15. Die Waffenrüstung Gottes

Das sanfte Rauschen des Windes in den Bäumen und der fröhliche
Morgengesang der Vögel lässt den Wanderer aus seinem Schlaf erwachen.
Als er die Augen öffnet, sieht er über sich die Blätter und kleinen Ästchen
der Bäume leicht in der Brise wippen. Ein Eichhörnchen klammert sich an
den Baumstamm und begutachtet neugierig den Gast. Der Wanderer atmet tief die herrlich klare Luft des Wäldchens ein. Ihm ist mehr als bewusst, dass die Zeit des Abschieds von dem friedlichen Ort gekommen ist.

Nach dem er sich mit einem nahrhaften Frühstück gestärkt hat, setzt er seine Reise fort. Er verlässt den friedlichen Wald. Während er dem schmalen Pfad weiter folgt, bemerkt er, wie die Bäume zunehmend verschwinden und deren Platz stattdessen von Felsen eingenommen wird. Diese nehmen an Größe und Menge zu je weiter sich der Wanderer von dem Wäldchen entfernt. Hinter den Felsen ist eine massive Felswand zu erkennen. Es wirkt alles andere als einladend. Die Ruhe und der Frieden, der in dem kleinen Wäldchen der Sabbatruhe zu spüren war, weicht einem kalten harten Gefühl. Unbehagen beschleicht den Wanderer. Was würde ihn als Nächstes erwarten? Wie gerne würde er einfach umkehren und weiter an dem Ort der Ruhe verweilen. Doch dann erinnert er sich selbst wieder an das Ziel der Reise! Er möchte das himmlische Jerusalem erreichen! Die Zeit drängt! Jesus hatte ihn gewarnt, dass er sich keine Verzögerung erlauben durfte, denn der Feind würde nur darauf lauern, wenn der Wanderer einen Moment unachtsam oder zu träge wäre. Außerdem hatte Jesus ihm versprochen, dass der Wanderer den Weg sicher meistern könne, solange er ihm vertraute. Gott würde für alles sorgen, was die Pilger auf dem Weg zum Neuen Jerusalem benötigen würden.

Die Waffenrüstung

So auch jetzt. Als der Wanderer seinen Weg fortsetzt, kommt er an eine Tafel. Darauf ist folgendes zu lesen: „Zieh die ganze Waffenrüstung Gottes an!“ Verstuzt bleibt der Wanderer stehen. Er denkt eine Weile über die Bedeutung dieses Satzes nach. Wozu bräuchte Gott eine Waffenrüstung? Wozu bräuchte  er selbst eine Waffenrüstung? So eine Rüstung verheißt nichts Gutes. Es klingt nach Krieg.

Der Wanderer wird leicht nervös. Er ist ein friedliebender Mensch. Gegen jemanden zu kämpfen oder jemanden gar umzubringen geht wider seine Natur. Sagt nicht Gott selbst: „Du sollst nicht töten!“? Als er so über die Bedeutung nachdenkt fällt sein Blick auf eine Kiste. Er öffnet sie. In der Kiste befindet sich zu seiner Überraschung eine Waffenrüstung! Diese sieht nicht mehr ganz so neu aus. Sie hat an einigen Stellen Beulen und Kratzer. Aber es ist auch zu erkennen, dass sie gut gepflegt wird. Als der Wanderer sich die Rüstung näher ansieht, entdeckt er in der Kiste ein kleines Büchlein. Auch dieses zeigt schon deutliche Gebrauchsspuren. Scheinbar sind hier schon viele Pilger entlanggekommen, die diese Gebrauchsanleitung gründlich studiert haben und die Waffenrüstung getragen haben.

Der Wanderer beginnt in der Gebrauchsanleitung zu lesen:

„Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt! So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens! Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt! Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!“

– Epheser 6,11-17

Vorbereitung auf den Kampf gegen die Mächte der Finsternis

Langsam versteht der Wanderer welchen Zweck die Waffenrüstung hat. Er liest die Anleitung noch einmal durch. Sie beginnt mit einer Einleitung über den Verwendungszweck dieser Rüstung. Es muss die ganze Waffenrüstung angezogen werden, um den Listen des Teufels widerstehen zu können. Das lässt darauf schließen, was den Wanderer als nächstes auf seinem Weg begegnen würde. Er würde Satan selbst entgegen treten müssen. Ein kalter Schauer durchläuft den Wanderer. Er sollte dem Fürsten der Finsternis höchstpersönlich begegnen? Er ist doch nur ein kleiner schwacher Wanderer, der schon so oft versagt hatte. Was könnte er gegen den mächtigsten Widersacher Gottes ausrichten?

