Tallship Atlantis vor Gibraltar

Ahoj an alle!

Lange ist’s her, dass ich einen Blogbeitrag geschrieben habe!

Heute soll es um mein neustes Bild und den damit verbundenen letzten Sommerurlaub gehen.

Ich wollte gerne einmal mehr als eine Woche auf einem Segelschiff mitfahren und auch den Atlantik erleben, in der Hoffnung, dass man dort auch ein bisschen was von einer etwas höheren Welle mitbekommt. 

Leider war das Jahr 2022 ein Corona-Jahr mit vielen Beschränkungen für die, die den politischen Kurs nicht mitgehen wollten. So war es mir leider nicht möglich auf einem deutschen Segelschiff mit zu segeln. Zum Glück waren die Niederländer nicht so streng mit ihren Coronamaßnahmen und ich fand schließlich einen passenden Törn. 

Ich reiste mit der Tallship Company von Cascais, Portugal nach Olibia, Italien. Die zehntägige Reise fand im Hochsommer statt – und das noch im Mittelmeerraum. Das fand ich als eher nordischer Typ nicht ganz optimal, aber das war zu dem Zeitpunkt meine einzige reele Chance auf einen Segeltörn in diesem Jahr.  
Dennoch überlegte ich lange und betete auch darum, ob ich das Geld wirklich investieren sollte. Die Zeiten waren sehr unstet, man wusste nie, welche politische Entscheidung als nächstes getroffen wurde.

Schließlich entschloss ich mich dazu, die Reise auf der „Atlantis“ anzutreten. 
Mein Gepäck bestand nur aus einem Cabinmax-Rucksack. Ich bekam tatsächlich alles damit weg. 

Für meine Reise leistete ich mir ein iPad mit dazugehörigen Apple Pencil. Damit konnte ich unterwegs lesen, Sudoku rätseln und digital malen. Das war sehr praktisch. So ein Apple Pencil ist nicht ganz so billig. Und natürlich musste ich ihn gleich beim Check-in in Porto verlieren. Das hat mich sehr geärgert. Ich habe auf der Reise noch ein paar andere Verluste einstecken müssen. Beim Klettern im Klüver hat sich irgendwie mein Kameraakku gelöst und ist im Meer verschwunden. Das hatte ich auch extra für die Reise neu gekauft.
Der dritte Verlust war allerdings der schwerste. Meine Tante hatte mir vor einiger Zeit einen schönen Stoffbeutel geschenkt. Auf der Rückreise vom Schiff zum Flughafen in Olibia habe ich diesen im Bus liegen lassen. Darin befand sich u.a. noch ein kuschligwarmer Pullover von der „Roald Amundsen“. Der Verlust des Beutels und des Pullovers war für mich der härteste.

Dennoch konnte ich viele gute Erinnerungen von der Reise mitnehmen, auch wenn sie insgesamt anders verlief als erwartet.
Ich dachte, wir wären, wie auf der „Roald“ in Wachen eingeteilt und müssten bei den Bordarbeiten helfen. Allerdings gab es hier eine feste Crew, die sich um alles kümmerte. Das Segelsetzen und das Teilnehmen an einer Wache war freiwillig. Wir sind auch insgesamt nicht viel gesegelt. Da wir oft ungünstigen Wind hatten fuhren wir fast die gesamte Zeit unter Motor.  Das war sehr laut. Zudem führte es dazu, dass ich die meisten Nächte nicht gut schlafen konnte. 

Wenn aber doch ein Segel gesetzt wurde, hatten wir Frauen oft wenig Chancen mitanzupacken. Es kamen sofort Männer, die uns die Leinen aus der Hand nahmen.

Aber nun zu den schönen Momenten! Meine Hoffnung war, dass wir Delfine sehen würden. Diese Hoffnung erfüllte sich mehr als genug. Fast jeden Tag genossen es die Delfine in unserer Bugwelle zu spielen. 

Wir hatten sogar das Glück Orcas zu sehen. Nur leider ich nicht – ich war schon im Bett. 

Aber dafür konnte ich Tunfische, eine Seeschildkröte und irgendeine andere Walfamilie im Laufe der Reise sehen.

Die schönste Begebenheit war der Freitagabend. Ich genoss mit einer Mitreisenden im Klüvernetz den Sonnenuntergang als das Kommando gegeben wurde, die Vorsegel einzuholen. Diesmal gab es da vorne keine Männer, die uns die Arbeit abnehmen konnten. So konnte ich dort ganz vorne im Netz das Segel zusammenpacken. Zu meiner Freundin sagte ich noch: „Pass auf, genau jetzt, wo wir die Segel einpacken, werden die Delfine kommen!“ Genauso war es! Als ich gerade mit einem großen Segelberg beschäftigt war, diesen ordentlich zusammen zu legen, hörte ich den Ruf: „Dolphins!“ „Delfine!“. Aber vor lauter Segel konnte ich die Delfine nicht sehen und sie waren schnell wieder weg. Darüber war ich sehr traurig. Nach getaner Arbeit genossen wir aber trotzdem den schönen Sonnenuntergang und ich feierte still für mich den Sabbatanfang. Ich dankte Gott für diese wunderschönen Farben am Himmel und das Meer und diese Reise.

