Die Reise zur himmlischen Stadt (Kurzversion Teil 2)

Hier folgt nun Teil 2 der Kurzerklärung zu dem Bild vom breiten und schmalen Weg!
Bist du bereit für die Weiterreise? 
Wenn du Teil 1 noch nicht gelesen hast, kannst du ihn hier nachlesen!
Nimm dich in Acht, denn der zweite Teil zur Reise in die himmlische Stadt wird noch gefährlicher und herausfordernder! 
Legen wir los! 🙂

Durch die Schlucht der Versuchung
Als am nächsten Morgen nach dem Sabbat die ersten Sonnenstrahlen den Wanderer aus seinem Schlaf holen, ist es Zeit, seine Reise fortzusetzen. Nur ungern verlässt er die friedliche Oase in dunkler Vorahnung, was ihn erwarten würde. Die Veränderung in der Landschaft scheint seine Befürchtungen zu bestätigen. Die schönen Bäume weichen immer rauer werdenden Felsen. Der Wanderer steht nun an einer schroffen Felswand. Vor ihm steht ein Schild, auf dem steht: „Zieh die ganze Waffenrüstung an!“ Neben dem Schild befindet sich eine Truhe, die der Wanderer öffnet. Ganz oben liegt eine abgegriffene Gebrauchsanleitung. Aufmerksam studiert der Wanderer sie. Du kannst sie in Epheser 6,10-18 nachlesen. Danach schlüpft er in die bereits schon etwas zerbeulte, aber gut gepflegte Waffenrüstung.

Sein Weg führt ihn so zu einer Schlucht. Bevor der Wanderer die Schlucht betritt, fällt er auf die Knie und bittet um Gottes ganz besonderen Schutz. Ihm ist nur allzu bewusst, dass er nicht gegen Fleisch und Blut zu kämpfen hat, sondern gegen den Erzfeind Gottes höchstpersönlich. Nach dem er sich vollständig Gott übergeben hat, betritt er die Schlucht. Es dauert nicht lang, da erscheint er, der mächtige Widersacher Gottes! Der alte Drache stellt sich dem Wanderer in den Weg. Zunächst versucht er den Wanderer mit süßen Worten zu umgarnen. Er lädt ihn zu einem leckeren Festmahl mit angenehmer Musik und hübschen Frauen ein. Der Drache kennt den Wanderer mit seinen Schwachstellen sehr genau und konnte ihn dort schon oft zu Fall bringen. Auch jetzt beginnt es im Wanderer zu kämpfen. In ihm wird das alte Verlangen nach den Dingen dieser Welt geweckt. Doch erinnert er sich auch, dass es immer nur eine kurze Freude war und nach der Befriedung seiner Gelüste, das Loch in seinem Herzen umso tiefer wurde. Im Gegensatz dazu erinnert er sich an die tiefe Freude, die er in der Gemeinschaft mit Jesus hatte. Das wollte er nicht aufgeben.

Der Drache meinte, er könne ja weiter auf dem schmalen Weg gehen und mit Jesus verbunden bleiben. Es sei ihm doch eine kleine Rast vergönnt. Gekonnt versteht der Drache die Sinne des Wanderers zu reizen und in ihm ein scheinbar unwiderstehliches Verlangen zu wecken. Der Kampf tobt hart in des Wanderers Herz. Er wendet sich an Gott um Hilfe, denn er merkt, dass er nicht genügend Kraft hat, dem Feind zu widerstehen. Der Heilige Geist macht ihm bewusst, dass wenn der Wanderer sich auf die Verlockungen des Feindes einlässt, er die Waffenrüstung ausziehen muss. Damit wäre er ungeschützt und Satan hätte ein leichtes Ziel. Es würde auch schon reichen, nur einen einzigen Teil der Rüstung abzulegen, schon wäre der Wanderer geschwächt. Genau das war der listige Plan des Widersachers. Der Wanderer entscheidet sich, nicht seinen Begierden nachzugeben, sondern Gott treu zu bleiben. Er lehnt freundlich, aber bestimmt, des Drachen Angebot ab.

Da zeigt dieser nun sein wahres Gesicht! Er greift den Wanderer an. Es wird ein langer, anstrengender Kampf. Oft fällt der Wanderer und es sieht mehrmals so aus, als würde der Drache ihn besiegen. Aber die Waffenrüstung schützt den Wanderer. Durch die Kraft Gottes gelingt dem Wanderer schließlich mit dem Schwert des Geistes der tödliche Schlag gegen den alten Drachen. Der Wanderer, obwohl schwach und bei weitem dem Drachen unterlegen, geht als Sieger hervor. Nicht weil er selbst aus eigener Kraft gekämpft hat, sondern weil er sich Gott untergeordnet hatte. Er vertraute dem Wort Gottes. In diesem Vertrauen konnte er Kraft finden und schließlich siegreich sein.

So können wir auch unsere Schwächen und Sünden besiegen. Wir benötigen dafür die ganze Waffenrüstung Gottes. Dabei dient das meiste unserem Schutz. Lediglich das Schwert des Geistes kann auch als Angriffswaffe verwendet werden. Mit den Verheißungen in der Bibel können wir unserem Widersacher entgegen treten. Gegen ein „So spricht der Herr“ ist Satan machtlos. So kann ein schwacher Mensch den großen, listigen alten Drachen besiegen.

Der Pfad der Heiligung
Bisher gab es nach jeder Herausforderung auf dem schmalen Pfad eine Möglichkeit zur Erholung und Stärkung. Doch hier ist es diesmal anders. Ist ein Kampf beendet, folgt gleich der Nächste. Der Wanderer gelangt von der Schlucht der Versuchung auf den Pfad der Heiligung. Dieser Weg ist sehr schmal und steil. Auf der rechten Seite befindet sich eine schroffe, hohe Felswand. Auf der linken Seite des unbefestigten Pfades gähnt ein dunkler Abgrund, aus dem fröhliche Musik, Gelächter, aber auch Schreie der Verzweiflung aufsteigen.

Als der Wanderer sich den steilen Pfad hinauf kämpft, hat er Angst in den dunklen Abgrund hinab zu stürzen. Dort war er bereits gewesen und es war ein langer, harter Weg, um dorthin zu gelangen, wo er sich jetzt befindet. Doch nur ein Fehltritt würde genügen, um wieder in die Sünde hinabzustürzen. Daher presst er sich mit aller Kraft gegen die raue Felswand und das so sehr, bis er sich wund scheuert. Nach dem er dem Pfad eine Weile gefolgt ist, fällt ihm auf, dass er nicht nur bergauf, sondern auch öfters wieder bergab führt. Dabei möchte er doch nach oben, hin zum himmlischen Jerusalem! Dieses Auf und Ab geht eine ganze Weile so weiter. Als der Wanderer wieder einmal an einem Tiefpunkt angekommen ist, bricht er verzweifelt zusammen. Weinend fragt er sich, ob er überhaupt Höhenmeter überwindet oder ob er immer auf der selben Höhe bleibt. Mutlos lässt er seinen Kopf hängen.

Dann hört er von oben eine vertraute Stimme, die seinen Namen ruft. Er blickt auf und sieht auf den Stufen des Pfades Jesus, der sich zu ihm herunter beugt. Lächelnd streckt er dem Wanderer eine Hand entgegen. Er ermutigt den Wanderer auf ihn anstatt auf seine Sünden zu schauen. Der Wanderer erkennt seinen Fehler, dass er Jesus aus den Augen verloren hat und nur um seine Unzulänglichkeiten gekreist ist. Demütig ergreift er Jesu Hand und folgt ihm weiter auf dem Pfad. Immer noch geht es mal bergauf, mal bergab. Doch mit dem Blick auf Jesus lässt er sich nicht mehr entmutigen, denn nun weiß er, dass er auf dem richtigen Weg ist. Dies bestätigt auch ein Schild am Ende des Pfades. Es weist Richtung Neues Jerusalem. Mit leichterem Herzen setzt der Wanderer seinen Weg fort.

Der Pfad der Heiligung steht für die Charakterentwicklung im Leben eines Christen. Unser Ziel ist es, in Gottes schönes Wesen verwandelt zu werden. Oft machen wir im Glauben gute Fortschritte, überwinden mit Gottes Hilfe alte Gewohnheiten. Doch manche Kämpfe sind auch sehr zäh. Öfter werden wir rückfällig und kommen nur schwer von Sünden los. Immer wieder probieren wir es, immer wieder beten wir um Kraft und Hilfe. Doch immer wieder scheitern wir. Manchmal scheint es so, dass wir überhaupt nicht im Prozess der Heiligung voran kommen. Doch das stimmt nicht. Würden wir unseren Weg einmal von der Ferne betrachten, würden wir sehen, dass der Pfad uns trotzdem stetig nach oben geführt hat, auch wenn es sich für uns nicht so angefühlt hat. Obwohl es immer wieder Rückschläge gab, sind wir Jesus trotzdem ähnlicher geworden.

Wir verzweifeln manchmal entlang des Weges, weil wir auf unser Versagen schauen und über unsere Fehler nachdenken. Dabei verlieren wir Jesus aus den Augen. Er möchte uns sicher auf seinem Weg führen. Durch ihn können wir Kraft erhalten, um unsere Sünden und den egoistischen Charakter zu überwinden. Im Grunde ist es dasselbe Bild wie mit der Waffenrüstung. Gott bietet uns alles für ein siegreiches Leben an. Es liegt bei uns, ob wir davon Gebrauch machen und somit den Pfad der Heiligung leichter bewältigen können.

Der Spätregen
Nach dem Pfad der Heiligung erreicht der Wanderer eine herrliche Wiese, die auf einer Anhöhe gelegen ist. Dort blühen die schönsten Blumen und die Sonne sendet ihre wärmenden Strahlen, um den müden Wanderer zu ermutigen. Ihm ist bewusst, dass sich seine Reise bald dem Ende entgegen neigt. Jesus hatte den Wanderer gesagt, dass die letzte Prüfung die härteste sein würde. Aber er hatte ihm auch himmlische Kraft zugesichert, damit er sicher diese letzte Herausforderung bestehen könne. Jetzt war der Moment gekommen, um diese Kraft in Anspruch zu nehmen.

Der Wanderer fällt auf seine Knie. Er bekennt alle ihm bewusste Sünden. Mit zerbrochenen Herzen und aufrichtiger Reue bittet er Gott um Vergebung. Im vollen Bewusstsein seiner Schwachheit legt er Gott sein Versprechen vor, ihm mit besonderer Kraft aus der Höhe zu stärken, um durch die letzte Prüfung sicher gehen zu können. In seiner absoluten Hilflosigkeit ringt er wie einst Jakob lange mit Gott. Sein Glaube klammert sich an seinen Erlöser und er ruft voller Demut aus: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ So überwindet ein schwacher Mensch den König des Universums.

