Der breite und der schmale Weg

Willkommen zurück zu einem Blogbeitrag über ein einzigartiges Projekt!

Wer kennt das nicht? Man ist Wandern und steht an einer Weggabelung und weiß nicht, welchen Weg man wählen soll. Wie hilfreich ist es da, wenn man die Markierungen sieht, die den gewählten Weg kennzeichnen! Auch eine Karte oder eine Tafel mit den Routen im Überblick kann da sehr hilfreich sein.

In der Bibel erzählt Jesus ein Gleichnis von zwei Wegen (s. Matthäus7,12-14). Es sind nur drei Verse und doch waren im Laufe der Geschichte diese drei Verse Inspiration für Predigten, Gedichte, Lieder und Kunstwerke.
So ist dieses Bild von dem breiten und dem schmalen Weg etwas, was mich schon viele Jahre begleitet und bewegt.

Als Kinder hatten wir ein Puzzle von dem wohl bekanntesten Werk über das Thema, das 1867 von Charlotte Reihlen entworfen wurde. Mich beeindruckte das Bild schon immer. Auch heute bewundere ich es noch sehr. Mir gefällt der Stil, da ich ein Fan des 18. und 19. Jahrhunderts bin.

Irgendwann las ich das Buch „Die Pilgerreise“ von John Bunyan. Allein über dieses Buch und dessen Entstehungsgeschichte könnte man viel schreiben. Hier sei aber nur erwähnt, dass mich die Erlebnisse von dem Pilger Christian zum Nachdenken anregten. Irgendwo in meinem Kopf entstand ein kleiner Gedanke. Er war noch so klein, wie ein kleines Samenkorn, das unmerklich sein erstes Grün aus der Erde schiebt. Wie ein junges Pflänzchen, das unscheinbar zwischen vielen großen und schönen Pflanzen wächst, so wuchs irgendwo in meinem Kopf, der mit so vielen guten anderen Ideen und Projekten beschäftigt war, dieser kleine Gedanke immer weiter.

Meine Lieblingsautorin ist Ellen G. White. Auch sie lebte im 19. Jahrhundert. Ich liebe ihre Bücher, denn sie haben in mir eine Liebe zu Jesus und seinem Wort, der Bibel, entfacht. Außer der Bibel hatten keine anderen Bücher einen so positiven Einfluss auf mein Leben. 
In ihren Bücher trifft man gelegentlich auch auf Gedanken und Bilder, die die zwei Wege beschreiben. Besonders beschreibt sie den letzten Abschnitt, den der Pilger zur himmlischen Stadt gehen muss. (Wer es einmal nachlesen möchte, kann es hier tun).
Diese Bilder hinterließen bei mir einen noch tieferen Eindruck als das Buch von John Bunyan. Irgendwann nahm ich das kleine Gedanken-Pflänzchen bewusst wahr. Es war die Idee, eine moderne Version des Bildes von dem breiten und dem schmalen Weg zu malen. Ich erschrak bei diesem Gedanken. Das wäre ein sehr großes und zeitaufwendiges Projekt. Ich fühlte mich in keinster Weise bereit dazu. So dümpelte dieses Gedanken-Pflänzchen vielleicht ein oder zwei Jahre in meinem Kopf herum. Es kam immer mal wieder auf, aber es gab immer genug Gründe, es auf irgendeinen fernen Zeitpunkt in der Zukunft zu verschieben. Bis ich eines schönen Tages letztes Jahr im August eine Nachricht mit einer Anfrage erhielt.

Ich wurde gefragt, ob ich es mir vorstellen könnte, für den LAY-Kongress ein Bild zu malen. Dieser Kongress ist noch ein junges Projekt von jungen Erwachsenen der Adventgemeinde. Auf diesem Kongress befindet sich immer ein Gebetsraum. Dieses Bild sollte im Gebetsraum ausgestellt werden. Die junge Frau, die mir die Anfrage schickte, hatte selbst als Teenager einen kleinen Entwurf zu dem breiten und schmalen Weg gemacht. Für sie war der Gedanke prägend, dass man jeder Zeit mit Gott neu anfangen kann- Every day is day one with God! 
Sie fragte mich, ob ich so ein ähnliches Bild für den nächsten Kongress im März 2024 malen könnte.

Das brachte mich in ordentliche Schwierigkeiten. Auf der einen Seiten sprudelten alle Gedanken nur so darauf los, was man alles in das Bild hinein malen könnte und mich überkam eine große Motivation für dieses Bild. Auf der anderen Seite kamen auch ein paar Fragen auf: Wie soll das umgesetzt werden? Bin ich dafür überhaupt künstlerisch in der Lage? Ist das zeitlich zu schaffen?
Ich erinnerte mich an einen Deal, den ich vor über 10 Jahren mit Gott auf der Missionsschule geschlossen hatte: Ich werde jede Herausforderung annehmen vor die Gott mich stellt! Gott seinerseits sollte mir die Kraft und den Erfolg geben.
Dieser Pakt mit Gott hat schon für viele Abenteuer und unglaublichen Erfahrungen gesorgt.
Also ging ich auch mit dieser neuen Herausforderung ins Gebet und bat um Weisheit. Es dauerte nicht sehr lange, bis ich diese große Herausforderung annahm. Zu lange wuchs dieses Pflänzchen schon in meinem Kopf. Jetzt war die Zeit gekommen, dass die Pflanze erntereif wurde.

Da ich aber noch ein anderes Bild fertig bringen musste und wollte (s. letzter Blogeintrag), verzögerte sich der Startpunkt für das neue Projekt auf November 2023. Dort begann ich mit den ersten Entwürfen und Skizzen. Vorher hatte ich mir bereits Gedanken gemacht, welche Szenen in das Bild sollten. Auch meine Auftraggeberin brachte einige geniale Ideen mit in das Bild ein.

Hier seht ihr eines der ersten Entwürfe:
Der urpsrüngliche Gedanke war, das Bild im Querformat zu malen. So hätte der breite Weg unten und der schmale Weg oben lang laufen können. Aber dieses Format hätte auch einige Nachteile gehabt. So entschied ich mich, das Hochformat zu wählen. Dadurch lösten sich ganz automatisch einige Probleme.

Innerhalb von ca. zwei Wochen hatte ich alle Entwürfe fertig. Für die einzelnen Szenen suchte ich im Internet nach Referenzbildern und wandelte diese für das Bild ab. Manche Dinge, wie ein paar Häuser oder die Figuren habe ich selbst kreiert. Das wäre für mich vor diesem Bild undenkbar gewesen. Ich hätte es mir nicht zugetraut. Doch ich betete stets vor Beginn des Skizzierens um Gottes Führung und seine Weisheit. Ich durfte erleben, wie er mir Gedanken und Ideen gab.

Als die Entwürfe im Kopf grob fertig waren, habe ich sie szenenweise auf einzelne A4-Blätter gezeichnet, diese dann zusammen geheftet und auf der 100x70cm großen Leinwand arrangiert.

So hatte ich den groben Fahrplan für das Bild fertig. 
Als nächstes ging es an das Übertragen der Skizzen auf das Bild. Das war noch einmal eine mühselige Arbeit. Doch irgendwann war auch das geschafft.
Insgesamt dauerte dieser Prozess ungefähr einen Monat. Nach diesen vielen Skizzen und Entwürfen freute ich mich endlich mal wieder Farbe und Pinsel zur Hand zu nehmen.

Pünktlich zu Weihnachten tat ich die ersten Pinselstriche! Was war das für ein besonderer Moment! Es war irgendwie aufregend sich an dieses großes Projekt zu wagen. Würde ich alles so umsetzen können wie ich es mir vorstellte? Würde ich es zeitlich schaffen? Bis März waren es nicht einmal mehr drei Monate!
Mir war klar, dass ich dieses Bild nicht allein malen konnte. Also legte ich es im Gebet Gott vor Füßen und bat Gott, den Pinsel zu führen. Noch nie habe ich so viel gebetet während des Malens wie bei diesem Bild. Man kann wirklich fast sagen: Jeder Pinselstrich war ein Gebet!

Das Bild musste von oben nach unten gemalt werden. Das erste, was farbig wurde, war die Mauer der himmlischen Stadt. Mit ihr musste begonnen werden, weil danach die Wolken darüber gemalt wurden. Es war ein heiliger Moment als ich die goldene Stadtmauer malte. Jesus und der Pilger, den Jesus freudig in seine Arme schließt, waren die ersten Figuren, die ich auf diesem Bild malte.

Als nächstes kam das volle Kontrastprogramm! Ich mischte ein schwarz-rot, was als Hintergrund für den ewigen Tod und die tiefe Kluft zwischen den beiden Wege diente. Darüber kamen dann die Wolken des Verderbens und der ewige Tod in Form eines Friedhofes.
So entstand Stück für Stück das Bild. Einmal arbeitete ich auf dem schmalen Pfad, dann wechselte ich wieder auf den breiten Weg. Zwischendurch kamen immer wieder mal neue Gedanken dazu. Auch mein jüngerer Bruder und Freunde halfen mir mit nützlichen Ideen.

