Sonnenblumen und ein Rückblick auf das Jahr 2020

Auf einen Freund kannst du dich immer verlassen; wenn es dir schlecht geht, ist er für dich wie ein Bruder. 

– Die Bibel, Sprüche 17,17

Wahre Freunde zu haben ist wirklich ein Segen des Himmels! Bisher gab es zwei Situationen in meinem Leben, bei denen ich die Wahrhaftigkeit des oberen Bibelverses erleben durfte. Die erste Situation war vor dreieinhalb Jahren als ich einen Fahrradsturz hatte und für einige Tage und Wochen  Hilfe beim Waschen und Anziehen benötigte. Zum Glück hatte ich zu der Zeit eine ganz tolle Mitbewohnerin, die sich gut um mich gekümmert hat. 

Die zweite Begebenheit war dieses Jahr. Wie im vorletzten Beitrag erwähnt, befand ich mich für einige Wochen im März diesen Jahres im Krankenhaus. Die Klinik befand sich in München, wohin ich ungefähr eine Stunde zu fahren habe. Freundlicherweise bot sich ein älteres Ehepaar aus meiner Kirchengemeinde an, mich ins Krankenhaus zu fahren und wieder abzuholen. 

Als ich abgeholt wurde, wurde ich auch gleich mit einer leckeren Kartoffelsuppe verwöhnt. Allerdings habe ich nicht mitbekommen, dass der Topf aus Keramik war. Als ich die Suppe erhitzen wollte, zersprang er und die Suppe verteilte sich auf dem Herd. Das war mir unendlich peinlich. 

Zusätzlich passierte mir noch ein anderes Malheur. Frisch zu Hause angekommen, hatte ich Lust, mir eine Pizza zu machen. Voller Freude habe ich alle Zutaten für einen Vollkorndinkelhefeteig abgemessen und in die Schüssel getan. Zum Schluss fehlte nur die Hefe. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich noch Trockenhefe im Schrank hätte, aber dort herrschte gähnende Leere. Ich klapperte alle Supermärkte in der Umgebung ab, doch nirgendswo war Hefe – weder trocken noch frisch- aufzutreiben. Ich wollte es nicht glauben! Die Supermarktregale waren wie geplündert! Die Menschen rechneten scheinbar mit dem Weltuntergang, dabei war es nur ein Grippevirus, der unser Land heimsuchte. Jedenfalls habe ich meine liebe Bekannte angerufen, deren Topf ich zerbrochen hatte und sie teilte mit mir ihr letztes Päckchen Trockenhefe.  

Doch damit nicht genug: Kurze Zeit später bekam ich massivste Probleme mit meinem Herz-Kreislauf-System, ausgelöst durch falsche Medikation. So schlecht ging es mir noch nie in meinem Leben. Ich hatte Angst zu kollabieren und ganz allein bewusstlos in meiner Wohnung zu liegen. Da meine Hausärztin meinte, ich solle ja aufpassen und wenn nötig den Krankenwagen rufen, entschied ich mich an jenem Nachmittag eben dazu. So wurde ich mit Blaulicht wieder in die Münchner Klinik gefahren. Zum Glück stellte sich heraus, dass mein Herz stabil war und ich durfte wieder heim gehen. Doch wie kommt man in so einem Zustand und zu später Stunde wieder nach Hause? Mir fiel wieder nur das befreundete Paar ein. Ich rief sie an und ich wurde sofort von ihnen abgeholt. Das ist wahre Nächstenliebe, wenn ein Mensch für jemanden anderes abends um 21 Uhr noch knappe 200km fährt! 

Dieses ältere Ehepaar ist mir Vorbild in Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft! Wenn nur ein Bruchteil der Menschen so wären wie sie, dann wäre die Welt ein besserer Ort.
In diesen Zeiten bin ich umso dankbarer einer weltweiten Glaubensfamilie anzugehören, die auch in den schwierigen Zeiten für einander da ist. 

Es versteht sich von selbst, dass ich für all die Hilfe, die ich erhalten und all die Umstände, die ich bereitet habe, mich erkenntlich zeigen wollte. Außerdem freute ich mich sehr darauf, endlich wieder in meiner Wohnung an einer Leinwand zu stehen und diese bemalen zu können. Also suchte ich ein fröhliches Motiv, was die Lebensfreude meiner lieben Freunde wiederspiegeln würde. Auf Youtube bin ich auf ein Tutorial von John Magne Lisondra gestoßen. Es hat mir gut gefallen und sah relativ leicht aus. Es ist das erste Bild, bei dem ich nicht vorher ein kleines Probebild auf Acrylpapier gemalt habe. Es ließ sich auch wirklich gut malen. Bis auf die Wiese rechts des Flusses. Die wollte mir nicht ganz so gut gelingen. Aber im Gesamtwerk bin ich damit zufrieden. Da ich in dieses Bild etwas von der Bibel mit einfließen lassen wollte, fügte ich noch die Schriftrolle hinzu mit einem Vers aus 1. Thessalonischer 5:16. Heute hat das Bild einen Platz direkt im Eingang des Hauses dieses lieben älteren Pärchens gefunden, wo das Bild den Besuch gleich als erstes anlacht. Das Bild ist auf einer 40x50cm großen Leinwand entstanden.

Heute, ein halbes Jahr später, schaue ich auf ein turbulentes Jahr 2020 zurück. Es war kein leichtes Jahr. Damit meine ich nicht nur die Situation mit Covid-19, sondern auch meine persönliche. Es war gesundheitlich eine der dunkelsten Phasen meines Lebens. Doch ich durfte erleben, wie ich jeden Tag genau die Kraft empfangen durfte, die ich benötigt habe. Den folgenden Bibeltext habe ich Gott mehrmals unter die Nase gehalten und er hat jedes Mal sein Versprechen eingelöst: 

Er gibt dem Müden Kraft und dem Ohnmächtigen mehrt er die Stärke. Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer straucheln und stürzen. Aber die auf den HERRN hoffen, gewinnen neue Kraft; sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht. 

-Die Bibel, Jesaja 40:29-31 

Oft habe ich dieses Jahr gedacht, ich kann keinen weiteren Schritt gehen. Und das nicht nur im übertragenen Sinne… Doch in dem Moment als ich nicht mehr weitergehen konnte, durfte ich umso stärker die Kraft meines genialen Erlöses erleben.  

Wenn ich zurückblicke auf die Bilder, die ich dieses Jahr gemalt habe, dann bin ich einfach nur dankbar. Trotz der absoluten Erschöpfung und all der Kämpfe, sind doch recht annehmbare Ergebnisse entstanden. Zwei oder drei Projekte fehlen noch, die ich dieses Jahr zustande gebracht habe und noch nicht hier im Blog geteilt habe. Eines davon, mein bisher größtes Projekt, habe ich zum Teil unter Fieber gemalt. Doch dazu mehr in einem späteren Blogbeitrag. 

Jetzt bleibt mir nur eines zu sagen: 

Soli Deo Gloria!

Hier noch ein Ausschnitt von einem Bild, an dem ich aktuell arbeite. 

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