser, einen ruhigen Jahresausklang und ein gesegnetes Jahr 2022! 

Mit dem Ballon in den Sonnenuntergang

Hallo ihr lieben Leute! 

Heute wird es romantisch- chaotisch! Es geht um ein Auftragsbild, das ich für eine Hochzeit von zwei lieben, aber etwas verrückten Freunden gemalt habe und an dem viele Finger mitgestaltet haben. 

Bei dem Brautpaar handelt es sich um zwei sehr besondere Menschen. Die Familie bedeutet mir viel, weil sie mir geholfen haben, hier in Bayern eine Heimat zu finden. In den letzten Jahren wurden sie durch viele Schicksalsschläge geprüft.

Umso schöner waren die Fügungen, wie die beiden ihren Weg zu einander gefunden haben. Sie sind zu Freunden geworden, die ich nicht mehr missen möchte! 

Ich durfte bereits 2019 beim Streichen der neuen Werkstatt helfen. Das war eine schöne Erfahrung mal wieder in meinen ersten Beruf einzutauchen und mich körperlich auszupowern. Mein Auto wurde auch ganz schön ausgepowert an jenem Wochenende. Es war hier in Bayern ein sehr schneereicher Winter und die Fahrt allein war schon ein Abenteuer für sich.  Auf dem Hof angekommen, bin ich in einer Schneewehe versunken und am nächsten Tag war fast nichts mehr von meinem armen Kia zu sehen. Nur mit einem Traktor konnte mein Auto wieder aus dem Schnee geborgen werden. Das ist aber nur eine von vielen Erlebnissen, die ich mit der Familie verbinde. 

Übrigens, wer auf der Suche nach einem guten Wohnmobil oder Wohnwagen ist, sollte unbedingt mal bei ihnen vorbeischauen: Handler Mobile! 

Die Braut trat eines schönen Abends in diesem Jahr mit der Bitte an mich heran, ein Bild zu malen, in dem die Hochzeitsgäste ihren Fingerabdruck hinterlassen können. Sie gab mir das Motiv mit dem Ballon und dem Liebespaar vor, den Rest durfte ich frei gestalten. 

Zum Glück hatte ich das Bild für die andere Hochzeit (im vorletzten Beitrag nachzulesen) gemalt. Da war ich in Übung was Landschaftsmalerei angeht und konnte einige Elemente aus dem Bild übernehmen.  

Das Bild an sich ließ sich gut malen. Die Wolken sind mir nicht so gut gelungen, wie ich es mir gewünscht hätte. Insgesamt fällt es mir schwer, Wolken realistisch zu malen. Umso besser gefällt mir der Ballonkorb mit dem Paar im Sonnenuntergang. Außerdem geben die Berge eine Tiefenwirkung in das Bild.

Die Berge habe ich gewählt, weil der Bräutigam ein eifriger Bergsteiger ist und keine Herausforderungen scheut. 

Auf der Hochzeit durften dann die Gäste ihre Fingerabdrücke in den Ballon setzen. Die Hochzeit an sich war zum Teil etwas chaotisch, aber wunderschön und damit unvergesslich! Und sie hat somit wunderbar zu dem Traumpaar gepasst! 

Die Geschichte der beiden ist für mich ein gutes Beispiel für die Treue Gottes. Manchmal lässt Gott schwierige Zeiten in unserem Leben zu, die uns an unsere Grenzen bringen und wir keine Zukunft mehr sehen. Aber es kommen die hellen und schönen Tage wieder. Nach der dunklen Nacht folgt immer ein neuer Morgen! Möge eines Tages der nie endende Morgen der Ewigkeit über den beiden und über uns allen aufgehen!

Zum Schluss gibt es hier noch ein kleines Bild, was auch ein kleiner Auftrag von den beiden war. Es sollten Strichmännchen werden. 🙂 
Gemalt wurde hier auf Acrylkarton 20x30cm. Es war ein simples Werk, was innerhalb eines gemütlichen Abends entstand. Es ist momentan das aktuellste Bild, das ich gemalt habe. Aber in mir schlummern viele weitere Ideen, die darauf warten, auf eine Leinwand gemalt zu werden!

 

Romantischer Sonnenuntergang

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder zurück. Der letzte Blogeintrag ist bereits eine Weile her, was aber nicht heißt, dass ich aufgehört habe zu Malen. Es gab zwar eine kleine Schaffenspause, aber in den letzten Monaten sind vier Werke entstanden, die ich euch in den nächsten Blogeinträgen vorstellen möchte. 

Drei davon wurden für Hochzeiten gemalt. Das heutige Bild habe ich letzte Woche dem Brautpaar auf ihrer Hochzeit übergeben. Die zwei lieben Menschen, die sich letztes Wochenende vor Gott und den Menschen ihr “Ja-Wort” gegeben haben, sind sehr gläubige Menschen, die beide hauptberuflich dafür arbeiten, dass andere unseren wunderbaren Gott besser kennen lernen können. Entsprechend war die Feier geistlich, mit sehr viel Tiefgang, aber auch fröhlich und mit vielen Möglichkeiten zum Lachen.  