Die größte Herausforderung auf diesem Bild war der Drache. Allein an diesem Ungetüm saß ich vier Stunden. Danach war ich kurz davor, das Bild entmutigt aufzugeben. Ich befand mich wahrhaft in der Schlucht der Versuchung!
Vor dem Schwanz und den größten Teil der Hinterbeine konnte ich mich erfolgreich drücken, indem ich Felsen davor malte. 🙂

Apropos Felsen: Das ist für mich auch ein schwieriges Thema. Jedes Mal scheitere ich neu daran. Auch für dieses Bild habe ich mir wieder einige Youtube-Videos angeschaut, um hilfreiche Tipps zu erhalten. Oft habe ich die Felswände wieder übermalt und vorne angefangen. Was mir hier eine große Hilfe geworden ist, sind die Malspachteln. Damit lassen sich tolle Effekte erzielen. Durch die Felsenwände habe ich auch das Prinzip von Licht und Schatten besser verstanden. Um manche Fehler zu vertuschen, habe einige Felswände großzügig begrünt. 🙂

Vielleicht fragt ihr euch, wie ich das Ganze zeitlich hinbekommen habe? 
Ich bin Gott sehr dankbar, dass er mir die Gabe des Zeitmanagements gegeben hat (manchmal übertreibe ich das auch ein bisschen). Aber für dieses Projekt war es sehr hilfreich. Ich schaute immer auf die Uhr, wie lange ich malte. Innerhalb der Weihnachtswoche bis Sylvester kam ich ungefähr so weit:

Ich wusste, wie viele Stunden ich bis dahin gebraucht hatte und maß, wie viel Fläche ich in dieser Zeit geschafft hatte. Dadurch konnte ich errechnen, wie viel Zeit ich bis zur Fertigstellung noch benötigen würde. Ich erstellte mir einen Zeitplan bis Ende Februar.  An diesen hielt ich mich ganz genau und zu Gottes Ehre sei gesagt, er ist genau aufgegangen! 
Genau einen Tag vor dem Kongress beendete ich nach über 200 Stunden Arbeit die letzten Überarbeitungen und ergänzte die letzten Details. Das letzte, was ich malte, war Jesus als der gute Hirte vor der schmalen Pforte. So war Jesus der Anfang und das Ende meines Bildes, das Alpha und das Omega. Es ist ganz unbeabsichtigt so geworden. Aber genau so soll es sein: Jesus soll in allem, was wir sind und tun der Erste und er soll auch der Letzte sein. Insgesamt taucht er sechs Mal in diesem Bild auf.

Zu guter Letzt wurde das Bild noch mit einem Schlussfirnis überzogen, damit die Farben lange so leuchtend bleiben und es hoffentlich für viele Menschen zum Segen werden kann.
So ward dieses große Werk vollendet! Durch dieses Bild kann ich Gott so viel besser als Schöpfer nachempfinden. In der Bibel lesen wir, dass Gott jeden Schöpfungstag am Abend sein geschaffenes Werk betrachtete und er sah, dass es gut war. Genauso ging es mir auch. Nach jedem Maltag betrachtete ich das Bild etwas aus der Distanz und war (meist) zufrieden. Ich konnte ein kleines stückweit die Freude Gottes im Schaffensprozess nachempfinden. Als Gott die Schöpfung beendet hatte, sah er sich noch einmal alles an und beurteilte es mit einem „sehr gut“! Im Gegensatz zu mir, musste Gott nichts nachbessern und überarbeiten. Aber als ich das Bild vollendet hatte, war ich einfach nur unglaublich dankbar und überglücklich. Ich würde es jetzt nicht als „sehr gut“ bezeichnen, denn ich sehe darin noch viele Unvollkommenheiten. Aber das ist für mich in Ordnung. Ich bin nur ein schwacher und unvollkommener Mensch. Meine Gaben und Opfer, die ich für Gott bringe, sind genauso unvollkommen. Aber Gott kann daraus etwas Großes machen! Alles, was er sich wünscht, ist das wir uns ihm zur Verfügung stellen. Das habe ich mit dem Bild getan. Ich habe gegeben, was ich konnte und Gott hat seinen Segen darauf gelegt. Nun bleibt es an Gott, durch dieses Bild zu Menschen zu sprechen.

Mein Gebet ist es, dass dieses Bild zum Segen für viele wird! Möge jeder Betrachter seinen eigenen Weg und seinen jetzigen Stand auf dem Bild wieder erkennen. Möge jeder, der dieses Bild anschaut ermutigt werden, sich dem Kreuz und diesem genialen Gott zu zu wenden. Es ist nie zu spät, zu Gott umzukehren solange wir am Leben sind! Jeden Tag können wir mit Gott neu anfangen!
Ja, es stimmt, der Weg mit Gott ist nicht einfach. Er ist schmal, steil und gefährlich. Doch Gott hat uns seine Versprechen wie kleine Blumen gegeben, die den Wegrand säumen. Er gibt uns Orte, an denen wir uns ausruhen und Kraft tanken können. Der Weg erfordert Selbstaufopferung und Aufgeben des Egos, aber je näher wir der himmlischen Stadt kommen, desto größer wird auch unser Friede und die Freude. Der breite Weg ist einfach zu gehen. Für diesen muss man sich nicht extra entscheiden, wir gehen ihn ganz automatisch. Aber sein Ende ist totsicher! Lieber Leser, wähle heute, welchen Weg du wählen möchtest! Werde nicht entmutigt, wenn du immer wieder vom rechten Weg abkommst. Schau auf Jesus, vertraue ihn und lass ihn nicht los! Wenn wir fallen, streckt er uns seine starke Hand entgegen, um uns wieder aufzurichten.

Nun noch kurz abschließend ein paar Worte zu dem Kongress. Das Bild wurde im Gebetsraum ausgestellt. In meinem kleinen Zimmer, in dem ich es gemalt hatte, wirkte es riesig, doch in diesem schönen alten Jugendstilraum wirkte es klein, aber auch irgendwie richtig.

Es war mir eine Freude, dass doch der ein oder andere Kongressteilnehmer den Weg in den Gebetsraum gefunden und sich das Bild angeschaut hat.
Ich erhielt viele positive Rückmeldungen.
Es kam außerdem die Frage auf, ob dieses Bild auch gedruckt werden könnte. Ich habe ein Foto mit einer guten Kamera anfertigen lassen und warte jetzt darauf, dass es mir zugesandt werden wird, damit ich es in den Druck geben kann. Wer gerne eine Printversion dieses Bildes haben möchte, kann sich gerne bei mir melden (sophie-naumann@gmx.net).

Hier gibt es das Bild noch einmal in voller Größe:

Wer dieses Bild gerne einmal in echt sehen möchte, kann mich auch gerne kontaktieren!
Es hat sein zu Hause in den Räumlichkeiten des AKTIVE CHRISTEN e.V.s Leipzig gefunden. 
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dieses Bild für Veranstaltungen auszuleihen. Wenn da Interesse besteht, dann schreib mir einfach eine E-Mail!

Im nächsten Beitrag werde ich das Bild noch einmal etwas genauer erklären.

Bis dahin wünsche ich allen Lesern Gottes reichen Segen! Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, bis hierher zu lesen! Ich hoffe, diese Zeilen konnten ein Segen für euch sein. Gerne könnt ihr unter dem Beitrag euren Kommentar mit eurem Feedback da lassen. Danke!

Bis zum nächsten Mal! 🙂

 

Ein Sturm an gefährlicher Küste

Moin an alle!

Ich freue mich euch heute über mein neustes Bild und die Geschichte dazu berichten zu können!
Während ich diese Zeilen schreibe, rüttelt der Wind an unserem Haus und sein Sausen ist deutlich zu hören. Es ist die passende Stimmung für den Beitrag heute!

Wie kam ich auf die Idee für das Bild?
Als ich einen schönen Tages bei Instagram durch die Bilder scrollte und mich unter anderem an schönen Segelschiffen erfreute, tauchten in meinem Feed auch immer wieder Zitate von christlichen Autoren auf. An diesem einen besagten Tag erschien ein Zitat von meiner Lieblingsautorin Ellen G. White. Es lautete wie folgt:

Hier seht ihr ein Lettering, das ich nach Beendigung des Bildes großen Bildes angefertigt hatte, um dieses Zitat noch einmal für mich festzuhalten.

Mich hat dieses Zitat sehr angesprochen. Warum?
Weil ich Leuchttürme, Meer und Segelschiffe liebe. Ich liebe aber auch meinen Erlöser Jesus Christus, weil er das faszinierendste Wesen im Universum ist. Meine höchste Freude ist es, für ihn zu arbeiten und meine in ihm gefundene Hoffnung an andere weiter zu geben. Das Ganze in einem Zitat verpackt, war für mich natürlich ein gefundenes Fressen!

Sofort hatte ich ein Bild vor meinem inneren Auge und wusste: Das wird mein neues Acrylbild!
Es dauerte nicht lange und schon lag mein Skizzenblock auf dem Schreibtisch und ich kritzelte los.

Hier das Ergebnis:

Als Referenzen für den Leuchtturm und das Segelschiff dienten zwei Fotos, die ich selbst aufgenommen hatte.
Der Leuchtturm steht irgendwo im Mittelmeer. Den habe ich letztes Jahr fotografiert als ich mit der Atlantis unterwegs war.

Das Foto des Schiffes stammte von meinem ersten Segeltörn auf der Roald Amundsen im Jahr 2021. Dort durften mir mit dem Dinghi um das Schiff fahren und Fotos machen. Das sind für mich heute sehr wertvolle Aufnahmen, eben wie für solche Projekte. 

Die Skizze war schnell gefertigt. Wie ich es manchmal so mache, habe ich sie in meinem WhatsApp-Status gepostet. Der erste, der es sah, war mein Cousin. Er schrieb mir sofort, dass er das Bild haben möchte. Das überraschte mich. Er wusste gar nicht, wie das Bild vollendet aussehen würde und trotzdem wollte er es kaufen. Scheinbar hatte er Vertrauen in meine künstlerischen Fähigkeiten.

Das war natürlich für mich ein Motivationsschub. So wurde das Bild schneller als üblich fertig. 