Gott lässt es nicht unberührt, wenn ein hilfloser Mensch sein ganzes Vertrauen in ihn setzt und um Hilfe bittet. Als Antwort auf das Gebet des Glaubens sendet er den Heiligen Geist in vollem Maße, um den Wanderer für den letzten Teil seines Weges zuzurüsten.

Der Wanderer sieht den Heiligen Geist wie eine Taube auf sich hernieder kommen. Ein tiefer Friede und Kraft durchströmen ihn. Er ist eins mit Gott. Nun muss er nicht mehr selbst die Prüfung meistern, sondern Gott ist seine Stärke. Dies ist der Spätregen, die besondere Ausgießung des Heiligen Geistes, kurz bevor Jesus wiederkommt. Er dient dazu, noch einmal Gottes Botschaft der Liebe und Gerechtigkeit bis an das Ende der Welt zu tragen. Er rüstet Gottes Volk mit Vollmacht und geistlichen Gaben aus, damit sie Gottes Werk beenden können und bereit sind für die letzte große Trübsal, welche in der Bibel auch die Zeit der Angst in Jakob genannt wird.

Die letzte Prüfung: Absolute Hingabe
Nach einem Dankgebet erhebt sich der Wanderer und setzt seinen Weg festen Schrittes fort. Der schmale Pfad führt ihn an einem reifen Getreidefeld vorbei, das sanft im Wind wiegt. Als der Wanderer es betrachtet kommt ein Engel vom Himmel geflogen. In seiner rechten Hand hält er eine scharfe Sichel. Der Wanderer beobachtet wie der Engel beginnt, die Ernte Gottes einzuholen. Ein Gefühl der Dringlichkeit überkommt ihn, denn er sieht, dass das Gericht Gottes begonnen hat. Wenn er noch rechtzeitig das himmlische Jerusalem erreichen will, bevor es mit dieser Welt zu Ende geht, darf er jetzt keine Zeit mehr verlieren.

Doch der Wanderer kann gar nicht schneller voran kommen. Der Pfad wird zusehends schmaler. Der Wanderer muss sich sehr konzentrieren, um nicht daneben zu treten. Zu seiner Linken befindet sich noch immer der dunkle Abgrund aus dem schauerhaftes Gelächter und Geschrei zu ihm ans Ohr dringen. Zu seiner Rechten erhebt sich eine wunderschön aussehende weiße Wand. Der Wanderer presst sich gegen diese Wand.

Der Pfad ist inzwischen so schmal, dass er nur noch einen Fuß vor den nächsten setzen kann. Es dauert nicht lang, dann muss der Wanderer seine Schuhe ausziehen, um noch sicheren Halt zu finden. Doch auch mit Socken rutscht er. So zieht er kurze Zeit später auch seine Socken aus. Da der Pfad immer schmaler wird, wird ein weißer Strick hinunter gelassen. Dankbar nimmt der Wanderer diese Hilfe an. Zunächst traut er sich noch nicht, sich ganz an dem Strick fest zu halten. Er kann nicht sehen, wo er befestigt ist. Doch als der Pfad noch schmaler wird, bleibt dem Wanderer nichts anderes übrig als immer mehr diesem Strick zu vertrauen. Er bemerkt zudem, je schmaler der Weg wird, desto dicker wird das Seil.

Inzwischen ist der Pfad fast gar nicht mehr zu erkennen. Der Wanderer drückt sich mit aller Kraft gegen die Wand, seine Hände umklammern fest das Seil, denn er hat nur noch mit den Zehen Kontakt zum Boden. Auf einmal sieht der Wanderer, dass die schöne weiße Wand mit roter Farbe verschmiert ist. Das macht ihn zutiefst traurig, diese edle Wand derart beschmutzt zu sehen. Es dauert einen Moment bis der Wanderer verstanden hat, dass es Blut ist. Es ist sein Blut. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass seine Füße und Ellenbogen durch das Pressen gegen die Wand blutig gescheuert wurden. Auch seine Hände sind schon wund durch das Seil. Vor lauter Anstrengung tropfen große Schweißperlen von der Stirn des Wanderers. Als er nach vorne schaut, ist der Pfad nicht mehr zu erkennen. Da fragt er sich, ob er überhaupt auf dem richtigen Weg ist. Wo wird es enden? Er kann weit und breit keine himmlische Stadt sehen. Es umgibt ihn absolute Dunkelheit. Nur das weiße Seil und die weiße Wand erhellen etwas das Dunkel.

Dann fällt sein Blick auf ein Schild, auf dem steht: „Beinahe zu Hause!“ Also scheint er ja doch noch auf dem richtigen Weg zu sein! Als er die vor ihm liegende weiße Wand näher betrachtet, sieht er auch dort viele alte Blutflecken. Also scheinen schon vor ihm andere Pilger diesen Weg gegangen zu sein. Durch das Hinweisschild und das Blut seiner Leidensgenossen ermutigt, setzt der Wanderer seinen beschwerlichen Weg fort.
Das Seil ist nun nochmals viel dicker geworden. Der Wanderer umklammert es fest mit seinen Armen.

Auf einmal endet der schmale Pfad. Vor ihm klafft ein unendlicher Abgrund. Panik überkommt den Wanderer. Soll das das Ende sein? War das ganze Versprechen von einer himmlischen Stadt mit einem ewigen Leben in Frieden nur eine schöne Utopie? Würde er am Ende in dem düsteren Abgrund doch den ewigen Tod der Hoffnungslosigkeit finden? Doch dann fällt sein Blick auf zwei Schilder. Wie eine melodiöse schöne Stimme klingen die Worte in des Wanderes Ohren: „Vertraue mir! Ich halte dich!“ Dem Wanderer erscheint es so, als würde das Seil zu ihm sprechen. Bisher hatte ihn das Seil nicht enttäuscht. So manches Mal hatten seine Füße den Halt verloren. Doch weil das Seil ihn hielt, ist er nicht in den dunklen Abgrund hinab gestürzt. Jetzt solle er dem Seil vollständig vertrauen. Er müsste seine Füße von dem Boden lösen und sich nur noch an dem Seil festhalten. Er muss die Kontrolle über sein Leben, ja sein Leben selbst, völlig an dieses Seil abgeben.


Hier ist der Wanderer an dem Punkt der absoluten Hingabe angekommen. Nun heißt es für ihn, sein ganzes Vertrauen auf Gott zu setzen und das letzte bisschen Kontrolle, das er selbst über sein Leben noch hat, aufzugeben. Nun muss sich der Wanderer dafür entscheiden, sein Schicksal, sei es Leben oder Tod, aus der Hand seines liebenden Gottes zunehmen. Vertraut er völlig der liebevollen Fürsorge seines himmlischen Vaters oder ist noch ein Rest Zweifel vorhanden?

Himmelwärts
Der Wanderer entscheidet sich für das Vertrauen! So viel hat er mit Gott erlebt! So oft durfte er Gottes Kraft und Bewahrung erleben. Er erinnert sich an all die schönen Stunden mit Jesus und an dessen Schilderungen der himmlischen Stadt. Nie hatte Jesus ihm in Stich gelassen, wenn er ihn um Hilfe ersucht hatte. Obwohl er ihn jetzt nicht sehen oder fühlen konnte, wusste er, dass er ihm vertrauen konnte. Sein Entschluss ist gefasst. Er möchte diesem Gott vertrauen, komme was wolle! Mit pochendem Herzen klammert er sich mit seinen Armen noch fester an das Seil. Seine blutigen Hände besudeln das reine weiße Seil, doch der Wanderer bemerkt es nicht. Nun nimmt er all seinen Mut zusammen und nimmt so gut es geht Anlauf. Dann springt er. Seine Beine umklammern das Seil. Nun hält ihn nichts mehr auf dieser Welt. Sein Vertrauen ruht allein in Gott. Er ist bereit zu leben oder zu sterben, solange nur Gott dadurch verherrlicht wird.

Als der Wanderer diesen Entschluss gefasst hat, öffnet sich die dunkle Wolkendecke. Licht vom Thron Gottes erhellt die Nacht der geistlichen Finsternis. Als der Wanderer in das Licht blickt, kann er einen ersten Blick in die himmlische Stadt werfen. Wie schön sie ist!

Nun schwingt der Wanderer, geklammert an das weiße Seil, über den Abgrund des Todes. Er hat den Tod durch das Seil überwunden. Nun zieht in dieses Seil hinauf in die Wolken. So entschwindet den Blicken des Wanderers diese Welt mit all ihren Versuchungen, Leiden, Schmerzen und „Freuden“.

Endlich zu Hause! -Das himmlische Jerusalem
Mit den Wolken wird der Wanderer der himmlischen Stadt entgegen gerückt. Je näher er der Stadt kommt, desto mehr kann er von ihr erkennen. Er sieht ihre Mauern aus Gold, ihre Tore aus riesigen Perlen. Ihr Glanz blendet und überwältigt ihn. Als er sich einem der Tore nähert, schwingt dieses auf. Ein überaus schönes und majestätisches Wesen nähert sich ihm. Der Wanderer hatte ihn zu erst als einen ans Kreuz genagelten Verbrecher gesehen.
Er hat ihn als sein blutverschmiertes Opfer gesehen, das an seiner Stelle starb.
Er hatte ihn als Reisegefährten gesehen, genauso wie er, in der Kleidung eines einfachen Pilgers.
Er hatte ihn als Retter im Meer der Sorgen gesehen.
Er hatte ihn als Tröster gesehen, wenn er entmutigt war.
Er hat ihn als Licht, als Brot, als Lebenswasser, als Waffenrüstung und starken Felsen gesehen.
Zuletzt hatte er ihn als das weiße Seil gesehen, das ihn gehalten hat.
Doch jetzt sieht er ihn in seiner Herrlichkeit, so wie er wirklich ist.

Der Wanderer begegnet dem König des Universums. Die beiden begegnen sich nicht als Fremde, sondern als Freunde, die gemeinsam viel Freud und Leid erlebt haben.
Überwältigt von der Herrlichkeit seines mächtigen Freundes fällt der Wanderer wie ohnmächtig zu Boden, um diesen Gott anzubeten. Die sanfte Hand Jesu richtet ihn jedoch wieder auf. Nun ist der Moment endlich da, auf den Jesus solange gewartet hat! Er schließt den Wanderer freudestrahlend in seine Arme. Wie der Vater, der lange nach seinem verlorenen Sohn Ausschau hielt, so eilt Jesus dem heimgekehrten Wanderer entgegen, küsst ihn und schließt ihn fest in seine liebenden Arme.