Noch einmal liest er die Einleitung der Gebrauchsanleitung:

„Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt!“

Der Wanderer beginnt zu verstehen, dass das, was jetzt auf ihn zukommen würde, viel größer war als alles, was er bisher erlebt hatte. Hier musste er nicht einem Menschen gegenüberstehen, sondern dem Bösen höchstpersönlich. All seine menschlichen Kräfte könnten dagegen nichts ausrichten. Doch das müssen sie auch nicht. Deshalb schreibt Gott hier in seiner Bedienungsanleitung gleich zwei Mal, dass diese Waffenrüstung angezogen werden muss. Es nützt nichts, wenn sie in der Kiste liegen bleibt oder vielleicht als Dekoration im Raum steht. Die Waffenrüstung muss angezogen und benutzt werden.

In dieser Einleitung erkennt der Wanderer die tiefe Liebe seines Gottes. Gott weiß, dass seine Pilger von Satan und seinen bösen Geistern auf dem Weg zur himmlischen Stadt angegriffen werden. Er weiß nur allzu gut, dass Satan alles daran setzen wird, um Gottes Kinder zu Fall zu bringen. Gott ist außerdem bewusst, dass es nichts hilfloseres und schwächeres in diesem Universum gibt als der Mensch. Sie sind ihm schutzlos ausgeliefert. Daher hat Gott einen guten Verteidigungsplan ausgearbeitet. Er hat eine geniale Waffenrüstung konzipiert, die den hilflosen Menschen vollständig schützt. Gott hat sie nicht nur selbst entwickelt, sondern auch selbst getestet. Er wurde ein hilfloses Baby, lebte als normaler Mensch auf dieser Erde. Damit war er allen Versuchungen und Attacken Satans genauso ausgesetzt wie wir. Jesus benötigte genau wie jeder Pilger diese Waffenrüstung, um den schmalen Pfad sicher bis zu Ende gehen zu können. Jesus unterzog die Waffenrüstung einen wahren Härtetest. So schwer wie er von Satan angegriffen wurde, wird kein Mensch von ihm versucht. Und die Waffenrüstung hielt stand! Satan konnte Jesus nicht zu Sturz bringen. Das gibt jedem Pilger die Gewissheit, dass er auch sicher Satans Anfechtungen widerstehen kann. Allerdings muss die Waffenrüstung dafür sachgemäß verwendet werden.

Als der Wanderer über die einleitenden Worte nachdenkt, bemerkt er, dass zwei Mal erwähnt wird, die GANZE Waffenrüstung anzulegen. Er beginnt zu begreifen, wie viel hier auf dem Spiel steht. Es geht um sein Leben! Ist ein Teil seines Körpers ungeschützt oder sitzt ein Teil der Waffenrüstung nicht richtig, verschafft das seinem Feind einen Vorteil. Ja, im schlimmsten Fall würde es ihn sein Leben kosten.

Der letzte Satz der Einleitung gibt dem Wanderer Hoffnung: „…damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt!“ Der Sieg war also möglich. Es ist möglich, Satan zu widerstehen und standhaft zu bleiben. Satan könnte besiegt werden! Was für eine gewaltige Hoffnung! Etwas ermutigter studiert der Wanderer die Gebrauchsanleitung der Waffenrüstung weiter.

Der Gürtel der Wahrheit

Als nächstes liest er: „So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit“. Der Wanderer stöbert in der Kiste nach dem Gürtel. Schließlich findet er ihn. Sofort legt er ihn sich um. 

Zur Zeit der Römer trugen auch die Männer lange Gewänder, ähnlich wie Kleider. Wenn man sich aber schnell fortbewegen musste, konnte so ein Gewand hinderlich sein. Daher diente der Gürtel dazu, das Gewand hochzubinden, um Beinfreiheit herzustellen. Dies sorgte für die nötige Wendigkeit im Kampf. Ansonsten bestand die Gefahr, mit seinem Gewand irgendwo hängen zu bleiben und gar selbst darüber zu stolpern. So dient die Wahrheit als Vorbereitung auf den Kampf. 

