Willkommen in einer fröhlichsten und farbenfrohesten Szene im Bild!
Die rosa Blüten der Bäume sollen die Freude und das Lebendige ausdrücken, was die typischen Begleiterscheinungen einer persönlichen Begegnung mit Gott sind.
Ein Tag mit Jesus!
Stell dir vor, du könntest einen Tag mit Jesus verbringen. Was würdest du mit ihm machen wollen? Was würdest du ihn fragen?
Ich glaube, ich würde ihm einfach eine ganze Weile zu hören, dem Klang seiner Stimme lauschen und ihm beim Lehren beobachten – seine Mimik, seine Gestik. Wahrscheinlich würde es mir genügen Jesus durch seinen Alltag zu begleiten und ihn dabei zu beobachten. Wie geht er mit Menschen um? Wie schaut er sie an? Wie verhält er sich? Was sagt er ihnen? Wie sagt er was? Außerdem würde ich gerne mit Jesus einen Spaziergang durch die Natur machen. Dabei soll er mir all die Bilder und Gleichnisse erklären, die ich so schnell übersehe. Oder eine Anatomiestunde bei Jesus! Als Therapeut beschäftige ich mich gerne mit der Funktionsweise des menschlichen Körpers. Immer wenn ich diesbezüglich etwas lese, gerade ich ins Staunen, wie genial und hochkomplex alles aufgebaut ist. Man verliert sich so schnell in den kleinsten Details. Es nimmt kein Ende, was man alles entdecken kann! Und wenn man dann vom Schöpfer dieses Meisterwerkes selbst unterrichtet werden würde, wie viele neue Erkenntnisse würden wir da gewinnen. Wahrscheinlich würden wir nach einer Anatomiestunde mit Jesus das Gefühl haben, noch weniger zu wissen als vorher, weil uns bewusst geworden ist, wie wenig wir bis jetzt doch verstanden haben.
Das Gleichnis der Blume
Unser Wanderer darf nun auch ein wenig Zeit mit dem großen Gott des Universums verbringen. Als die beiden das Meer der Sorgen verlassen haben, nutzt Jesus die Gelegenheit, um dem Wanderer ein paar Lektionen aus der Natur mitzugeben. Er deutet auf die wunderschöne Vielfalt an Blumen, die auf der Wiese wachsen, an der sie gerade entlang gehen. Jesus weist auf ihre einfache Schönheit hin. Oft gehen wir Menschen achtlos an ihnen vorüber oder zertreten sie sogar unbemerkt. Doch wie viel können wir von dieses kleinen Blümchen lernen! Manche Gräser und Blumen sind sehr hartnäckig. Sie kämpfen sich durch harten Boden oder gar Asphalt hin zum Licht. Keine Widerstände können sie entmutigen oder aufhalten. Wie leicht kann doch so eine Blume zerdrückt werden. Aber wenn sie wächst, durchbricht sie die härtesten Materialien. Das kann sie nicht von sich heraus. Das ist nur durch die Kraft Gottes möglich. So dürfen wir uns nicht von widrigen Umständen ermutigen lassen. Die Blume denkt nicht an den harten Boden, ihr Ziel und ihr Fokus liegt nur auf dem Licht. Das gibt ihr die Kraft, durchzubrechen. Ihre Blüte richtet sie auch zur Sonne aus. So bleibt sie immer dem Licht zugewandt. Genauso müssen wir uns immer auf Jesus ausrichten und ihm folgen, so wie die Blume dem Licht folgt und dahin wächst.
Eine Blume lebt auch nicht nur für sich selbst. Ihr Nektar versorgt die Insekten und ist so ein kleiner Bestandteil eines viel größeren Kreislaufes. Genauso hat jeder Mensch, egal wie klein und unbedeutend er sich fühlen mag, seine Aufgabe im großen Getriebe des Werkes Gottes. Würden sich die Blumen für zu unbedeutend und schwach halten und traurig ihre Köpfe hängen lassen, würde das ganze System Gottes zusammen brechen. Daher soll jeder das tun, was Gott ihm vor die Füße gelegt hat, egal wie unbedeutend es in seinen Augen scheinen mag.
Es gibt noch so viel mehr über die Blumen zu sagen, aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen.
Was wir von der Lilie lernen können
Jesus pflückt eine Lilie und reicht sie dem Wanderer: „Erinnerst du dich an den Bibeltext aus meiner Bergpredigt im Matthäusevangelium? Dort habe ich über das Sorgen geredet. Du hattest ja gerade auch ein wenig Schwierigkeiten mit den Sorgen. Schau dir diese Lilie mal etwas genauer an. Siehst du ihre schwungvoll, harmonisch geformten Blätter? Siehst du den Blütenkelch mit seinen Stempeln? Sie sind perfekt symmetrisch geformt. Schau den wunderschönen Farbverlauf im Inneren der Blüte an? Diese Blume ist einfach, dennoch elegant und auf ihre Art beeindruckend. Ich habe Salomo in seinen herrlichsten Gewändern gesehen. Wie du weißt, war er der reichste und weiseste König, der je auf Erden gelebt hatte. Ich selbst habe den Webern und Nähern ihre Gaben gegeben, um die prächtigsten Gewänder für ihn zu nähen. Aber all diese menschlichen Werke können es nicht mit der Harmonie und Schönheit meiner Schöpfung auf sich nehmen. Diese Blumen machen sich keine Gedanken darüber, ob sie hübsch sind oder nicht. Sie leben nicht dafür, Reichtum, Schönheit, Anerkennung, Macht und Liebe zu empfangen. Ihr Dasein dient der Ehre ihres Schöpfers und dem Fortbestand seiner geschaffenen Welt. Sie leben nicht für sich selbst. Sie leben, um zu geben. Dadurch, dass sie ihren Nektar mit den Insekten teilen und damit einen Teil von sich selbst weggeben, läuft der Kreislauf in der Natur weiter. Aber durch die Insekten, die von Blüte zu Blüte fliegen, wird durch die Bestäubung auch der Fortbestand ihrer eigenen Art gesichert. Doch das ist nicht das primäre Ziel der Lilie.
Du kannst also viel von dieser Lilie lernen. So wie sie brauchst du dir keine Gedanken um dein Aussehen zu machen. Ich habe dich so geschaffen, wie du sein solltest. Manchmal hinterlässt die Sünde Spuren, aber diese werden auf der neuen Erde ausgelöscht werden. Du bist mein Meisterstück! Ich habe dir einen einzigartigen Charakter mit vielen Gaben und Talenten mitgegeben. In dir steckt so viel Potential, das ich in dir entfalten möchte! Wie die Lilie sich zur Sonne wendet, so brauchst du dich nur immer zu mir auszurichten und ich werde dich zu dem machen, wozu ich dich geschaffen habe. Vertraue mir! Du musst dich nicht sorgen, um deine Nahrung, um deine Kleidung oder um deine Arbeit. Richte deinen Fokus auf mein Werk. Um alles andere kümmere ich mich. Sorgen kommen immer dann auf, wenn du versuchst das zu tun, worum ich mich eigentlich kümmern möchte. Ich habe meinen Teil der Arbeit und du hast deinen Teil der Arbeit. Nutze deine Gaben und Talente treu in meinem Dienst, dann werde ich für den Rest sorgen. Dazu brauchst natürlich etwas Vertrauen. Aber das können wir gemeinsam üben. Ich werde dir bei dem Training helfen!“
Das Gleichnis von dem blühenden Baum
Jesus und der Wanderer kommen nun zu einer Bank unter den blühenden Kirschbäumen. Dort erzählt ihm Jesus weitere Gleichnisse von der Nichtigkeit der Schönheit. Die Bäume blühen nur für einen kurzen Moment und dann sind die Blühten für den Rest des Jahres verschwunden. Genauso vergänglich ist die Schönheit der Menschen. Jesus verweist den Wanderer auf die starken Wurzeln des Baumes. Sie graben sich tief in die Erde, um Wasser und Nährstoffe zu beziehen. Um viel Frucht zu tragen, muss der Glaube tief in der Erde, also in Jesus, verwurzelt sein. Ohne Nährstoffe und Wasser, d.h. Bibelstudium, Gebet und Heiliger Geist, ist kein geistliches Leben und Wachstum möglich.
Jesus erzählt dem Wanderer noch viel mehr solcher Gleichnisse. Der Wanderer hört aufmerksam zu.
