Über Mäuse, Leuchttürme und Lichter im Dunkeln

Willkommen im Jahr 2022! 

Inzwischen haben wir schon wieder Mitte Januar! Die erste Hälfte des ersten Monats im Jahr ist schon wieder vorbei! 

Daher möchte ich in dem Beitrag heute gleich zwei kleine Bilder vorstellen – das letzte Bild vom Jahr 2021 und das erste Bild aus dem Jahr 2022.
Das erste Bild habe ich am letzten Tag des Jahres 2021 gemalt – in der Silvesternacht. Eine Stunde vor Mitternacht war ich fertig. Hier ein Bild von dem spektakulären letzten Sonnenuntergang des Jahres 2021:

Für mich war das letzte Silvester sehr ruhig. Ich bin kein großer Partygänger. Aber da es auch kein Sinn machte, frühzeitig ins Bett zu gehen, malte ich das Bild zu Ende. Es war für meine liebe Freundin, die mir ein schönes Acrylfarbenset zu Weihnachten geschenkt hatte (s. letzter Beitrag) und mir damit geholfen hat, aus meiner entkräfteten Situation ein bisschen herauszukommen.  

Ich habe einige Tage überlegt, was ich ihr für ein Bild malen könnte. Sie gehört zu meinen treusten Fans und hat die bisher größte Sammlung irgendwelcher Bilder von mir. Deswegen wusste ich zunächst nicht, was ich für sie noch malen könnte. Ich wollte mal etwas anderes malen als nur Landschaften.
Dann fiel mir ein, dass sie Mäuse gerne hat. Das sind Tiere, die ich mir nicht freiwillig als Haustiere halten würde. Aber als ich nach Weihnachten bei ihr zu Hause war, beobachtete ich ihre kleinen Mäuschen und musste mir eingestehen, dass sie wirklich süß sein können. Sie zu beobachten hatte irgendwie auch einen entspannenden Faktor. 

Also suchte ich nach einem süßen Bild mit einer Maus. Dabei half mir die sehr umfangreiche Bildersammlung meines jüngeren Bruders.
Bis zu diesem Bild hatte ich noch nie ein realistisches Bild von einer Maus gemalt und dachte, dass es gar nicht so leicht wird, das Fell zu malen. Das Fell hat auch die meiste Zeit in Anspruch genommen. Doch ich hatte Zeit. So hörte ich am Silvesterabend Weihnachtslieder und malte eine Maus.  

Zum Glück hatte ich mit dem Bild ins Schwarze getroffen. Nun hängt es in sicherer Entfernung über dem Mäusekäfig.  

In der ersten Januarwoche malte ich noch ein anderes Bild. Ich wollte so gerne mal wieder etwas maritimes Malen. Irgendwie hatte ich Lust auf einen Leuchtturm. Ich verbrachte Stunden damit, Pinterest, google und andere Suchmaschinen zu durchforsten. Schließlich fand ich ein ganz ansprechendes Motiv. 

Beim Malen hatte ich etwas Probleme mit dem Leuchtturm. Am Anfang war er zu dick. Deswegen musste ich ihn noch einmal komplett übermalen. Schließlich konnte ich ihn einigermaßen zufriedenstellend malen.
Mir fällt es sehr schwer, Steine zu malen. Deswegen meide ich Motive mit Steinen. Aber bei diesem Bild kam ich an den Felsen nicht vorbei. Also musste ich mich da durchquälen. Ich habe gemerkt, dass ich ganz schön aus der Übung war. Dafür ging das Segelschiff um so leichter. Vielleicht liegt es daran, dass mir Segelschiffe einfach deutlich sympathischer sind als kalte Felsen. 🙂 
Beide Bilder sind auf 24x18cm Leinwände gemalt.

Das Bild hier ist eine Nachtszene. Ein Segelschiff läuft nach langer Reise in den Hafen ein. Der Fantasie des Betrachters ist es selbst überlassen, sich auszumalen, welche Abenteuer dieses Schiff und ihre Besatzung auf ihrer Reise erlebt haben.  

Mich erinnert diese Szene an meine Zeit letztes Jahr im Sommer auf dem Segelschulschiff Roald Amundsen. Ich habe mich freiwillig in der ersten Wache einteilen lassen, die von 0-4 Uhr nachts und von 12-16 Uhr Wache hat. Für mich waren die Nachtwachen eine einzigartige Erfahrung. Besonders gerne übernahm ich die Aufgabe des Ausgucks. Es war spannend zu beobachten, was nachts alles auf dem Wasser passiert. Unser erster Steuermann erklärte mir immer die Lichter, die ich sah. Er zeigte mir auf der Karte wie weit weg manche Sachen waren. Blinkende Lichter waren Leuchttürme oder Windparks. Aus der Entfernung blinken die Lichter der Leuchttürme, aber eigentlich dreht sich ihr Lichtkegel nur.  

Als ich einmal wieder mit dem Ausguck dran war, sah ich ein grünes Licht auf unserer Backbordseite (für alle Landratten: das ist links). Für mich sah es noch sehr weit weg aus. Ich meldete es dem ersten Steuermann und er fragte mich, ob ich auch ein rotes Licht sehen würde. Zunächst konnte ich es nicht sehen, doch zusammen sahen wir es dann. Jedes Schiff muss im Dunkeln auf der Backbordseite mit grünen Licht fahren und auf der Steuerbordseite (=rechts) mit einem roten Licht.

Wenn ich also auf der Backbordseite ein grünes Licht sehe bedeutet das, dass das andere Schiff auf uns zu kommt. In diesem Fall waren wir sogar auf Kollisionskurs. Das andere Schiff konnte uns nicht ausweichen, also mussten wir ausweichen. Das Schiff war näher als gedacht und so musste es tatsächlich recht schnell gehen.  

Dabei wurde mir bewusst wie wichtig die Lichter im Dunkeln sind. Auch in Zeiten von Funk und GPS verlassen sich die Seeleute nicht nur auf die Technik, sondern beobachten die Lichter auf dem Wasser.  

In der Bibel (in Psalm 119,105) wird das Wort Gottes, also die Bibel selbst, als ein “Licht” bezeichnet. 

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. 

Wie ich im letzten Beitrag geschrieben habe, war für mich der Jahresausklang recht düster und finster. Ich konnte meine Zukunft nicht sehen. Phasenweise war ich sehr entmutigt, weil viele meiner Träume sich zerschlagen haben. 

Doch ich machte die Versprechen Gottes zu meinem Licht. Ich vertraute seiner Liebe und Fürsorge für mich und übergab ihm meine Probleme und Sorgen. Dadurch konnte ich wieder Frieden und Zuversicht spüren. Langsam lichtet sich der Nebel und ich kann zumindest die nächsten Schritte sehen, die ich gehen kann. Ich weiß das Ende dieser Reise nicht. Ich weiß auch nicht, wo ich am Ende dieses Jahres sein werde, aber ich weiß, dass ich einen zuverlässigen Führer habe, der mir wie der Leuchtturm den Weg in den sicheren Hafen leitet und mich davor bewahrt, an den Felsen der Probleme und Entmutigungen zu zerschellen.  

Ich freue mich auf die Abenteuer, die ich dieses Jahr erleben darf. Und ja, ich freue mich auf die Herausforderungen, denn an denen darf ich wachsen! 

Also in diesem Sinne: Leinen los und auf geht’s ins Jahr 2022! 

 

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