Hast du schon einmal einen richtigen Sturm erlebt?
Also ich meine einen so richtig heftigen Sturm?
Ich werde den Sommertag nie vergessen als ich noch in Bayern wohnte.
Es war ein schwüler Juninachmittag im Jahre 2021. Ich befand mich auf der Arbeit, in der Ergotherapiepraxis. Auf einmal kam eine richtig dunkle Wolkenfront, die den Tag verfinsterte. Wie aus dem Nichts begann es heftig zu regnen. Doch es blieb nicht bei dem Regen. Hinzu kam ein orkanartiger Sturm, der wiederum mit Hagel einherging. Es stürmte, regnete und hagelte so sehr, dass ich das Nachbarhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite nicht mehr sehen konnte. Wenn ich aus dem Fenster schaute, sah ich nur grau. Der Sturm peitschte die Hagelkörner und Blätter gegen die Fensterscheiben. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Dieses Szenario ging einige Minuten lang. Dann ließ der Regen und der Hagel etwas nach. Als ich draußen wieder etwas sehen konnte war die Straße vor unserer Praxis verschwunden. Dafür floss dort ein Fluss mit Eis entlang. Die Gullideckel waren durch kleine Äste und anderem Treibgut verstopft, sodass die Wassermassen nicht mehr abfließen konnten. Ich beobachtete Autos, die versuchten, sich einen Weg durch das Wasser zu bahnen. Als sie an unserer Praxis vorbei fuhren, versanken sie halb im Wasser. So etwas hatte ich noch nie gesehen. In dem Video mal ein kleiner Einblick:
Mit einem beklemmenden Gefühl dachte ich an meinen Balkon und mein Auto. Auf meinem Balkon wuchs schöner Salat, den ich an diesem Tag nach wochenlanger liebevoller Pflege ernten wollte. Auch meine zwei Heidelbeersträucher trugen Früchte, die bald geerntet werden wollten. Als ich nach der Arbeit zu Hause ankam, inspizierte ich mein Auto. Zum Glück waren die Hagelkörner nicht so groß gewesen, so dass mein Auto den Sturm heil überstanden hatte. Ich dankte Gott für seinen Schutz.
Auf meinem Balkon sah die Welt allerdings schon anders aus. Wegen der Sonne hatte ich im Schlafzimmer die Außenjalousien etwas herabgelassen. Obwohl das Schlafzimmerzimmerfenster versetzt hinter meinem überdachten Balkon lag, waren Einschlaglöcher in den Jalousien. Der Balkon war übersät mit kirschgroßen Eiskörnern. Von meinem Salat waren nur noch Stängel übrig. Auch die Heidelbeeren waren sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine einzige Heidelbeere hing noch an den beiden Sträuchern.
Obwohl ich über den Schaden traurig war, sind wir in Schongau noch halbwegs gut weggekommen. Nicht weit von uns hatten die Hagelkörner Golfballgröße. Patienten berichteten mir in den folgenden Tagen von Löchern in ihren Häuserfassaden oder zerschlagenen Fenstern und Verandas. Freunde von mir haben einen Wohnmobilhandel. Ihre Wohnmobile stehen alle unter freien Himmel. Sie wohnen in der Nähe vom Ammersee, wo der Orkan am meisten gewütet hatte. Auch in ihrem Dorf waren die Schäden immens. Doch sie wohnen etwas außerhalb. Sie haben mir erzählt, dass sie die schwarze Wand kommen sahen. Aber kurz vor ihrem Grundstück hörte der Hagel auf. Keines ihre Wohnmobile wurde beschädigt. Nicht einmal einen Kilometer entfernt gab es massive Hagelschäden an den Häusern. In solchen Momenten wird mir die Größe und Macht Gottes immer besonders bewusst. Er lenkt selbst den Sturm und beschützt seine Kinder vor Schaden.
Das Bild
Auch in dem heutigen Bild geht es um einen solchen Sturm. Es ist ein Gleichnis, das Jesus einmal erzählt hatte (Matthäus 7,24-27). Darin geht es um zwei Männer. Ein Mann war klug. Er baute sein Haus auf einem stabilen Felsen, wo es Wind und Regen trotzen konnte. Egal wie stark der Wind an dem Haus rüttelt, es bleib fest bestehen. Es war hoch oben auf dem Felsen gebaut, wo die Wogen der Wellen es nicht erreichen konnten. Ganz anders sieht es mit dem zweiten Mann aus. Er war etwas bequemer. Wer nämlich sein Haus auf Felsen baut, muss den erhöhten Felsen auch erreichen können. Das kann ein beschwerlicher Aufstieg sein. Viel bequemer ist es jedoch, ein Haus unten am Strand zu haben. Man ist nah am Wasser und kann das Meer hautnah erleben. Das kann unglaublich schön und romantisch sein. Doch diese Nähe zum Meer birgt auch Gefahren. Das Meer ist unberechenbar. Wie schnell kann ein Sturm das Meer ins Land treiben. Selbst wenn das Haus in einiger Entfernung zum Meer steht, kann es vom Wasser erreicht werden. Wenn so ein Haus kein festes Fundament hat, wird es weggespült. Wer also bequem ist und ein schnelles Ergebnis haben möchte, baut sein Haus auf Sand. Doch Sand ist kein guter Baugrund. Es lässt sich sehr leicht vom Wasser wegspülen.