Aufeinmal bekamen wir noch einmal Besuch. Wir lagen im Klüvernetz, unter uns das tiefe blaue Meer. Aufeinmal tauchten direkt unter uns die Delfine auf. Nicht einmal zwei Meter unter mir spielten ein paar Delfine in unserer Bugwelle! Was für ein Moment! Die Sonne ging in den schönsten Farben unter und dann erfreuten uns die Delfine mit ihrer Anwesenheit. 
Das war der zweitschönste Sabbatanfang an den ich mich erinnere. (Wenn du dich jetzt fragst, welcher der schönste war, dann kannst du das in diesem Blogbeitrag nachlesen.)

Ein anderes Highlight war die Straße von Gibraltar. Die wollte ich schon immer mal sehen, denn es ist ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Viele Seeschlachten wurden dort ausgefochten. Auch heute versuchen dort viele Menschen von Afrika nach Europa zu flüchten. Es war ein spannendes Erlebnis zwischen zwei Kontinenten hindurchzufahren.

Wir konnten leider nicht segeln, weil wir den Wind gegen uns hatten. Umso mehr Spaß machte die Welle. Unser Bug tauchte regelmäßig ins Wasser ein und wässerte das vordere Drittel unseres Schiffes. 

Leider endete die Reise für mich negativ, dafür aber Test- positiv.
Irgendwo habe ich mir Corona eingefangen. Die letzten Tage der Reise verbrachte ich mit Schüttelfrost in meiner Koje. Zum Glück wurde während meiner Reise die Testpflicht aufgehoben. Sonst wäre ich bestimmt in irgendeinem Quarantänehotel gelandet. So konnte ich nach Hause reisen und mich dort von der Reise und der Krankheit erholen.

Als das Bild gemacht wurde, war ich schon krank, wusste aber nicht, dass es Corona war. Die Zeit im Klüver genoss ich trotz Krankheit nahezu jeden Tag.

Diese besondere Reise wollte ich gerne auf einem selbstgemalten Bild festhalten. Darauf sollte nicht nur das Schiff erscheinen, sondern auch die zwei Höhepunkte der Reise: Gibraltar und die Delfine.

Da ich mit zwei Jobs viel zu tun habe, komme ich leider nicht mehr so viel zum Malen. Aber irgendwann konnte ich das Bild beginnen. Allerdings tat ich mich sehr schwer, den Felsen zu malen. Ich habe ihn bestimmt drei oder vier Mal übermalt und von vorne begonnen.

Auch mit der Position des Schiffes und dem Wasser tat ich mich sehr schwer. Daher blieb dann irgendwann das Bild für einige Monate stehen. Erst dieses Jahr im Frühjahr packte mich die Muse wieder und innerhalb von zwei Monaten war mein neues Meisterwerk geschaffen.

Da ich zwischenzeitlich die Welt des Handletterings (dazu mehr in einem späteren Beitrag) entdeckt habe, verfeinerte ich auch meine Technik beim Malen des Schiffes. Früher habe ich die Takelage und die Details des Schiffes mit einem feinen Pinsel gemalt. Das war aber nie so sauber, wie ich das gerne gehabt hätte.

Jetzt nutzte ich dazu meine Fineliner, die ich für das Lettern gekauft habe. Das funktionierte hervorragend. So konnte ich viele Details sauber hinzufügen. 

Zum Ende kamen die Delfine hinzu. Dies war schnell erledigt und haucht, wie ich finde, dem Bild noch etwas mehr Leben ein.

Das Endergebnis erstrahlt auf einer 50x70cm Leinwand. Gemalt wurde mit Acryl.
Jetzt wartet dieses Bild auf seinen neuen Besitzer. Es steht zum Verkauf auf etsy.
Wer das Bild gerne hätte, der Preis aber zu teuer ist, kann sich gerne bei mir melden.

Zum Schluss möchte ich dem noch meinen Dank aussprechen, der mir diesen wunderschönen Urlaub ermöglicht hat und mir auch die Freude am Malen gegeben hat. Zu Gottes Ehre soll all mein Werk sein. Daher findet sich auf dem Bild auch das Kürzel „SDG“ was bedeutet „Allein Gott die Ehre“. Er allein ist es wert gelobt und angebetet zu werden. Möge dieses Bild und all mein Werk seinen Namen ehren und verherrlichen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert