Die Fähigkeiten, die in einem Menschen liegen, sind
größer, als er weiß, und die Fähigkeiten, die Gott
einem Menschen verleihen kann, sind größer,
als er träumt.
– Charles Haddon Spurgeon
Was wäre das Leben ohne Träume?
Jeder von uns hat Träume und Hoffnungen, die uns motivieren
und voranbringen im Leben.
Ein Traum von mir – wie schon in vorangegangen Beiträgen erwähnt – ist das Segeln. Nichts kommt dem Gefühl gleich an der Reling zu stehen, den Wind zu spüren, die sanften Schiffsbewegungen wahrzunehmen und dem Platschen der Wellen gegen die Bordwand zuzuhören.
Vor fast genau einem Jahr war ich das allererste Mal auf der Nordsee segeln. Meinen jüngeren Bruder konnte ich überreden, den Törn mit zumachen. Ich buchte im Internet bei jadesail.de. Hierbei handelt es sich um ein sehr freundliches Ehepaar, dass auf ihrer Segelyacht „Solveig“ Mitsegeltörne anbietet. Wir hatten den Luxus mit den beiden alleine zu segeln, außer uns gab es keine weiteren Gäste. Neben kulinarischen Leckereien wurden wir mit vielen wissenswerten Informationen über die Jade und das Segeln verwöhnt. Es war ein kalter, bedeckter Tag. Aber zum Segeln ideal. Wir haben sogar eine Robbe gesehen, die es scheinbar liebt, sich in der Schleuse aufzuhalten.
Dieser Ausflug war eine kleine Erfüllung meines Traumes vom Segeln. Natürlich prägt das auch meine Malerei. Nach meinem ersten Gehversuch von einem Segelschiff, das ich euch beim vorletzten Mal vorgestellt habe, wollte ich mich noch einmal an ein anderes Motiv heranwagen.
Bereits vor vielen Jahren habe ich Bilder von Segelschiffen gesammelt. Ich habe diese alte Sammlung durchforstet und ein Motiv entdeckt, dass ich ausprobieren wollte.
Zu Beginn bin ich am Himmel mit den Wolken gescheitert. Wochenlang lang das Probebild kaum angefangen auf dem Tisch und wanderte irgendwann sogar in eine Schublade. Eigentlich war das Projekt gescheitert. Doch irgendwie ließ es mich doch nicht los. Also wurde es ein Vorsatz für das Jahr 2020 dieses Bild zu malen. Gleich in den ersten Wochen dieses neuen Jahres stellte ich das Probebild fertig. Ich war erstaunt, wie gut es mir von der Hand ging. Noch mehr war ich über das Ergebnis erstaunt. Niemals hätte ich für möglich gehalten, dass ich das Schiff so gut hinbekommen würde. Mit einer Motivation, die ich kaum von mir kannte, begann ich das große Originalbild. Jeden Abend für eine Woche malte ich daran und dann war es auf einmal fertig.
Dieses Bild ist mein Herzstück, der absolute Ausdruck davon, was Segeln bedeutet – pure Freiheit!
Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass ich dieses Bild so hinbekommen würde. Doch es ist für mich nahezu perfekt.
Dieser Gedanke erfüllt mich mit Dankbarkeit. Keiner hat mir die Acrylmalerei beigebracht. Alles, was ich weiß, habe ich durch Youtube gelernt. Aber woher kommt so eine Gabe? Ist es nur Übung?
Oder gib es doch jemanden, der jeden von uns mit bestimmten Gaben und Talenten ausgestattet hat?
Ich glaube an einen Gott, der Sinn für das Schöne hat. Er hat es geschaffen und erfreut sich daran. Diese Fähigkeiten hat er auch in uns hineingelegt. Wir können schöne Dinge schaffen und uns an ihnen erfreuen. Der Prozess des Schaffens an sich ist bereits etwas wunderbares und die Freude am vollendeten Werk umso mehr. Wie viel mehr muss sich unser Schöpfer gefreut haben, als er nach sechs Tagen des Schaffens auf eine perfekte, makellose Welt geschaut hat? Kein Wunder, dass er sich einen Tag Zeit genommen hat, um mit der Krone seiner Schöpfung, dem Menschen, sein Werk zu genießen.