Das Brautpaar geht gerne wandern und verbringt viel Zeit in der Natur. Sie lieben die Berge. Der Bräutigam hat auf einer eisigkalten schneebedeckten Bergspitze seiner Angebeteten den Heiratsantrag gemacht. Daher dachte ich, es wäre angebracht, auch in das Bild für die beiden die Berge mit hineinzubringen. Allerdings habe ich mich für wärmere Farben und einen Sonnenuntergang entschieden. 

Inspiriert wurde das Bild von einem Tutorial von Angela Anderson. In letzter Zeit habe ich viele Bilder ohne Anleitung gemalt. Doch ich muss sagen,  das Tutorial von Angela Anderson hat mir geholfen, meine Technik etwas mehr zu verfeinern. Besonders die nebligen Berge in der untergehenden Abendsonne haben dadurch mehr Tiefe bekommen. Auch wollte ich lernen, wie ich besser Wolken im Sonnenuntergang malen kann. Das fällt mir immer noch sehr schwer. Auch in diesem Bild ist es mir nicht vollständig gelungen, weil mir Magentarot fehlte, um die Violett-Töne mischen zu können. Daher hat das Malen des Himmels und der Wolken am längsten gedauert. Doch letztendlich habe ich ein Ergebnis zustande gebracht, mit dem ich halbwegs zufrieden war. 

Wie ich es mir für meine christlichen Freunde zur Angewohnheit gemacht habe, wollte ich gerne einen Bibelvers auf dem Bild ergänzen. Eine Weile habe ich überlegt, welcher Text passend sei. Schließlich fiel meine Wahl auf Johannes 13:35 

Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. 

Das Ergebnis sehr ihr hier auf einer 40x50cm Leinwand:

Das Brautpaar hat ihr ganzes (gemeinsames) Leben dem Dienst für Gott geweiht. Sie sind seine Nachfolger. Jesus hat gesagt, dass seine Nachfolger an ihrer Liebe zueinander erkennbar sein sollen. Leider ist das in den Kirchen unserer heutigen Zeit oft nicht mehr der Fall. Ganz im Gegenteil wird viel kritisiert und verurteilt. Jeder richtet den anderen und stellt sich somit über seinen Bruder. Das ist nicht der Geist, den Jesus hatte. Er gab seine hohe Stellung im Himmel auf, um ein armer Wanderprediger zu werden und den grausamsten Tod zu sterben. Das Brautpaar hat sich entschieden, diesem, ihrem Vorbild, zu folgen. In ihrem Eheversprechen haben sie sich gegenseitig versprochen, Gott zu lieben und den Partner zu ehren, zu lieben und für ihn in allen Lebenslagen da zu sein. Die Ehe bedeutet das Zurückstellen seiner eigenen Bedürfnisse und das Höherachten des anderen als sich selbst. Man lebt nicht mehr für sich selbst, sondern für den Anderen. Wer mehr das Glück des Anderen sucht als nur das eigene, der wird es wahrhaft finden.  

Ein christliches Paar, das Gott im Mittelpunkt seiner Beziehung hat, entfremdet sich nicht mit der Zeit, wie es heute leider nur allzu oft der Fall ist. Da sie einzeln, aber auch gemeinsam, immer wieder zu Gott kommen und ihn in ihre Beziehung mit einbeziehen, kann er bei Konflikten helfen und steht dem Paar bei Herausforderungen zur Seite. Diese Erfahrungen schweißen zusammen und lässt eine Liebe wachsen, die viel tiefer ist als nur das Gefühl, welches wir heute als “Liebe” bezeichnen. Es ist eine Liebe, die nur Gott geben kann, weil er selbst diese Liebe ist. 

Ich wünsche jedem Leser, dass er diese beständige, allen Verstand übersteigende Liebe in seinem Leben erfahren hat. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man beten, dass Gott seine Liebe im eigenen Leben offenbart. Er antwortet bestimmt darauf! 

Während der Hochzeitsfeier wurde ich von anderen Gästen zu einer kleinen Holzkohlezeichnung auf eine Serviette angestiftet. Ein Schaschlickspieß wurde dazu in eine brennende Kerze gehalten, bis die Spitze glühte. Dadurch erhielt man eine Art Kohlestift. Das Ergebnis sehr ihr hier:


 

Eine Erzgebirgslandschaft für die Garteneisenbahn

Nach etwas längerer Pause gibt es heute mal wieder einen kleinen Blogeintrag. Diesmal geht es um kein Bild auf einer Leinwand. Das heutige Bild ist auch nicht mit Acryl gemalt worden. Von der Größe her ist es sogar mein bisher größtes Werk. 

