Willkommen auf dem Weg! Ich wünsche eine spannende und erkenntnisreiche Reise!
Unsere Reise beginnt auf einem Weg, den jeder von uns kennt. Er heißt „Leben“. Auf dem Bild geht ein Wanderer unten links auf diesem Weg. Unser Wanderer ist ein Mann, der zerlumpte Kleidung trägt. Er geht ganz gebeugt unter einer schweren Last. Er ist abgemagert. Dieser Mann steht für viele Menschen in dieser Welt. Sie tragen eine große unsichtbare Last mit sich, die sie entkräftet und aufzehrt. Es können unendlich viele und unterschiedliche Dinge sein. In dem Sack des Wanderers sind einige von ihnen aufgelistet. Es können Schuld, Angst, Sorge, Stolz, Egoismus, Neid, Bitterkeit und vieles mehr sein. Die Bibel nennt diese Dinge „Sünde“. Es sind alles Dinge, die uns selbst und andere verletzen und zerstören. Aber es gibt auch andere Dinge, die uns belasten können. Das können Krankheit, Schmerzen, seelische Verletzungen, Einsamkeit oder Hoffnungslosigkeit sein. Ich wage zu behaupten, dass jeder Mensch so ein paar dieser Lasten mit sich durch sein Leben trägt. Jeder Mensch sehnt sich nach Heilung und inneren Frieden. Doch die rein menschlichen Versuche verschlimmern oft den Zustand. Die verschlissene Kleidung ist in der Bibel ein Symbol für unsere eigene zusammengeschusterte Gerechtigkeit.
Das Kleid der eigenen Gerechtigkeit
In Jesaja 64,5 lesen wir:
„So wurden wir alle wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsre Sünden tragen uns davon wie der Wind.“
Menschen versuchen oft durch gute Taten ihr schlechtes Gewissen zu besänftigen und das Böse in ihnen auszugleichen. Doch die Bibel vergleicht diese Versuche mit befleckten Kleidern oder verwelkten Blättern. Unser krankes Herz können wir selbst nicht heilen. Es ist wie der Versuch einen Lumpen mit einem Lumpen auszubessern. Der Stoff ist schon so spröde, dass die Nähte nicht lange halten. Dieses Bild soll die Kleidung des Wanderers verdeutlichen.
Die Entscheidung: Welchen Weg gehe ich?
Irgendwann kommt unser schwer beladener Wanderer auf seinem Lebensweg an eine Weggabelung. Er hat nun zwei Wege vor sich, die er wählen kann. Um ihm die Entscheidung zu erleichtern, gibt es Wegweiser, die angeben, wohin die beiden Wege führen werden. Der eine Weg sieht hell, freundlich und sehr bequem aus. Duftende Blumen erfreuen den müden Wanderer. Der Weg ist schön breit und eben. Alle Sinne sagen dem Wanderer, dass er diesen Weg gehen soll. Doch als der Wanderer liest, wohin dieser Weg führt, gerät er ins Stocken. Dieser Weg soll angeblich ins Verderben führen?! Wie kann so ein heller, einladender Weg so ein böses Ende haben?
Der Wanderer betrachtet den zweiten Weg. Er ist schmaler und wirkt ein bisschen dunkler. Dort wachsen nicht so viele wohlduftende Blumen. Von der Ferne kann er ein Kreuz und einen schmalen Eingang sehen. Er muss sich eingestehen, dass dieser Weg deutlich weniger einladend aussieht. Er scheint vielmehr Anstrengung, Mühe und Entbehrung zu erfordern. Der Wanderer liest den Wegweiser dieses Weges. Angeblich führt dieser Weg zum ewigen Leben. Wie kann das möglich sein? Der Weg sieht alles andere als nach Freude, Frieden und ewiges Glück aus. Der andere Weg scheint viel mehr das zu sein, wonach er sucht. Hat vielleicht jemand die Wegweiser vertauscht? Wie soll sich der Wanderer bloß entscheiden? Welchen Weg soll er gehen?
Es muss sich etwas ändern!
