Der Klabautermann und der Einstieg in die Welt der Cartoons

Ahoi!

Es ist dunkel. Die Wolken verdunkeln den Himmel so sehr, dass keiner weiß, ob es Tag oder Nacht ist. Der Wind pfeift in den Segeln und lässt das Schiff kränken (Hinweis für Landratten: zur Seite neigen), so dass alle losen Gegenstände der Schwerkraft gemäß ihren Platz verlassen und dem Schiff in der Bewegung folgen. Auch manch unachtsamer Seemann verliert seinen Halt und schlittert quer über das Deck. Wie eine Nussschale wird das Schiff von den Wellen hin und her getrieben. Die erfahrenen Seeleute versuchen alles, um das Schiff sicher durch den Sturm zu bringen. Doch manch einer ahnt fürchterliches. Das Schiff wird sinken… 

Ein junger Matrose erinnert sich an eine Geschichte, die ihn einst in einer anderen stürmischen Nacht ein alter Seebär erzählt hat. Dieser meinte, dass, wenn das Schiff zu sinken droht, eine kleine Gestalt auf dem Klüverbaum vorne am Schiff hocken würde. Hans, der junge Matrose, rannte also zum Bug des Schiffs. Dabei rutschte er mehr als das er lief oder hangelte sich an der Takelage entlang. Vorne am Bug angekommen konnte er tatsächlich trotz des Regens auf dem Klüverbaum eine kleine Gestalt erkennen. Er trug die Kleidung eines Seemannes. Sein rotes Haar war deutlich durch den Regen zu erkennen. Als Hans näher herantrat sah er, dass diese Gestalt im Mund eine Pfeife hatte. Ihn schien der Sturm nicht zu stören, so seelenruhig wie er auf dem schwankenden Klüverbaum saß. Es gab keinen Zweifel: Es war der der Klabautermann! 

“Klabautermann, ist es wahr? Droht das Schiff zu sinken?”, rief Hans durch den Wind und den Regen. Die Gestalt rief zurück: “Noch ist’s nicht zu spät! Geh zum Heck, da ist ein riesen Leck!” Hans machte sofort kehrt und rannte zum anderen Ende des Schiffes. Oft rutschte er auf den naßen Planken aus und musste sich an dem nächstbesten Tau oder an der Reling festhalten, um nicht zu stürzen. Schließlich erreichte er das Deck und suchte nach dem Leck. Das war schnell gefunden, denn viel Wasser strömte bereits durch die Bordwand und setzte das Deck unter Wasser.  

Bretter und Nägel konnte Hans zügig auftreiben. Doch wo war der Hammer? Verzweifelt zog sich Hans den Schuh aus und klopfte mit diesem die Nägel in die Bretter. Schließlich gelang es Hans das Leck abzudichten und das Schiff war gerettet! 

Das ist zumindest die Geschichte, die uns dieses Kinderlied erzählt. Der Klabautermann ist ein Aberglaube der Seeleute. Er soll bei Gefahr für das Schiff die Mannschaft warnen. Dann erscheint auf dem Deck. Ansonsten lebt er unter Deck in seiner Seemannskiste. Dort treibt er manchmal auch sein Unwesen und poltert herum. Wer Glück hat und ihn zu Gesicht bekommt, kann ihn an seinem roten Haar, seiner Seemannskleidung, seiner Pfeife und dem Hammer erkennen.  

Die meisten Seemänner fürchteten sich vor ihm, denn sein Erscheinen verhieß nichts Gutes. Trotzdem lehrt uns das Kinderlied, dass man sich von der Angst nicht lähmen lassen sollte, sondern die Warnzeichen ernst nehmen und nach der Lösung des Problems suchen sollte.  

Die Zeichnungen zu diesem Kinderlied waren der Auftrag einer lieben Freundin. Sie wollte für ihre Tochter zum Kindergeburtstag einen Piratenschatz verstecken. Der Schatz wäre das Kinderlied mit den Illustrationen von mir.  

Ich habe die Bildchen sehr einfach gehalten, da ich etwas in Zeitdruck war. Momentan befinde ich mich in Umzugsvorbereitungen und der Kindergeburtstag sollte in den nächsten Tagen stattfinden. Aber ich hatte ein bisschen Zeit, mir über das Lied und die Bilder dazu Gedanken zu machen. Als ich dann einen ruhigen Moment fand, waren die Bildchen an einem Abend gezeichnet. Meine Freundin hatte das Papier zuvor in Kaffee getunkt, um es zu altern. Dann schrieb sie die Strophen auf die einzelnen Blätter. Zu jeder Strophe zeichnete ich ein kleines Bild.  

Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mit dem Zeichnen von Cartoons. Mir schwirren seit einiger Zeit ein paar Ideen und eventuelle Projekte durch den Kopf. Doch dazu muss ich lernen, besser und autentischer Menschen zu zeichnen. Das fällt mir sehr schwer. Deswegen habe ich mich an den Porträts probiert. Bei denen habe ich mich immer in den Details verrannt. Deswegen habe ich mit den Cartoons angefangen. Hier erreicht man mit wenigen Strichen eine interessante Wirkung. Auch da habe ich noch viel zu lernen, aber es macht viel Spaß aus verschiedenen Formen Menschen zu schaffen und ihnen Emotionen und Persönlichkeit zu verleihen.
Ich habe bereits eine Idee für ein größeres Projekt. Hier ist ein erster Versuch einer Zeichnung von meinem Protagonisten: 

Ich habe festgestellt, dass das Zeichnen eine schöne Abendbeschäftigung zum entspannen ist. Dazu kann ich auf meiner bequemen Couch mit ausgestreckten Beinen sitzen und so gemütlich den Bleistift schwingen.  

Durch die Umzugsvorbereitungen bin ich leider nicht mehr viel dazu gekommen, mit Acryl zu malen. Doch das soll sich sehr bald wieder ändern. In den nächsten Monaten werde ich hoffentlich ein bisschen mehr Zeit finden, um mein Hobby etwas zu vertiefen. 

Nun noch ein kleiner Gedanke zum Schluss. Die Geschichte des Klabautermannes ist Seemannsgarn. Die Seeleute sind den Elementen hilflos ausgeliefert. Da sie sich viele Phänomene nicht erklären konnten, ersannen sie sich fantastische Geschichten. Doch oft nährte das ihren Aberglauben und versetzte sie noch mehr in Angst. Diese Angst lähmte sie und verursachte zum Teil auch viel Leid. Wir leben heute auch in einer sehr stürmischen Zeit. Unsere Welt ist wie ein sturmumtostes Schiff geworden. Die Menschen haben Angst vor einem Virus beziehungsweise den Auswirkungen der Maßnahmen im Umgang mit diesen Virus. Doch noch mehr erschüttern uns die Bilder aus der Ukraine. Überall um uns herum sehen wir Leid und Not. Selbst unsere eigene Existenz gerät dadurch in Gefahr. Es sind erschreckende Gedanken.  

Der Klabautermann warnte die Schiffsbesatzung vor einem drohenden Untergang. Der Matrose Hans ließ sich nicht von seiner Angst lähmen, sondern reagierte und wendete das Unglück ab. Genauso brauchen wir keine Angst in dieser Welt zu haben. Es gibt einen, der über all diesen Dingen steht. In der Bibel (Matthäus 24)  lesen wir von zunehmenden Katastrophen, Seuchen und Kriegen am Ende der Zeit. Doch diese Dinge brauchen uns nicht zu erschrecken, denn sie wurden uns angekündigt, damit wir uns darauf vorbereiten können. Es kann sein, dass wir alles, was wir auf dieser Welt haben, eines Tages verlieren könnten – selbst unser Leben. Die Frage ist: Was bleibt uns dann noch? Sind wir bereit für das Danach?  

Ich glaube an ein ewiges Leben nach diesem Leben. An ein Leben ohne Egoismus, Leid oder Tod. Ein Universum, in dem Gerechtigkeit herrscht. Das ist das, wozu Jesus auf diese Erde gekommen ist. Diese Welt wird bald Schiffbruch erleiden, der Mensch kann sie nicht retten. Doch Gott überlässt uns nicht uns selbst. Schon vor Schaffung dieser Welt hatte er eine Lösung parat. Er gab sich selbst, in Jesus, damit wir wieder Hoffnung auf ein besseres Leben haben können. Durch die Annahme des Opfers von Jesus für mich, bin ich von meiner Schuld befreit und darf wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken. 

Dieser Blick über all die Schrecken unserer Zeit hinaus gibt mir Hoffnung und Mut weiterzumachen. Die weltpolitische Lage mag aussichtslos erscheinen. Aber es macht keinen Sinn, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr können wir unseren Teil tun, das Leid in der Welt etwas lindern und den Menschen Hoffnung zu bringen.  

Kannst du diese Hoffnung in deinem Leben sehen?