Als Malgrund gab es einen Fassadenputz und das Malmittel waren Dispersionsabtönfarben. Genau! Ich habe eine Fassade bemalt! Vielmehr den Sockel einer Fassade. Um ganz genau zu sein, handelt es sich um einen Teil des Sockels an der Hauswand des Hauses meiner Eltern.
In einem Teil des Gartens hat mein Vater eine kleine Garteneisenbahn entstehen lassen. Als Kinder war das für uns ein Paradies auf Erden. Durch Covid-19 wurde diese Eisenbahn im letzten Frühjahr wieder belebt. Mein Vater hatte schon lange den Traum, eine Erzgebirgslandschaft als Hintergrund an die Fassade zu malen. Obwohl er selbst Malermeister ist, traute er sich nicht, seine Fassade zu verschönern. Da die Praxis, in der ich arbeite, letztes Jahr für ein paar Wochen coronabedingt geschlossen wurde, fuhr ich zu meinen Eltern. Da ich die Zeit sinnvoll nutzen wollte und das Wetter sehr gut war, wollte ich meinem Vater seinen Traum einer Erzgebirgslandschaft erfüllen.  

So machte ich mich frisch ans Werk. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das umsetzen sollte und wie es wirken würde. Aber ich fing einfach einmal an und schaute, was passierte. Als Vorlage hatte ich eine Landschaft, die als Hintergrund der Modellbahnanlage meines Vaters diente.
Es war vollkommen ungewohnt mit großen Pinsel zu arbeiten. Auch die Dimensionen waren viel größer. Was mir hier besonders schwer fiel, war eine dreidimensionale Wirkung zu erzielen, weil sich die Farben sehr gut miteinander vermischten und ich daher keine schönen Farbverläufe hinbekam. Aber irgendwann bekam ich den Dreh raus und es entstand eine kleine Hügellandschaft an der Fassade.

Insgesamt malte ich eine Woche an der Landschaft. In der Hälfte der Zeit bekam ich sehr starke Zahnschmerzen und Fieber. Mir ging es wirklich nicht gut. Aber ich konnte die Fassade nicht halbfertig stehen lassen, deswegen arbeitete ich weiter. Dazu kam noch, dass Ostern und damit Feiertage vor der Tür standen. Schlussendlich führte der hohe Leidensdruck doch dazu, dass ich einen Zahnarzt aufsuchte. Der stellte fest, dass sich ein Nerv in Luft ausgelöst hatte. Ich musste mich einer Wurzelbehandlung unterziehen. Trotzdem blieben das Fieber und die Schmerzen noch ein paar Tage. Aber ich ließ mich davon nicht unterkriegen, sondern arbeitete fleißig weiter.

Mit pochenden Schmerzen und fiebrigen Kopf malte ich das wunderschöne Fachwerkhaus, die Blumenwiese und die Büsche im Vordergrund. Nebenzu nahm ich noch meinen Vater in die Lehre, der die andere Wand doch selbst bemalte. So konnten wir die gesamte Ecke mit einer schönen Landschaft ausgestalten. 

Als das Bild fertig war, ging es mir wieder gut und ich konnte auch nach Bayern zurückfahren, weil wir wieder arbeiten durften. Mein Vater und mein jüngerer Bruder konnten nun das ganze letzte Jahr die Garteneisenbahn vor meiner Kulisse fahren lassen.  

Es war eine sehr spannende und herausfordernde Erfahrung für mich. Insgesamt sind mir die Hügel etwas zu rund geworden. Das habe ich aber leider erst gesehen, als das Bild fertig war. Aber für den ersten Versuch einer Fassadenmalerei bin ich doch recht zufrieden.  

Eine Blume für die Villa Vetterlein

Heute möchte ich euch in die schöne Oberlausitz, im tiefsten Osten von Deutschland, mitnehmen. Dort gibt es an der tschechisch-polnischen Grenze eine kleine Stadt namens Zittau. Früher war es eine florierende Stadt, doch nach der Wende wurde die gesamte Textilindustrie ins Ausland verlegt, was zu einer Bevölkerungsfluktation führte. Aber in diesem schönen, wenn auch etwas verlassenen Städtchen, gibt es viele schöne alte Häuser. In einer solchen Villa durfte ich für zwei Jahre wohnen. Den Eltern meiner Mitbewohnerin Carolin gehört diese Villa. Die Geschichte wie sie zu diesem Häuschen gekommen sind, ist ein Wunder, aber sie zu erzählen würde hier den Rahmen sprengen. Auf jeden Fall hat die Familie aus einigen Zimmern der Villa schöne Gästezimmer und eine Ferienwohnung gemacht. Wer also mal die einzigartige Landschaft des Zittauer Gebirges genießen will, dem sei dieser Geheimtipp wärmstens empfohlen.
Zudem befindet sich in diesem Haus ein kleines Gesundheitszentrum und das Zuhause für eine Adventgemeinde. Wer mehr über die Villa Vetterlein erfahren möchte, kann sich gerne auf der Webseite einmal umsehen. 