Das Herausfordernste an diesem Bild waren für mich die Wolken. Ich wollte eine stürmisch bis gewitterische Stimmung schaffen. Das kostete mich viel Zeit, weil ich mit den Wolken nie zufrieden war.  Am zweitlängsten dauerte das Wasser. Damit kämpfe ich nach wie vor noch. Aber diesmal habe ich nicht so sehr an einer Vorlage geklebt, sondern versucht, das Ganze etwas freier zu malen. 
Der Leuchtturm ging recht gut. Da ist die größte Herausforderung den Turm gerade und gleichmäßig in die Höhe wachsen zu lassen. Bei diesem Bild habe ich versucht, recht genau zu arbeiten und ich bin mit dem Ergebnis auch recht zufrieden.
Was dann erstaunlich schnell ging, war das Segelschiff. Das war innerhalb kürzester Zeit auf die Leinwand gezaubert. Allerdings sind da ein paar kleine Fehler eingeschlichen, die ich hier aber unerwähnt lassen möchte… 🙂
Was mir leider auch nicht so gut gelungen ist, ist die Krängung (Schieflage) des Schiffes. Es sollte noch ein bisschen mehr nach Steuerbord (rechts) liegen, um den Effekt des Sturmes noch ein bisschen mehr zu verdeutlichen.

Hier ist das Endergebnis. Acryl auf einer 40x50cm Leinwand:

Ich habe mich in dieses Motiv verliebt und es fiel mir schwer, mich davon zu trennen. Aber ich bin froh, dass es ein neues zu Hause gefunden hat.

Ich mag das Motiv des Leuchtturms so sehr, weil es dem Seefahrer verschiedene Signale senden kann. Es hilft beim Navigieren. Ganz besonders in den guten, alten Zeiten als es noch keinen Radar gab, waren sie überlebensnotwendig. Ohne Leuchttürme würden die Schiffe in einer dunklen Nacht oder bei schlechter Sicht gegen die Felsen fahren und Schiffbruch erleiden. Ich liebe diese Metapher auch wenn man sie auf das geistliche Leben überträgt. Viele Menschen erleiden heute in dieser Welt Schiffbruch und zerschellen an den Klippen des Lebens. Die Welt ist voll von gescheiterten Beziehungen, ausgebrannten und hoffnungslosen Menschen. Es wird immer schlimmer. Doch woran liegt das? 

Kann es sein, dass unserer Gesellschaft der Leuchtturm abhanden gekommen ist? Es gibt nichts mehr, was uns führt und leitet. Eine absolute Wahrheit ist heute nicht gern gesehen. Jeder muss sich selber etwas zusammen basteln. Ich bin so froh, dass ich in Jesus einen festen Anker gefunden habe. In diesen unruhigen Zeit gibt er mir Stabilität und Sicherheit. Wie ein Leuchtturm gibt die Bibel dem Seefahrer (=Gläubigen) Hinweise, wohin er navigieren muss, um sicher den Hafen zu erreichen.

Das Zitat nennt aber noch einen anderen Grund, warum heute viele Menschen Schiffbruch erleiden: 

Jeder, der an Christus als das Licht der Welt glaubt, soll ein Leuchtturm an einer gefährlichen Küste sein, um Seelen zu warnen, damit sie keinen Schiffbruch im Glauben erleiden.

Wenn Seelen an den Klippen des Unglaubens zerschellen liegt es daran, dass Christen ihr Licht nicht leuchten lassen. Oft verstecken wir unseren Glauben, um nicht anzuecken oder weil es nicht mehr politisch korrekt ist. Doch in einer so unruhigen Gesellschaft, in der es keine Konstante mehr gibt, braucht es mutige Christen, die Jesus in ihrem Leben erlebt haben und die strahlen. In ihrem Leben muss erkennbar sein, dass sie Gemeinschaft mit dem Licht der Welt hatten.  Viele Christen leben heute nicht mehr das, was sie bekennen. Andere Menschen suchen verzweifelt am Horizont, ob sie ein Licht irgendwo erkennen, dass ihnen hilft, sicher das Land zu erreichen. 

Daher fordert Jesus jeden bekennenden Christen auf:

Je dunkler die Zeiten werden, desto heller wird das Licht leuchten. Auch wenn unser Licht nur klein ist, in einer dunklen Nacht ist auch ein kleines Licht schon eine große Hilfe.
Je mehr wir das von Gott empfangene Licht weitergeben, umso mehr Licht erhalten wir und umso heller leuchten wir.

Ich wünsche jedem Leser, dass du auch deinen Halt in Jesus in diesen stürmischen Zeiten findest. Wir befinden uns erst im Anfang. Der richtige Sturm kommt noch.  Lasst uns jetzt die Zeit weise nutzen!

Wenn du wissen willst, wie du sicher durch den Sturm kommst, dann schaue dir  eine oder beide dieser kurzen Videos an (ich fand beide gute und konnte mich nicht entscheiden):

Mit Gott in eine (un)sichere Zukunft!

Sicher durch den Sturm

Ich wünsche euch allen eine sichere Fahrt durch die stürmischen Zeiten und ein sicheres Ankommen im Hafen des Friedens Gottes!

Bis zum nächsten Mal! 

Tallship Atlantis vor Gibraltar

Ahoj an alle!

Lange ist’s her, dass ich einen Blogbeitrag geschrieben habe!

Heute soll es um mein neustes Bild und den damit verbundenen letzten Sommerurlaub gehen.

Ich wollte gerne einmal mehr als eine Woche auf einem Segelschiff mitfahren und auch den Atlantik erleben, in der Hoffnung, dass man dort auch ein bisschen was von einer etwas höheren Welle mitbekommt. 

Leider war das Jahr 2022 ein Corona-Jahr mit vielen Beschränkungen für die, die den politischen Kurs nicht mitgehen wollten. So war es mir leider nicht möglich auf einem deutschen Segelschiff mit zu segeln. Zum Glück waren die Niederländer nicht so streng mit ihren Coronamaßnahmen und ich fand schließlich einen passenden Törn. 

Ich reiste mit der Tallship Company von Cascais, Portugal nach Olibia, Italien. Die zehntägige Reise fand im Hochsommer statt – und das noch im Mittelmeerraum. Das fand ich als eher nordischer Typ nicht ganz optimal, aber das war zu dem Zeitpunkt meine einzige reele Chance auf einen Segeltörn in diesem Jahr.  
Dennoch überlegte ich lange und betete auch darum, ob ich das Geld wirklich investieren sollte. Die Zeiten waren sehr unstet, man wusste nie, welche politische Entscheidung als nächstes getroffen wurde.

Schließlich entschloss ich mich dazu, die Reise auf der „Atlantis“ anzutreten. 
Mein Gepäck bestand nur aus einem Cabinmax-Rucksack. Ich bekam tatsächlich alles damit weg. 

Für meine Reise leistete ich mir ein iPad mit dazugehörigen Apple Pencil. Damit konnte ich unterwegs lesen, Sudoku rätseln und digital malen. Das war sehr praktisch. So ein Apple Pencil ist nicht ganz so billig. Und natürlich musste ich ihn gleich beim Check-in in Porto verlieren. Das hat mich sehr geärgert. Ich habe auf der Reise noch ein paar andere Verluste einstecken müssen. Beim Klettern im Klüver hat sich irgendwie mein Kameraakku gelöst und ist im Meer verschwunden. Das hatte ich auch extra für die Reise neu gekauft.
Der dritte Verlust war allerdings der schwerste. Meine Tante hatte mir vor einiger Zeit einen schönen Stoffbeutel geschenkt. Auf der Rückreise vom Schiff zum Flughafen in Olibia habe ich diesen im Bus liegen lassen. Darin befand sich u.a. noch ein kuschligwarmer Pullover von der „Roald Amundsen“. Der Verlust des Beutels und des Pullovers war für mich der härteste.

Dennoch konnte ich viele gute Erinnerungen von der Reise mitnehmen, auch wenn sie insgesamt anders verlief als erwartet.
Ich dachte, wir wären, wie auf der „Roald“ in Wachen eingeteilt und müssten bei den Bordarbeiten helfen. Allerdings gab es hier eine feste Crew, die sich um alles kümmerte. Das Segelsetzen und das Teilnehmen an einer Wache war freiwillig. Wir sind auch insgesamt nicht viel gesegelt. Da wir oft ungünstigen Wind hatten fuhren wir fast die gesamte Zeit unter Motor.  Das war sehr laut. Zudem führte es dazu, dass ich die meisten Nächte nicht gut schlafen konnte. 

Wenn aber doch ein Segel gesetzt wurde, hatten wir Frauen oft wenig Chancen mitanzupacken. Es kamen sofort Männer, die uns die Leinen aus der Hand nahmen.

Aber nun zu den schönen Momenten! Meine Hoffnung war, dass wir Delfine sehen würden. Diese Hoffnung erfüllte sich mehr als genug. Fast jeden Tag genossen es die Delfine in unserer Bugwelle zu spielen. 

Wir hatten sogar das Glück Orcas zu sehen. Nur leider ich nicht – ich war schon im Bett. 

Aber dafür konnte ich Tunfische, eine Seeschildkröte und irgendeine andere Walfamilie im Laufe der Reise sehen.

Die schönste Begebenheit war der Freitagabend. Ich genoss mit einer Mitreisenden im Klüvernetz den Sonnenuntergang als das Kommando gegeben wurde, die Vorsegel einzuholen. Diesmal gab es da vorne keine Männer, die uns die Arbeit abnehmen konnten. So konnte ich dort ganz vorne im Netz das Segel zusammenpacken. Zu meiner Freundin sagte ich noch: „Pass auf, genau jetzt, wo wir die Segel einpacken, werden die Delfine kommen!“ Genauso war es! Als ich gerade mit einem großen Segelberg beschäftigt war, diesen ordentlich zusammen zu legen, hörte ich den Ruf: „Dolphins!“ „Delfine!“. Aber vor lauter Segel konnte ich die Delfine nicht sehen und sie waren schnell wieder weg. Darüber war ich sehr traurig. Nach getaner Arbeit genossen wir aber trotzdem den schönen Sonnenuntergang und ich feierte still für mich den Sabbatanfang. Ich dankte Gott für diese wunderschönen Farben am Himmel und das Meer und diese Reise.