Die Wahrheit lässt den Gläubigen sicher gehen. Er hat ein sicheres Fundament, das ihn vor dem Stolpern bewahrt. Ohne eine klare Wahrheit gibt es keine Sicherheit. Außerdem dient ein Gürtel dazu, alles zusammen zu halten. Man konnte daran auch die Scheide für das Schwert, ein Messer oder seine Trinkflasche befestigen. Die Wahrheit hält also alles zusammen und macht einsatzbereit für den Kampf.

Der Brustpanzer der Gerechtigkeit

Als Nächstes liest der Wanderer über den Brustpanzer der Gerechtigkeit. Der ist nicht schwer in der Kiste zu finden. Obwohl er einige Kampfspuren aufweist, ist er voll intakt. Der Wanderer zieht sich den Brustpanzer über und stellt erstaunt fest, dass er ihm haargenau passt. Es passt wie angegossen, so als wäre er nur für ihn gemacht worden. Mit diesem Brustpanzer fühlt sich der Wanderer schon viel sicherer. Er spürt, wie ihn eine gewisse Geborgenheit und Ruhe überkommt. Der Brustpanzer steht für die Gerechtigkeit Jesu. Nur wer gerecht ist, kann gegen Satan gewinnen. Sünde macht einen Menschen zum Sklaven Satans. Nur die Gerechtigkeit Jesu kann einen Menschen von der Sünde reinigen. Jesus gibt seinen Kindern seine Gerechtigkeit. Damit stehen wir vor Gott und dem Weltall so da als hätten wir niemals gesündigt. Das entzieht uns der Macht Satans. Er kann uns nichts anhaben, solange wir in Jesu Gerechtigkeit geborgen sind. Diese Gerechtigkeit ist nicht unsere eigene. Sie ist kein Teil unserer Körpers. Sie muss uns von außen gegeben werden. So wie der Soldat den Brustpanzer anzieht, müssen wir Jesu Gerechtigkeit annehmen. Das bedeutet wir müssen uns allein auf Jesu Dienste verlassen. Wir können selbst nichts tun, um uns vor Gott besser darzustellen. All das ist ein Geschenk von Jesus.

Die Schuhe der Verkündigung der Botschaft der Hoffnung

Nach dem der Wanderer den Brustpanzer angezogen hat, entdeckt er die Schuhe. Er schlägt in der Gebrauchsanleitung nach, welchen Nutzen diese haben. Dort erfährt er, dass sie für die Bereitschaft zur Verkündigung der Botschaft des Friedens stehen. Verwundert fragt sich der Wanderer, wie ihm das helfen soll, Satan zu besiegen? Er denkt unter Gebet ein wenig darüber nach.

Schuhe dienen als Schutz für die Füße. Sie beschützen die Füße, damit sie dort hingehen können, wohin sie der Befehl auch führen mag. Interessant ist, dass Gott seinen Kindern nicht befiehlt gegen Satan in den Krieg zu ziehen. Nein, der Auftrag lautet, die Botschaft des Friedens zu verkündigen. Gott will keinen Krieg, sein tiefstes Herzensanliegen ist Frieden! Er hat den Frieden für die Menschheit erwirkt. Diese frohe Botschaft muss von seinen Boten in die ganze Welt hinausgetragen werden. Der Feind möchte nur nicht, dass die Menschen von dieser Botschaft erfahren, denn dann verliert er seine Untertanen. Daher setzt er alles daran, die Boten an der Verkündigung zu hindern.

Aber Gott fordert uns nicht dazu auf, dass wir gegen Satan kämpfen. Unser Fokus soll auf der Verkündigung der Botschaft der Hoffnung sein. Unser Leben soll ein lebendiges Zeugnis für die Wahrheit dieser wunderbaren Neuigkeiten sein. Wenn wir bereit sind, diese Botschaft zu leben und weiterzusagen, dann wird automatisch der Widerstand kommen. Wir müssen nicht überall nach Satan und seinen schlauen Taktiken Ausschau halten und sie studieren. Wir sollten uns auf die Menschen konzentrieren, die keine Hoffnung haben und ihnen von unserer Hoffnung erzählen. Das wird für genug Widerstand sorgen. Das ist garantiert!