Durch meine Kenntnisse aus meiner Malerausbildung durfte ich ein wenig die Villa und auch das ein oder andere Gästezimmer farblich gestalten und verschönern.  

Es waren zwei besondere Jahre, die ich in diesem Haus leben durfte.  

Letztes Jahr haben Carolin und ich unseren 30. Geburtstag feiern dürfen. Anlässlich dieses besonderen Ereignisses habe ich ihr natürlich ein kleines Bild gemalt. Ich entschied mich für ein Tutorial von Angela Anderson. Es ist eine rote Gerbara auf dunklem Hintergrund. Zu dem Bild fügte ich noch einen kurzen Bibeltext hinzu. Caro gefiel das Bild ganz gut und sie wollte es in eines der Gästezimmer hängen. Da bot ich ihr an, ein zweites Bild zu malen. Das erste Bild war auf Acrylpapier gemalt, damit ich es leichter per Post versenden konnte. Aber dies Mal malte ich es auf eine ordentliche Leinwand. 

Das Motiv war recht leicht umzusetzen. Was ich beim Malen dieses Bildes lernte war, dass die Hintergrundfarben eher kälter sein sollten und je weiter vorne die Farben wären, desto wärmer sollten sie werden.  

Ursprünglich wollte ich Caro das Bild zu ihrer Hochzeit, die im Mai 2020 geplant war, überreichen. Leider musste diese aufgrund der Coronasituation abgesagt werden. Also wollte ich ihr das Bild per Post schicken. Aber wie versendet man eine Leinwand per Post? Zum Glück gibt es Internet und genug Menschen dort, die ihre Erfahrungen bereitwillig teilen. Also wickelte ich das Bild in Luftpolsterfolie und packte es noch in Pappe ein. Es war kein schönes Päckchen, aber das Bild fand heil seinen Weg nach Zittau und hat dort in einem Gästezimmer sein Plätzchen gefunden. So kann es vielleicht für den ein oder anderen Betrachter zur Ermutigung und zum Segen gereichen. 

Der Vers, den ich auf dieses Bild gemalt habe, stammt aus der Bibel und ist eine meiner vielen Lieblingsverse: 

Alles vermag ich, durch den, der mich stark macht. 

Oft stoßen wir mit unserer eigenen Weisheit und unserer  Kraft an Grenzen. Doch bei Gott ist kein Ding unmöglich. Auch wenn ich keinen Ausweg mehr sehe und keine Kraft mehr habe, so trägt Gott mich doch durch die schwierigen Zeit und gibt Kraft für den nächsten Schritt. Die Realität hinter diesem Vers konnten Caro und ich im letzten Jahr deutlich erleben. Wir beide hatten uns das Jahr 2020 komplett anders vorgestellt und sind an unsere Grenzen gestoßen. Doch trotz alle dem durften wir erleben, wie wir getragen wurden und durften in stürmischen Zeit den himmlischen Frieden erleben. Ich wünsche mir, dass jeder diese Erfahrung machen kann. Nichts ist für den unmöglich, der Gott zu seiner Kraft macht! 

 

Mit dem Fahrrad ins neue Jahr!

Willkommen im Jahre 2021! 

Hier ist mein erster Blog im neuen Jahr über das letzte Bild aus dem alten Jahr!
Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, hat dieses Bild einen Zwilling. Die beiden Bilder könnten vom Stil und den Farben nicht unterschiedlicher sein. Aber sie wurden an dem selben Tag auf den selben Untergrund gemalt und beide Bilder haben den gleichen Rahmen bekommen.

 

 

 

 

 

 

Außerdem wurden die beiden Bilder am nächsten Abend gleichzeitig ihren zukünftigen Besitzern überreicht. Für den Besitzer unseres heutigen Bildes war es eine komplette Überraschung. Er wusste, dass ich das andere Bild für unsere gemeinsame Freundin gemalt hatte, aber er wusste nicht, dass er auch eines bekommen sollte. So war es für mich eine doppelte Freude den Überraschungseffekt und die Freude des Geschenkes zu erleben. 

Der Besitzers dieses kleinen Werkes ist ein leidenschaftlicher Radfahrer. Auf seinem Instagramprofil stöberte ich nach einem schönen Motiv. Da hatte ich die Qual der Wahl. Es gab viele schöne Bilder, die man malen könnte. Ich entschied mich für eine  Sonnenuntergangsszene an einen der Seen von der Leipziger Neun-Seen-Landschaft.