Aufeinmal bekamen wir noch einmal Besuch. Wir lagen im Klüvernetz, unter uns das tiefe blaue Meer. Aufeinmal tauchten direkt unter uns die Delfine auf. Nicht einmal zwei Meter unter mir spielten ein paar Delfine in unserer Bugwelle! Was für ein Moment! Die Sonne ging in den schönsten Farben unter und dann erfreuten uns die Delfine mit ihrer Anwesenheit. 
Das war der zweitschönste Sabbatanfang an den ich mich erinnere. (Wenn du dich jetzt fragst, welcher der schönste war, dann kannst du das in diesem Blogbeitrag nachlesen.)

Ein anderes Highlight war die Straße von Gibraltar. Die wollte ich schon immer mal sehen, denn es ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Viele Seeschlachten wurden dort ausgefochten. Auch heute versuchen dort viele Menschen von Afrika nach Europa zu flüchten. Es war ein spannendes Erlebnis zwischen zwei Kontinenten hindurchzufahren.

Wir konnten leider nicht segeln, weil wir den Wind gegen uns hatten. Umso mehr Spaß machte die Welle. Unser Bug tauchte regelmäßig ins Wasser ein und wässerte das vordere Drittel unseres Schiffes. 

Leider endete die Reise für mich negativ, dafür aber Test- positiv.
Irgendwo habe ich mir Corona eingefangen. Die letzten Tage der Reise verbrachte ich mit Schüttelfrost in meiner Koje. Zum Glück wurde während meiner Reise die Testpflicht aufgehoben. Sonst wäre ich bestimmt in irgendeinem Quarantänehotel gelandet. So konnte ich nach Hause reisen und mich dort von der Reise und der Krankheit erholen.

Als das Bild gemacht wurde, war ich schon krank, wusste aber nicht, dass es Corona war. Die Zeit im Klüver genoss ich trotz Krankheit nahezu jeden Tag.

Diese besondere Reise wollte ich gerne auf einem selbstgemalten Bild festhalten. Darauf sollte nicht nur das Schiff erscheinen, sondern auch die zwei Höhepunkte der Reise: Gibraltar und die Delfine.

Da ich mit zwei Jobs viel zu tun habe, komme ich leider nicht mehr so viel zum Malen. Aber irgendwann konnte ich das Bild beginnen. Allerdings tat ich mich sehr schwer, den Felsen zu malen. Ich habe ihn bestimmt drei oder vier Mal übermalt und von vorne begonnen.

Auch mit der Position des Schiffes und dem Wasser tat ich mich sehr schwer. Daher blieb dann irgendwann das Bild für einige Monate stehen. Erst dieses Jahr im Frühjahr packte mich die Muse wieder und innerhalb von zwei Monaten war mein neues Meisterwerk geschaffen.

Da ich zwischenzeitlich die Welt des Handletterings (dazu mehr in einem späteren Beitrag) entdeckt habe, verfeinerte ich auch meine Technik beim Malen des Schiffes. Früher habe ich die Takelage und die Details des Schiffes mit einem feinen Pinsel gemalt. Das war aber nie so sauber, wie ich das gerne gehabt hätte.

Jetzt nutzte ich dazu meine Fineliner, die ich für das Lettern gekauft habe. Das funktionierte hervorragend. So konnte ich viele Details sauber hinzufügen. 

Zum Ende kamen die Delfine hinzu. Dies war schnell erledigt und haucht, wie ich finde, dem Bild noch etwas mehr Leben ein.

Das Endergebnis erstrahlt auf einer 50x70cm Leinwand. Gemalt wurde mit Acryl.
Jetzt wartet dieses Bild auf seinen neuen Besitzer. Es steht zum Verkauf auf etsy.
Wer das Bild gerne hätte, der Preis aber zu teuer ist, kann sich gerne bei mir melden.

Zum Schluss möchte ich dem noch meinen Dank aussprechen, der mir diesen wunderschönen Urlaub ermöglicht hat und mir auch die Freude am Malen gegeben hat. Zu Gottes Ehre soll all mein Werk sein. Daher findet sich auf dem Bild auch das Kürzel „SDG“ was bedeutet „Allein Gott die Ehre“. Er allein ist es wert gelobt und angebetet zu werden. Möge dieses Bild und all mein Werk seinen Namen ehren und verherrlichen!

Segelerlebnis auf der Brigg Roald Amundsen

Herzlich Willkommen zurück zu einem Blogeintrag! 

Hinter mir liegen bewegte Wochen. Diese Zeilen schreibe ich aus meiner alten-neuen Heimat Leipzig. Vor einem Monat bin ich nach fast neun Jahren Wanderschaft durch Deutschland wieder hier gelandet. So langsam komme ich in der schönen Messestadt an und habe wieder Zeit und Nerv mich meinen Hobbies zu widmen. 

Heute geht es um mein neustes Acrylbild, dass ich auf eine 40x60cm große Leinwand gezaubert habe. Ich habe das Bild schon vor einigen Monaten angefangen, doch durch den ganzen Umzug konnte ich es lange nicht fertig stellen. Heute war es endlich soweit! 

Auf dem Bild ist die Brigg Roald Amundsen zu sehen. Sie ist ein deutsches Segelschulschiff, auf dem ich letztes Jahr eine Woche mitsegeln und einiges über das traditionelle Segeln lernen durfte. Das Referenzbild war ein Foto, das ich von dem Schiff bei fast vollständig gesetzten Segeln vor der Küste Schwedens machen konnte. Das war ein besonders eindrückliches Erlebnis. Bei unserem Törn war ein Mitarbeiter vom NDR dabei, der uns bei unserer Arbeit gefilmt und einige interviewt hat. Daher wurden mal (fast) alle Segel gesetzt und wir durften mit dem Dingi (dem Beiboot) um das Schiff fahren und es bei voller Fahrt genießen. Das war ein spektakulärer Anblick! 

Überhaupt war diese Woche faszinierend. Wir segelten wie auf einem Schiff vor 100-200 Jahren. Das heißt, es gab auch ein Wachsystem. Ich war in der Wache 1, die von 0-4 Uhr und von 12-16 Uhr Wache hatte. Für mich war es eine spannende Erfahrung mitten in der Nacht aufzustehen und in fast vollständiger Dunkelheit auf dem Schiff zu arbeiten. In den Nachtstunden habe ich besonders gerne den Ausguck gemacht. Es ist spannend, wie viel auf dem Wasser auch nachts los ist. Ganz zu schweigen von dem Sternenhimmel! Ich konnte die Milchstraße sehen und ganze viele Sternschnuppen beobachten. Besonders beeindruckend war der Aufgang des Mondes oder wie gegen 4 Uhr der erste Hauch des Morgenlichtes über den Horizont huschte.

Dann huschte ich schnell zurück in meine bequeme Koje und schlief noch einmal bis 10 oder 11 Uhr. So viel wie in dieser Woche habe ich wohl mein Leben nicht geschlafen. Man möchte es nicht glauben, aber ich kam ausgeruht und ausgeschlafen von diesem Segeltörn zurück!  

Ein weiterer besonderer Aspekt war, dass sobald man das Schiff betrat, man in eine andere Welt eintauchte. Alles, was vorher war, war vergessen. Man war einfach Teil der Crew und jeder hatte seine Aufgabe. Es spielte keine Rolle, wer man im Leben außerhalb der Roald war. So konnte es passieren, dass ein Zahnarzt, eine Sozialarbeiterin und ein Schüler zusammen ein Segel setzten. Unser Kapitän ist übrigens im anderen Leben ein Kontrabassspieler im MDR-Sinfonieorchester- auch ein Leipziger! 🙂 

Das war einer der Aspekte, die mich am meisten beeindruckt hatten. Wir sind innerhalb einer Woche zu einer Mannschaft zusammen gewachsen. Leider waren die fünf Tage viel zu schnell vorbei!
Hier seht ihr übrigens unsere Wache:

Dieses Jahr wollte ich eigentlich wieder auf der Roald mitfahren. Doch leider gilt an Bord die 2G-Regel und da falle ich durchs Raster. Das war ein herber Schlag für mich! Aber ich wusste, dass ich einen Gott habe, dem ich alle meine Sorgen übergeben kann. Vor Weihnachten war ich mit meiner Gesamtsituation am verzweifeln. Doch wenn ich die letzten Wochen Revue passieren lasse, dann sehe ich sehr viel Gnade und Segen in allen Situationen. Wo ich an Weihnachten noch kein Weg gesehen habe, hat sich jetzt alles auf wunderbare Weise geebnet. Ich bin sehr dankbar für alles! 

Auch das Thema Segeln durfte ich in Gottes Hände legen. Ich bin bereit, diesen Traum aufzugeben, wenn Gott es von mir fordern würde. Es ist mir nicht leicht gefallen, dieses Thema in seine liebevollen Hände abzulegen. Dennoch tat ich es. Ich wusste, ich würde richtig geführt werden. So kam es, dass ich auf einmal diese Woche ganz kurzfristig meinen Motorbootschein beginnen konnte – und das sogar noch für 100€ günstiger als ursprünglich geplant! Es hat sich mal wieder eins zum anderen gefügt! Ich sehe darin keine Zufälle, sondern die liebevolle Führung eines allmächtigen Gottes, für den keines unserer Probleme zu unbedeutend oder zu groß ist! Es macht so viel Spaß endlich mehr über das Seekartenlesen und Navigieren zu lernen! 

Aber natürlich war ich trotzdem enttäuscht, dass es dieses Jahr mit der Roald nicht geklappt hat. Trotzdem wollte ich als Erinnerung an die schöne Woche letzte Jahr das Bild malen. Nach längerem Malen wurde es dann auch schließlich fertig. Ich kämpfte wieder ein bisschen mit dem Wasser. Irgendwie habe ich noch keine Technik für mich entdeckt, mit der ich vollständig zufrieden bin. 

Dennoch bin ich mit dem Gesamtergebnis des Bildes zufrieden. Es ist nicht so detailliert wie mein Bild von der USS Philadelphia. Aber das Bild ist auch fast um die Hälfte kleiner. Nun wartet es auf seinen neuen Besitzer. Ich biete es  HIER zum Verkauf an! 

Nun bin ich gespannt, in welche Richtung die Reise weiter geht und was dieses Jahr noch so mit sich bringt! 

Bis zum nächsten Mal! 🙂 

Der Klabautermann und der Einstieg in die Welt der Cartoons

Ahoi!

Es ist dunkel. Die Wolken verdunkeln den Himmel so sehr, dass keiner weiß, ob es Tag oder Nacht ist. Der Wind pfeift in den Segeln und lässt das Schiff kränken (Hinweis für Landratten: zur Seite neigen), so dass alle losen Gegenstände der Schwerkraft gemäß ihren Platz verlassen und dem Schiff in der Bewegung folgen. Auch manch unachtsamer Seemann verliert seinen Halt und schlittert quer über das Deck. Wie eine Nussschale wird das Schiff von den Wellen hin und her getrieben. Die erfahrenen Seeleute versuchen alles, um das Schiff sicher durch den Sturm zu bringen. Doch manch einer ahnt fürchterliches. Das Schiff wird sinken… 

Ein junger Matrose erinnert sich an eine Geschichte, die ihn einst in einer anderen stürmischen Nacht ein alter Seebär erzählt hat. Dieser meinte, dass, wenn das Schiff zu sinken droht, eine kleine Gestalt auf dem Klüverbaum vorne am Schiff hocken würde. Hans, der junge Matrose, rannte also zum Bug des Schiffs. Dabei rutschte er mehr als das er lief oder hangelte sich an der Takelage entlang. Vorne am Bug angekommen konnte er tatsächlich trotz des Regens auf dem Klüverbaum eine kleine Gestalt erkennen. Er trug die Kleidung eines Seemannes. Sein rotes Haar war deutlich durch den Regen zu erkennen. Als Hans näher herantrat sah er, dass diese Gestalt im Mund eine Pfeife hatte. Ihn schien der Sturm nicht zu stören, so seelenruhig wie er auf dem schwankenden Klüverbaum saß. Es gab keinen Zweifel: Es war der der Klabautermann! 

“Klabautermann, ist es wahr? Droht das Schiff zu sinken?”, rief Hans durch den Wind und den Regen. Die Gestalt rief zurück: “Noch ist’s nicht zu spät! Geh zum Heck, da ist ein riesen Leck!” Hans machte sofort kehrt und rannte zum anderen Ende des Schiffes. Oft rutschte er auf den naßen Planken aus und musste sich an dem nächstbesten Tau oder an der Reling festhalten, um nicht zu stürzen. Schließlich erreichte er das Deck und suchte nach dem Leck. Das war schnell gefunden, denn viel Wasser strömte bereits durch die Bordwand und setzte das Deck unter Wasser.  

Bretter und Nägel konnte Hans zügig auftreiben. Doch wo war der Hammer? Verzweifelt zog sich Hans den Schuh aus und klopfte mit diesem die Nägel in die Bretter. Schließlich gelang es Hans das Leck abzudichten und das Schiff war gerettet! 

Das ist zumindest die Geschichte, die uns dieses Kinderlied erzählt. Der Klabautermann ist ein Aberglaube der Seeleute. Er soll bei Gefahr für das Schiff die Mannschaft warnen. Dann erscheint auf dem Deck. Ansonsten lebt er unter Deck in seiner Seemannskiste. Dort treibt er manchmal auch sein Unwesen und poltert herum. Wer Glück hat und ihn zu Gesicht bekommt, kann ihn an seinem roten Haar, seiner Seemannskleidung, seiner Pfeife und dem Hammer erkennen.  

Die meisten Seemänner fürchteten sich vor ihm, denn sein Erscheinen verhieß nichts Gutes. Trotzdem lehrt uns das Kinderlied, dass man sich von der Angst nicht lähmen lassen sollte, sondern die Warnzeichen ernst nehmen und nach der Lösung des Problems suchen sollte.  

Die Zeichnungen zu diesem Kinderlied waren der Auftrag einer lieben Freundin. Sie wollte für ihre Tochter zum Kindergeburtstag einen Piratenschatz verstecken. Der Schatz wäre das Kinderlied mit den Illustrationen von mir.  

Ich habe die Bildchen sehr einfach gehalten, da ich etwas in Zeitdruck war. Momentan befinde ich mich in Umzugsvorbereitungen und der Kindergeburtstag sollte in den nächsten Tagen stattfinden. Aber ich hatte ein bisschen Zeit, mir über das Lied und die Bilder dazu Gedanken zu machen. Als ich dann einen ruhigen Moment fand, waren die Bildchen an einem Abend gezeichnet. Meine Freundin hatte das Papier zuvor in Kaffee getunkt, um es zu altern. Dann schrieb sie die Strophen auf die einzelnen Blätter. Zu jeder Strophe zeichnete ich ein kleines Bild.  

Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mit dem Zeichnen von Cartoons. Mir schwirren seit einiger Zeit ein paar Ideen und eventuelle Projekte durch den Kopf. Doch dazu muss ich lernen, besser und autentischer Menschen zu zeichnen. Das fällt mir sehr schwer. Deswegen habe ich mich an den Porträts probiert. Bei denen habe ich mich immer in den Details verrannt. Deswegen habe ich mit den Cartoons angefangen. Hier erreicht man mit wenigen Strichen eine interessante Wirkung. Auch da habe ich noch viel zu lernen, aber es macht viel Spaß aus verschiedenen Formen Menschen zu schaffen und ihnen Emotionen und Persönlichkeit zu verleihen.
Ich habe bereits eine Idee für ein größeres Projekt. Hier ist ein erster Versuch einer Zeichnung von meinem Protagonisten: 

Ich habe festgestellt, dass das Zeichnen eine schöne Abendbeschäftigung zum entspannen ist. Dazu kann ich auf meiner bequemen Couch mit ausgestreckten Beinen sitzen und so gemütlich den Bleistift schwingen.  

Durch die Umzugsvorbereitungen bin ich leider nicht mehr viel dazu gekommen, mit Acryl zu malen. Doch das soll sich sehr bald wieder ändern. In den nächsten Monaten werde ich hoffentlich ein bisschen mehr Zeit finden, um mein Hobby etwas zu vertiefen. 

Nun noch ein kleiner Gedanke zum Schluss. Die Geschichte des Klabautermannes ist Seemannsgarn. Die Seeleute sind den Elementen hilflos ausgeliefert. Da sie sich viele Phänomene nicht erklären konnten, ersannen sie sich fantastische Geschichten. Doch oft nährte das ihren Aberglauben und versetzte sie noch mehr in Angst. Diese Angst lähmte sie und verursachte zum Teil auch viel Leid. Wir leben heute auch in einer sehr stürmischen Zeit. Unsere Welt ist wie ein sturmumtostes Schiff geworden. Die Menschen haben Angst vor einem Virus beziehungsweise den Auswirkungen der Maßnahmen im Umgang mit diesen Virus. Doch noch mehr erschüttern uns die Bilder aus der Ukraine. Überall um uns herum sehen wir Leid und Not. Selbst unsere eigene Existenz gerät dadurch in Gefahr. Es sind erschreckende Gedanken.  

Der Klabautermann warnte die Schiffsbesatzung vor einem drohenden Untergang. Der Matrose Hans ließ sich nicht von seiner Angst lähmen, sondern reagierte und wendete das Unglück ab. Genauso brauchen wir keine Angst in dieser Welt zu haben. Es gibt einen, der über all diesen Dingen steht. In der Bibel (Matthäus 24)  lesen wir von zunehmenden Katastrophen, Seuchen und Kriegen am Ende der Zeit. Doch diese Dinge brauchen uns nicht zu erschrecken, denn sie wurden uns angekündigt, damit wir uns darauf vorbereiten können. Es kann sein, dass wir alles, was wir auf dieser Welt haben, eines Tages verlieren könnten – selbst unser Leben. Die Frage ist: Was bleibt uns dann noch? Sind wir bereit für das Danach?  

Ich glaube an ein ewiges Leben nach diesem Leben. An ein Leben ohne Egoismus, Leid oder Tod. Ein Universum, in dem Gerechtigkeit herrscht. Das ist das, wozu Jesus auf diese Erde gekommen ist. Diese Welt wird bald Schiffbruch erleiden, der Mensch kann sie nicht retten. Doch Gott überlässt uns nicht uns selbst. Schon vor Schaffung dieser Welt hatte er eine Lösung parat. Er gab sich selbst, in Jesus, damit wir wieder Hoffnung auf ein besseres Leben haben können. Durch die Annahme des Opfers von Jesus für mich, bin ich von meiner Schuld befreit und darf wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken. 

Dieser Blick über all die Schrecken unserer Zeit hinaus gibt mir Hoffnung und Mut weiterzumachen. Die weltpolitische Lage mag aussichtslos erscheinen. Aber es macht keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr können wir unseren Teil tun, das Leid in der Welt etwas lindern und den Menschen Hoffnung zu bringen.  

Kannst du diese Hoffnung in deinem Leben sehen? 

Hochzeit in der Villa Vetterlein

Ein herzliches Hallo an alle Leser, 

heute entführe ich euch wieder einmal nach Ostsachsen. Genauer gesagt nach Zittau. Wer dieses schöne Städtchen an der tschechisch-polnischen Grenze (noch) nicht kennt, sollte dies unbedingt ändern! Das Zittauer Gebirge lädt zu schönen Wanderungen oder auch Klettereien ein. Großstadtfeeling kann man in Prag erleben, das nur eine Stunde von Zittau entfernt liegt. Im Sommer kann man sich in dem Olbersdorfer See erfrischen. Zudem kann man mit dem Fahrrad wunderschön an der Neiße entlang durch drei Länder an einem Tag radeln.  

