Die stürmische See liegt zunächst hinter uns. Unser Schiff hat
den sicheren Hafen erreicht. Kälte, Nässe und Seekrankheit
liegen hinter uns – aber damit auch ein unvergessliches
Abenteuer. Nun umgibt uns ein warmes Lüftchen, erfüllt mit
dem Duft mediterraner Gewürze. Wir befinden uns in einem
alten Städtchen. Vor uns liegen sanfte, grüne Hügel und Äcker.
Dahinter erheben sich größere Berge mit dem Versprechen
von einem neuen Abenteuer. Zypressen und Olivenbäume
wiegen sich sanft in dem lauen Lüftchen. Alles lädt uns ein, diese wunderbare Welt zu erkunden. Was wäre hierzu besser geeignet als eine kleine Spritztour mit einem Motorrad?
Das Brummen des Motors, das Gefühl, wie die Maschine durch die hügeligen und kurvigen Straßen der Toscana rauscht während der warme Wind uns streift. Das ist das absolute Gefühl von Freiheit!
… Zumindest für den, der so etwas mag…
Eine Freundin von mir mag es. Neben dem Segeln ist das Motorradfahren für sie ein wahrer Traum. Für sie ist das letzte Bild entstanden, was ich euch vorgestellt hatte. Sie war es, die mir den Auftrag gab, ein Bild von einer Ducati in der Toskana zu malen. Das war eine neue Herausforderung für mich. Mit dem Motorradfahren habe ich es persönlich nicht so sehr. Dazu fehlt mir jeglicher Bezug. Außer, dass ich einige Patienten nach Motorradunfällen in der Therapie behandelt habe.
Daher musste ich mich zunächst mit der “Anatomie” so eines Fahrzeuges auseinander setzen. Es kostete einige Stunden, ein paar Youtubevideos und eine lange Bildrecherche im Internet bis ich eine Skizze und eine Vorstellung von “meiner” Ducati hatte.
Jetzt fehlte nur noch die Toscanalandschaft. Zum Glück gab es einige Youtube-Tutorials, die mir dabei helfen würden. Ich fand eins, worin auch die Ducati Platz finden würde und machte mich an das Probebild. In dem gelang mir die Ducati noch nicht so gut, dafür auf der großen Leinwand umso mehr.
Heute hängt dieses Bild neben seiner Schwester “Lost in Sea” bei meiner Freundin im Flur.
Beide Bilder wecken den Wunsch, die große weite Welt zu entdecken. Das eine zu See, das andere zu Land. Beides sind verschiedene Welten, so verschieden, wie auch die Fahrzeuge sind, auf denen man sie erkundet.
Das bringt mich auf den Gedanken der Vielfalt, die wir in dieser Welt erleben können. Es gib so vieles zu entdecken. Egal, an welchem Punkt auf dieser Erde wir uns befinden, jeder hat seine eigene Faszination. Seien es die Tiefen des Meeres oder die hohen schneebedeckten Bergspitzen, der unendliche Ozean oder ein enges Tal, der große Wal oder ein kleiner Schmetterling, die im Wasser verborgenen Korallenriffe oder die Mohnblume am Feldesrand – jedes ist ein Wunder für sich. Und doch sind sie wiederum in einem Kreislauf miteinander verbunden. Jedes kleinste Lebewesen ist so komplex und einzigartig. Aber auch das Zusammenspiel aller Organismen ist ein einziges Wunder. Da stellt sich mir die Frage, kann das alles durch Zufall entstanden sein oder steckt doch ein hochintelligentes Wesen dahinter, das Freude an Schönheit und Vielfalt hat…?