Da es ein schnelles Bild sein sollte, vereinfachte ich das Motiv etwas. Das Bild malte sich quasi wie von selbst. Der Hintergrund war schnell gemalt. Ich spielte ein wenig mit dem Wasser und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Respekt hatte ich vor dem Fahrrad. Bis dahin hatte ich noch nie ein Fahrrad gemalt. Das einzige Verkehrsmittel war das Motorrad gewesen, das ich gemalt hatte. Aber das Fahrrad sollte nicht so schwer werden, da es wegen dem Sonnenuntergang nahezu schwarz ist. Am schwierigsten fand ich hier das Malen des Rades. Das fiel mir bereits bei dem Motorrad schwer. Nur geringste Unsauberkeiten lassen das Rad ungleichmäßig wirken. Ganz perfekt habe ich es dann letztendlich auch nicht hinbekommen. 

Aber ich war über die Gesamtwirkung des Bildes überrascht. Obwohl es recht einfach gehalten war, gefiel es mir sehr gut. Aber noch wichtiger ist es, dass es dem Besitzer des Bildes gefällt. Bei diesem Gedanken fällt mir das Sprichwort ein, dass in meiner Kindheit immer die Poesiealben geschrieben wurde: 

Willst du glücklich sein im Leben,
Trage bei zu andrer Glück,
Denn die Freude, die wir geben,
Kehrt ins eigne Herz zurück. 

Marie Calm 

Als Kind habe ich mir nicht so viele Gedanken über die Bedeutung dieses Versleins gemacht. Doch heute weiß ich, wie wahr es ist. Nur für sich selbst zu leben bringt keine Freude. Das wahre Glück ist darin zu finden, andere glücklich zu machen. Gerade in Zeiten von Corona, in denen Menschen isoliert und einsam sind, gibt es nichts schöneres als ein warmes Lächeln und eine freundschaftliche Umarmung. Wie wichtig diese kleinen Dinge sind, habe ich im letzten Jahr erfahren dürfen. Für sechs Wochen habe ich keinen Menschen gesehen, außer aus der Ferne Krankenschwestern und Ärzte. Nach diesen sechs Wochen hat mich eine liebe Freundin zur Begrüßung umarmt. Dieses Gefühl war unbeschreiblich!  

Im letzten Jahr kam mir immer wieder ein Bibelvers 1. Mose 2:18 in den Sinn: 

Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. 

Ganz am Anfang hat Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen. Sie sollten sich gegenseitig helfen. Der Mensch wurde nicht zur Isolation geschaffen. Was ich heute in unserer Zeit erlebe ist eine Entfremdung unter den Menschen. Unsere Gesellschaft spaltet sich immer mehr und viele Menschen leiden unter Einsamkeit. 

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es sich anfühlt, krank und allein zu sein. Näheres kann in diesem Blogeintrag nachgelesen werden. Umso kostbarer waren mir im letzten Jahr die Zeiten mit meinen Freunden. Besonders die letzten zwei Wochen des Jahres 2020 waren wertvoll, da ich diese Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen durfte.  

Für das neue Jahr wünsche ich mir, dass die Menschen wieder mehr auf einander zu gehen, ihre Ängste überwinden und von ihren eigenen Problemen weg, auf die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen achten. 

Ich weiß nicht, was dieses neue Jahr bringen und wohin es mich führen wird, doch eines weiß ich gewiss: Ich habe einen allmächtigen, liebenden und allwissenden Gott an meiner Seite! 

Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. 

– Die Bibel, Römer 8:38+39 

Das heutige Bild fasst es schön zusammen: Die Sonne eines neuen Jahres geht unter, dafür steigt die Sonne eines neuen Jahres auf. Wie das Fahrrad am See auf seine nächste Tour wartet, so erwarten uns im neuen Jahr viele Abenteuer, Erfahrungen und wunderschöne Momente! 

In diesem Sinne wünsche ich allen ein gesegnetes neues Jahr!  

Herbstliche Parkromantik nach Leonid Afremov

Angesichts der herbstlichen Stimmung in Sachsen, wo ich mich gerade aufhalte, möchte ich heute eines meiner beiden neusten Werke vorstellen. Es handelt sich um eine bunte Herbstszene. 

Eine meiner besten Freundinnen hatte sich ein solches Motiv von mir vor einigen Monaten gewünscht. Der ursprüngliche Plan war es, dieses Bild auch im Herbst zu malen, aber es kam so viel anderes dazwischen, dass es erst jetzt im Weihnachtsurlaub entstanden ist. 

Dieses Bild ist eine Premiere. Es ist eine komplett neue Technik, an die ich mich bisher nicht herangetraut habe. Der größte Teil des Bildes ist mit der Malspachtel entstanden. Gemalt wurde auf 20x30cm Malkarton in Acryl. Inspiriert wurde das Bild von dem im letzten Jahr verstorbenen weißrussischen Künstler Leonid Afremov. Er gilt als Autor dieser Kunstrichtung und hat im Laufe seines Lebens viele wunderschöne Werke ins Leben gerufen. In seiner Arbeit nutzte er bunte, fröhliche Farben und malte mit Vorliebe Paare in einer Herbstlandschaft. Um eine Ahnung zu bekommen, wie man so ein Bild nachmalen kann, schaute ich mir ein Youtube-Tutorial an. Mich an diesem Video anlehnend, wagte ich die ersten Farbversuche mit der Malspachtel. Nach einigen Versuchen war ich überrascht, dass es so leicht ging.


