Es stürmt.
Die kalte See gleicht mit seinen schäumenden Wellen einem siedenden Topf.
Die Nacht ist dunkler als sonst.
Durch die dicke Wolkendecke dringt kein einziger Schimmer des Mondes hindurch. Diese Nacht ist einem stolzen Dreimaster der Navy zum Verhängnis geworden. Obwohl die Mannschaft des Seglers seeerpobt ist, konnte sie trotz bester Seemannschaft nicht verhindern, dass Wind und Strom das Schiff immer weiter Richtung Küste trieben. Der Wind schlug plötzlich um, die Segel rissen und der Wind trieb das Schiff unbarmherzig in die schroffen Felsen der steilen Küste.
Dabei steht ein Leuchtturm in der Nähe, der die Seefahrer warnen und sie in sichere Fahrwasser leiten sollte. Doch der wachhabende Offizier schätzte die Lage falsch ein. Er zögerte nur einen Moment zu lange, um das Schiff weiter weg von der tödlichen Küste in sicherere Gewässer zu steuern. Dieser eine Moment bedeutete das Ende eines stolzen Kriegsschiffes.
Die Mannschaft versuchte noch die Segel einzuholen und das Ruder in Richtung Sicherheit zu legen, doch alle Bemühungen waren vergebens. Mit einem Krachen kam das Schiff an einem Felsen zu einem jehen Halt. Wie aus einer Quelle begann das Wasser in den Rumpf des Seglers zu sprudeln. Schnell machte die Mannschaft alles klar zum Verlassen des Schiffes. Um ihr eigenes Leben zu retten, blieb ihnen nichts anderes übrig als die kleinen Beiboote in das tosende Wasser zu lassen und zu versuchen mit den verbleibenden Kräften gegen die See ankommen zu können, um das sichere Land zu erreichen. Auch diese kleinen Boote konnten leicht gegen Felsen geschleudert werden. Das würde den Tod vieler an Bord der Beiboote bedeuten. In dem eiskalten Wasser würde man nicht lange überleben.
Doch das Unglück des Schiffes und seiner Mannschaft blieb nicht unbemerkt. In dem Leuchtturm lebte ein alter Mann mit seiner Tochter. Er war der Wärter des Leuchtturms und sorgte dafür, dass das Licht des Turmes immer brannte. So auch in dieser Nacht. Das Licht des Leuchtturms erleuchtete die dunkle Nacht. Mit Entsetzten verfolgten der Alte und seine Tochter das Unglück des Kriegsschiffes. Doch sie blieben nicht untätig. Sie eilten den Schiffbrüchigen zur Hilfe. So konnten sie den Männern in den Booten trotz der sich am Felsen brechenden Wellen helfen, sicher anzulegen. In ihrem Haus fanden die durchnässten Männer ein wärmendes Feuer, Nahrung und eine Unterkunft für die Nacht.
Diese Szenen und Bilder wanderten schon lange durch meinen Kopf. Ich hatte das Bild regelrecht vor Augen und wollte es unbedingt malen. Es sollte diesmal etwas detailreicher werden als das letzte Leuchtturmbild. Und ich wollte einen Sprung in der Zeit machen. Die Szene des Bildes ist an das späte 18. Jahrhundert angeknüpft. Es ist bestimmt nicht alles originalgetreu. Echte Segelkenner werden einen gravierenden Fehler bei dem Segelschiff feststellen. Aber ich erhebe keinen Anspruch auf historische Exaktheit. Es soll um die Stimmung gehen.
Ich habe es mit Acrylfarbe auf eine 50x70cm große Leinwand gemalt.
Hier ist das fertige Werk:
Die Bedeutung des Bildes
Das Bild vereint Tragödie und Hoffnung. Auf der einen Seite dominiert die Angst und Lebensgefahr. Auf der anderen Seite steht als Konstante der massive Leuchtturm, der ruhig sein Licht aussendet. Die mächtigen Wellen und der Sturm, die das Ende des Seglers bedeuteten, können dem Leuchtturm nichts anhaben. Er ist auf festen Grund gebaut und kann sein Licht weit leuchten lassen.