Die Botschaft der Hoffnung weiterzugeben ist aber auch ein Schutz gegen die Versuchung. Unsere Worte haben immer Rückwirkung auf uns selbst. Wenn wir von unserer Hoffnung und unseren Erfahrungen mit Gott erzählen, dann wirkt das wie ein doppelter Segen auf uns zurück. Dadurch wird nicht nur das Herz unseres Zuhörers ermutigt, sondern wir selbst werden näher zu Gott gezogen. Somit verlieren Satans Illusionen ihren Einfluss auf uns. Wenn man sich hingegeben aber auf das Negative fokussiert, dann werden andere und ich selbst entmutigt. Das verschafft Satan wiederum einen Vorteil. Das wollen wir doch nicht, oder?

Der Wanderer schlüpft in die Schuhe und stellt fest, dass sie sehr bequem und leicht sind. Es läuft sich wie auf Wolken in diesen Schuhen.

Das Schild des Glaubens

Dann nimmt er wieder die Gebrauchsanleitung in die Hand. Dort steht als Nächstes: „Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt!“

Das Schild liegt ganz unten in der Kiste. Der Wanderer hat etwas Mühe, das Schild herauszuheben. Es hat ein hohes Eigengewicht. Die Handhabung muss er ein wenig üben. Doch in der Gebrauchsanleitung sind einige Übungen und praktische Beispiele enthalten. So liest der Wanderer von einigen der Glaubenshelden, wie Abraham, Jakob, Josef, David, Paulus und vielen mehr, wie sie den Schild des Glaubens gegen Satans feurige Pfeile eingesetzt haben.

Satan attackiert die Gläubigen ständig mit verschiedensten feurigen Pfeilen. Er weiß mit welcher Sorte Pfeile er den Einzelnen am meisten verwunden kann. Bei dem einen klappt Entmutigung ganz gut, den anderen kann er mit Überarbeiten zu Fall bringen. Ein anderer kämpft gegen die Unmäßigkeit im Essen. Wieder ein anderer hat ein sehr großes Ego. Diese Liste könnte unendlich fortgesetzt werden. Satan hat die Menschheit genauestens studiert. Er weiß, wie er jeden von uns anzugreifen hat, damit er uns stürzen kann. Und wie oft hat er damit schon Erfolg gehabt! Doch das muss nicht sein! Gott hat uns den Schild des Glaubens gegeben. Aber Glaube muss trainiert werden. Er ist nicht sofort da. Er wächst langsam, durch Training. Er ist wie ein Muskel, der durch kontinuierliches Krafttraining aufgebaut werden muss. Das erfordert Ausdauer und das Einstecken von Rückschlägen. Doch durch regelmäßiges Training kann der Glaube groß und stark werden. Jeden Tag gibt uns Gott genug Möglichkeiten, unser Vertrauen in ihn zu trainieren. Es beginnt bei den kleinen Herausforderungen des täglichen Lebens und geht bis zu großen Lebenskrisen. Alles, was wir tun müssen, um diesen Glaubensmuskel zu trainieren, ist unseren Willen den Willen Gottes in jeder Situation unterzuordnen. Es ist leichter gesagt als getan. Aber im Endeffekt ist das alles. Wenn wir in jeder Situation nach dem Willen Gottes handeln, stirbt unser Ego und Satan hat keine Angriffsfläche mehr. Gib nicht auf, wenn dein Wille noch sehr stark ist und sich immer wieder durchsetzt. Probiere es immer wieder neu und bitte Gott um die nötige Kraft! Er wird dich nicht im Stich lassen!

Der Helm des Heils

Jetzt befinden sich nur noch zwei Gegenstände in der Kiste. Der Wanderer nimmt den Helm des Heils heraus und setzt ihn sich auf. Es fühlt sich zunächst etwas ungewohnt an. Aber dem Wanderer ist bewusst, dass dieser Metallhelm seinen Kopf vor Schäden bewahrt. Im Kopf befindet sich unser Gehirn. Das ist die Steuerzentrale für unseren gesamten Körper. Ist hier ein Fehler, gibt es Probleme im Körper. Hinter der Stirn befindet sich unser Frontalhirn. Dort sitzt unser Denken und unser Gewissen. Durch diesen Teil unserer Gehirns kommuniziert Gott mit uns. Unser Gehirn arbeitet mit Frequenzen. Satan kennt sich da richtig gut aus und hat sich ganz viel einfallen lassen, um die feinen und höchst sensiblen Nerven zu schädigen. Er tut dies durch ungesunde Nahrung, Schlaf- und Bewegungsmangel, Musik, Filme, Reizmittel wie Kaffee, Alkohol, Zucker und Unmäßigkeit in allen Lebensbereichen. Dadurch werden unsere feinen Hirnnerven beschädigt und wir können Gottes leise Stimme nicht mehr hören, die zu uns sprechen möchte. Gott sei Dank hat er unserem Gehirn eine gewisse Regenerationsfähigkeit gegeben. Wenn auch nicht aller Schaden rückgängig gemacht werden kann, so kann die Leistung soweit wieder hergestellt werden, dass eine Verbindung zu Gott wieder möglich ist.

Daher ist es absolut wichtig, dass wir unser Gehirn schützen. Dazu hat Gott uns den Helm des Heils gegeben. Das Heil ist die Erlösung durch Jesus. Dies sollte der Gegenstand unseres Nachdenkens sein. Über Gott und seinen Erlösungsplan nachzudenken hat eine heilende Wirkung auf unser Gehirn. Man wird ganz automatisch den Geschmack an den anderen Dingen verlieren, weil man in Jesus etwas viel besseres gefunden hat. Doch dies ist ein beständiger Kampf, die Gedanken in die richtige Richtung zu lenken.

Das Schwert des Geistes

Als letztes liegt nur noch ein Gegenstand in der Kiste. Ehrfürchtig hebt der Wanderer das Schwert des Geistes hoch. Er zieht es aus der Scheide. Zum Vorschein kommt ein glänzendes, scharfes zweischneidiges Schwert. Dem Wanderer fällt auf, dass dies die erste und einzige Waffe ist. Die anderen Dinge dienen der Verteidigung. Das Schwert ist das einzige, was auch zum Angriff genutzt werden kann. Vorsichtig schwingt der Wanderer das Schwert. Auch hier stellt er fest, dass die Handhabung gar nicht so leicht ist. In der Anleitung studiert er, wie das Schwert zu gebrauchen ist. Er liest von Jesus, wie er in der Wüste von Satan versucht wurde. Jesus begegnete Satan stets mit einem „Es steht geschrieben!“ Dagegen konnte sein Gegner nichts ausrichten. Durch das Wort Gottes konnte Jesus Satan besiegen. In dem Wort Gottes steckt selbst die Kraft. Wenn Gott spricht, dann geschieht es. Das kann nichts auf dieser Welt ändern!

Gott hat uns in seinem Wort viele Verheißungen gegeben, die wir anwenden können. In ihnen ist die Kraft bereits enthalten. Wir müssen sie nur im Glauben in Anspruch nehmen und die Bedingungen erfüllen. Wir sind oft so kraftlos gegen Satan, weil wir Gottes Wort nicht kennen und seine Kraft noch nicht wirklich erlebt haben. Die Kraftquelle ist uns frei zugänglich, doch wie wenig machen wir davon Gebrauch! Wir klagen und jammern, wie schwer unsere Lasten sind. Dadurch erlangt Satan einen Vorteil. Wir können vielleicht den Rest der Waffenrüstung tragen, aber ohne das Wort Gottes, können wir nicht standhaft bleiben. Vielmehr hat das Wort die Kraft, Satan tödliche Hiebe zu versetzen. Wir können ihn durch die Verheißungen in Gottes Wort zurückdrängen und überwinden. Aber auch das erfordert ein wenig Übung und Glauben.

