Eine Blume für die Villa Vetterlein

Heute möchte ich euch in die schöne Oberlausitz, im tiefsten Osten von Deutschland, mitnehmen. Dort gibt es an der tschechisch-polnischen Grenze eine kleine Stadt namens Zittau. Früher war es eine florierende Stadt, doch nach der Wende wurde die gesamte Textilindustrie ins Ausland verlegt, was zu einer Bevölkerungsfluktation führte. Aber in diesem schönen, wenn auch etwas verlassenen Städtchen, gibt es viele schöne alte Häuser. In einer solchen Villa durfte ich für zwei Jahre wohnen. Den Eltern meiner Mitbewohnerin Carolin gehört diese Villa. Die Geschichte wie sie zu diesem Häuschen gekommen sind, ist ein Wunder, aber sie zu erzählen würde hier den Rahmen sprengen. Auf jeden Fall hat die Familie aus einigen Zimmern der Villa schöne Gästezimmer und eine Ferienwohnung gemacht. Wer also mal die einzigartige Landschaft des Zittauer Gebirges genießen will, dem sei dieser Geheimtipp wärmstens empfohlen.
Zudem befindet sich in diesem Haus ein kleines Gesundheitszentrum und das Zuhause für eine Adventgemeinde. Wer mehr über die Villa Vetterlein erfahren möchte, kann sich gerne auf der Webseite einmal umsehen. 

Durch meine Kenntnisse aus meiner Malerausbildung durfte ich ein wenig die Villa und auch das ein oder andere Gästezimmer farblich gestalten und verschönern.  

Es waren zwei besondere Jahre, die ich in diesem Haus leben durfte.  

Letztes Jahr haben Carolin und ich unseren 30. Geburtstag feiern dürfen. Anlässlich dieses besonderen Ereignisses habe ich ihr natürlich ein kleines Bild gemalt. Ich entschied mich für ein Tutorial von Angela Anderson. Es ist eine rote Gerbara auf dunklem Hintergrund. Zu dem Bild fügte ich noch einen kurzen Bibeltext hinzu. Caro gefiel das Bild ganz gut und sie wollte es in eines der Gästezimmer hängen. Da bot ich ihr an, ein zweites Bild zu malen. Das erste Bild war auf Acrylpapier gemalt, damit ich es leichter per Post versenden konnte. Aber dies Mal malte ich es auf eine ordentliche Leinwand. 

Das Motiv war recht leicht umzusetzen. Was ich beim Malen dieses Bildes lernte war, dass die Hintergrundfarben eher kälter sein sollten und je weiter vorne die Farben wären, desto wärmer sollten sie werden.  

Ursprünglich wollte ich Caro das Bild zu ihrer Hochzeit, die im Mai 2020 geplant war, überreichen. Leider musste diese aufgrund der Coronasituation abgesagt werden. Also wollte ich ihr das Bild per Post schicken. Aber wie versendet man eine Leinwand per Post? Zum Glück gibt es Internet und genug Menschen dort, die ihre Erfahrungen bereitwillig teilen. Also wickelte ich das Bild in Luftpolsterfolie und packte es noch in Pappe ein. Es war kein schönes Päckchen, aber das Bild fand heil seinen Weg nach Zittau und hat dort in einem Gästezimmer sein Plätzchen gefunden. So kann es vielleicht für den ein oder anderen Betrachter zur Ermutigung und zum Segen gereichen. 

Der Vers, den ich auf dieses Bild gemalt habe, stammt aus der Bibel und ist eine meiner vielen Lieblingsverse: 

Alles vermag ich, durch den, der mich stark macht. 

Oft stoßen wir mit unserer eigenen Weisheit und unserer  Kraft an Grenzen. Doch bei Gott ist kein Ding unmöglich. Auch wenn ich keinen Ausweg mehr sehe und keine Kraft mehr habe, so trägt Gott mich doch durch die schwierigen Zeit und gibt Kraft für den nächsten Schritt. Die Realität hinter diesem Vers konnten Caro und ich im letzten Jahr deutlich erleben. Wir beide hatten uns das Jahr 2020 komplett anders vorgestellt und sind an unsere Grenzen gestoßen. Doch trotz alle dem durften wir erleben, wie wir getragen wurden und durften in stürmischen Zeit den himmlischen Frieden erleben. Ich wünsche mir, dass jeder diese Erfahrung machen kann. Nichts ist für den unmöglich, der Gott zu seiner Kraft macht!