Als ein Liebhaber für Details und Realismus in der Malerei war es für mich eine kleine Herausforderung, nur die groben Impressionen einzufangen und das große Ganze zu sehen, anstatt sich in Details zu verrennen. Da ich aber ein Vorbild durch das Tutorial hatte, gelang es mir, dieses nachzuarbeiten. Als ich mit dem Pinsel die Details wie die Parklampen, die Bank und die Bäume hineinmalte war ich über die Wirkung des Bildes erstaunt. Das Paar gab dann den letzten Feinschliff in die Komposition.

 

Leider sind mir die Lampen von den Größenverhältnissen nicht so gut geglückt. Genauso unzufrieden bin ich mit den Kontrasten. Das ist aber bei einem so farbenfrohen Bild auch schwierig, Details hervorzuheben. Insgesamt wurde das Bild recht schnell, innerhalb eines halben Tages, fertig.  

Aber der Tag hatte noch ein paar Stunden und so malte ich ein zweites Bild, einen Zwilling sozusagen. Allerdings einen zweieinigen Zwilling. Denn das zweite Bild hätte vom Motiv und der Technik nicht unterschiedlicher sein können. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag… 🙂 

Obwohl das heutige Bild ein fröhliches ist, möchte ich doch einen kurzen Gedanken zum Thema Tod teilen. Leonid Afremov ist tot. Er verstarb am 19. August 2019 im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt.

Auf seiner Webseite wird er als ein demütiger, bescheidener Mensch beschrieben, der seine Kunst allen zugänglich machen wollte. Seine Lebensfreude kommt in seinen Werken zum Ausdruck.
In der Bibel gibt es einen schönen Bibelvers zu diesem Thema. Er ist in Offenbarung 14:13 nachzulesen: 

Und ich hörte eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: Schreibe: Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, der Geist spricht, dass sie ruhen von ihren Mühen; denn ihre Werke folgen ihnen nach. 

Der Tod ist in der Bibel kein schreckliches Ereignis, obwohl von Gott im Ursprung nicht gewollt. Aber hier in diesem Text wird er als Ruhe beschrieben. Das Leben voller Mühsal und Leid hat ein Ende. Wer im Glauben an Jesus stirbt, legt sich zur Ruhe in der Hoffnung, eines Tages aus dem Todesschlaf wieder zu erwachen und ein besseres und ewiges Leben zu führen.  

Der Text sagt auch, dass dem Verstorbenen seine Werke nachfolgen. Die Werke des Menschen kommen auch zur Ruhe. Das führt mich zu der Frage: Was hinterlassen wir dieser Welt, wenn wir von ihr scheiden? Welche Werke folgen uns nach? Leonid Afremov hat die Welt der Kunst mit der Erschaffung einer neuen Stilrichtung geprägt. Heute erinnern sich viele an seine Werke und erfreuen sich daran. Er hat ein schönes Erbe hinterlassen. Vielleicht sollten wir uns in unserem täglichen Leben öfters einmal fragen, für was wir eigentlich leben? Was ist der Sinn deines Lebens? Woran werden sich die Menschen bei der Erwähnung deines Namens erinnern? 

 

Das Matterhorn

Nach längerer Pause, möchte ich euch heute mein neustes Bild vorstellen. Es ist kein großes Kunstwerk, aber ein Geburtstagsgeschenk für eine liebe Freundin. Sie ist etwas ganz besonderes. Gebürtig kommt sie aus Tscheschien, lebt aktuell in Deutschland, hat die englische Sprache studiert, aber ihr Herz schlägt für die Schweiz. Noch internationaler kann es nicht werden! Aber genauso groß wie ihre Liebe zu der Schweiz ist die Liebe zu den Bergen; zu den Schweizer Bergen im Besonderen und zu dem Matterhorn im ganz Speziellen. In ihrer Wohnung hängen Fotos vom Matterhorn von allen möglichen Perspektiven und Formaten. Nur eines fehlte ihr noch: ein Gemälde vom Matterhorn. Aber das sollte sich zu ihrem diesjährigen Geburtstag ändern! 

Ein passendes Motiv war schnell gefunden. Es gab nur ein Problem bei der ganzen Sache: Ich kann keine Berge malen. Nur in der Ferne, ohne große Details.

Aber die ganzen Felsvorsprünge und Kanten, Licht- und Schattenspiele in einem Berg übersteigen meine künstlerischen Fähigkeiten. Aber ich sagte mir, man wächst mit seinen Herausforderungen!
Also wagte ich mich todesmutig an das Matterhorn! Das Malen war so schwierig wie die Besteigung dieses Berges für einen ungeübten Wanderer sein muss. 