Die Ausgewogenheit der Waffenrüstung

Überhaupt kann man keinen Teil der Waffenrüstung ohne das andere verwenden. Nur im Gesamtpaket macht es Sinn. Wenn ein Teil fehlt oder ein anderes überbetont wird, wird es unausgeglichen. Zum Beispiel kann jemand die Gerechtigkeit aus Glauben sehr stark betonen, dass wir nur durch den Glauben an Jesus gerettet werden können. Das ist richtig. Aber bei dem Schwert des Geistes sehen wir, dass wir auch selbst aktiv werden müssen. Wir müssen Gottes Wort anwenden und ihm gehorchen, um wirklich siegreich zu sein. Keines der Teile darf überbetont oder in seiner Wichtigkeit heruntergesetzt werden. Ansonsten wird man wieder ein leichtes Opfer für Satan. Um den Umgang mit der Waffenrüstung zu üben, braucht es beständiges Gebet, Wachsamkeit und ein gründliches Studium des Wortes Gottes. Doch all das bringt nichts, wenn man das Erkannte nicht auslebt und weitergibt. Dann bleibt es nutzlose Theorie. Das ist dann wie eine historische, fein restaurierte Ritterrüstung im Museum.

Der Wanderer hat nun die gesamte Waffenrüsten angezogen. Er probiert einige Schritte darin zu gehen. Etwas ungeschickt schwingt er das Schwert. Er merkt, dass er noch einiges an Übung benötigt, um die Handhabung der Waffenrüstung sicher zu erlernen. Doch er hat einen guten Lehrmeister, Jesus, der mit ihm geduldig übt, bis er bereit für den Kampf ist.

Nach einiger Zeit des Trainings wird es nun Zeit, den Weg fortzusetzen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, aber völlig der Waffenrüstung vertrauend, begibt sich der Wanderer in Richtung Schlucht der Versuchung.

Verliebt auf Korfu

(Hinweis: Dieser Beitrag unterbricht auch noch einmal- diesmal hoffentlich
zum letzten Mal- meine Erklärung
vom breiten und schmalen Weg)

Ein weiter Blick über das türkisfarbene Meer, sanft umrandet von den Felsen der Insel. Am Horizont lässt sich in der Ferne Land erahnen. Der Himmel erstrahlt im schönsten Blau. Die Sonne erwärmt angenehm die Haut während man mit seinem Liebsten diesen herrlichen Anblick genießt. Es ist der erste gemeinsame Urlaub. Die Schmetterlinge im Bauch sind noch sehr aktiv. Noch kennt man die Gewohnheiten und Macken des anderen nicht so gut. Es ist aufregend mit dem Menschen, den man liebt so eine intensive gemeinsame Zeit zu verbringen. Es gibt noch so viel an dem anderen zu entdecken. Jede gemeinsame Minute ist ein Stück Himmel auf Erden. Alles ist neu und unbelastet.

Kannst du dich daran als du deinem Partner das erste Mal begegnet bist? Kannst du dich daran erinnern als du das erste Mal die Worte gehört hast, die das Herz höher schlagen lassen und einen Schwall von Glücksgefühlen auslösen? Diese magischen Worte: „Ich liebe dich“? Oder erinnerst du dich an eure erste Berührung? Wie war es als ihr das erste Mal Hand in Hand spazieren gewesen seid? Jeder dieser Momente und noch viele weitere danach sind kostbar. Frisch verliebt zu sein und mit der geliebten Person an einem schönen Ort zu sein und nur für einander Zeit zu haben, ist etwas wunderschönes. Diese einzigartige Erinnerung wurde ich gebeten in einem Bild festzuhalten.

Die Entstehung des Bildes

Diesen Sommer haben sich Freunde von mir ihr Ja-Wort gegeben. Als Geschenk haben sie sich ein gemaltes Bild von mir gewünscht. Es sollte den oben erwähnten ersten gemeinsamen Urlaub auf Korfu festhalten. Diesem Wunsch kam ich mit Freuden nach. Ich bin immer froh, wenn jemand so einen Wunsch äußert, dann hat sich die Frage nach dem Geschenk schon erledigt. 😉 Ich bekam sogar ein Referenzbild zugeschickt, was ich als Grundlage benutzen konnte.

Ehrlich gesagt fand ich das Bild etwas langweilig. Es ist wahrscheinlich bei allen Fotos das Gleiche: Sie können die geniale Stimmung und die Atmosphäre des Ortes nie völlig wiedergeben. All die Emotionen, die diesen Moment zu etwas Außergewöhnlichen machen, kann so ein einfaches Foto nicht wiedergeben. Aber es kann die Erinnerung daran lebendig halten.

Mit dem Foto war zumindest eine schöne Grundlage für das Gemälde vorhanden. Es fehlte nur ein wenig Kontrast.