Wer jetzt Lust bekommen hat, dort einmal Urlaub zu machen, den kann ich einen Geheimtipp zum Übernachten geben: die Villa Vetterlein. Es ist eine wunderschöne Villa, in der ich zwei Jahre wohnen durfte. Mehr über diese Zeit könnt ihr in diesem Beitrag erfahren. 

Die Herrin der Villa Vetterlein ist Carolin. Wir durften zwei erlebnisreiche Jahre zusammen wohnen. Ich kann mich noch gut an die vielen gemütlichen Stunden erinnern, bei denen wir im Kerzenschein und gutem Essen zusammen saßen und über die verschiedensten Themen geredet haben. Natürlich sprachen wir auch über DAS Thema, was junge Leute besonders fasziniert: die Wahl des Lebenspartners. Wir sprachen über unsere Vorstellungen und Wünsche. Ich möchte nicht zu viel aus dem Nähkästchen plaudern, aber eins mussten unsere zukünftigen Ehemänner haben: der eine musste Tenor singen können und der andere Bass. Warum das? Caro und ich hatten jeden Freitagabend eine schöne Tradition. Für uns beginnt mit dem Sonnenuntergang am Freitag unser Ruhetag, der Sabbat. Wir haben dies immer zusammen zelebriert. Caro saß am Klavier und ich spielte Querflöte. Zusammen spielten wir immer einige unserer Lieblingskirchenlieder. Zum Abschluss sangen wir das Lied “Oh bleibe Herr” Acapella. Caro sang Alt und ich Sopran. Aber uns fehlten der Tenor und der Bass, um das Lied wirklich rund zu machen. Also beschlossen wir, dass unsere zukünftigen Männer diese Stimmen beherrschen mussten. 

Doch im Leben kommen die Dinge oft anders als geplant… 

Im April 2017 verließ ich Zittau, um nach Bayern zu ziehen. Auch in Caros Leben änderte sich einiges. In ihre Villa-WG zog ein junger Ukrainer ein. Es dauerte eine Weile und dann flogen die ersten Funken zwischen den beiden. Die Hochzeitsglocken sollten dann im Frühjahr 2020 läuten. Doch die Corona-Pandemie machte den beiden einen Strich durch die Rechnung. Das zu erzählen, was die beiden in dieser Zeit durchmachen mussten, sprengt hier den Rahmen. Aber wer die Villa einmal besucht, kann die Gastgeberin bestimmt nach der Geschichte fragen. Es ist eine Geschichte gefüllt mit Herausforderungen. Aber je größer das Problem war, desto größer war das Wunder, das die beiden erleben durften.  

Hier der Versuch einer Skizze des Brautpaares:

Im Oktober 2021 war es dann endlich soweit. Trotz Pandemie konnte die kirchliche Trauung stattfinden. Für mich war es eine der schönsten Hochzeiten, die ich bisher erleben durfte. 

Schon lange habe ich überlegt, was für ein Bild ich den beiden für die Hochzeit malen könnte. Doch da die Hochzeit verschoben wurde, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Irgendwann hatte ich eine schöne Idee und malte das Bild. Als ich damit fast fertig war (es fehlte nur noch ein winzig kleines Detail), kam Caro auf mich zu mit der Bitte, ob ich für sie ein Fingerabdruckbild machen könnte. Natürlich sagte ich sofort zu. Aber jetzt mussten meine Denkprozesse wieder von vorne beginnen. Doch es dauerte nicht lange, bis mir ein paar Gedanken durch den Kopf schossen. Caros Mann, Marian, ist ein richtiger Allrounder. Er kann einfach alles! Besonders gerne bastelt er an Autos rum. Caro hatte einmal ein Bild geschickt, wo Marian an einem großen grünen Auto rumschraubte. Dieses Bild inspirierte mich für den grünen Pickup. Die beiden haben immer viel zu tun und sind immer auf Achse. Weil die beiden also stets schnell unterwegs, hebt das Auto ab.

Außerdem weiß ich, dass Caro gerne Herzen mag. So wurde aus der Abgaßwolke ein Herz, in dem die Gäste ihre Fingerabdrücke hinterlassen konnten. 

Auf der Hochzeit nutzten die Gäste fleißig die Gelegenheit und setzten ihre Fingerabdrücke auf das Bild. Es war interessant zu beobachten, dass einige der Gäste kreativ wurden und aus ihren Fingerabdrücken kleine Kunstwerke machten.  

Für die Geschichte dieses Bildes bin ich besonders dankbar. Ich darf darin sehen, wie Schwierigkeiten und Herausforderungen Menschen enger zusammen schweißen, aber auch wie der Glaube an einen treuen Gott durch schwere Zeiten durchtragen kann. Durch dieses Vertrauen konnten Marian und Caro alle Herausforderungen meistern. Sie sind sich  und ihrem wunderbaren Freund und Erlöser näher gekommen. 

Ich wünsche den beiden Gottes reichen Segen für ihren gemeinsamen Lebensweg und dass sie durch ihren Dienst vielen Menschen Hoffnung und Freude bringen können. 

Jetzt bleibt mir nur noch, dich lieber Leser, nochmals zu einem Besuch nach Zittau einzuladen. Caro und Marian freuen sich immer über Gäste. Eins kann ich aus eigener Erfahrung sagen: die Zeit in der Villa Vetterlein ist unvergesslich!  

 

 

P.S.: Soweit ich weiß, singt Marian weder Tenor noch Bass, aber im Endeffekt war es doch nicht der ausschlaggebende Faktor für eine Ehe… 😉 

Über Mäuse, Leuchttürme und Lichter im Dunkeln

Willkommen im Jahr 2022! 

Inzwischen haben wir schon wieder Mitte Januar! Die erste Hälfte des ersten Monats im Jahr ist schon wieder vorbei! 

Daher möchte ich in dem Beitrag heute gleich zwei kleine Bilder vorstellen – das letzte Bild vom Jahr 2021 und das erste Bild aus dem Jahr 2022.
Das erste Bild habe ich am letzten Tag des Jahres 2021 gemalt – in der Silvesternacht. Eine Stunde vor Mitternacht war ich fertig. Hier ein Bild von dem spektakulären letzten Sonnenuntergang des Jahres 2021:

Für mich war das letzte Silvester sehr ruhig. Ich bin kein großer Partygänger. Aber da es auch kein Sinn machte, frühzeitig ins Bett zu gehen, malte ich das Bild zu Ende. Es war für meine liebe Freundin, die mir ein schönes Acrylfarbenset zu Weihnachten geschenkt hatte (s. letzter Beitrag) und mir damit geholfen hat, aus meiner entkräfteten Situation ein bisschen herauszukommen.  

Ich habe einige Tage überlegt, was ich ihr für ein Bild malen könnte. Sie gehört zu meinen treusten Fans und hat die bisher größte Sammlung irgendwelcher Bilder von mir. Deswegen wusste ich zunächst nicht, was ich für sie noch malen könnte. Ich wollte mal etwas anderes malen als nur Landschaften.
Dann fiel mir ein, dass sie Mäuse gerne hat. Das sind Tiere, die ich mir nicht freiwillig als Haustiere halten würde. Aber als ich nach Weihnachten bei ihr zu Hause war, beobachtete ich ihre kleinen Mäuschen und musste mir eingestehen, dass sie wirklich süß sein können. Sie zu beobachten hatte irgendwie auch einen entspannenden Faktor. 

Also suchte ich nach einem süßen Bild mit einer Maus. Dabei half mir die sehr umfangreiche Bildersammlung meines jüngeren Bruders.
Bis zu diesem Bild hatte ich noch nie ein realistisches Bild von einer Maus gemalt und dachte, dass es gar nicht so leicht wird, das Fell zu malen. Das Fell hat auch die meiste Zeit in Anspruch genommen. Doch ich hatte Zeit. So hörte ich am Silvesterabend Weihnachtslieder und malte eine Maus.  

Zum Glück hatte ich mit dem Bild ins Schwarze getroffen. Nun hängt es in sicherer Entfernung über dem Mäusekäfig.  

In der ersten Januarwoche malte ich noch ein anderes Bild. Ich wollte so gerne mal wieder etwas maritimes Malen. Irgendwie hatte ich Lust auf einen Leuchtturm. Ich verbrachte Stunden damit, Pinterest, google und andere Suchmaschinen zu durchforsten. Schließlich fand ich ein ganz ansprechendes Motiv. 

Beim Malen hatte ich etwas Probleme mit dem Leuchtturm. Am Anfang war er zu dick. Deswegen musste ich ihn noch einmal komplett übermalen. Schließlich konnte ich ihn einigermaßen zufriedenstellend malen.
Mir fällt es sehr schwer, Steine zu malen. Deswegen meide ich Motive mit Steinen. Aber bei diesem Bild kam ich an den Felsen nicht vorbei. Also musste ich mich da durchquälen. Ich habe gemerkt, dass ich ganz schön aus der Übung war. Dafür ging das Segelschiff um so leichter. Vielleicht liegt es daran, dass mir Segelschiffe einfach deutlich sympathischer sind als kalte Felsen. 🙂 
Beide Bilder sind auf 24x18cm Leinwände gemalt.

Das Bild hier ist eine Nachtszene. Ein Segelschiff läuft nach langer Reise in den Hafen ein. Der Fantasie des Betrachters ist es selbst überlassen, sich auszumalen, welche Abenteuer dieses Schiff und ihre Besatzung auf ihrer Reise erlebt haben.  