Die Grundform war schnell angelegt. Doch wie befürchtet, scheiterte ich an den ganzen Nuancen. Oft habe ich den Berg übermalt und von vorne angefangen. Bis ich in meiner Verzweiflung die Malspachtel herausholte und einfach mit verschiedenen Farben über den Berg ging und dann noch ein paar Details mit dem Pinsel nacharbeitete. Auf einmal war der Berg fertig. Ich war sehr unzufrieden. Aber ich dachte mir, ich male zunächst noch den Wald davor und dann würde es vielleicht besser wirken. Ein Freund brachte mich auf die Idee, etwas Nebel in das Bild einzufügen. Das war eine gute Idee. Denn so konnte ich ein paar ganz hässliche Stellen durch den Nebel vertuschen. 

So unzufrieden ich auch mit dem Berg war, um so überraschter war ich von der Schweizer Fahne. Als ich anfing, sie zu malen, dachte ich, dass ich sie nicht hinbekommen würde. Doch am Ende war ich ganz überrascht von dem Ergebnis! In letzter Zeit habe ich viel Kleidung gemalt und das hat sich scheinbar an der Flagge ausgezahlt.  

Zum Schluss sollte ein Bibelvers nicht fehlen. Da es schon recht spät am Abend war und ich das Bild am nächsten Tag überreichen wollte, fiel der Text sehr kurz und simple und daher auch etwas unvollkommen aus. 

Doch immerhin ist mir mit diesem Bild ein Unikat gelungen. Immer wieder durchleide ich Kämpfe beim Malen, erlebe Misserfolge und frage mich, wie ich jemals ein gutes Bild zustande bringe. Aber am Ende überraschen mich die meisten Bilder positiv. Oft kann ich gar nicht glauben, dass ich sie gemalt habe. In solchen Momenten kommt mir einer meiner absoluten Bibelverse aus 2.Korinther 12:9 in Erinnerung: 

Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne. 

Noch befriedigender als der Prozess des Malens ist der Moment, wenn der zukünftige Besitzer des Bildes dieses zum ersten Mal sieht. Ganz besonders, wenn es eine Überraschung ist. Auch hierzu gibt es einen passenden Bibelvers aus Apostelgeschichte 20:35b: 

Geben ist Seliger als Nehmen.  

So ist das Malen für mich eine doppelte Freude. Der Prozess des Malens und Schaffens ist sehr bereicherend, genauso wie das Bild jemanden zu übergeben, der es schätzt und sich darüber freut. 

Hier unten seht ihr noch eine kleine Postkarte, die ich parallel zu dem Matterhorn gemalt habe. Diese Postkarte habe ich an eine mir unbekannte Person im Zuge einer Wichtelaktion geschickt. Aber auch hier habe ich die Rückmeldung erhalten, dass diese kleine Karte für eine besondere Freude gesorgt hat.

 

Sonnenblumen und ein Rückblick auf das Jahr 2020

Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder. 

– Die Bibel, Sprüche 17,17

Wahre Freunde zu haben ist wirklich ein Segen des Himmels! Bisher gab es zwei Situationen in meinem Leben, bei denen ich die Wahrhaftigkeit des oberen Bibelverses erleben durfte. Die erste Situation war vor dreieinhalb Jahren als ich einen Fahrradsturz hatte und für einige Tage und Wochen  Hilfe beim Waschen und Anziehen benötigte. Zum Glück hatte ich zu der Zeit eine ganz tolle Mitbewohnerin, die sich gut um mich gekümmert hat. 

Die zweite Begebenheit war dieses Jahr. Wie im vorletzten Beitrag erwähnt, befand ich mich für einige Wochen im März diesen Jahres im Krankenhaus. Die Klinik befand sich in München, wohin ich ungefähr eine Stunde zu fahren habe. Freundlicherweise bot sich ein älteres Ehepaar aus meiner Kirchengemeinde an, mich ins Krankenhaus zu fahren und wieder abzuholen. 

Als ich abgeholt wurde, wurde ich auch gleich mit einer leckeren Kartoffelsuppe verwöhnt. Allerdings habe ich nicht mitbekommen, dass der Topf aus Keramik war. Als ich die Suppe erhitzen wollte, zersprang er und die Suppe verteilte sich auf dem Herd. Das war mir unendlich peinlich. 

Zusätzlich passierte mir noch ein anderes Malheur. Frisch zu Hause angekommen, hatte ich Lust, mir eine Pizza zu machen. Voller Freude habe ich alle Zutaten für einen Vollkorndinkelhefeteig abgemessen und in die Schüssel getan. Zum Schluss fehlte nur die Hefe. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich noch Trockenhefe im Schrank hätte, aber dort herrschte gähnende Leere. Ich klapperte alle Supermärkte in der Umgebung ab, doch nirgendswo war Hefe – weder trocken noch frisch- aufzutreiben. Ich wollte es nicht glauben! Die Supermarktregale waren wie geplündert! Die Menschen rechneten scheinbar mit dem Weltuntergang, dabei war es nur ein Grippevirus, der unser Land heimsuchte. Jedenfalls habe ich meine liebe Bekannte angerufen, deren Topf ich zerbrochen hatte und sie teilte mit mir ihr letztes Päckchen Trockenhefe.  