So machte ich mich frisch ans Werk. Kurz zuvor war ich umgezogen. Nach über zwei Jahren habe ich dann doch wieder mein kleines Kinderzimmer in meinem Elternhaus gegen eine schöne Wohnung eingetauscht. (Allein wie das alles zu Stande kam, war ein riesiges Wunder und eine Geschichte für sich). Auf jeden Fall war dieses Bild das erste, was ich in meinem schönen hellen neuen Wohnzimmer malen konnte. Da mein Wohnzimmer auf der Ostseite liegt, habe ich den wunderbaren Vorteil, dass ich nur die Morgensonne habe. Jetzt im Herbst und Winter genieße ich regelmäßig die herrlichen Sonnenaufgänge. Da ich überwiegend nachmittags male, ist ein weiterer Vorteil, dass am Nachmittag die Sonne nicht mehr ins Wohnzimmer scheint. Somit schafft das indirekte Licht eine super Atmosphäre zum Malen. Unterstützt werden die Lichtverhältnisse von einer tollen, aber auch teuren Tageslichtlampe, die mir jetzt leider nach einem Jahr Benutzung schon ihren Dienst verweigert.

Bei der Acrylmalerei fange ich immer oben an zu malen. Ich arbeite mich also von oben nach unten. So begann ich mit dem Himmel. Auf dem Referenzbild waren Schleierwolken zu sehen. Aber ich bin ja etwas faul und deswegen habe ich die Wolken weggelassen und nur in der Ferne am Horizont ein paar Wolken angedeutet. Als nächstes kam das Wasser. Das habe ich auch versucht recht einfach zu halten. Ich kann mich sehr schnell im Detail verlieren. Doch das Bild zeigt ja eine große Panoramaperspektive. Da ist kein Platz für detaillierte Wasserbewegungen. So weit so gut. Dann wurde es etwas kniffliger. Neben Wolken und Wellen finde ich Steine und Felsen am schwierigsten zu malen. Aber da hier auch nicht so viele Details wegen der Ferne nötig waren, war dieses Problem auch lösbar.

Doch das Referenzbild zeigte nicht viel Flora. Jetzt war meine Fantasie gefragt. Ich war noch nie auf Korfu. Entsprechend hatte ich keine Ahnung, was dort alles Schönes wächst. Also habe ich im Internet ein wenig nach Bildern von der Insel recherchiert. Immer wieder stieß ich auf dieselbe Pflanze. Allerdings kenne ich mich in Botanik fast gar nicht aus und ich wusste nicht, was das für eine Pflanze war, die so schön bunt blühte. Ich wusste nur, dass sie meinem Bild den nötigen farblichen Kontrast bieten würde.

Eines Tages saß ich bei meinen Großeltern gemütlich im Garten. Sie hatten einen großen Busch im Topf stehen. Ich staunte über die Blütenpracht dieser Pflanze. Als ich sie genauer betrachtete, erkannte ich anhand der Blütenform, dass das genau dieselbe Pflanze war, die ich gerade zu malen versuchte. Ich fragte meinen Großvater wie diese Pflanze hieß. Er lüftete das Geheimnis und schloss meine Wissenslücke: Es war ein Oleander! )Eine kleine Notiz am Rande: Mein Großvater möchte diesen herrlichen Oleander gerne loswerden, weil er ihm zu groß geworden ist und würde sich über einen Abnehmer freuen. Wer Interesse hat, kann gerne mit mir Kontakt aufnehmen! 🙂 )

Zurück zum Bild: Jetzt wo ich wusste, was das für eine Pflanze war, konnte ich sie im Internet konkreter recherchieren und studieren. Das half mir sehr, den roten Busch auf der rechten Seite etwas mehr nach Oleander aussehen zu lassen. Als das ganze Grünzeug fertig war und ich das Bild betrachtete, fehlte mir immer noch was. Das weite Meer sah leer und irgendwie verlassen aus. Jeder, der mich kennt, weiß, was nun als nächstes kommt.