Die Entstehung des Bildes
Das Bild war ein Auftragsbild. Die Auftragsgeberin wünschte sich, dass v.a. der Text im Mittelpunkt stehe und das Bild den Text untermale. Da Text mit Pinsel und Farbe zu malen sehr aufwendig und nur schwer korrigierbar ist, habe ich mich entschieden, das Bild digital zu malen. Dafür nutze ich Procreate. Das ist ein Zeichenprogramm für das iPad. Extra für dieses Programm hatte ich mir 2022 ein iPad gekauft. Das stellte sich als eine sehr gute Investition heraus. Ich lerne immer mehr mit Procreate umzugehen. Inzwischen sind schon viele kleinere Projekte damit entstanden. Wie z.B. die Designs für meine neusten Produkte: die Sticker und Buttons.
Aber so ein richtiges Gemälde hatte ich mit Procreate noch nicht kreiert. Doch es funktionierte! Als allererstes malte ich das Haus auf dem Fels in einem separaten Bild. Daran saß ich mindestens 3-4 Tage. Danach kämpfte ich mit dem Haus auf Sand. Da es ein eingestürztes Haus ist, waren viele kleine Details nötig. Das war stellenweise langatmig und frustrierend. Doch irgendwann war auch das geschafft. Die beiden Häuser sind der Mittelpunkt das Bildes. Daher sind sie am detailliertesten. Der Rest des Bildes war dann schneller gemalt. Auch der Text war an einem Abend gemacht und dann war das Bild auf einmal fertig. Die Auftraggeberin war mit dem Endergebnis zufrieden und so konnte ich es für sie drucken lassen. Wir hatten uns für einen Acrylglasdruck auf 40x60cm entschieden. Das war etwas Neues für mich. Deswegen war ich sehr gespannt, wie das Bild dann wirken würde. Ich habe für mich auch gleich so einen Acrylglasdruck anfertigen lassen. Das Endergebnis finde ich sehr schön. Der Acrylglasdruck wirkt etwas moderner. Nur weiß ich bis jetzt immer noch nicht, wo ich mein Bild aufhängen soll.

Das Bild habe ich außerdem als Poster im A4-Format drucken lassen. Es kann in meinem Online-Shop erworben werden. Außerdem haben wir es auch ins Tschechische übersetzt und als Postkarte in Druck gegeben. Mal sehen, wie es bei den Tschechen ankommt. 🙂
Ein paar Gedanken zu der Aussage des Bildes
Dieses Bild mit dem Haus auf dem Felsen und auf dem Sand nutzte Jesus, um deutlich zu machen, auf welchem Fundament wir bauen. Das Haus steht für unser Leben. Worauf bauen wir? Was gibt uns Halt und Stabilität? Was ist die Grundlage für unser Leben?
Viele bauen auf ihre Familie. Das ist ihr gesamter Lebensinhalt. Oder eine Partnerschaft. Doch wie schnell kann das durch Trennung oder Tod zerbrechen. Andere bauen auf ihre Leistung, auf ihre Arbeit. Doch was ist, wenn das, was man leistet, nicht wertgeschätzt wird? Oder wenn man durch Krankheit oder Alter seinen Lebenssinn verliert?
Was hält uns noch, was gibt unserem Leben Sinn, wenn wir alles verlieren: Gesundheit, Arbeit, Familie, Geld?
Jesus möchte uns durch die Geschichte mit den zwei Häusern sagen, was im Leben wirklich zählt. Was macht bei ihm den Unterschied, ob das Haus dem Sturm trotz oder nicht?
Er sagt es uns in Matthäus 7,24:
„Jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den werde ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute;“
Im Vergleich dazu sagt er in Vers 26, welchen Fehler der Mann macht, der sein Haus auf Sand baut:
„Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird mit einem törichten Mann zu vergleichen sein, der sein Haus auf den Sand baute;“
Fällt dir der Unterschied auf? Beide Männer hören die Worte Jesu. D.h. sie wissen, was richtig ist. Sie sind gut in der Theorie und können es vielleicht auch jemanden hervorragend erklären. Doch es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen den beiden: der kluge Mann tut das, was er gehört hat und der Törichte hört es zwar, handelt aber nicht danach. Beide behaupten Christen zu sein. Sie sagen, sie folgen Jesus. Beide können bestimmt sehr gut die Bibel erklären und genau sagen, was wahr und was falsch ist. Doch die entscheidende Frage ist nicht, ob man die Bibel auswendig kann, sondern ob man danach lebt. Das ist das größte Problem, was die meisten Kirchen haben. Hier liegt auch die Ursache für die meisten Kirchenaustritte. Die Menschen sehen, dass nicht nach dem gelebt wird, wie es gelehrt wird. Wie sagt der Volksmund so schön: Wasser predigen und Wein trinken. Was heute den Kirchen fehlt ist Integrität. Viele Christen leben hinter einer scheinheiligen Fassade. Doch würde man einmal hinter diese schöne Fassade schauen, würde man sehr erschrecken.