Der Wanderer ist angekommen. Er ist zu Hause. Mit einem Herzen überströmender Dankbarkeit lässt er sich in die mächtigen Arme seines Erlösers fallen.

Nach der herzlichen Begrüßung lädt ihn Jesus in die himmlische Stadt ein. Er führt ihn entlang der Straßen aus Gold hin zum Baum des Lebens. Dort darf der Wanderer von den Früchten des Baumes und von den Blättern genießen, die zur Heilung der Völker dienen. Dann führt ihn Jesus zur Hochzeit des Lammes. Zusammen mit all seinen Mitpilgern nimmt der Wanderer an der großen Festtafel Platz. Gemeinsam feiern sie den Sieg über die Sünde und dass Jesus nun endlich auf ewig mit seinen Erlösten zusammen sein kann.
So beginnen die unendlichen Jahre der Glückseligkeit. Wenn der Wanderer sich versucht an seine Pilgerreise zurück zu erinnern, dann ist sie für ihn nur noch eine verblasste Erinnerung. Versucht er jemanden von den Mühsalen seiner Reise zu erzählen, gelingt es ihm nicht. im Vergleich zu der ihn umgebenden Herrlichkeit verlieren die Beschwerlichkeiten des schmalen Pfades ihre Bedeutung.
Je mehr die Jahre in der Ewigkeit verrinnen, desto mehr versteht er den hohen Preis, den sein König für ihn bezahlt. Je mehr er dieses unendliche Opfer versteht, desto mehr nimmt seine Liebe für seinen Erlöser zu. Je mehr diese Liebe wächst, um so größer wird auch die Freude und der Friede im Herzen des nun zur Ruhe gekommenen Wanderers. Ihm ist bewusster als je zuvor: Der Himmel ist leicht genug zu erlangen! Kein Preis wäre zu hoch gewesen!

So endet die Reise unseres Wanderers vom Abgrund der Sünde zur himmlischen Stadt.
Nun bleiben nur noch diese Fragen: Wohin führt dich deine Reise? Auf welchem Weg befindest du dich? Wo soll dein Weg enden?

Deine Entscheidung – dein Weg!
Dein Schicksal liegt in deiner Hand! Wo auch immer du gerade selbst stehst, entscheide dich heute für das Richtige!
Vielleicht denkst du, du bist schon zu weit gegangen und du kannst nicht mehr umkehren, dann schau dir bitte das Bild noch einmal genauer an. Besonders den breiten Weg. Solange du noch das Richtige tun möchtest, ist es nicht zu spät. Geh mit deinem gebrochenen Herzen zu Jesus. Bekenne ihm alle deine Fehler und bitte ihm um Vergebung. Nimm sein reinigendes Blut für dich in Anspruch und nimm seine Vergebung dankend an. Lade ihn ein, die Führung in deinem Leben zu übernehmen. Verbringe jeden Tag Zeit durch Gebet und Bibelstudium mit Jesus. So wirst du ihn kennen lernen und er wird dein Leben verändern. Das ist dein Beginn deiner persönlichen Reise auf dem schmalen Pfad. Schau dir dieses Video an, wenn du mehr darüber wissen willst. Wenn du Hilfe bei dem Start brauchst, dann kontaktiere mich gerne.

Wenn du schon auf dem schmalen Pfad unterwegs bist und du gerade mit den Herausforderungen des christlichen Lebens kämpfst, dann möchte ich dir Mut machen. Auch wenn du Jesus nicht sehen oder fühlen kannst, er ist immer an deiner Seite. Vertraue seinen Verheißungen, klammere dich in deiner Schwachheit an ihn! Er wird sein geliebtes Kind nie im Stich lassen.
Auch wenn wir oft versagen und falsche Entscheidungen treffen, solange wir uns immer wieder an Jesus wenden, bleiben wir auf dem schmalen Pfad. Denk an den Wanderer wie oft er gestolpert ist, wie oft er auf sich selbst geschaut hat, wie oft versagt hat. Doch er hat sich immer wieder neu auf Jesus ausgerichtet. Gott hat versprochen in uns das Werk zu vollenden, welches ER in uns angefangen hat. Also lass seine Hand nie los! Und der Weg der christlichen Erfahrungen besteht nicht nur aus Schwierigkeiten und Prüfungen. Gott hat überall entlang des Weges Blumen gepflanzt, die unser Herz fröhlich machen sollen. Er hat Orte zur Stärkung und der Ermutigung eingebaut, die uns Kraft geben. Gott kennt die Nöte und Bedürfnisse seiner Pilger. Entlang des Weges bietet er uns alles in Fülle an, was wir benötigen, um unser Ziel zu erreichen.
Also schau nicht auf die Beschwernisse des Weges, sondern suche nach all den Segnungen, die Gott für dich überall bereit hält. So können auch die Zeiten der Prüfung zu Segnungen werden.

Lieber Leser, wenn wir in diese Welt schauen, dann sehen wir viel Unruhe. Mir scheint es, als würden sich die Vorhersagen Jesu, die er als Zeichen seiner baldigen Wiederkunft genannt hat, direkt vor unseren Augen erfüllen. Alles spricht dafür, dass der König des Universums bald kommen wird, um seine Kinder heim zu holen und diese schreckliche Welt beenden wird. Bald wird Schmerz, Leid, Tod, Gewalt und Krieg ein Ende haben. Gott selbst wird die Tränen von unseren Augen abwischen. Kannst du dir das vorstellen?

Doch Gott ruft uns auf, ihn als Schöpfer und unseren Gott anzunehmen, damit er uns zu sich nach Hause holen kann. Alle, die diese Welt mit all ihren scheinbar schönen Dingen mehr lieben als Gott, wird er ihrem selbst gewählten Schicksal, dem ewigen Tod, überlassen. Doch dabei gibt es so viel mehr in diesem Universum zu entdecken!

Die schönste Entdeckung in meinem bisherigen Leben war die Existenz eines liebenden und gerechten Gottes. Es ist ein Gott, bei dem ich mich bergen kann. Er beschützt mich, kämpft für mich, gibt mir Kraft, Hoffnung und Freude. Ja, dieser Weg ist nicht immer leicht, aber das liegt nicht daran, dass Gott uns quälen möchte. Es ist viel mehr mein Ego, dass sich immer wieder querstellt und mir das Leben unnötig schwer macht. Im Prinzip ist der schmale Weg der Weg der Aufgabe der eigenen egoistischen Wünsche und der Kontrolle über mein Leben. Es ist der Weg, Gott völlig vertrauen zu lernen. Das bedeutet, darauf zu vertrauen, dass Gott mich immer richtig führt, dass er den großen Überblick hat und dass es sein größter Wunsch ist, dass ich einmal bei ihm sein werde. Dieses Vertrauen zu lernen, fällt uns schwer. Es fällt uns schwer, die Kontrolle über uns Leben abzugeben. Doch je mehr wir das lernen, desto mehr weichen Sorgen, Ängste und Schmerzen. Umso mehr hält Ruhe, Frieden und Freude Einzug in mein Leben. Und ist es nicht genau das, was wir alle suchen?
Ich habe versucht mit diesem Bild und mit dieser Erklärung den Weg dorthin plastisch darzustellen. Mein Wunsch und Gebet ist, dass möglichst viele motiviert werden, diesen Weg zu gehen und sich von nichts in dieser Welt davon abhalten zulassen. Der Lohn wird in keinem Verhältnis zu unserem Opfer hier auf dieser Erde stehen!

Ich freue mich, dich lieber Leser, an der großen Festtafel beim Hochzeitsmahl des Lammes zu treffen und der Geschichte deiner Pilgerreise zum himmlischen Jerusalem zu lauschen! 🙂

Wenn dir dieses Bild und die Geschichte dazu ein Segen war, dann teile es gerne mit Menschen, die Gott dir aufs Herz legt, die diese Botschaft auch hören sollten. Denn das größte Glück finden wir darin, wenn wir das weitergeben, was wir erhalten haben! So wird es immer mehr und durch Geben, erhalten wir den doppelten Segen zurück!

Nun bleibt mir nichts weiter als den großen Gott, den Schöpfer des Himmels, der Erde und des Meeres, zu loben, dass er für uns sein Liebstes geopfert hat, um uns einen Weg zurück nach Hause zu ermöglichen! Mein Dank gilt Jesus, der sich nicht zu schade war, sich selbst zu nichts zu machen, um mich zu retten! Nur durch seine unendliche Geduld mit mir und durch die Befähigung seines Geistes, konnte dieses Projekt realisiert werden. Ihm sei aller Lob und Dank in Ewigkeit!
Amen!

Die Reise zur himmlischen Stadt (Kurzversion Teil 1)

 

Da ich festgestellt habe, dass meine Erklärung für mein Bild mit dem breiten und den schmalen Weg sehr ausführlich und lang geworden ist, habe ich mich entschieden, auch eine etwas kürzere Version zu schreiben. Diese soll einen Überblick über das Bild und die darin enthaltenen Geschichten geben.

Neubeginn
Unsere Geschichte beginnt auf dem Bild unten links. Dort ist ein Mann in zerschlissener Kleidung und mit einem großen Sack zu sehen. Er steht an einer Weggabelung und überlegt, welchen der beiden Wege er einschlagen soll. Der eine Weg führt ins Verderben, der andere ins ewige Leben. Den ersteren Weg ist der Wanderer schon sehr lange gegangen. Doch anstatt ihn von seiner Last zu befreien, wurde sie durch diesen Weg immer größer.
In seiner Verzweiflung entscheidet er sich, den schmalen Weg ausprobieren, obwohl er weniger einladend wirkt wie der breite Weg. Gebeugt unter seinen schweren Last und unter Spott seiner Mitmenschen begibt er sich in Richtung der schmalen Pforte.
Doch bevor er durch die schmale Pforte gehen kann, kommt er an das Kreuz. Dort erblickt der Wanderer den gekreuzigten Sohn Gottes.
Er versteht, dass Jesus den Preis für seine Last bezahlt hat und er sie dort am Fuß des Kreuzes loslassen kann. Am Kreuz sieht er auch, wie hoch der Preis war, den Jesus für ihn gezahlt hatte. Der Wanderer beginnt die Liebe Gottes für ihn zu begreifen. Dankbar fällt er zum Fuß des Kreuzes nieder und nimmt das Opfer Jesu für sich persönlich in Anspruch. In diesem Moment fällt seine schwere Last von seinen Schultern und er ist frei! Zusätzlich bekommt er neue Kleider, welche die Gerechtigkeit Jesu darstellen. Dies zeigt, dass der Wanderer sein altes Leben abgelegt hat und ein neues Leben beginnt, das auf Gott ausgerichtet ist. Nun ist er bereit durch die schmale Pforte zu treten. Mit seiner Last und den schmutzigen Kleidern hätte er nicht durch die Pforte treten können. Genauso müssen wir Jesu Opfer für uns annehmen und Vergebung erhalten, wenn wir ein Leben mit Gott leben wollen.