Der Wanderer denkt über sein bisheriges Leben nach. Es war voller Schmerzen, Leid und negativen Erfahrungen. Alle seine Versuche, sein sündenkrankes Herz zu heilen sind fehlgeschlagen. All sein Bemühen, seine schwere Last loszuwerden endeten genau im Gegenteil – die Last wurde nur noch größer. Er hatte schon so oft den leichteren Weg gewählt, nur um immer wieder festzustellen, dass dieser Weg nicht seine Probleme lösen konnte.
So sind wir Menschen alle. Wir wollen immer eine schnelle Lösung, die nicht viel Opfer kostet. Genau das bietet uns scheinbar diese Welt. Doch im Endeffekt ist es ein Teufelskreislauf, der uns noch entmutigter zurück lässt und unsere Last vergrößert hat.
Der Wanderer sehnt sich nach einer echten Lösung seines Problems. Inzwischen ist er so verzweifelt, dass er bereit ist, jeden Preis zu zahlen, wenn er nur von seiner schweren Bürde befreit werden könnte! Somit war die Entscheidung gefallen!
Schlürfenden Schrittes lenkt der Wanderer seine Schritte hin zum Kreuz.
Das Unverständnis der Menschen
Doch der Wanderer ist nicht allein auf seinem Lebensweg. Gerade vor dem breiten Weg gibt es viele Leute. Sie verstehen das Kreuz und den schmalen Weg nicht. Sie lachen über den müden Wanderer. Spöttisch fragen sie ihn, ob er wirklich auf DIESEM Weg die Lösung seiner Probleme suchen möchte? Der andere Weg sei viel bequemer und würde ihm schneller Abhilfe schaffen. Und konnte er sich wirklich sicher sein, dass der schmale Weg im ewigen Leben endet?
Die Menschen lachen den armen Wanderer aus und schütteln unverständig den Kopf.
Doch der Wanderer kümmert sich nicht um sie. Seine Bürde lastet schwer auf ihm. Alles, wonach er sich sehnt, ist diese los zu werden. Auf dem Weg zum Kreuz liest der Wanderer ein Schild: „Kommt her, ihr Beladenen“. Ja, er war wirklich beladen! Hier war jemand, der ihm eine Lösung für sein Problem anbot! Der Wanderer sammelt seine letzten Kräfte und stampft vorwärts, getrieben von der Hoffnung, Befreiung zu finden.
Wie dem Wanderer so geht es auch uns. Es ist leicht den Weg der Masse zu folgen. Er scheint einladend und eine schnelle Lösung zu sein. Wenn man sich aber von diesem Weg abwendet und den Weg zu Jesus wählt, dann wird man von dem Rest der Welt belächelt. Die meisten Menschen können nicht verstehen, wie man diesen Weg freiwillig wählen kann. Oft wirkt ein Leben mit Gott einschränkend und jeglichen Spaß verbietend. Es scheint nur aus Opfern und Selbstverleugnung zu bestehen. Im Gegensatz zum Weg dieser Welt wirkt er wenig attraktiv und anziehend.
Welchen Weg hast du gewählt?
Doch wie unser Wanderer gibt es viele Menschen, die lange und vergeblich in den Dingen dieser Welt nach der Stillung ihrer tiefsten Bedürfnisse gesucht haben. Sie mussten feststellen, dass dies alles nur löchrige Zisternen sind, die ihren Durst nicht stillen können.
Leider ist es oft so, dass die Menschen erst zu Gott kommen, wenn sie vollständig am Boden zerstört sind. Erst wenn sie alles andere ausprobiert haben, wenden sie sich zu Gott.
Doch Gott ist geduldig mit uns. Er hat viele Schilder auf unserem Lebensweg aufgestellt, die uns einladen, zu ihm zu kommen. Oft lässt er uns durch verschiedene Umstände Botschaften zu kommen, die uns seine Lösung unserer Probleme anbieten. In der Bibel steht, dass Jesus alle Menschen zu sich zieht. Jeder einzelne Menschen verspürt öfters in seinem Leben das sanfte Ziehen des Geistes Gottes. Leider geben wir diesem oft erst dann nach, wenn wir alles andere ausprobiert haben und feststellen mussten, dass das Sackgassen waren.
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