The End of the Era – Das Ende einer Ära
In dem Bild stecken einige Analogien. Zunächst trug es den Arbeitstitel: „The End of an Era“. Ich hatte mich Anfang dieses Jahres dazu entschieden, das Segeln ans Kreuz zu schlagen, d.h. damit aufzuhören, um meine Kraft und Zeit in wichtigere Projekte zu stecken. Dieser Schritt war für mich sehr schwer. Es fühlte sich so an, als würde das Schiff am Felsen zerschellen. Der alljährliche Segelurlaub war mich für das Highlight des Jahres. Es bedeutete raus aus den Sorgen und Problemen das Alltags, hinein in eine andere Welt. Es war pure Erholung und Psychohygiene. Doch bereits nach meinem letzten Törn im letzten Sommer spürte ich den leisen Ruf Gottes, dieses Hobby ihm zu übergeben. Bis dahin hatte ich es nie übers Herz gebracht, ein zerbrochenes Schiff zu malen. Ich wollte die Freiheit und den Stolz der Schiffe ausdrücken. Doch jetzt führte Gott mich langsam dahin, diesen Traum vom Segeln loszulassen. Er führte mir das Bild von dem Leuchtturm vor Augen. Unbeirrt und allen Stürmen trotzend sendet er kontinuierlich sein Licht auf das weite Meer, um Seefahrern den Weg zu weisen. Gott rief mich dazu, das Schiff aufzugeben und den Dienst am Leuchtturm aufzunehmen. Wie schwer es mir fiel! Doch durch das Bild begriff ich, dass das Schiff, mein Lebensschiff, hoffnungslos verloren war. Was bringt es mir, auf vergängliche Dinge zu setzen, wenn es doch etwas größeres und unvergängliches zu gewinnen gäbe? So traf ich schweren Herzens die Entscheidung, das Segeln (zumindest für dieses Jahr) aufzugeben. Ich sagte meine bereits gebuchten Törns ab.
Hier ein Bild von meinem letzten Törn nach Oslo. Es war mein schönster Urlaub gewesen.
Nun hoffte ich, dass Gott diese Entscheidung segnen und meine Bemühungen zur Förderung seines Werkes unterstützen würde. Aber in den ersten Monaten dieses Jahres geschah genau das Gegenteil. Es schien so als würde all das wofür ich all meine Kraft und Energie der letzten drei Jahre hinein gesteckt hatte, auseinander brechen. Für den Dienst für die Gemeinde gab ich meinen Traum fürs Segeln auf, nur um ansehen zu müssen, wie auf einmal auch dort alles wie ein Kartenhaus ein zu stürzen schien. Oh, wie gefährlich ist es, wenn man im Leben auf die falschen Dinge setzt! In dieser Zeit hatte ich eine kleine Auftragsarbeit mit dem Haus auf Sand und Fels gemalt. Dieses Motiv begleitet mich seit dem. Es hat sich sehr stark bei mir eingebrannt. Auch das aktuelle Bild hat die gleiche Kernaussage. Wer fest auf Jesus, dem Felsen, steht und baut, den kann kein Sturm umhauen. Bauen wir aber auf Menschen, auf Hobbys oder Institutionen, dann lebt man gefährlich. Man droht an den Klippen dieser Welt zu zerbrechen.
Durch Gottes Gnade und intensive Bemühungen konnte unsere kleine Gemeinde wieder in sichere Fahrwasser gelenkt werden. Ich bin Gott sehr dankbar, dass wir nicht wie mein Schiff auf dem Bild, an den Felsen zerbrochen sind. Viel mehr hat die Krise mich näher zu Gott gebracht. Ich musste viel intensiver die Bibel durchforschen und durfte dabei wunderbare Wahrheiten (neu) entdecken. Auch zwischenmenschliche Beziehungen konnten dadurch gestärkt werden. Außerdem entstanden in dieser Zeit meine ganzen Sticker und Buttons. Man sieht oft nur all das, was schief geht und bemerkt gar nicht, dass es auf der anderen Seite so viel Segen gibt.
Ich habe meine Entscheidung, das Segeln (vorerst) aufzugeben, nicht bereut. Es ist viel erfüllender für den Leuchtturm zu arbeiten und das Licht leuchten zu lassen.
Daher habe ich den Titel des Bildes geändert. Es ist nun nicht mehr das Ende einer Ära. Vielmehr heißt es jetzt: „Saving the Lost – Die Verlorenen retten“. Der Fokus ist nicht auf dem, was man aufgeben musste, sondern nach vorne, auf den Auftrag, ausgerichtet. Ziel und Fokus meines Lebens soll es sein, Menschen, die von Wogen dieser Welt hilflos hin- und hergetrieben werden, zu helfen, auf dem Fels Jesus festen Halt zu finden.