Aus der schmalen Pforte dringt das Licht von der himmlischen Stadt. Freudig durchschreitet der Wanderer die Pforte. Die Pforte steht für die Taufe, die den Beginn eines Lebens mit Gott symbolisiert.

Der Sumpf des Zweifels
Hinter der Pforte führt gleich eine Treppe steil bergauf. Das helle Licht verschwindet und die Luft wird feuchter und kühler. Der Wanderer erklimmt die steinerne Treppe und kommt an den Sumpf des Zweifels. Gerade wenn man die ersten Schritte mit Jesus geht, macht man zu Beginn große Fortschritte, der Weg geht steil nach oben. Doch oft kommen auch Zweifel, gerade wenn es darum geht, Gott in seinem täglichen Leben zu erfahren. Hört Gott wirklich auf unsere Gebete? Kann er mir in meiner Situation wirklich helfen?

Schnell können die Zweifel uns ins Rutschen bringen. Es ist wie ein matschiger Sumpf, den man auf glitschigen Steinen überqueren muss. Wie schnell kann man abrutschen und in dem Sumpf versinken. Die Steine stehen für Jesus, der uns sicheren Halt gibt. Doch wenn wir an seiner Liebe und Fürsorge zweifeln, dann rutschen wir von diesen Steinen und verlieren unseren sicheren Halt.

Gemeinschaft
Nach dem der Wanderer sicher den Sumpf des Zweifels durchquert hat, kommt er zu einer kleinen Waldkapelle. Dort erlebt er christliche Gemeinschaft. Mit anderen Gläubigen betet er Gott an. Durch gemeinsames Bibelstudium und Erfahrungsaustausch werden die Pilger ermutigt und vorbereitet für den weiteren Weg. Auf der Kapelle ist das Logo der Adventgemeinde zu sehen, nicht weil sie die alleinseligmachende Gemeinde ist, sondern weil ich dort für mich eine Heimat gefunden habe und ich davon überzeugt bin, dass diese Gemeinde eine besondere Botschaft für diese Zeit an.

Der Wald der Angst
So ermutigt führt der Weg den Wanderer als Nächstes in den Wald der Angst. Dieser Wald ist riesig und finster. Hier verliert der Wanderer beinahe sein Leben, weil er die Angst über sich siegen lässt. Das Heulen der Wölfe und der schier endlose Weg im Dunkeln über die dicken Wurzeln der alten Bäume zehren an den Nerven. Als die Wölfe näher kommen und bereit sind, den Wanderer anzugreifen, verliert er alle Hoffnung. Doch in dem Moment klammert er sich an Gott, der ihn wundersam rettet. Er erhält nun ein Licht, das ihm den Weg zeigt und ihn sicher aus dem Wald führt.

Oft lassen wir uns schnell durch Umstände verunsichern. Wir schauen auf die Probleme und Herausforderungen und vergessen dabei viel zu schnell, dass wir eigentlich einen allmächtigen Gott an der Seite haben, der uns vor allem beschützen und uns sicher führen kann. Wir versuchen unsere Probleme allein zu lösen und klagen dann Gott an, warum er uns verlassen hat, wenn wir kläglich scheitern. Erst wenn wir ganz am Boden sind, nehmen wir die Hilfe Gottes an. Die Ursache für alle Ängste ist das mangelnde Vertrauen in Gottes Allmacht und Fürsorge. Wir wollen selbst die Kontrolle behalten, weil wir uns selber mehr vertrauen als Gott. Aber Gott ist sehr geduldig mit uns, weil er weiß, dass wir das Vertrauen erst erlernen müssen. Auch wenn wir ihn nicht sehen können, so dürfen wir doch wissen, dass er immer an unserer Seite ist und eine Lösung für uns parat hat.

Die Weggabelung
Nach dem der Wanderer nach dem dunklen Wald sich wieder an den warmen Sonnenstrahlen und den grünen Wiesen am Wegesrand erfreuen kann, führt ihn sein Weg an eine Weggabelung. Hier kann er jetzt entscheiden, auf welchem Weg er weitergehen möchte. Der Weg nach links verspricht eine Abkürzung zu sein. Er wirbt mit Erholung und Spaß. Es klingt sehr verlockend. Denn zugegeben, der schmale Pfad war bisher nicht wirklich angenehm. Und hatte der Wanderer nicht nach der schrecklichen Wanderung durch den Wald ein wenig Erholung und Spaß verdient? Das Schild, das nach rechts weist, behauptet, der wahre Weg zu sein, der zur Quelle der Freude führen würde. Der Wanderer schaut sich den linken Weg etwas genauer an. Er sieht dort einen tiefen Abgrund, über den eine feste Brücke errichtet ist. Als er diese eine Weile betrachtet, sieht er jemanden auf sich zu kommen. Es ist ein wie von einer unsichtbaren Last niedergebeugter Mann, der sich schlürfenden Schrittes dem Wanderer nähert. Als er bei ihm ankommt, fragt der Mann ihn, ob das hier der Weg zur Quelle des Lebens sei. Der Wanderer bejaht es und zeigt in die Richtung, in die die rechte Weggabelung führt. „Ich glaube, dass die Quelle nicht mehr weit ist.“, sagt der Wanderer.
Das sehr erschöpft wirkende Gesicht des Mannes überzieht ein hoffnungsvolles Lächeln, als der Mann langsam weiter trottet. Der Wanderer entscheidet sich, den armen Mann zu begleiten. Denn scheinbar ist der linke Weg doch nicht so spaßig und erholsam. Er fragt den müden Mann, was er alles auf dem anderen Weg erlebt hat. Während die beiden sich der Quelle des Lebens nähern erzählt der andere Wanderer ihm seine traurige Geschichte von seiner Reise auf dem breiten Weg. Der Wanderer erkennt viele Parallelen zu seiner eigenen Geschichte. So sind die beiden in ein tiefes Gespräch vertieft als sie Quelle erreichen.

An der Quelle des Lebens
Das fröhliche Plätschern der Quelle ist schon von einiger Entfernung zu hören. Eine angenehm frische Atmosphäre verspricht Erquickung und Ruhe von den Strapazen der bisherigen Reise. Die Umgebung der Quelle ist mit saftigem Gras und bunten, herrlich duftenden Blumen gesäumt. Vögel zwitschern munter ihre Lieder und laben sich an der Quelle. Für die erholungsbedürftigen Wanderer stehen Ruhemöglichkeiten wie Stühle und Liegen bereit. Auf einem Tisch stehen Becher und ein Krug, gefüllt mit Quellwasser. Außerdem befindet sich auf dem Tisch herrlich duftendes Brot, das zur Stärkung und als Wegzehrung für die Pilger dienen soll.
Voller Freude genießen die beiden Wanderer die einfache Speise. Noch nie war Wasser so durststillend und belebend wie dieses! Noch nie haben haben die beiden so köstliches Brot gegessen. Satt und zufrieden ruhen beide an der Quelle. Der Wanderer, der vom breiten Weg kam, ruht unter dem Schirm des Höchsten. Vertrauend der Fürsorge Gottes darf er den Schutz und Ruhe in Gott genießen. Nun hat er den lang gesuchten Frieden gefunden.

Jesus ist die Quelle des Lebens. Er ist das Lebenswasser, was den Durst der Seele stillt. Er ist auch das Brot, welches die Seele satt und zufrieden macht. Jesus stellt sich seinen müden Pilgern als Wasser und Brot zur Verfügung, damit sie ihn in sich aufnehmen können und so seine Kraft in ihrer Schwachheit stark wird. Sie müssen die nächsten Prüfungen nicht aus eigener Kraft bestehen, sondern können aus der Fülle Gottes schöpfen, weil Jesus in ihnen wohnt. Hier haben wir auch die Symbolik des Abendmahls, in der wir unsere Entscheidung für Jesus immer wieder erneuern. Daher ist es wichtig, dass wir oft zu dieser Quelle kommen, um Jesus dadurch in uns wohnen zu lassen, damit er in uns alles nach seinem Willen vollbringen kann. Der Weg mit Gott ist anstrengend und bringt uns an unsere Grenzen. Doch wir haben eine Kraftquelle, die wir täglich anzapfen können, um die Stärke für den jeweiligen Tag zu erreichen. Doch leider nutzen wir sie nicht immer und machen uns dadurch unseren Weg unnötig schwer.

Durch das Meer der Sorgen
Unser Wanderer ist nun ausreichend erholt und bereit für seine Weiterreise. Sein neuer Freund benötigt aber noch etwas mehr Zeit unter dem Schirm des Höchsten bevor er seine Reise fortsetzen kann. So setzt unser Wanderer allein seine Reise fort. Er gelangt als Nächstes zum Meer der Sorgen. Als der Wanderer dem schmalen Weg folgt, muss er verdutzt feststellen, dass er direkt durch das Meer führt. Wie soll das denn gehen? Es ist kein Boot oder dergleichen zu sehen, das der Reisende benutzen könnte. Auf einmal erscheint ihm Jesus und lädt ihn auf ein Abenteuer ein. Der Wanderer soll mit Jesus gemeinsam über das Wasser gehen. Mit gemischten Gefühlen lässt sich der Wanderer darauf ein. Seinen Blick fest auf Jesus gerichtet, kann er tatsächlich sicher auf dem Wasser gehen. Nach der Hälfte des Weges ist das anfängliche Unbehagen verschwunden und der Wanderer wird zunehmend sicherer. Er staunt über seinen Mut und seinen Glauben. Das ist ja so aufregend! Wie hoch sind eigentlich die Wellen? Kann man das Ufer schon sehen? Neugierig schaut der Wanderer auf die Wellen und den Horizont. Als er die hohen Wellen um sich toben sieht, bekommt er es mit der Angst zu tun. Just in diesem Moment beginnt er zu sinken. Als die Wellen sich über ihm zusammenbrechen wollen, ruft er in seiner Verzweiflung nach Jesus. Dieser ist sofort zur Stelle und zieht ihn aus dem Wasser.
Die beiden setzten ihren Weg auf dem unwirklichen Untergrund fort. Jetzt ist der Wanderer noch näher bei Jesus. Seine schwache Hand ruht in Jesu starker Hand. Sein Blick ist fest auf Jesus gerichtet. Zusammen erreichen sie sicher das andere Ufer. Hier fällt der Wanderer Jesus zu Füßen und bekennt ihm seine Unwürdigkeit, seinen Stolz und seinen Unglauben. Von Jesus kommen keine tadelnden Worte, denn der Wanderer hatte seine Lektion gelernt. Mit einem Lächeln richtet er den Wanderer wieder auf.
Diese Szene erinnert sehr stark an die Erfahrung von Petrus. Ein Moment des Stolzes oder des Unglaubens, die unseren Blick von Jesus weg lenken, können schwerwiegende Konsequenzen haben. Es lohnt sich hier noch intensiver darüber nachzudenken. 
Diese Szene ist übrigens meine persönliche Lieblingsszene vom ganzen Bild und steht auch im Zentrum des Bildes. Das nicht umsonst, denn alles hängt von unserer engen, vertrauensvollen Beziehung zu Jesus ab. Es ist ein wichtiger Meilenstein, um absolute Hingabe zu lernen. Denn kein Mensch kann von sich selbst auf dem Wasser gehen. Er ist vollständig von Gott abhängig. Oft fangen wir mit Gottes Kraft an. Aber wenn wir sehen, wie gut es läuft, vergessen wir sehr schnell, dass es Gott war, der es bewirkte und fangen an, uns selbst zu vertrauen.
Nur allzu oft, grübeln wir über unsere Sorgen, Schwierigkeiten und Herausforderungen nach und vergessen dabei ganz, dass wir sicher von Jesus geführt werden. Es gibt nichts, was unseren Glauben und unsere Nützlichkeit für Gottes Werk mehr schaden kann, als unsere Sorgen. Denn Sorgen zeigen, dass wir die Kontrolle haben und nicht Gott.
Lieber Leser, bitte nimm dir genügend Zeit, diese Szene auf dich wirken zu lassen und sprich darüber mit Gott im Gebet, damit er dir dein Herz aufzeigen kann.

Die Freude am Herrn!
Als der Wanderer wieder festen Boden unter den Füßen hat, setzt er mit Jesus gemeinsam den Weg fort. Oh, wie herrlich ist es, mit seinem Erlöser und Freund reden zu können! Er kann all seine Fragen endlich loswerden, die er Gott schon solange mal stellen wollte. Noch schöner ist es, Jesu sanfter Stimme zu lauschen. Jedes einzelne Wort, das von Jesu Lippen kommt, saugt der Wanderer begierig auf. Es macht sein Herz wieder fröhlich. Gemeinsam setzen sich die beiden auf eine Bank unter bunt blühende Kirschbäumen. Ihr Gespräch ist sehr intensiv. Das Herz des Wanderers brennt vor Begeisterung und Glück. So etwas hatte er bisher noch nie in seinem Leben gefühlt. Keine andere Erfahrung in dieser Welt ist so erfüllend wie die Gemeinschaft mit Jesus. Die Herzen der beiden verweben sich noch mehr miteinander in ihrer gemeinsamen Zeit.

Jesus bereitet den Wanderer auf seinen noch vor ihm liegenden Weg vor. Er weist ihn auf die vor ihm liegenden Schwierigkeiten hin und gibt hilfreiche Tipps, wie er sie erfolgreich meistern kann.
Doch irgendwann ist die Zeit des Abschieds gekommen. Beiden fällt es schwer, sich von einander zu lösen. Aber Jesus versichert dem Wanderer, dass er immer an seiner Seite ist, auch wenn er ihn nicht sehen und fühlen kann. Durch den Heiligen Geist wohnt Jesus im Herzen des Wanderers und wird ihn sicher durch alle kommenden Gefahren führen.

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
So ermutigt und gestärkt setzt der Wanderer seinen Weg fort. Er verlässt die schöne Wiese mit den blühenden Bäumen. Vor ihm baut sich jetzt eine steile, massive Felswand auf. Der schmale Pfad führt mitten durch diese Felswand. Als sich der Wanderer der schmalen Öffnung nähert, kommt ihm eisige, feuchte Luft entgegen. Doch er ist bestens vorbereitet! Jesus hatte ihm eine Lampe mitgegeben, die ihn durch diese dunkle Schlucht führen würde. Jetzt entzündet der Wanderer diese Lampe. Mit dem munter flackernden Licht betritt er die Höhle.
Der Weg ist schmal und führt steil nach oben. Oft rutscht der Wanderer auf den glitschigen Stufen aus. Doch das Licht hilft ihm, den Weg zu erkennen und sicher durch die schwarze Schlucht zu kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sieht er Licht am Ende der Schlucht. Als er aus der Schlucht heraustritt blenden ihn zunächst die hellen Strahlen der Sonne. Doch ihr angenehme Wärme ist wohltuend nach der kühlen Feuchte.
Diese Prüfung hat der Wanderer einwandfrei gemeistert. Er hat sich Gottes Wort als seine Leuchte erwählt, dessen Licht ihn sicher durch die Dunkelheit geführt hat. Diese Schlucht trägt keinen Namen. Sie steht einfach für dunkle Zeiten in unserem Leben. Gottes Wort kann uns in diesen Zeiten, in denen jegliche Hoffnung verloren scheint, Trost und Kraft geben.
So wie der Wanderer zuvor eine intensive Erfahrung mit Gott hatte und Jesus ganz nahe war, so geht es auch uns manchmal. Es gibt Situationen, in denen wir ganz eng mit Jesus verbunden sind, ihn hautnah erlebt haben und die unsere Gefühle erheben. Doch es ist nicht selten der Fall, dass nach solch besonderen Höhepunkten ein Tief folgt. Dies kann daran liegen, dass wir in unseren Alltag zurückkehren und merken, dass wir noch genauso Sünder sind wie vor dem genialen Erlebnis mit Gott. Es kann aber auch ein Schicksalsschlag oder eine andere schwierige Situation sein. Wie schnell sind dann die Höhenflüge verflogen und man landet in einem emotionalen Tief. So wird die christliche Erfahrung gefühlsabhängig und eine Gefühlsachterbahn. Doch das möchte Gott nicht. Wenn wir sein Wort als Grundlage für unser Leben nehmen und darauf vertrauen, egal ob wir uns gerade besonders nah bei Gott oder von Gott verlassen fühlen, dann werden wir emotional stabil. Denn wir vertrauen nicht auf uns und unsere Gefühle, sondern haben die feste Grundlage des Wortes Gottes. Sie gibt uns Halt und Sicherheit. So manche Prüfung könnten wir gelassener bestehen, wenn wir Kraft im Bibelstudium und im Gebet suchen würden.

Sabbatruhe
Als der Wanderer aus der finsteren Schlucht heraustritt, steht er erneut vor einer Weggabelung. Zu seiner Linken befindet sich wieder dieser tiefe Abgrund. Doch der Abgrund ist jetzt viel tiefer als bei der ersten Weggabelung. Nebelschwaden lassen die ganze Szene furchteinflößend wirken, so dass dem Wanderer ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Doch auch hier wird durch eine Hängebrücke der Abgrund überbrückt. Die Brücke ist jedoch bei weitem nicht mehr so stabil wie die Erste. Die Hängebrücke wirkt schon sehr alt und gebrechlich. Doch auch hier sieht der Wanderer, wie sich jemand vorsichtig über die Brücke wagt. Es ist eine Frau. Zitternd hält sie sich an den seitlichen Seilen der Brücke fest. Bei jedem Schritt ächzt die Brücke gefährlich und gerät ins Wanken. Der Wanderer befürchtet, dass die Brücke nicht standhält. Doch irgendwann erreicht die Frau sicher den festen Boden. Erschöpft bricht sie zusammen.
Wie gut, dass die beiden nun bei der Sabbatruhe angekommen sind. Der Wanderer hilft der Frau bis zu dem für die Pilger vorgesehenen Ruheplatz. Dort legt sich die Frau dankbar hin und kommt in Gott zur Ruhe. Der Wanderer macht es sich unter einem schönen Baum gemütlich. Noch immer hat er seine Lampe, das Wort Gottes, bei sich. Er nimmt sich Zeit für das Studium dieser heiligen Zeilen. Durch das Studium der Bibel spricht Jesus durch den Heiligen Geist zu dem Wanderer. Sie haben eine ähnlich enge Gemeinschaft wie zuvor, bei der Freude im Herrn.

Es ist Sabbat. Der Wanderer darf von den Strapazen seiner Pilgerreise ausruhen. Er darf die Gemeinschaft mit Gott in seinem Wort erleben. Der Ruheort befindet sich in der Natur, in der man Gott auch begegnen kann. Durch Bibelstudium und Zeit in der Natur kommt die Seele zur Ruhe. Die Kraftreserven werden wieder aufgeladen Da Gott weiß, dass das Leben in dieser Welt anstrengend ist und der Mensch dazu neigt, immer noch mehr zu arbeiten, hat er sich den Sabbat ausgedacht. Wie schnell vergisst der Mensch in seinem Alltag Gott und verliert den Fokus auf das Wesentliche. Daher hat Gott einmal in der Woche einen Tag bestimmt, der nur für ihn reserviert ist. Der Sabbat dient dazu, sich wieder noch mehr mit Jesus zu verbinden, sich von ihm füllen zu lassen und wieder den Blick für das Wesentliche zu bekommen. Er hilft uns innezuhalten und zu überlegen, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Außerdem wurde er dazu geschaffen, anderen Menschen zu dienen und ihnen Hoffnung zu geben.
Dies alles konnte der Wanderer bei der Sabbatruhe erleben.

Dem Wanderer stehen nun harte Zeiten bevor. Doch bevor es hart zur Sache geht, gönne dir lieber Leser, eine kleine Lesepause und ein paar ruhige Minuten, um über das Gelesene nachzudenken. Wo findest du dich wieder?

Wenn du tiefer in die Geschichte einsteigen willst, gelangst hier zu der ausführlichen Erklärung des Bildes.

Hier geht es weiter zu Teil 2 der Reise zur himmlischen Stadt!

Das Haus auf dem Fels und auf dem Sand

Hast du schon einmal einen richtigen Sturm erlebt?
Also ich meine einen so richtig heftigen Sturm?

Ich werde den Sommertag nie vergessen als ich noch in Bayern wohnte.
Es war ein schwüler Juninachmittag im Jahre 2021. Ich befand mich auf der Arbeit, in der Ergotherapiepraxis. Auf einmal kam eine richtig dunkle Wolkenfront, die den Tag verfinsterte. Wie aus dem Nichts begann es heftig zu regnen. Doch es blieb nicht bei dem Regen. Hinzu kam ein orkanartiger Sturm, der wiederum mit Hagel einherging. Es stürmte, regnete und hagelte so sehr, dass ich das Nachbarhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht mehr sehen konnte. Wenn ich aus dem Fenster schaute, sah ich nur grau. Der Sturm peitschte die Hagelkörner und Blätter gegen die Fensterscheiben. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Dieses Szenario ging einige Minuten lang. Dann ließ der Regen und der Hagel etwas nach. Als ich draußen wieder etwas sehen konnte war die Straße vor unserer Praxis verschwunden. Dafür floss dort ein Fluss mit Eis entlang. Die Gullideckel waren durch kleine Äste und anderem Treibgut verstopft, sodass die Wassermassen nicht mehr abfließen konnten. Ich beobachtete Autos, die versuchten, sich einen Weg durch das Wasser zu bahnen. Als sie an unserer Praxis vorbei fuhren, versanken sie halb im Wasser. So etwas hatte ich noch nie gesehen. In dem Video mal ein kleiner Einblick:


Mit einem beklemmenden Gefühl dachte ich an meinen Balkon und mein Auto. Auf meinem Balkon wuchs schöner Salat, den ich an diesem Tag nach wochenlanger liebevoller Pflege ernten wollte. Auch meine zwei Heidelbeersträucher trugen Früchte, die bald geerntet werden wollten. Als ich nach der Arbeit zu Hause ankam, inspizierte ich mein Auto. Zum Glück waren die Hagelkörner nicht so groß gewesen, so dass mein Auto den Sturm heil überstanden hatte. Ich dankte Gott für seinen Schutz.
Auf meinem Balkon sah die Welt allerdings schon anders aus. Wegen der Sonne hatte ich im Schlafzimmer die Außenjalousien etwas herabgelassen. Obwohl das Schlafzimmerzimmerfenster versetzt hinter meinem überdachten Balkon lag, waren Einschlaglöcher in den Jalousien. Der Balkon war übersät mit kirschgroßen Eiskörnern. Von meinem Salat waren nur noch Stängel übrig. Auch die Heidelbeeren waren sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine einzige Heidelbeere hing noch an den beiden Sträuchern.

Obwohl ich über den Schaden traurig war, sind wir in Schongau noch halbwegs gut weggekommen. Nicht weit von uns hatten die Hagelkörner Golfballgröße. Patienten berichteten mir in den folgenden Tagen von Löchern in ihren Häuserfassaden oder zerschlagenen Fenstern und Verandas. Freunde von mir haben einen Wohnmobilhandel. Ihre Wohnmobile stehen alle unter freien Himmel. Sie wohnen in der Nähe vom Ammersee, wo der Orkan am meisten gewütet hatte. Auch in ihrem Dorf waren die Schäden immens. Doch sie wohnen etwas außerhalb. Sie haben mir erzählt, dass sie die schwarze Wand kommen sahen. Aber kurz vor ihrem Grundstück hörte der Hagel auf. Keines ihre Wohnmobile wurde beschädigt. Nicht einmal einen Kilometer entfernt gab es massive Hagelschäden an den Häusern. In solchen Momenten wird mir die Größe und Macht Gottes immer besonders bewusst. Er lenkt selbst den Sturm und beschützt seine Kinder vor Schaden.

Das Bild

Auch in dem heutigen Bild geht es um einen solchen Sturm. Es ist ein Gleichnis, das Jesus einmal erzählt hatte (Matthäus 7,24-27). Darin geht es um zwei Männer. Ein Mann war klug. Er baute sein Haus auf einem stabilen Felsen, wo es Wind und Regen trotzen konnte. Egal wie stark der Wind an dem Haus rüttelt, es bleib fest bestehen. Es war hoch oben auf dem Felsen gebaut, wo die Wogen der Wellen es nicht erreichen konnten. Ganz anders sieht es mit dem zweiten Mann aus. Er war etwas bequemer. Wer nämlich sein Haus auf Felsen baut, muss den erhöhten Felsen auch erreichen können. Das kann ein beschwerlicher Aufstieg sein. Viel bequemer ist es jedoch, ein Haus unten am Strand zu haben. Man ist nah am Wasser und kann das Meer hautnah erleben. Das kann unglaublich schön und romantisch sein. Doch diese Nähe zum Meer birgt auch Gefahren. Das Meer ist unberechenbar. Wie schnell kann ein Sturm das Meer ins Land treiben. Selbst wenn das Haus in einiger Entfernung zum Meer steht, kann es vom Wasser erreicht werden. Wenn so ein Haus kein festes Fundament hat, wird es weggespült. Wer also bequem ist und ein schnelles Ergebnis haben möchte, baut sein Haus auf Sand. Doch Sand ist kein guter Baugrund. Es lässt sich sehr leicht vom Wasser wegspülen.

Die Entstehung des Bildes

Das Bild war ein Auftragsbild. Die Auftragsgeberin wünschte sich, dass v.a. der Text im Mittelpunkt stehe und das Bild den Text untermale. Da Text mit Pinsel und Farbe zu malen sehr aufwendig und nur schwer korrigierbar ist, habe ich mich entschieden, das Bild digital zu malen. Dafür nutze ich Procreate. Das ist ein Zeichenprogramm für das iPad. Extra für dieses Programm hatte ich mir 2022 ein iPad gekauft. Das stellte sich als eine sehr gute Investition heraus. Ich lerne immer mehr mit Procreate umzugehen. Inzwischen sind schon viele kleinere Projekte damit entstanden. Wie z.B. die Designs für meine neusten Produkte: die Sticker und Buttons.

Aber so ein richtiges Gemälde hatte ich mit Procreate noch nicht kreiert. Doch es funktionierte! Als allererstes malte ich das Haus auf dem Fels in einem separaten Bild. Daran saß ich mindestens 3-4 Tage. Danach kämpfte ich mit dem Haus auf Sand. Da es ein eingestürztes Haus ist, waren viele kleine Details nötig. Das war stellenweise langatmig und frustrierend. Doch irgendwann war auch das geschafft. Die beiden Häuser sind der Mittelpunkt das Bildes. Daher sind sie am detailliertesten.
Der Rest des Bildes war dann schneller gemalt. Auch der Text war an einem Abend gemacht und dann war das Bild auf einmal fertig. Die Auftraggeberin war mit dem Endergebnis zufrieden und so konnte ich es für sie drucken lassen. Wir hatten uns für einen Acrylglasdruck auf 40x60cm entschieden. Das war etwas Neues für mich. Deswegen war ich sehr gespannt, wie das Bild dann wirken würde. Ich habe für mich auch gleich so einen Acrylglasdruck anfertigen lassen. Das Endergebnis finde ich sehr schön. Der Acrylglasdruck wirkt etwas moderner. Nur weiß ich bis jetzt immer noch nicht, wo ich mein Bild aufhängen soll.

 

Das Bild habe ich außerdem als Poster im A4-Format drucken lassen. Es kann in meinem Online-Shop erworben werden. Außerdem haben wir es auch ins Tschechische übersetzt und als Postkarte in Druck gegeben. Mal sehen, wie es bei den Tschechen ankommt. 🙂

Ein paar Gedanken zu der Aussage des Bildes

Dieses Bild mit dem Haus auf dem Felsen und auf dem Sand nutzte Jesus, um deutlich zu machen, auf welchem Fundament wir bauen. Das Haus steht für unser Leben. Worauf bauen wir? Was gibt uns Halt und Stabilität? Was ist die Grundlage für unser Leben?

Viele bauen auf ihre Familie. Das ist ihr gesamter Lebensinhalt. Oder eine Partnerschaft. Doch wie schnell kann das durch Trennung oder Tod zerbrechen. Andere bauen auf ihre Leistung, auf ihre Arbeit. Doch was ist, wenn das, was man leistet, nicht wertgeschätzt wird? Oder wenn man durch Krankheit oder Alter seinen Lebenssinn verliert?

Was hält uns noch, was gibt unserem Leben Sinn, wenn wir alles verlieren: Gesundheit, Arbeit, Familie, Geld?

Jesus möchte uns durch die Geschichte mit den zwei Häusern sagen, was im Leben wirklich zählt. Was macht bei ihm den Unterschied, ob das Haus dem Sturm trotz oder nicht?

Er sagt es uns in Matthäus 7,24:

„Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute;“

Im Vergleich dazu sagt er in Vers 26, welchen Fehler der Mann macht, der sein Haus auf Sand baut:

„Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann zu vergleichen sein, der sein Haus auf den Sand baute;“

Fällt dir der Unterschied auf? Beide Männer hören die Worte Jesu. D.h. sie wissen, was richtig ist. Sie sind gut in der Theorie und können es vielleicht auch jemanden hervorragend erklären. Doch es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen den beiden: der kluge Mann tut das, was er gehört hat und der Törichte hört es zwar, handelt aber nicht danach. Beide behaupten Christen zu sein. Sie sagen, sie folgen Jesus. Beide können bestimmt sehr gut die Bibel erklären und genau sagen, was wahr und was falsch ist. Doch die entscheidende Frage ist nicht, ob man die Bibel auswendig kann, sondern ob man danach lebt. Das ist das größte Problem, was die meisten Kirchen haben. Hier liegt auch die Ursache für die meisten Kirchenaustritte. Die Menschen sehen, dass nicht nach dem gelebt wird, wie es gelehrt wird. Wie sagt der Volksmund so schön: Wasser predigen und Wein trinken. Was heute den Kirchen fehlt ist Integrität. Viele Christen leben hinter einer scheinheiligen Fassade. Doch würde man einmal hinter diese schöne Fassade schauen, würde man sehr erschrecken.

Manchmal erkennt man selbst in seinem eigenen Leben nicht einmal ganz genau, worauf man wirklich baut. Wie schnell macht man sich von seiner Arbeit und seinem Besitz abhängig? Oder ohne es zu merken, macht man sich von der Meinung der Anderen abhängig. Wenn das dann auf einmal nicht mehr so passt, dann ist man traurig, verletzt und zweifelt an Gottes Fürsorge.

Deswegen lässt Gott die Stürme in unserem Leben zu. Er möchte, dass wir selbst erkennen, auf welchem Fundament unser Leben gebaut ist. Vertraue ich meiner eigenen Leistung oder vertraue ich der Fürsorge Gottes, der auch für mich sorgen kann, wenn ich es nicht mehr kann? Verlasse ich mich auf irrende Menschen oder verlasse ich mich auf Gott, der sich nie irren kann?

Wer sein Fundament wirklich sturmsicher bauen möchte, der sollte sich mit den Worten Jesu auseinandersetzen. Doch es bringt nichts, sie nur zu hören, sondern sie müssen im Leben praktisch angewendet werden. Dafür können wir Gott ganz einfach darum bitten, dass er das in uns bewirkt. Eine meiner Lieblingsversprechen Gottes steht in Hesekiel 36,27:

„Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.“

Gott möchte in uns den Gehorsam und die Treue bewirken. Aus uns selbst heraus wird es nie gelingen, weil wir unser egoistisches Herz nicht ändern können. Aber Gott möchte uns ein neues Herz schenken und uns von jeder Unvollkommenheit reinigen.

Wir dürfen dafür jeden Morgen aufs Neue bitten. Jeden Tag dürfen wir um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten. Er verändert uns von innen nach außen. Er schenkt uns neue Sehnsüchte und Ziele im Leben. Außerdem gibt es uns auch die Kraft dazu, an diesen neuen Zielen zu arbeiten. Wenn wir täglich um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten, dürfen wir auch darauf vertrauen, dass Gott ihn uns gegeben hat. Im Glauben sollen wir dann so handeln, als hätten wir schon die Erhörung unserer Gebete. Unsere Aufgabe besteht also darin, dass wir Gott um ein neues, gehorsames Herz und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten und im Glauben danach handeln. Gottes Aufgabe ist es dann, uns dieses neue Herz durch den Heiligen Geist zu geben und in uns das Wollen und das Vollbringen zu bewirken.

Gott nutzt zum Training und zur Herzensveränderung gerne Herausforderungen und Prüfungen. Dadurch kommen wir an unsere Grenzen und erkennen unsere Schwachheit. Wir erkennen zudem unser sündiges, unvollkommenes Herz. Durch diese Erkenntnis sollen wir zu Gott geführt werden und lernen, ihm zu vertrauen. Er möchte durch die Herausforderungen und Prüfungen des Lebens unser Herz von allen Makeln reinigen und erneuern. Wenn wir uns von den Stürmen des Lebens nicht entmutigen lassen, sondern uns an Gott festhalten, dann wird unser Haus immer stabiler werden. Jesu Worte zu tun bedeutet zusammenfassend also, dass wir uns Gott vollständig übergeben, ihm alles anvertrauen und bereit sind, alles zu tun oder zu lassen, worum er uns bittet.

Auf welchen Grund hast du dein Leben gebaut? Wird dein Fundament den Stürmen standhalten, die sich gerade unserem Land nähern?

Der nahende Krieg und die Wirtschaftskrise sind nur ein kleiner Vorgeschmack, was laut der Bibel bald über uns herein brechen wird. Es kann sein, dass wir uns gesamtes bisheriges Leben verlieren werden – unsere Wohnung, unsere Familie, unsere Arbeit, unser Geld oder Besitz. Es kann so schnell weg sein. Die Frage ist, wenn wir all das verlieren, zerbrechen wir daran? Wenn das der Fall wäre, haben wir auf das falsche Fundament gesetzt. Wenn wir aber in Jesus unseren größten Schatz gefunden haben, dann können wir mit Martin Luther sagen:

„Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: lassen fahren dahin, sie haben kein Gewinn, das Reich muss uns doch bleiben.“

All die Dinge auf dieser Welt können wir verlieren. Sie können uns genommen werden. Daher ist es nicht sicher, auf sie zu bauen. Aber das Reich Gottes, das ewige Leben, kann uns keiner nehmen. Daher sollte das das Ziel unseres Lebens und unser Fundament werden. Wenn wir das wirklich verstanden haben, dann werden wir alles andere loslassen können, selbst unser eigenes Leben.

Ich wünsche dir und mir, dass wir das richtige Fundament wählen und wahres Glück schon hier in dieser und in der zukünftigen Welt finden können.

Passend zu diesem Beitrag kann ich auch meinen Blogeintrag zu dem Bild unten empfehlen. Darin erzähle ich meine persönliche Geschichte, wie Gott mich lehrte, ihm alles zu übergeben und loszulassen.

Der Anker der Hoffnung

(Hinweis: Dieser Beitrag unterbricht kurz meine Erklärung
vom breiten und schmalen Weg)

Hoffnung!

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Welt scheinbar aus den Fugen
gerät, brauchen wir sie um so mehr. Inflation, Wirtschaftskrise, politische Ohnmacht, Umweltkatastrophen und Kriege beunruhigen die Menschen. Dazu kommen noch die zerbrochenen Familien und Identitätskrisen. Kein Wunder, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen immer mehr zunehmen. Besonders seit der Corona-Pandemie ist eine Zunahme der an Depression Erkrankten zu beobachten.

Es scheint, als sei kaum noch Hoffnung in dieser Welt vorhanden. Keiner weiß, wie sich die politische und wirtschaftliche Lage weiter entwickelt. Es ist schwer geworden, die nächsten Jahre zu planen. Alles scheint unsicher. Die Zukunftsaussichten sind düster.
Das ist das Stimmungsbild, was ich im Gespräch mit meinen Patienten tagtäglich mitbekomme. Besonders die älteren Leute sind froh, dass sie schon so alt sind. Sie machen sich Sorgen um ihre Enkel, was sie in Zukunft erwarten wird.

Auch ich habe schon die ein oder andere Krisenzeite in meinem Leben erlebt. Es gab Momente, in denen ich kurz davor war, die Hoffnung aufzugeben. Doch es gab etwas, was mir Kraft gab, weiter zu machen. Es gab eine Hoffnung, die mich durchhalten ließ.

Wir können von ihr in der Bibel, in Hebräer 6,19 lesen:

Diese [Hoffnung ] halten wir fest als einen sicheren und festen Anker der Seele, der auch hineinreicht ins Innere, hinter den Vorhang.

Die Entstehung des Bildes

In den letzten Wochen habe ich vermehrt auf meinem iPad mit Procreate, einem digitalen Zeichenprogramm, herum gekritzelt. Das ist eine super Sache, denn man kann dabei bequem auf der Couch liegen und trotzdem an einem Kunstwerk arbeiten. Da ich in den letzten Wochen etwas erschöpft war, war das perfekt für mich. Schon seit einiger Zeit arbeite ich an einem digitalen Bild. Doch in dieser Woche hatte mein älterer Bruder und auch eine meiner liebsten Freundinnen Geburtstag. Ich hatte überlegt, wie ich ihnen die Geburtstagsgrüße zukommen lassen kann. Mein Bruder wohnt in Tschechien und meine Freundin in Bayern. Mein Bruder und ich schicken uns jedes Jahr digitale Karten. So entschied ich mich, für ihn eine zu malen. Schnell war das Motiv gefunden: ein Anker. Ich fand eine schöne Referenz auf pinterest. Der passende Bibeltext schwirrte auch sofort in meinem Kopf umher. So machte ich mich ans Werk. Drei oder vier Abende saß ich an dem Bild, doch direkt ein Tag vor dem Geburtstag meines Bruders wurde es fertig. So konnte er es pünktlich erhalten.

Meine Freundin hatte zwei Tage später Geburtstag. Ich nahm das gleiche Motiv und änderte den Text auf „Gottes Segen zum Geburtstag“. Wir schicken uns immer noch, herrlich altmodisch, echte Karten zu. Daher druckte ich das Bild aus und machte daraus eine schöne Karte. Wie immer etwas zu spät, ging sie dann mit der Post auf ihre weite Reise in den Süden Deutschlands.

Das Malen dieser Karte war wie Therapie für mich. Der Bibeltext erinnerte mich daran, dass ich den Herausforderungen des Lebens keine Macht über mich geben muss, denn meine Kraftquelle ist im Himmel verankert.

Der Anker

So ein Anker ist schon eine tolle Sache. Bei meinen Segelreisen melde ich mich gerne freiwillig für die Ankerwache. Das finde ich sehr spannend. Man prüft aller halber Stunde, ob der Anker noch hält und in der richtigen Position liegt. Man peilt auch den Standort, an dem man sich befindet, um die Schiffsdrehungen zu beobachten. Das alles wird genau in einem dafür vorgesehenen Buch notiert.

Wenn der Anker richtig hält, dann ist das Schiff sicher. Keiner braucht Angst haben, dass das Schiff abgetrieben wird und dann vielleicht Schiffbruch erleidet.

Auch für unsere Seele gibt es einen solchen Anker. Ich habe den Eindruck, dass viele Seelen wie ein Schiff einfach von den Wellen und der Strömung ziellos hin und her getrieben werden. Sie haben keinen Halt und Ziel im Leben. Irgendwann werden sie an den Klippen der Hoffnungslosigkeit zerschellen. Doch Gott bietet unserer Seele einen festen Halt an. Gerade in diesen Zeit können wir diesen Halt besonders gebrauchen, damit wir nicht entmutigt aufgeben.

Der Anker der Seele ist die Hoffnung.

Enttäuschte Hoffnungen

Doch auf was kann unsere Seele hoffen? Viele Hoffnungen zerschellen an den schroffen Felsen der Realität dieser Welt. So hoffen viele auf eine glückliche Beziehung und darauf, endlich den Traumpartner zu finden. Doch oft entpuppt sich die Hoffnung als Trugschluss. Viele hoffen auf eine gut bezahlte Arbeitsstelle. Doch wie schnell kann diese weg sein oder das verdiente Geld verliert an Wert. Andere hoffen durch eine Beziehung oder durch ihre Familie glücklich gemacht zu werden. Doch leider bekommen sie nicht von ihren Lieben, was sie sich von ihnen wünschen, egal wie viel sie in sie hinein investieren.

Viele Menschen wurden in ihren Hoffnungen schon so oft enttäuscht, dass sie schon gar nicht mehr zu hoffen wagen, aus Angst, wieder enttäuscht zu werden.
Welche Hoffnung kann nicht enttäuscht werden? Was ist das für eine Hoffnung, die Gott uns anbietet?

Wir finden die Antwort in dem Vers, den wir gerade gelesen haben. Dort steht, dass der Anker der Hoffnung in das Innere, hinter den Vorhang hinein reicht. Das klingt ein wenig komisch, oder?

Lasst uns herausfinden, was mit dem “Inneren“ gemeint ist. Dazu hilft es, wenn man den nachfolgenden Vers (Hebräer 6,20) noch liest:

wohin Jesus als Vorläufer für uns eingegangen ist, der Hoherpriester in Ewigkeit geworden ist nach der Weise Melchisedeks.

Hier lesen wir, dass Jesus hinter den Vorhang, in das Innere, eingegangen ist. Also Jesus ist an diesem Ort, dem Inneren. Weiter erfahren wir, dass er der Hohepriester in Ewigkeit geworden ist. Das hilft uns etwas weiter. Der Hohepriester hat was mit dem Tempel und dem Dienst für Gott zu tun.

Das Heiligtum

Schauen wir uns das kurz etwas genauer an!

Gott hatte Mose einen Spezialauftrag gegeben. Nach dem er das Volk Israel aus der ägyptischen Sklaverei befreit und in die Wüste geführt hatte, sollte er dort in der Wüste für Gott ein Heiligtum bauen. Gott wollte mitten unter seinem Volk wohnen. Dabei gab er Mose ganz detaillierte Anweisungen wie das aussehen sollte. Denn dieses Heiligtum sollte nach dem Vorbild des himmlischen Heiligtums gebaut werden. Ja, es sollte sogar ein Abbild, also wie ein Modell für das Original im Himmel sein (s. 2.Mose 25,8+9).

Das Heiligtum bestand aus drei Teilen. Es hatte einen Vorhof, in dem sich ein Brandopferaltar und ein großes Waschbecken befanden. Danach ging es in ein Zelt, dass noch einmal in zwei Abteilungen eingeteilt war. Der vordere Teil des Zeltes wurde als das „Heilige“ bezeichnet. Hier befanden sich ein siebenarmiger Leuchter, ein Schaubrottisch mit frischem Brot und ein Rauchopferaltar. Letzterer stand direkt vor einem Vorhang, der das „Heilige“ von dem „Allerheiligsten“ abtrennte. Das „Heilige“ durften nur Priester betreten. In das „Allerheiligste“ durfte nur einmal im Jahr der Hohepriester. Dort befand sich die Bundeslade. In ihr wurden die zehn Gebote, ein Krug mit Manna sowie ein blühender Stab von Aaron aufbewahrt. Über der Bundeslade befand sich der Gnadenstuhl, der von zwei Engeln überschattet wurde.

Die Reinigung des Heiligtums

Hier lüftet sich jetzt unser Geheimnis, was mit dem Inneren, hinter dem Vorhang gemeint ist. Das „Allerheiligste“ ist ein Symbol für den Thronsaal Gottes. Die Bundeslade mit dem Gnadenstuhl ist das Symbol für den Thron Gottes. Die zehn Gebote, die sich in der Bundeslade befinden, sind die Grundlage der Regierung Gottes. Hier ist Gott. Von hier aus regiert er das Universum. In dem Text in Hebräer haben wir gelesen, dass Jesus als unser Hohepriester dort hinein gegangen ist. Der Hohepriester war der Stellvertreter des Volkes Gottes. Einmal im Jahr fand der Große Versöhnungstag statt. An diesem Tag wurde das Heiligtum von den Sünden des Volkes gereinigt. Tagtäglich brachten nämlich die Menschen ihre Sünden in das Heiligtum, indem sie ein Opfertier darbrachten. Damit wurde symbolisch die Schuld von dem Sünder auf das Heiligtum übertragen. Im Laufe des Jahres häuften sich dort also bildlich gesprochen die ganzen Sünden des Volkes an. Das Heiligtum bedurfte damit auch der Reinigung. Zu diesem alljährlichen Anlass ging der Hohepriester mit dem Blut eines Opfertieres in das „Allerheiligste“ und besprengte den Vorhang und die Bundeslade mit dem Blut. Dies reinigte das Heiligtum von den Sünden des Volkes. Diese Sünden wurden dann auf einen vorher ausgelosten Bock übertragen, der wortwörtlich in die Wüste geschickt wurde (daher kommt übrigens auch das Sprichwort, jemanden in die Wüste zu schicken).

All diese Symbole und Dienste im Heiligtum sind aber nur ein Typus, also ein Modell, für den Dienst Jesu. Das alles zu erklären, würde hier mehr als nur den Rahmen sprengen.

Der Dienst Jesu hinter dem Vorhang

Jesus kam auf diese Welt, um als Opferlamm für unsere Sünden zu sterben. Er ist also das Opfer, das tagtäglich im Tempel dargebracht wurde. Wir als Sünden, können durch unser Sündenbekenntnis unsere Schuld auf Jesus übertragen, der sie bereits für uns bezahlt hat. Durch sein Blut reinigt Jesus uns von unserer Schuld. Dafür wird sie zunächst auf das wahre Heiligtum, was im Himmel ist, übertragen. Dort häufen sich schon mehr als 6000 Jahre die Sünden der gesamten Menschheit an. Doch wir haben gelesen, dass unser Anker der Hoffnung in das Innere, hinter den Vorhang, also in das Allerheiligste, reicht. Dort finden wir die einzig wahre Hoffnung.

Einmal im Jahr fand der Große Versöhungstag statt. Der Hohepriester ging mit dem Blut des Opfertieres hinter den Vorhang in das Allerheiligste, um es von den Sünden zu reinigen.

Jesus ist für uns zum Hohepriester geworden. Er braucht aber kein fremdes Blut von einem unschuldigen Tier. Denn er ist selbst ist das Opfertier. Er ist Opfer und Hohepriester zugleich. Mit seinem eigenen Blut betritt er also den himmlischen Thronsaal und tritt vor den Vater. Dort macht er zwei Dinge. Einmal ist er unser Stellvertreter und Anwalt. Er vertritt uns und unsere Anliegen vor Gott. Als Zweites reinigt er das Heiligtum von unseren Sünden und wird dafür sorgen, dass sie auf Satan zurückfallen werden, der diese verursacht hat. Hier sind wir bei unserem Hoffnungsanker angekommen.

Der Anker der Hoffnung

Unsere Hoffnung besteht darin, dass Jesus selbst unsere Schuld auf sich nahm, indem er sein Blut für uns vergoß. Durch sein Blut kann er uns von unseren Sünden reinigen und vor Gott für uns Vergebung und ein neues Leben erwirken. Doch unsere Sünde, wenn auch vergeben, existiert noch. Sie lagert im himmlischen Heiligtum. Es kann sogar sein, dass sie wieder auf uns zurückfällt, wenn wir uns von Gott abwenden. Deswegen besteht unsere einzige Hoffnung in unserem Hohepriester. Wer die prophetischen Zeitketten im Buch Daniel studiert, wird feststellen, dass die längste Zeitkette mit der Reinigung des Heiligtums zu tun hat (S. Daniel 8,14). Diese Zeitkette endet im Jahr 1844 (Wer darüber mehr erfahren möchte, kann mich gerne kontaktieren.) Daher kann man daraus schließen, dass Jesus im Jahr 1844 hinter den Vorhang, in das Allerheiligste, hineingegangen ist. Seit diesem Jahr findet der Große Versöhungstag statt. D.h. jeder einzelne Mensch, der jemals gelebt hat, wird noch einmal vor Gott geprüft. Es wird geschaut, ob er Jesu Opfertod für sich in Anspruch genommen hat und sich von seinen Sünden hat reinigen lassen. Ist das der Fall, dann wird er ewig leben. All seine Sünden sind aus dem Lebensbuch gestrichen. Es ist so, als hätte er sie nie begangen. Wenn ein Mensch das Angebot nicht annehmen wollte, dann wird er ewig tot sein. Jeder Fall wird entweder für Leben oder Tod entschieden. Irgendwann werden all die Toten gerichtet sein. Dann kommen wir Lebenden an die Reihe. Auch unsere Schicksale werden entschieden werden. Doch jeder wird vorher genug Möglichkeiten bekommen, um die richtige Entscheidung zu treffen. Wenn sich jeder Mensch für oder gegen Gott entschieden hat, dann ist der Reinigungsprozess beendet. Entweder tragen die Menschen ihre eigene Schuld oder sie wird Satan, dem Sündenbock, auferlegt werden. Wenn das alles vorbei ist, dann kommt Jesus wieder und wird uns nach Hause nehmen.

Willkommen zu Hause!

Jesus kommt um uns nach Hause, in das Allerheiligste, zu holen! In Hebräer 6,20 haben wir gelesen, dass Jesus als unser Vorläufer hinter den Vorhang gegangen ist. Er hat für uns den Weg bereitet, damit wir dort sein können, wo er ist. Dieser Ort ist unser zu Hause. Es ist ein Ort an dem Gerechtigkeit, Liebe, Sanftmut und Geselligkeit herrscht. Es ist der Ort, nach dem sich jeder hier auf dieser Erde sehnt, aber hier nie finden wird. Dort wird es keine Existenzängste, keine Schmerzen, kein gebrochenes Herz, keinen Krieg und keinen Tod mehr geben. Wir dürfen Erben Gottes sein und damit werden wir selbst auf dem Thron sitzen und zusammen mit Jesus regieren.

Das Schönste wird sein, dass unsere ganzen Fehler und Sünden verschwunden sind. Keiner wird mehr an meine Schwächen und an mein Versagen denken. Auch ich selbst werde das alles vergessen haben. Wie oft leide ich hier auf dieser Erde unter meinen eigenen Unzulänglichkeiten. Doch dort im Himmel wird das alles der Vergangenheit anhören. Es wird ein Ort der reinsten Freude und des höchsten Glückes sein.

Mein persönlicher Hoffnungsanker

Das ist mein fester und sicherer Anker. Weil ich weiß, dass Jesus diesen Weg vor mir gegangen ist und ihn für mich vorbereitet hat, kann ich ihm getrost folgen. Hier auf dieser Welt ist der Weg oft mit Entbehrung, Schmerz und Tod verbunden. Doch all das ist nichts im Vergleich zu den wunderbaren Dingen, die Jesus jetzt gerade für mich vorbereitet!

Jesus hat unendliche Qualen gelitten und sich tief gedemütigt, um mir ewige Freude und Frieden zu ermöglichen. Seine grenzenlose  und vor allem beständige Liebe und Hingabe für mich ist mein sicherer Anker.

Wenn ich daran denke, wie viel er für mich aufgegeben hat, um mir ein besseres Leben zu ermöglichen, dann fällt es mir leichter, diese Welt hier loszulassen, um das zu gewinnen, was er mir anbietet. Ich muss in dieser Welt nicht mehr alles erleben, denn ich weiß, dass mir diese Welt nichts bieten kann, was mich wirklich glücklich macht.

Meine Hoffnung auf ein Leben ohne Schuld und Sünde als eine Königstochter gibt mir bereits in diesem Leben Ruhe und Frieden. Je mehr ich mich mit Gott und seinem herrlichen Wesen beschäftige, desto mehr verliebe ich mich in ihn. Und desto wertloser erscheinen mir all die Dinge, die diese Welt mir hier bieten möchte. Mein Herz sehnt sich dort anzukommen, wo meine Hoffnung bereits ankert: an der Seite meines wunderbaren Gottes und Erlösers Jesus Christus! Er ist den Weg vor mir gegangen, damit ich ihn auch finden und gehen kann.

Es gibt eine Hoffnung über dieses Leben und diese Welt hinaus. Lasst diese Welt wie ein Kartenhaus zusammen fallen! Ich weiß, dass mein Anker im Allerheiligsten hält, wo jemand für mich eintritt, der alles gegeben hat, damit ich bald bei ihm sein kann.

Wo ist deine Hoffnung verankert? Wird dein Anker halten, auch wenn die Welt über dir zusammenbricht?

de_DEDeutsch