Es musste natürlich noch etwas mit Segeln in das Bild. Ursprünglich war ein Segelboot geplant. Aber das hätte von den Größenverhältnissen nicht gepasst. Das Boot wäre nur ein kleiner Strich gewesen. Also musste doch wieder ein Großsegler herhalten. Das Schiff, das ich am besten kenne, ist natürlich die schöne Brigg „Roald Amundsen“. So fand sie wieder ein Plätzchen auf dem Bild. Ich hatte beim Malen ein bisschen Probleme mit der Perspektive, konnte das schlimmste aber noch retten.

Vertiefende Gedanken

Das Schiff gab dem Bild noch den letzten Schliff. Es hat vor Korfu geankert und ist nun auf dem Weg zum offenen Meer, um dort neue Abenteuer zu bestehen. In gewisser Weise ist das auch Sinnbild für die Ehe. Wenn man heiratet, begibt man sich auf eine Abenteuerreise. Man weiß nicht, wie die Ehe verlaufen wird und welche Schwierigkeiten gemeinsam gemeistert werden müssen. Viele Ehen scheitern, weil die Partner nicht wissen, wie sie dieses Eheschiff gemeinsam steuern können. Der eine will in die Richtung fahren, der andere aber in eine andere Richtung. Der eine will das Segel setzen, der andere meint, dass es besser sei, das Segel nicht zu setzen. So kommt man aber nie ans Ziel. Schlimmer noch: Das Schiff erleidet Schaden, weil es nicht sachgemäß gehandhabt wird.

Ich denke, eine gute Ehe braucht einen Kapitän. Das ist nicht der Mann und es ist auch nicht die Frau. Der Kapitän ist Gott. Wenn sich beide Ehepartner Gott unterstellen und seinen Kommandos gehorchen, dann kann das Eheschiff sein Ziel erreichen und jeden Sturm überstehen. Gott bestimmt das Ziel der Ehe. Er legt den zu fahrenden Kurs fest und sagt, welche Segel gesetzt werden. Wenn man ihn lässt und sich die Zeit nimmt, mit ihm Gemeinschaft zu haben, dann kann eine Ehe auch gelingen. Es kann eine der schönsten Erfahrungen in diesem Leben werden.

Allen Verheirateten, die das lesen, möchte ich sagen: Ich bete für euch! Nichts wird mehr angegriffen als die Ehe und die Familie. Ihr braucht den besonderen Schutz und Segen Gottes! Dafür bete ich sehr häufig. Einen Partner gefunden zu haben, ist ein Geschenk des Himmels. Bist du dir dessen bewusst? Ja, eure Ehe ist vielleicht nicht perfekt und ihr seid am Kämpfen, aber ihr habt etwas ganz besonderes, wonach sich so viele Menschen sehnen. Vergesst das nie!

Für alle, die Probleme in ihrer Ehe haben, kann ich nur absolut dringend das Buch von Jim Hohnberger „Leben an der Kraftquelle“ empfehlen. Aber ich empfehle es auch allen glücklich Verheirateten, allen, die sich auf eine Ehe vorbereiten und allen Singles. Ich habe es in den letzten Monaten gelesen. Seit dem hat sich so viel in meinem Leben verändert. Gott hat mir Siege bei Gewohnheiten geschenkt, gegen die ich schon viele Jahre kämpfe. Ich habe wieder mehr Kraft und Motivation für meinen Dienst für Gott.

Egal, wo du gerade stehst: ob du in einer unglücklichen Ehe bist, frisch verliebt bist, gerade eine Trennung durchlebst, über eine Heirat nachdenkst oder schon viel zu lange Single bist, denke immer daran: die erste Liebe und den größten Platz in unserem Herzen möchte Gott einnehmen. Er ALLEIN kann unser verwundetes Herz heilen und uns wahres Glück und Freude schenken. Das kann kein Partner dieser Welt. Dies ist meine Erfahrung. Ich bin Single, aber in einer glücklichen Beziehung mit meinem Gott, die sich in den letzten Monaten stark vertieft hat. Das ist das größte Geschenk auf Erden, größer als DEN „Richtigen“ gefunden zu haben! Ich wünsche mir, dass alle diese Erfahrung machen und dieses Glück erleben! Gott segne dich!

Zum Abschluss noch ein kleines Video von der Entstehung der Umschlaggestaltung für die Hochzeitskarte. Es ist übrigens mein erster Gehversuch den Entstehungsprozess eines Bildes festzuhalten. Alles fängt mal klein an. 😉