Der Fels und der Leuchtturm
Es steckt noch so viel mehr in diesem Bild. Eine weitere Lektion, die ich in den letzten Wochen gelernt habe ist, dass man nur anderen helfen kann, wenn man selbst stabil ist. Ein Ertrinkender kann einen anderen Ertrinkenden nicht helfen. Wenn ich aber sicheren Halt habe, kann ich dem anderen auch zu einem sicheren Halt verhelfen. Verliere ich aber meinen sicheren Halt, werde ich mit den Wellen fortgerissen. Umso wichtiger ist es, auf dem wahren Fels fest gegründet zu sein. Dies tue ich jeden Tag indem ich mir Zeit für Gebet und Bibelstudium nehme. Dadurch verbinde ich mich mit dem wahren Leuchtturm, empfange von ihm Licht und kann nun das kleine Licht an andere weitergeben.
Wer in dieser Welt keinen klaren Standpunkt einnimmt, wird von den Wellen der Gesellschaft und des Zeitgeistes davon getrieben. Was für ein Trost ist es, dass wir in dem Wort Gottes, der guten alten Bibel, einen festen Halt und Wegweisung finden. Mir hilft es sehr, Geschehnisse in der Weltpolitik besser einzuordnen und nicht in Angst und Panik zu geraten.
Wo findest du dich auf dem Bild wieder? Was bedeutet dieses Bild für dich?
Ich wünsche mir, dass dein Lebensschiff auch am Fels von Jesus und seinem Wort zerschellt, er dich aus dem Tosen dieser Welt rettet und deine Füße auf den sicheren Felsen stellt, sodass auch du für Gott ein Licht leuchten lassen kannst.
Das Licht der Hoffnung
Diese Welt braucht so dringend das Licht der Hoffnung! Diese Hoffnung heißt Jesus. Er kommt sehr bald wieder, um uns nach Hause zu holen und endlich für Gerechtigkeit zu sorgen. Er wird alles neu schaffen. Diese alte Welt wird vergehen und Gott wird noch einmal ganz von vorne anfangen. Kein Leid, kein Schmerz, kein Tod mehr! Kannst du dir das vorstellen? All die Ungerechtigkeit ist beendet. Es wird wahren Frieden geben, der nie mehr endet.
Wenn wir Jesus schon hier in diesem Leben vertrauen, können wir diesen Frieden bereits jetzt erleben. Alles kann um uns her einstürzen, doch wenn wir den Versprechen Gottes vertrauen, sind wir sicher. Denn den größten Schatz tragen wir im Herzen. Es ist die Freude der Gemeinschaft mit dem Schöpfer des Universums. Das kann uns kein Mensch rauben. Diese Verbindung mit Gott ist für mich wertvoller als alles andere geworden. Wie sehr wünsche ich mir, dass jeder dieses liebevolle, sanftmütige und starke Wesen kennen lernt. Nichts auf der Welt ist erfüllender als die tagtägliche Gemeinschaft mit Gott und der Dienst für ihn!
Hast du das auch schon erlebt?
Wenn ja, bleibe dran! Wenn nein, dann bitte Gott, dass er sich dir offenbart. Übergib ihm die Kontrolle über dein GESAMTES Leben und du wirst erstaunliches erleben!
Rede jeden Tag mit Gott im Gebet. Sprich mit ihm über deine tiefsten Herzensanliegen. Nimm dir Zeit ihm zu zuhören, indem du sein Wort liest. Bitte ihm zu zeigen, was er dir durch die gelesene Bibelstelle sagen will. Verweile solange bei der Bibelstelle bis du sie verstanden hast. Vergleiche diese gelesene Stelle mit anderen Versen in der Bibel, die über das selbe Thema sprechen (eine Konkordanz oder Stichwortsuche z.B. bei bibelserver.com sind hilfreich). Es ist auch empfehlenswert, sich seine Erkenntnisse zu notieren. Das hilft sie noch einmal besser zu sortieren und sich besser zu merken.
So bist du für jeden Sturm gewappnet und kannst dein Licht leuchten lassen, egal, was in dieser Welt noch kommen mag!
Auf dem Link unten, kannst du in dem Video das Bild noch einmal mit allen Details sehen!