Mich erinnert diese Szene an meine Zeit letztes Jahr im Sommer auf dem Segelschulschiff Roald Amundsen. Ich habe mich freiwillig in der ersten Wache einteilen lassen, die von 0-4 Uhr nachts und von 12-16 Uhr Wache hat. Für mich waren die Nachtwachen eine einzigartige Erfahrung. Besonders gerne übernahm ich die Aufgabe des Ausgucks. Es war spannend zu beobachten, was nachts alles auf dem Wasser passiert. Unser erster Steuermann erklärte mir immer die Lichter, die ich sah. Er zeigte mir auf der Karte wie weit weg manche Sachen waren. Blinkende Lichter waren Leuchttürme oder Windparks. Aus der Entfernung blinken die Lichter der Leuchttürme, aber eigentlich dreht sich ihr Lichtkegel nur.  

Als ich einmal wieder mit dem Ausguck dran war, sah ich ein grünes Licht auf unserer Backbordseite (für alle Landratten: das ist links). Für mich sah es noch sehr weit weg aus. Ich meldete es dem ersten Steuermann und er fragte mich, ob ich auch ein rotes Licht sehen würde. Zunächst konnte ich es nicht sehen, doch zusammen sahen wir es dann. Jedes Schiff muss im Dunkeln auf der Backbordseite mit grünen Licht fahren und auf der Steuerbordseite (=rechts) mit einem roten Licht.

Wenn ich also auf der Backbordseite ein grünes Licht sehe bedeutet das, dass das andere Schiff auf uns zu kommt. In diesem Fall waren wir sogar auf Kollisionskurs. Das andere Schiff konnte uns nicht ausweichen, also mussten wir ausweichen. Das Schiff war näher als gedacht und so musste es tatsächlich recht schnell gehen.  

Dabei wurde mir bewusst wie wichtig die Lichter im Dunkeln sind. Auch in Zeiten von Funk und GPS verlassen sich die Seeleute nicht nur auf die Technik, sondern beobachten die Lichter auf dem Wasser.  

In der Bibel (in Psalm 119,105) wird das Wort Gottes, also die Bibel selbst, als ein “Licht” bezeichnet. 

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. 

Wie ich im letzten Beitrag geschrieben habe, war für mich der Jahresausklang recht düster und finster. Ich konnte meine Zukunft nicht sehen. Phasenweise war ich sehr entmutigt, weil viele meiner Träume sich zerschlagen haben. 

Doch ich machte die Versprechen Gottes zu meinem Licht. Ich vertraute seiner Liebe und Fürsorge für mich und übergab ihm meine Probleme und Sorgen. Dadurch konnte ich wieder Frieden und Zuversicht spüren. Langsam lichtet sich der Nebel und ich kann zumindest die nächsten Schritte sehen, die ich gehen kann. Ich weiß das Ende dieser Reise nicht. Ich weiß auch nicht, wo ich am Ende dieses Jahres sein werde, aber ich weiß, dass ich einen zuverlässigen Führer habe, der mir wie der Leuchtturm den Weg in den sicheren Hafen leitet und mich davor bewahrt, an den Felsen der Probleme und Entmutigungen zu zerschellen.  

Ich freue mich auf die Abenteuer, die ich dieses Jahr erleben darf. Und ja, ich freue mich auf die Herausforderungen, denn an denen darf ich wachsen! 

Also in diesem Sinne: Leinen los und auf geht’s ins Jahr 2022! 

 

Frau im Regen und Gedanken zum Jahreswechsel

Hallo zusammen!

Ich melde mich mal wieder zu Wort! Mein letzter Eintrag ist genau zwei Monate her. Für mich waren es zwei sehr ereignisreiche Monate, die einiges in meinem Leben durcheinander gehauen haben. Jetzt sitze ich hier am Ende des Jahres 2021 an meinem Laptop und denke über das vergangene Jahr nach. 

Rückblickend lief das Jahr komplett anders als geplant. Am Anfang des Jahres war mir klar, dass ich – egal, was auch passieren würde – zwei Monate nach Kolumbien gehen würde. Aus diesem Plan wurde nichts wegen der massiven Aufstände dort. Dafür durfte ich meine erste mehrtägige Segelreise auf der Roald Amundsen erleben, was für mich ein gigantisches und nachdrückliches Erlebnis war! 

Aber wenn ich jetzt auf diesen Urlaub zurück blicke, der noch kein halbes Jahr zurück liegt, dann kommt mir das wie ein Erlebnis aus einer anderen Welt vor. In den letzten zwei Jahren hat sich unsere Welt massiv verändert. Inzwischen beginnt bereits das dritte Jahr der Corona-Pandemie. Niemand hätte sich am Anfang vorstellen können was so ein kleiner Virus für massive Auswirkungen auf uns alle haben wird. (Hier im Bild übrigens von einer sehr talentierten Frau gehäckelt: unsere Coronafamilie.)

Durch die neuen Coronamaßnahmen der letzten zwei Monate musste ich eine Entscheidung treffen, wie ich mit der politischen Situation umgehen möchte. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sich unsere Gesellschaft wegen so eines Themas so spalten könnte. 

Noch vor drei Wochen hatte ich relativ klare Vorstellungen, wie das Jahr 2022 für mich aussehen sollte. Doch heute stehe ich hier und habe keine Idee, wo ich beruflich und privat in drei Monaten sein werde.
Die Ereignisse der letzten Wochen und die ganzen Maßnahmen rund um die Coronasituation haben mich eine Unmenge an Energie gekostet. Es war nur noch Kraft da, um weiter zu funktionieren.
Ich habe versucht zu zeichnen oder zu malen, doch ich musste immer wieder nach wenigen Minuten aufgeben. Meine ganzen Ideen und die Motivation waren spurlos verschwunden.  

Umso dringender notwendig sind die zwei Wochen Weihnachtsurlaub, die ich momentan genießen darf. Fast eine ganze Woche habe ich benötigt, um wieder ein bisschen Motivation für irgendeine Aktivität zu bekommen. 

Gestern besuchte ich eine meiner besten Freundinnen. Sie schenkte mir ein Set hochwertiger Acyrlfarben zu Weihnachten. Die Zeit und die Gespräche mit ihr sowie das Geschenk lösten bei mir irgendwie einen Knoten. Auf einmal schossen Ideen für Malmotive in meinen Kopf und ich hatte wieder Lust, den Pinsel in die Hand zu nehmen! 

Ich suchte bewusst ein Motiv, was meiner Stimmung angemessen war. So stieß ich im Internet auf das Motiv des heutigen Bildes. Es ist Herbst und es regnet. Eine Frau läuft allein im Regen durch einen Park. Zum Malen des Bildes benutzte ich nur schwarz und weiß. Lediglich der Regenschirm und der Schal waren rot als Kontrast zum dem Grau.

 

Die Umgebung des Bildes ist trist und grau. Das passt zu meiner gedrückten Stimmung. Die Hauptfarben sind schwarz und weiß. In unserer aktuellen politischen Lage habe ich das Gefühl, dass es auch nur noch diese zwei Farben gibt: entweder Querdenker oder Coronagläubiger, Impfgegner oder Impfbefürworter, rechtsradikal oder politisch korrekt. Wo sind die ganzen Grautöne und all die anderen Farben in ihrer Vielfalt geblieben? 

Der Betrachter sieht nicht, wohin der Weg auf dem Bild führt. So kann ich aktuell nicht sehen, wohin mein Weg mich im nächsten Jahr führen wird. Es fühlt sich so an, als müsste ich den Weg alleine gehen. Ein Weg, bei dem ich nicht weiß, wo er enden wird.  

Trotzdem ist das Bild nicht ganz so traurig. Der rote Schirm und der Schal sorgen für einen farblichen Kontrast und machen das Bild lebendig. Schal und Schirm schützen die Frau vor Näße und Kälte. Sie bringen Wärme und Geborgenheit in eine kalte, trostlose Landschaft. Genauso spenden die Staßenlaternen Licht und zeigen dem Spaziergänger den richtigen Weg.  

Obwohl die aktuelle Situation besser sein könnte und die Zukunft ungewiss ist, gibt es trotzdem Dinge, die den Weg leichter machen und das Leben erhellen. Familie und Freundschaften sind zum Beispiel solche Dinge. Oder auch der Glaube an einen Gott, der die ganze Situation überblickt und viel mehr sieht als ich. Er kann uns sicher in diese ungewisse Zukunft führen. Er möchte Schirm, Schutz und Licht auf unserem Lebensweg sein.  

Während ich diese Zeilen schreibe, kommt mir Psalm 91 in den Sinn, den ich sehr passend für unsere weltweite Lage finde. In diesem Lied aus der Bibel wird gläubigen und gehorsamen Christen Gottes Schutz versprochen. Das heißt nicht, dass er von allem Leid verschont bleibt, sondern dass Gott die Oberhand behält und nur Prüfungen zulässt, die wir auch ertragen können: 

 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: / Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.  Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,  dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.  Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite / und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Frevlern vergolten wird.  Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.  

Ich weiß nicht, wohin mich das Jahr 2022 führen wird, aber ich vertraue dem, der es weiß. In meinem Leben gab es bereits noch dunklere Tage, aber mein Vertrauen in meinen Gott wurde bisher nie enttäuscht. Daher bleibt mir nichts anderes übrig als das alte Jahr in diese allmächtigen Hände zurück zu legen und vertrauensvoll das neue Jahr aus dieser selben liebevollen und zarten Hand zu nehmen.  

Am Ende bleibt der Gedanke, dass dieses Leben hier für einen Christen nur ein Pilgerlauf in die ewige Heimat ist. Der Lebensweg mag oft voller Entbehrungen und Enttäuschungen sein, aber zuletzt erwartet ihn ein neuer Himmel und eine neue Erde.  

Trotz alledem bietet das Leben auch viele schöne Momente und Erlebnisse. Die gilt es einzufangen und im Herzen zu bewahren. Ich bin guter Dinge, dass es viele solcher Tage für uns alle auch im neuen Jahr geben wird! 