Fragen und Zweifel
Nach einer Weile beginnt Jesus von der weiteren Reise zu erzählen. Er erklärt dem Wanderer, was alles noch auf ihn zukommen würde und wie er sich darauf vorzubereiten habe. Er gibt ihm viele nützliche Hinweise. Der Wanderer möchte wissen, wie lange seine Reise noch sei. Jesus lächelt ihn aufmunternd an: „Es kommt auf die Perspektive drauf an. Wenn ich vom Himmel auf den schmalen Weg schaue, dann ist der Weg kaum zu erkennen, so kurz ist er. Aus deiner Perspektive wirkt er natürlich viel länger. Aber wenn dir der Weg das nächste Mal unendlich lang vorkommt, dann versuch ihn aus der Perspektive der Ewigkeit zu betrachten. Dann wird es dir helfen, gut voran zu kommen. Gerade der Pfad der Heiligung kommt vielen endlos vor. Manche fragen sich, ob sie überhaupt voran kommen. Gerade da ist es wichtig, sich das Ziel und die himmlische Perspektive vor Augen zu halten. So zu denken ist ein gutes Mittel gegen Entmutigung.“
Der Wanderer hat auch noch einige Fragen an Jesus. So vieles versteht er noch nicht. Wenn er an die Gefahren zurückdenkt und wie oft er beinah ums Leben gekommen war, kommen in ihm Zweifel an der Fürsorge und Allmacht Gottes auf. Geduldig geht Jesus auf die Fragen des Wanderers ein und erklärt sie ihm aus seiner Perspektive.
Dieser geniale Gott!
Erstaunt muss der Wanderer feststellen, dass Jesus mit allem recht hat. Nie hatte Gott ihn verlassen. Vielmehr war es stets sein eigener Unglaube gewesen, der ihn in Schwierigkeiten gebracht hatte. Gott wollte ihn vor vielem bewahren. Doch er war oft so stur, so dass er seinen eigenen Weg ging. Gott ging die Umwege mit und verhinderte sogar noch die schlimmsten Folgen. Der Wanderer staunt über Gottes Geduld, Güte und herzliches Erbarmen, das er mit ihm als irrenden Sünder bisher gehabt hatte. Er sieht den Charakter Gottes mit neuen Augen! Was für ein liebenswürdiges und geniales Wesen dieser Gott doch ist! Liebe zu seinem Schöpfer und Erlöser durchströmt das Herz des Wanderers. Von nun an möchte er all die Wohltaten Gottes fest in seinem Gedächtnis verankern, damit er sie nie vergessen würde!
Noch lange reden die beiden miteinander. Das Herz des Wanderer brennt in ihm. Je länger er mit Jesus redet, desto inniger wird ihre Beziehung. Der Wanderer fragt sich, wie er je an etwas anderem Gefallen finden konnte. All die Dinge dieser Welt kommen ihm jetzt so hohl und wertlos vor. Er hat nur ein wenig von der Größe und der Schönheit Gottes gesehen. Doch das allein reicht schon, um sein Herz mit Liebe, Glück und Frieden überlaufen zu lassen. Er hatte so viel in dieser Welt ausprobiert, um das hier zu finden. Immer war er danach leerer gewesen als zuvor. Doch hier bei Jesus nimmt die Freude und der Frieden immer mehr zu, je näher er ihm kommt.
Am liebsten hätte sich der Wanderer nie von Jesus getrennt. Doch dieser schickt ihn weiter: „Du wirst mich von jetzt an nicht mehr sehen können. Aber ich werde immer an deiner Seite sein. Du wohnst in meinem Herzen und ich in deinem. Damit sind wir enger verbunden als wenn wir nebeneinander auf einer Bank sitzen. Weil ich in dir wohne, steht dir alle Macht im Himmel und auf Erden zur Verfügung. Bitte den Vater in meinem Namen um das, was du benötigst und ich verspreche dir, du wirst es erhalten! Es dauert nicht mehr lang, dann erreichst du die himmlische Stadt und dann wird uns nichts mehr trennen können!“
Mit diesen Worten verabschieden sich die beiden voneinander. Es ist schwer zu sagen, für wen der Abschied schmerzvoller ist. Jesus blickt dem Wanderer noch lange nach als dieser seinen Weg fortsetzt.