Manchmal erkennt man selbst in seinem eigenen Leben nicht einmal ganz genau, worauf man wirklich baut. Wie schnell macht man sich von seiner Arbeit und seinem Besitz abhängig? Oder ohne es zu merken, macht man sich von der Meinung der Anderen abhängig. Wenn das dann auf einmal nicht mehr so passt, dann ist man traurig, verletzt und zweifelt an Gottes Fürsorge.
Deswegen lässt Gott die Stürme in unserem Leben zu. Er möchte, dass wir selbst erkennen, auf welchem Fundament unser Leben gebaut ist. Vertraue ich meiner eigenen Leistung oder vertraue ich der Fürsorge Gottes, der auch für mich sorgen kann, wenn ich es nicht mehr kann? Verlasse ich mich auf irrende Menschen oder verlasse ich mich auf Gott, der sich nie irren kann?
Wer sein Fundament wirklich sturmsicher bauen möchte, der sollte sich mit den Worten Jesu auseinandersetzen. Doch es bringt nichts, sie nur zu hören, sondern sie müssen im Leben praktisch angewendet werden. Dafür können wir Gott ganz einfach darum bitten, dass er das in uns bewirkt. Eine meiner Lieblingsversprechen Gottes steht in Hesekiel 36,27:
„Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, dass ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.“
Gott möchte in uns den Gehorsam und die Treue bewirken. Aus uns selbst heraus wird es nie gelingen, weil wir unser egoistisches Herz nicht ändern können. Aber Gott möchte uns ein neues Herz schenken und uns von jeder Unvollkommenheit reinigen.
Wir dürfen dafür jeden Morgen aufs Neue bitten. Jeden Tag dürfen wir um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten. Er verändert uns von innen nach außen. Er schenkt uns neue Sehnsüchte und Ziele im Leben. Außerdem gibt es uns auch die Kraft dazu, an diesen neuen Zielen zu arbeiten. Wenn wir täglich um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten, dürfen wir auch darauf vertrauen, dass Gott ihn uns gegeben hat. Im Glauben sollen wir dann so handeln, als hätten wir schon die Erhörung unserer Gebete. Unsere Aufgabe besteht also darin, dass wir Gott um ein neues, gehorsames Herz und die Erfüllung mit dem Heiligen Geist bitten und im Glauben danach handeln. Gottes Aufgabe ist es dann, uns dieses neue Herz durch den Heiligen Geist zu geben und in uns das Wollen und das Vollbringen zu bewirken.
Gott nutzt zum Training und zur Herzensveränderung gerne Herausforderungen und Prüfungen. Dadurch kommen wir an unsere Grenzen und erkennen unsere Schwachheit. Wir erkennen zudem unser sündiges, unvollkommenes Herz. Durch diese Erkenntnis sollen wir zu Gott geführt werden und lernen, ihm zu vertrauen. Er möchte durch die Herausforderungen und Prüfungen des Lebens unser Herz von allen Makeln reinigen und erneuern. Wenn wir uns von den Stürmen des Lebens nicht entmutigen lassen, sondern uns an Gott festhalten, dann wird unser Haus immer stabiler werden. Jesu Worte zu tun bedeutet zusammenfassend also, dass wir uns Gott vollständig übergeben, ihm alles anvertrauen und bereit sind, alles zu tun oder zu lassen, worum er uns bittet.
Auf welchen Grund hast du dein Leben gebaut? Wird dein Fundament den Stürmen standhalten, die sich gerade unserem Land nähern?
Der nahende Krieg und die Wirtschaftskrise sind nur ein kleiner Vorgeschmack, was laut der Bibel bald über uns herein brechen wird. Es kann sein, dass wir uns gesamtes bisheriges Leben verlieren werden – unsere Wohnung, unsere Familie, unsere Arbeit, unser Geld oder Besitz. Es kann so schnell weg sein. Die Frage ist, wenn wir all das verlieren, zerbrechen wir daran? Wenn das der Fall wäre, haben wir auf das falsche Fundament gesetzt. Wenn wir aber in Jesus unseren größten Schatz gefunden haben, dann können wir mit Martin Luther sagen:
„Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: lassen fahren dahin, sie haben kein Gewinn, das Reich muss uns doch bleiben.“
All die Dinge auf dieser Welt können wir verlieren. Sie können uns genommen werden. Daher ist es nicht sicher, auf sie zu bauen. Aber das Reich Gottes, das ewige Leben, kann uns keiner nehmen. Daher sollte das das Ziel unseres Lebens und unser Fundament werden. Wenn wir das wirklich verstanden haben, dann werden wir alles andere loslassen können, selbst unser eigenes Leben.
Ich wünsche dir und mir, dass wir das richtige Fundament wählen und wahres Glück schon hier in dieser und in der zukünftigen Welt finden können.
Passend zu diesem Beitrag kann ich auch meinen Blogeintrag zu dem Bild unten empfehlen. Darin erzähle ich meine persönliche Geschichte, wie Gott mich lehrte, ihm alles zu übergeben und loszulassen.