Doch damit nicht genug: Kurze Zeit später bekam ich massivste Probleme mit meinem Herz-Kreislauf-System, ausgelöst durch falsche Medikation. So schlecht ging es mir noch nie in meinem Leben. Ich hatte Angst zu kollabieren und ganz allein bewusstlos in meiner Wohnung zu liegen. Da meine Hausärztin meinte, ich solle ja aufpassen und wenn nötig den Krankenwagen rufen, entschied ich mich an jenem Nachmittag eben dazu. So wurde ich mit Blaulicht wieder in die Münchner Klinik gefahren. Zum Glück stellte sich heraus, dass mein Herz stabil war und ich durfte wieder heim gehen. Doch wie kommt man in so einem Zustand und zu später Stunde wieder nach Hause? Mir fiel wieder nur das befreundete Paar ein. Ich rief sie an und ich wurde sofort von ihnen abgeholt. Das ist wahre Nächstenliebe, wenn ein Mensch für jemanden anderes abends um 21 Uhr noch knappe 200km fährt! 

Dieses ältere Ehepaar ist mir Vorbild in Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft! Wenn nur ein Bruchteil der Menschen so wären wie sie, dann wäre die Welt ein besserer Ort.
In diesen Zeiten bin ich umso dankbarer einer weltweiten Glaubensfamilie anzugehören, die auch in den schwierigen Zeiten für einander da ist. 

Es versteht sich von selbst, dass ich für all die Hilfe, die ich erhalten und all die Umstände, die ich bereitet habe, mich erkenntlich zeigen wollte. Außerdem freute ich mich sehr darauf, endlich wieder in meiner Wohnung an einer Leinwand zu stehen und diese bemalen zu können. Also suchte ich ein fröhliches Motiv, was die Lebensfreude meiner lieben Freunde wiederspiegeln würde. Auf Youtube bin ich auf ein Tutorial von John Magne Lisondra gestoßen. Es hat mir gut gefallen und sah relativ leicht aus. Es ist das erste Bild, bei dem ich nicht vorher ein kleines Probebild auf Acrylpapier gemalt habe. Es ließ sich auch wirklich gut malen. Bis auf die Wiese rechts des Flusses. Die wollte mir nicht ganz so gut gelingen. Aber im Gesamtwerk bin ich damit zufrieden. Da ich in dieses Bild etwas von der Bibel mit einfließen lassen wollte, fügte ich noch die Schriftrolle hinzu mit einem Vers aus 1. Thessalonischer 5:16. Heute hat das Bild einen Platz direkt im Eingang des Hauses dieses lieben älteren Pärchens gefunden, wo das Bild den Besuch gleich als erstes anlacht. Das Bild ist auf einer 40x50cm großen Leinwand entstanden.

Heute, ein halbes Jahr später, schaue ich auf ein turbulentes Jahr 2020 zurück. Es war kein leichtes Jahr. Damit meine ich nicht nur die Situation mit Covid-19, sondern auch meine persönliche. Es war gesundheitlich eine der dunkelsten Phasen meines Lebens. Doch ich durfte erleben, wie ich jeden Tag genau die Kraft empfangen durfte, die ich benötigt habe. Den folgenden Bibeltext habe ich Gott mehrmals unter die Nase gehalten und er hat jedes Mal sein Versprechen eingelöst: 

Er gibt dem Müden Kraft und dem Ohnmächtigen mehrt er die Stärke. Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer straucheln und stürzen. Aber die auf den HERRN hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht. 

-Die Bibel, Jesaja 40:29-31 

Oft habe ich dieses Jahr gedacht, ich kann keinen weiteren Schritt gehen. Und das nicht nur im übertragenen Sinne… Doch in dem Moment als ich nicht mehr weitergehen konnte, durfte ich umso stärker die Kraft meines genialen Erlöses erleben.  

Wenn ich zurückblicke auf die Bilder, die ich dieses Jahr gemalt habe, dann bin ich einfach nur dankbar. Trotz der absoluten Erschöpfung und all der Kämpfe, sind doch recht annehmbare Ergebnisse entstanden. Zwei oder drei Projekte fehlen noch, die ich dieses Jahr zustande gebracht habe und noch nicht hier im Blog geteilt habe. Eines davon, mein bisher größtes Projekt, habe ich zum Teil unter Fieber gemalt. Doch dazu mehr in einem späteren Blogbeitrag. 

Jetzt bleibt mir nur eines zu sagen: 

Soli Deo Gloria!

Hier noch ein Ausschnitt von einem Bild, an dem ich aktuell arbeite.