In diesem Sinne wünsche ich dir, lieber Leser, einen ruhigen Jahresausklang und ein gesegnetes Jahr 2022! 

Mit dem Ballon in den Sonnenuntergang

Hallo ihr lieben Leute! 

Heute wird es romantisch- chaotisch! Es geht um ein Auftragsbild, das ich für eine Hochzeit von zwei lieben, aber etwas verrückten Freunden gemalt habe und an dem viele Finger mitgestaltet haben. 

Bei dem Brautpaar handelt es sich um zwei sehr besondere Menschen. Die Familie bedeutet mir viel, weil sie mir geholfen haben, hier in Bayern eine Heimat zu finden. In den letzten Jahren wurden sie durch viele Schicksalsschläge geprüft.

Umso schöner waren die Fügungen, wie die beiden ihren Weg zu einander gefunden haben. Sie sind zu Freunden geworden, die ich nicht mehr missen möchte! 

Ich durfte bereits 2019 beim Streichen der neuen Werkstatt helfen. Das war eine schöne Erfahrung mal wieder in meinen ersten Beruf einzutauchen und mich körperlich auszupowern. Mein Auto wurde auch ganz schön ausgepowert an jenem Wochenende. Es war hier in Bayern ein sehr schneereicher Winter und die Fahrt allein war schon ein Abenteuer für sich.  Auf dem Hof angekommen, bin ich in einer Schneewehe versunken und am nächsten Tag war fast nichts mehr von meinem armen Kia zu sehen. Nur mit einem Traktor konnte mein Auto wieder aus dem Schnee geborgen werden. Das ist aber nur eine von vielen Erlebnissen, die ich mit der Familie verbinde. 

Übrigens, wer auf der Suche nach einem guten Wohnmobil oder Wohnwagen ist, sollte unbedingt mal bei ihnen vorbeischauen: Handler Mobile! 

Die Braut trat eines schönen Abends in diesem Jahr mit der Bitte an mich heran, ein Bild zu malen, in dem die Hochzeitsgäste ihren Fingerabdruck hinterlassen können. Sie gab mir das Motiv mit dem Ballon und dem Liebespaar vor, den Rest durfte ich frei gestalten. 

Zum Glück hatte ich das Bild für die andere Hochzeit (im vorletzten Beitrag nachzulesen) gemalt. Da war ich in Übung was Landschaftsmalerei angeht und konnte einige Elemente aus dem Bild übernehmen.  

Das Bild an sich ließ sich gut malen. Die Wolken sind mir nicht so gut gelungen, wie ich es mir gewünscht hätte. Insgesamt fällt es mir schwer, Wolken realistisch zu malen. Umso besser gefällt mir der Ballonkorb mit dem Paar im Sonnenuntergang. Außerdem geben die Berge eine Tiefenwirkung in das Bild.

Die Berge habe ich gewählt, weil der Bräutigam ein eifriger Bergsteiger ist und keine Herausforderungen scheut. 

Auf der Hochzeit durften dann die Gäste ihre Fingerabdrücke in den Ballon setzen. Die Hochzeit an sich war zum Teil etwas chaotisch, aber wunderschön und damit unvergesslich! Und sie hat somit wunderbar zu dem Traumpaar gepasst! 

Die Geschichte der beiden ist für mich ein gutes Beispiel für die Treue Gottes. Manchmal lässt Gott schwierige Zeiten in unserem Leben zu, die uns an unsere Grenzen bringen und wir keine Zukunft mehr sehen. Aber es kommen die hellen und schönen Tage wieder. Nach der dunklen Nacht folgt immer ein neuer Morgen! Möge eines Tages der nie endende Morgen der Ewigkeit über den beiden und über uns allen aufgehen!

Zum Schluss gibt es hier noch ein kleines Bild, was auch ein kleiner Auftrag von den beiden war. Es sollten Strichmännchen werden. 🙂 
Gemalt wurde hier auf Acrylkarton 20x30cm. Es war ein simples Werk, was innerhalb eines gemütlichen Abends entstand. Es ist momentan das aktuellste Bild, das ich gemalt habe. Aber in mir schlummern viele weitere Ideen, die darauf warten, auf eine Leinwand gemalt zu werden!

 

Die USS Philadelphia im Mondschein

Ahoj ihr Landratten! 

Die See und die guten alten Segelschiffe haben es mir wirklich angetan! 

Seit dem letzten Eintrag ist wieder eine gewisse Zeit vergangen. In dieser Zeit durfte ich meine erste mehrtägige Reise auf dem Schulungssegler für traditionelle Seemannschaft, der “Roald Amundsen” erleben. Es war eine unglaubliche Erfahrung. Doch mehr dazu vielleicht in einem späteren Beitrag! 🙂 

Aber ihr könnt ihr einen kleinen, aber beeindruckenden Blick, auf dieses herrliche Schiff werfen als wir vor der Küste Schwedens entlang segelten: 

Heute geht es um ein Schiff einer ähnlichen Größe. Es ist die “USS Philadelphia”, eine amerikanische 36-Kanonen- Fregatte. Am 05.April 1800 begann sie ihren Dienst in den Westindischen Inseln. Leider hatte sie nur ein kurzes Leben. Bereits drei Jahre später, am 31. Oktober 1803, lief sie auf Grund. Sie und ein anderes Schiff der US-Navy verfolgten und befeuerten ein lybisches Kriegsschiff. Dabei lief unsere “Philadelphia” im Hafen von Tripoli, der Hauptstadt von Lybien, auf Grund und konnte nicht mehr herausgezogen werden. So wurde das Schiff durch die Crew einsatzuntauglich gemacht und die Crew selber wurde zu Sklaven eines Paschas. Die Lybier borgen das Schiff und unter Einsatz einer großen Menge Geldes wurde die “Philadelphia” wieder seetauglich gemacht. Das konnte die Amerikaner nicht dulden! So ein Schiff in feindlicher Hand war eine große Gefahr. 

Also galt es: entweder zurück erobern oder zerstören! So kam eine List zum Einsatz. Ein gekapertes lybisches Schiff wurde umgebaut, besser gesagt umgeriggt, so dass es wie ein einheimisches Schiff aussah. Ein junger Leutnant bekam das Kommando. Sie segelten im Schutz der Nacht in den Hafen und taten so als hätten sie in einem Sturm alle ihre Anker verloren. Nun bräuchten sie einen sicheren Hafen. So kamen sie an die “Philadelphia”. Das Schiff wurde von den Amerikanern zurückgekapert, seeuntauglich gemacht und verbrannt. So endete die Geschichte der “USS Philadelphia” am 16. Februar 1804. 

Aber wie komme ich eigentlich auf dieses Schiff?
Das habe ich Instagram zu verdanken. Ich folge dort einigen Künstlern und Seglern..
Eines schönen Tages entdeckte ich den niederländischen Künstler Maarten Platje und seine Bilder. Kein Künstler malt so realistische Bilder! Er wurde zu meinem Vorbild.
Er malt gerne historische Szenen nach. So hat er ein wunderschönes Bild von der “USS Philadelphia” vor Gibraltar gemalt. Als ich dieses Bild sah, habe ich mich sofort darin verliebt. Es ist sogar bis heute mein Desktophintergrundbild auf dem Computer. 

Ich wollte dieses Schiff unbedingt nachmalen! Es war für mich eine neue Herausforderung, denn dieses Bild ist sehr detailliert. Aber eben gerade das war für mich der spannende Punkt! 

Allerdings wollte ich das Bild nicht eins zu eins abmalen, sondern nur das Schiff. Also wählte ich als Hintergrund eine stürmische See. Zunächst wollte ich eine Gewitterszene malen.  

Doch kurz vor Ende entschied ich mich um und machte daraus einen romantischen Vollmond. Den Himmel habe ich mindestens drei oder vier Mal übermalt. Das Schiff an sich ging recht gut zu malen. Nur mit den Masten hatte ich mich ein wenig verschätzt. Den Hauptmast habe ich ganz zuletzt noch ein wenig nach achtern, also nach hinten, versetzt. Früher hätte ich nie gedacht, dass man bei Acyrlmalerei so gut ausbessern und übermalen kann. Doch das habe ich in diesem Bild des öfteren getan.  

Die Höhe der Masten habe ich auch unterschätzt, sodass der Hauptmast und damit leider auch die Flagge der USA nicht mehr zu sehen ist.  

Ein weiterer großer Fehler sind Licht und Schatten. Der Mond gibt das Licht von hinten, aber ich habe das Bild so gemalt als würde das Licht von vorne kommen.  

Fachkundige Augen würden bestimmt noch weitere Fehler in dem Bild entdecken. 

Aber ich wollte für mich persönlich ein neues Meisterwerk schaffen und über mein geliebtes Bild “Sailing” hinauswachsen. Außerdem wollte ich sehen, wo meine Grenzen sind. In diesem Bild habe ich sie gefunden, aber auch erweitern können. 

Es hat mir unglaublich viel Freude gemacht, dieses Bild zu malen. Es war ein Prozess, der über ein bisschen mehr als drei Monate ging. Es gab lange Malpausen, da ich einige andere Malprojekte zu erledigen hatte, die ich später auch noch vorstellen werde. 

Insgesamt liebe ich dieses Bild heiß und innig und es ist wirklich mein neues Meisterwerk! 

Für mich steht eines fest: Das Malen von traditionellen Segelschiffen ist meine Leidenschaft! 
Jetzt hängen die beiden Schwestern Seite an Seite:

Zum Schluss möchte dem kreativsten Künstler danken, der mir diese Freude am Malen gegeben hat! Nur mit Gott ist all dies möglich, daher: Soli Deo Gloria – Allein Gott die Ehre! 

Noch mal zwei Nahaufnahmen: